Schwer verkratztes 180/2.8 ED Nikkor

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Beuteltier

Platin Mitglied - NF "proofed"
Platin
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Hallo Leute!

Ich habe mir ein 180/2.8 ED Nikkor für 60 € geholt, dessen Frontlinse total verkratzt ist.

Diese ED-Linse, deren Glas ziemlich weich ist, sieht wirklich schlimm aus:

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Zu allem Überfluss ist auf der Hinterlinse auch ein kräftiger Kratzer:

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Aber scharfe Fotos kann man damit schon noch machen, sie sind nur von einem starken Nebel aufgehellt.
Dieses Foto eines Testcharts habe ich in der EBV der Histogramm-Spreizung unterzogen:

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Gar nicht so schlimm, oder? :p
 
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Hallo Kurt!
...das Nikon-Zeugs ist einfach so gut, das es selten kaputt geht:)
Du hast noch nicht über die von mir entdeckten Herstellungsfehler gelesen...:D
Wie auch z.B. bei SIGMA, fehlt manchmal eine Schraube an einer Stelle, deren Fehlen erst nach Monaten oder sogar Jahren der Nutzung zu einem Schaden führt...:rolleyes:
Aber ok, so was ist wirklich sehr selten...:up:
Viel häufiger geht das "Nikon-Zeugs" durch ruppige Behandlung oder "Unfälle" kaputt wie Stöße, Stürze, Regenwasser, Seewasser...:eek:
 
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Nachdem ja eine Reparatur der milchig verkratzten Frontlinse nicht gelang, und ich keinen Euro mehr ausgeben will für dieses Schrott-Teil, habe ich die zwei einzelnen Linsen vorne (die Frontlinse, eine LD-Sammellinse, und die dahinter, eine HD-Streulinse) ersetzt durch eine verkittete LD/HD-Kombination aus einem alten Beamer:

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Da diese im Gegensatz zur originalen Kombination, die eine leichte Streuwirkung hatte, eine leichte Sammelwirkung hat, musste ich die dritte Linse von vorne im Tubus um einen Zentimeter nach hinten versetzen (dazu habe ich sie um 2 mm im Durchmesser kleiner schleifen müssen), damit das Objektiv noch auf unendlich fokussiert:

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Das komplette Objektiv sieht nun so aus:

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Es ist deutlich kürzer und leichter als ein originales 180/2.8 ED, hat eine kürzere Brennweite (150 mm) und eine etwas höhere Lichtstärke (f/2.5 - Eintrittspupille 62 mm), die ich durch davor schrauben eines 62mm=>55mm Reduzierringes auf f/2.8 reduziere.


Bei Offenblende ist es wegen nicht ganz auskorrigierter sphärischer Aberration und Bildfeldwölbung sehr "weich", bei f/5.6 aber ist die Schärfe in der Bildmitte einwandfrei:

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Da die Brennweitenreduzierung von 180 auf 150 mm die Naheinstellgrenze von 1,8 auf 1,4 Meter reduziert hat, eignet es sich z.B. sehr schön für "duftige" Blüten-Fotos...:)
 
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THAMBAR-Nachbau

Nachdem das THAMBAR 90/2.5 derzeit neu aufgelegt wird, habe ich mir damit gemachte Fotos angeschaut.
Ich finde, mein modifiziertes Nikkor mit seinen 150 mm f/2.6 hat bei Offenblende

DSC_9876.jpg




und auch bei f/4.0

DSC_9877.jpg




eine recht ähnliche Abbildungscharakteristik. :cool:

Bei f/5.6

DSC_9878.jpg




gefällt mir persönlich die Abbildungscharakteristik am besten. :D
 
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Hallo Heinz!

Na und?
Wäre es anders bei einer Nachzahlung?
Weder der Name des Steuerzahlers noch der des Empfängers sind eindeutig lesbar...:rolleyes:

Mal davon angesehen, dass ich der weichen Abbildungsästhetik nichts abgewinnen kann, reicht die Weichheit der Abbildung nicht, Namen und Adresse in der Anschrift ausreichend unleserlich zu machen. Das, der Stempel und die Tatsache, dass Du in Besitz dieses Schreibens bist, erzählt die ganze Geschichte. Selbst die Zahlen lassen sich noch lesen. :D
 
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Hugo meint, der Adressat ist deutlich lesbar - da steht "Michael Beuteltier"


:fahne:
 
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Hallo Kay!
Hugo meint, der Adressat ist deutlich lesbar - da steht "Michael Beuteltier"
Eben nicht. :D
Ich werde hier natürlich nicht die korrekten Namen und Anschriften nennen,
die heute Vormittag gemachten Fotos gefallen mir aber sowieso besser,
deshalb habe ich sie ausgetauscht. :fahne:
 
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Also mit Leica Logo ließe sich das gewiss für 6k verkaufen, noch besser wäre es rot eloxiert für den doppelten Preis :D

Echt interessant die Basteleien:)
 
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Die "reparierte" ED-Frontlinse hatte ich aufgehoben, und mir vorige Woche noch mal angesehen: Es war etwas Kanadabalsam am Rand ausgetreten!
So habe ich sie noch mal überprüft und konnte feststellen, dass die Abbildungsleistung gestiegen war. :)
Also habe ich das Objektiv noch mal zerlegt, und in nahezu originaler Konfiguration wieder zusammen gebaut.
Natürlich musste ich die dritte Linse von vorne erneut etwas in Richtung Bajonett verschoben montieren, weil die "reparierte" ED-Frontlinse immer noch eine etwas stärkere Brechung hat als im Originalzustand,
wodurch das Objektiv auch jetzt noch eine etwas kürzere Brennweite hat als 180 mm.
Zum Schutz der Oberfläche des vor die ED-Linse mit Kanadabalsam geklebten Kunststoff-Brillen-"Glases" habe ich einen hochwertigen, mehrfach vergüteten UV-Filter davor gesetzt und Wasser-dicht verklebt.

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Auf 3 Meter mit Offenblende sieht das jetzt so aus:

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Bei f/5.6 so:

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Und an der Naheinstellgrenze von 1,75 Meter mit f/5.6 so:

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:)
 
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Die Abbildungsleistung beim Abfotografieren von planen Testcharts, die nur S/W sind, ist ja für den Einsatz als Telemakro für Kopf-Portraits und Blümchen wenig aussagekräftig. :p
Bei Testfotos im Freien zeigte sich gestern, dass ekelhafte Doppelkonturen entstehen, auch an den Motiv-Kanten, die im Fokus sind. :eek:
Das kommt daher, dass das vor die verkratzte Frontlinse geklebte Kunststoff-Brillenglas einen anderen Brechungsindex als das ED-Glas der Frontlinse hat, außerdem ist die Wölbung stärker...:rolleyes:

So habe ich das Objektiv wieder zurück gebaut auf den vorherigen Stand mit der nur fein verkratzten Beamer-Frontlinse:

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Da die Brennweite nun bei 160 mm liegt, der Tubus aber für 180 mm gebaut ist, bekomme ich eine maximale Aufnahmeentfernung von 2,5 Metern, bei der die Abbildungsleistung ziemlich schwach ist,
und eine minimale von 1 Meter, bei der die Abbildungsleistung schon bei Offenblende annehmbar gut ist.
Damit ist das Objektiv für den gewünschten Einsatzzweck Kopf-Portraits und Blümchen gut verwendbar.

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:D
 
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