Egal welches Objektiv ich benutze ich kann nicht scharf stellen.
T2 war ein Universalanschluss, der in den 70ern die Anpassung eines Objektives an verschiedene Kameras ermöglichte. Dazu war das Objektiv mit einem Gewinde versehen, welches zwar 42mm Durchmesser, aber eine andere Gewindesteigung hatte, als das M42 Kameragewinde von Pentax, Praktica, Zenit und Co. Auf dieses T2 Gewinde wurde dann ein Adapter mit dem richtigen Kameraanschluss aufgeschraubt. Adapter gab es praktisch für jede Kleinbild-SLR, die je gebaut wurde. Ein solches Objektiv war damit an jeder Kamera verwendbar, allerdings unter Verzicht auf
jegliche Funktionsübertragung.
Ein M42 Objektiv ist nicht dafür gedacht, adaptiert zu werden, es ist dafür gedacht, an einer M42 Kamera Verwendung zu finden. Wenn das Auflagemaß es zulässt - und das tut es bei den meisten Anschlüssen außer Nikon - dann kann man es mit einem M42 Adapter an die Kamera anpassen. Bei Nikon geht sich das nicht aus, dass heisst man muss bei Verwendung eines M42 Adapters akzeptieren, dass dieser entweder die Wirkung eines leichten Zwischenrings hat oder dass eine im Adapter eingebaute Korrekturlinse einen leichten Telekonvertereffekt (ca. 1.1x) und manchmal eine Verschlechterung der optischen Qualität bringt.
Das Ansetzen eines T2-Adapters an ein M42 Objektiv macht in keinem Fall Sinn. Auf Grund des nicht passenden Gewindes macht man das Gewinde des Objektives kaputt und riskiert, die Kamera mit abbröselnden Aluspänen zu verunreinigen. Die Stärke des Adapters bewirkt eine Auszugsverlängerung von etwa 1.5 cm und damit schon eine deutliche Verlagerung in den Makrobereich.
Mit dem Tamron Adaptall System hat T2 nichts zu tun. Tamron Adaptall 2 Objektive waren an allen manuellen Kameras mit Übertragung der Springblende zu verwenden und haben damit alle damaligen Kamerafunktionen von Nikon AIs, Minolta MD, Canon FD etc. genutzt. Das hatte Vorteile für den Benutzer, der bei einem Systemwechsel seine Linsen mitnehmen konnte. Vor allem aber natürlich für Tamron selbst. Die brauchten nur ein Objektiv zu bauen und konnten es trotzdem für weniger gängige Systeme wie Konica, Olympus, Yashica oder Leica anbieten, die von anderen Herstellern nicht oder wenig bedient wurden. Ein älteres aber weniger leistungsfähiges System war T4, solche Objektive tauchen aber heute kaum noch auf.
T2 Objektive und M42 Objektive mit Adaption auf aktuelle Kameras haben jedenfalls keine Übertragung zwischen Kamera und Objektiv, d. h. nicht nur kein Autofokus, sondern überhaupt keine Blendenübertragung. Man öffnet und schließt die Blende per Hand am Objektiv. Bei Abblenden wird das Sucherbild immer dunkler, bis man bei Blende 22 fast nichts mehr sieht. An Automatiken funktioniert je nach Kamera bestenfalls Zeitautomatik.
Sinn macht T2 heute noch bei Optiken, welche ohnehin keine Blende haben, wie Spiegelteles, Astroobjektiven, Mikroskopadaptern und anderen optischen Geräten, die mit einer Kamera ausgestattet werden sollen. Etwas problematisch ist dabei, dass der Großteil der lieferbaren T2 Adapter billigster schwarz lackerter Aluschrott ist. Adapter mit einem ordentlichen verchromten Messingbajonett habe ich noch nicht gesehen.