Schwalben im Flug 2022

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.
Anzeigen
Hallo Leute,

erstmal vielen Dank für die tollen Rüchmeldungen! Es freut mich ungemein, dass ihre meine Begeisterung für diese tollen Flieger mit mir teilt!

Und da hier wieder einige Fragen aufgetaucht sind möchte ich dazu mal meine Sicht der Dinge ---vielleicht so ein klein wenig auch als Anregung--- zum Besten geben.

Es ist schon so, wie teilweise angesprochen: Schwalben im Flug abzulichten ist ein arges Geduldsspiel.
Auch für diese Aufnahmen war ich wieder an ca. 20 Tagen--nicht aufeinanderfolgend--unterwegs.

Realisieren könnt Ihr das im Prinzip aber alle---mit einer Optik von 300 bis 500mm Brennweite geht, s m.M.n. am besten.
Anfangs habe ich mit dem Sigma (S) 150-600 gearbeitet--seit 2 Jahren dann mit Nik 500 - 5,6 PF .

Beide Objektive haben sehr gute Ergebnisse geliefert---aber ich habe bald gemerkt, das ein Zoom bei diesen Aktionen nichts nützt, weil ich einfach nicht in der Lage war bei diesen schellen Aktionen auch noch zu zoomen. Und das 500 PF wiegt eben nur die Hälfte vom Sigma--das war ausschlaggebend. Immer eine Kombi von 4 KG Freihand nachzuführen---und nur so funktioniert es---geht auf Dauer an die Substanz.

Was bei der Schwalbenfotografie ---speziell die Aufnahmen knapp über dem Wasser oder auch bei der Luftakrobatik--für mich sehr wichtig ist, das ist eine hohe Bildfolge. 10 B/Sek. waren oft zu wenig. Die Aktionen dauern meist weniger als 1 Sek. und alles ist vorbei.

Wenn man dann eine Örtlichkeit gefunden hat, wo die Schwalben rumtoben und die Lichtverhältnisse passen, dann braucht es vorrangig ein Menge Geduld. Ihr müsst viel beobachten und nach einer Weile lernt Ihr die bevorzugten Flugbewegungen der Schwalben etwas zu lesen. Das hilft ungemein. Üben kann man gut auf einer Wiese / Weide, wo die Schwalben meist Bodennah Insekten jagen. Oder eben auch an bestimmten Gewässern.
Und dann sucht man diesen Ort an vielen Tagen immer wieder auf und hat nach einer Weile gut 2-3000 Auslösungen zusammen von denen 10% dann vielleicht brauchbar sind. Ja--Ihr habt richtig gelesen. Und von diesen 10 % sind dann nochmal 10-20 % richtig gut.
So in etwa war bei mir die Ausbeute. Da muss man sich keine Illusionen machen. Schwalben sind einfach zu schnell--zu klein und zu unberechenbar. Aber nicht aufgeben---wird schon!

Und dann wird immer eine Schwalbe nach Wahl verfolgt---im Sucher gehalten und gewartet was sie macht. Sehr oft habe ich dann losgeballert, weil ich meinte eine Aktion vorausgeahnt zu haben---und Pustekuchen. Zu früh ausgelöst---Fokus hatte noch gar nicht gefasst. Oder sie sind wirklich auf das Wasser runter, um zu trinken und ich hab´s versemmelt, hatte sie kurz aus dem Fokus verloren usw.usw. War manchesmal echt frustrierend.

Aber dann waren doch am Ende des Tages einige tolle Treffer dabei. Sehr oft---nein, eigentlich immer-----musste ich stark beschneiden.
Man ist bei der hohen Geschwindigkeit der Vögel und dem engen Bildfeld bei 500mm (entspricht 750mm an der D500) einfach nicht inder Lage, die Biester formatfüllend abzulichten- O.K. ist mir vielleicht 2-3 mal gelungen, aber das war reines Glück. Mit 500mm ist das alles schwierig aber weniger Brennweite heisst auch noch mehr Beschnitt. Zumindest bei dem was ich da mache. Aber das soll mal jeder für sich selbst herausfinden.

Und ob nun der sagenumwobene Augen AF der Z--speziell der Z9-- die Schwalben wesentlich besser einfängt, wage ich (noch) zu bezweifeln. Die Entfernung ist zu groß und die Biester sind zu klein. Aber wenn er die Schwalbe dann als Ganzes " festnagelt" ist ja alles gut.

Aber das werde ich dann in der nächsten Schwalbensaison mal testen--denn meine Z9 ist vor 2 Wochen bei mir eingetroffen. Insofern--schaun wir mal. Was ich aber jetzt schon sehr zu schätzen weiß, ist die höhere Auflösung und das viel bessere Rauschverhalten der "dicken".
Und das macht eine Menge aus, wenn man gezwungen ist, zu beschneiden. Und mehr als 10 B/Sek. kann sie ja auch. :)



So, ich hoffe ich habe jetzt nicht zuviel geschwafelt und Euch nicht gelangweilt, aber vielleicht hilft es ja ein wenig, um sich selbst auch mal an die Schwalben zu wagen. Das wäre doch schön!

In diesem Sinne,
viele Grüße aus Hamburg, wo die Schwalben genauso schnell fliegen wie auch anderswo! ;)


full
 
2 Kommentare
1
1bildermacher1 kommentierte
Die Trefferquote von den sehr guten Bildern von 2-3 % sagt schon alles. Für die Schwalbenfotografie braucht man Zeit und Ausdauer.
Deine Ausdauer hat sich ausgezahlt, einfach schöne Bilder.
 
Konrad v Scheyenholz
Konrad v Scheyenholz kommentierte
Merci für die Ausführungen. Bei mir kam bisher noch kaum Brauchbares raus. Aber du lässt mich hoffen. Kommt Zeit, kommt Schwalben-Foto.
 
Danke Peter, es wird mir nie glücken, aber ich finde es toll, dass Du beschreibst, wie Du an diese wunderbaren Bilder gekommen bist.
Vielen Dank!
Ich wünsche Dir weiter viel Glück und Erfolg bei Deinen Schwalbenfotos!
 
Kommentar
Super Ergebnisse, ich hatte das auch mal versucht aber nach Stunden gelassen. Umso mehr weiss ich die Bilder zu schätzen.(y)
 
Kommentar
Hallo Peter, habe diesen Bericht gefunden. Wie ist es dir mit der Z9 ergangen? Habe heuer selbst Versuche mit Z9 und dem 800mm gemacht. Ausschuss ähnlich hoch wie von dir beschrieben, aber es waren auch sehr gute dabei.
 
1 Kommentar
Glaser
Glaser kommentierte
Moin Herbert,
Ich bin erst jetzt über deine Anfrage gestolpert.
Falls nicht schon geschehen ,so schau doch mal in meinen Bericht "Schwalben 2023 mit der Z9."( Naturfotografie f. Fortgeschrittene--Juni 2023)
Gruß, Peter
 
Zuletzt bearbeitet:
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten