Tascam (TEAC Group) hat einfach die besten A/D Wandler und sehr gute Pre-Amps. Daher ist der Tascam DR 07 (Mk II) ein wirklich tolles Gerät zu einem attraktiven Preis.
Wenn du mit externen Mikrophonen arbeiten willst, ist der bereits empfohlene Tascam DR60 D kaum zu schlagen. Er ist nicht ganz so kompakt, erlaubt aber den Mikrophonanschluss mit den branchenüblichen XLR Steckern und Phantomspeisung mit +48V. So gelingen mit Kondensatormikrophonen sehr transparente Aufnahmen von Stimmen und akustischen Instrumenten. Für Schallquellen mit hohem Schalldruck (Schreiende Menschenmengen, Motorsport, Aussenaufnahmen bei Wind, Wasserfall) bist du aber mit den unempfindlichen Dynamischen Mikrophonen besser bedient.
Das Mikrophon-Starterset wäre
- ein Shure SM57 oder dessen Nachfolger Beta 57. Höchst schalldruckfestes, dynamisches Mikrophon mit ausgeprägtem Nahsprech-Effekt (wenn man aus minimaler Distanz in das Mikro spricht, wird die Stimme deutlich tiefer). Wird an Snare-Drums und im Weissen Haus am Redepult des US-Präsidenten verwendet. Kann ALLES, Manches sogar richtig gut. Braucht einen Wind/Popschutz für draussen.
- ein AKG C 3000. Grossmembran-Kondensator Mikrophon für sehr transparente Aufnahmen von akustischen Gitarren, Chören und Stimmen. Reine Studio-zu-Hause Lösung, kaum sinnvoll "vor Ort" - aber toller Detailreichtum. Kein Alleskönner, dafür unersetzlicher Spezialist fürs Nachvertonen.
- ein Sennheiser E 912 Grenzflächen-Grossmembranmikrophon. Der Trick ist die Positioniernung (an einer Wand, auf dem Boden, auf dem Tisch) und die Bauartbedingte Entkopplung der Membran vom Gehäuse. Grenzflächenmikrophone fangen Schall "ohne Raum" ein. So gelingt eine Sprachaufnahme in einem grossen (Beton-) Raum ohne den lästigen Hall und ohne übertrieben knallende Türen oder Schuhe. Kick-Drum, Innenraum-Filmsequenz, ganze Orchester oder eine Podiumsdiskussion - es gibt keine bessere Lösung.
- Ja, es gibt billigere Mikrophone und zum Teil auch sehr gute Nachbauten der bekannten und legendären Marken-Mikros. Manche tauchen, manche nicht. Die hier genannten drei Typen sind "eine Bank" - sie stehen aber auch stellvertretend für viele Konkurenzprodukte ähnlicher Güte. Ich besitze ganz sicher über 30 Mikrophone und zähle mich zu den AKG und Sennheiser Fans. Rode, Audio-Technica oder Beyerdynamic Produkte habe ich nie gekauft. Das sagt mehr über mich, als über deren Qualität aus - probieren geht über studieren und lohnt sich unbedingt. Vielleicht liege ich ja total falsch
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Spare bitte nicht an den Mikrophonkabeln. Sie sollten drei isolierte Adern haben (dreiadrig, symetrisch). Billige Kabel legen die Pins 2 und 3 zusammen, was häufig zu Brummgeräuschen bei der Aufnahme führt - insbesondere wenn ein Kondensatormikrophon gespeist werden muss. Ein 1 m langes XLR Kabel sollte zwei original Neutrik- oder Amphenol-Stecker haben und darf gern 12 bis 15 Euro kosten; für jeden weiteren Meter legst du einen Euro mehr drauf.
Mehr als zwei Spuren parallel brauchst du für die Filmerei nie aufzunehmen, ein Mischen mit Musik und Voice-Over (typischerweise vier bis sechs Spuren) machst Du dann sowieso am PC. Audacity ist dafür hervorragend geeignet (und auch noch gratis). Die SAE Institute, viele Musikhochschulen sowie reichlich professionelle Anwender arbeiten mit Ardour (Mac, Linux), aber "die ganz grosse DAW Lösung" braucht es echt nicht für sechs Spuren.
Wichtiger finde ich einen Kompressor (lieber Hard- als Software) mit dem Du die Audio-Spuren beim Mastern (oder schon bei der Aufnahme) auf ein gleiches Schalldruckniveau bringst und dem Ton den letzten Schliff und "warmen Bauch" verleihst. Stereo-Röhren-Kompressoren können extremst teuer werden (zwischen 500.- und 15000.-€), einfache Lösungen (zB. Behringer Autocom Pro) kosten unter 100.- Euro und überzeugen in Funktion und Klang. Wenn Du auf eBay den alten Behringer Autocom 1200 findest: KAUFEN! Er ist - im Gegensatz zu seinem Nachfolger 1600 - noch in D gefertigt und hat bessere Potentiometer. Preis meist zwischen 20.- und 50.- Euro.