Ich bin am Montag-Abend los in den grossen Norden, weil ich mich (unter anderem) mit Vertretern der Kommune Jukkasjärvi treffen wollte. Dort gibt es nämlich ein kommunales Hotel - und ich würde darin gern Akte photographieren.
Normalerweise heisst das "Tür zu, Klamotten runter, Klick, klick, klick" und Niemand hat's gesehen, aber dieses Hotel und seine Zimmer haben einen hohen Wiedererkennungswert, daher könnte es Drama wegen der Rechte im Fall einer Veröffentlichung geben. Also ist es sinnvoll, vorher schonmal nachzufragen, ob es überhaupt eine Möglichkeit gibt, sowas durchzuziehen.
Das Licht am Tag meines Besuchs war - wie man hier sehen kann - trüb, daher fehlt auch allen Innenaufnahmen das Licht; obwohl ich selbst - im grünen Parka neben meinem Bekannten Bo Nilsson - doch ein echter Sonnenschein bin. Weder hatte ich Blitze dabei, noch ein Stativ, um mit längeren Belichtungszeiten arbeiten zu können. Ich habe halt "aus der Hand" ein paar Erinnerungsbildchen gemacht. Gar nicht so einfach ....
Zwar sind es drinnen stets etwa -5°C, aber draussen waren es "in gleissenden Tageslicht" (siehe oben) gegen 1300 (gut eine Stunde vor Sonnenuntergang) -23°C (gegen Morgen, um 1000 - just vor Sonnenaufgang - wurden -31°C gemessen). Bei diesen Temperaturen gehen die Akkus erstaunlich schnell in die Knie. Fünf Minuten draussen bei -23°C kosten 50% Energiereserve.
Jedes Jahr werden alle Räume neu gestaltet und daher ist dem Betreiber SEHR daran gelegen, jedes Jahr eine grosse Photoptroduktion im Eishotel zu machen. Die findet im Grunde am ersten Tag mit strahlendem Sonnenschein nach dem jährlichen Aufbau statt. Darüber hinaus ist die Direktion nicht so WAHNSINNIG heiss darauf, das Icehotel mit Nackedeis in Verbindung zu bringen, aaaaaber sie waren schwer beeindruckt, dass ich für so eine Vorbesprechung extra aus Frankreich angeflogen komme (*) und .... ich darf mein Projekt durchziehen. Woche 47-2019, am Saisonanfang. Licht ist nicht Deren Problem, muss ich selbst mitbringen, Strom gibt es auch nicht und Alles muss vor 1000 morgens (Öffnung für Touris) beendet und abgebaut sein.
Das ist dann mein "Schnee-Projekt" für den kommenden Winter. Models buchen und hochfliegen, Hotels, Mietwagen, Akkus à GoGo in geheizten Kisten, 25 Kg Ausrüstung inkl Stative und Reflektoren ... man baut dann erst mal einen gewissen Kostenberg auf. Aber "ist ja Hobby", nur das zählt.
Übrigens: Das Icehotel kostet 35.- Euro Eintritt pro Nase - dafür darf man durch die Gänge und Zimmer gehen und in der Bar sitzen. Drinks gehen Extra (Warmer Fruchtsaft: 6.- Euro) und die Preise im Souvenirladen sind weit jenseits von Gut und Böse. Persönlich finde ich, dass es den Preis NICHT Wert ist - und pennen möchte ich da auch nicht. Aber als Location ..... schaut mal bei Google nach Bildern vom Icehotel bei gutem Licht ..... das ist schon super!
(*) es gab eigentlich noch andere Gründe für die Reise, aber das muss man in so einem Moment nicht unbedingt in den Vordergrund stellen.