S/W filme; selber entwickeln.

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EzzzE

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Hallo allerseits,

nachdem ich jetzt eine F301 mein eigen nenne hat es mich nach dem blick durch den Sucher doch gepackt: Ich habe Richtig lust auf Film!

Angesichts eines eher geringen budgets und keiner abneigung zu back to basics, habe ich den plan gefasst: schwarz/weiss filme müssen her, und ein set zum filme selber entwickeln. ( Für KB negative)

Das digitalisieren thema habe ich noch nicht so ausführlich erforscht, ob nun abfotografieren oder einscannen.. noch keine idee.

jetzt aber zum wesentlichen:

was für bezahlbare filme zwischen iso100 bis hm 3200 gibt es da draussen die ihr persönlich empfehlen könnt.

was für ein set aus chemikalien und filmdose und was man sonst noch so braucht könnt ihr mir empfehlen?

habe schon ein wenig hier und bei google gesucht aber nur 2 anleitungen gefunden bei google.

das ganze sollte noch zu bezahlen sein für einen studenten :)

ich freue mich auf eure vorschläge und gern auch kommentare! :)

Viele Grüße
Adrian
 
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Hallo Adrian,

viel nützliche Tipps bekommst du z.B. hier und hier. Mit Filmen ist es so eine Sache, ich glaube ich würde am Anfang mich erstmal auf einige wenige festlegen, gerade wenn das Selbstentwickeln ansteht - sonst sind eventuell zu viele Variablen im Spiel :). Bin allerdings selbst ein Neueinsteiger in der Selbstentwicklung von B/W-Filmen. Bestimmt melden sich noch einige ausgewiesene Fachleute hier zu Wort.

Liebe Grüße,

Jochen
 
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EzzzE schrieb:
Hallo allerseits,
Moin

nachdem ich jetzt eine F301 mein eigen nenne hat es mich nach dem blick durch den Sucher doch gepackt: Ich habe Richtig lust auf Film!
Na dann los!

Angesichts eines eher geringen budgets und keiner abneigung zu back to basics, habe ich den plan gefasst: schwarz/weiss filme müssen her, und ein set zum filme selber entwickeln. ( Für KB negative)
Na dann ebenfalls los!

Das digitalisieren thema habe ich noch nicht so ausführlich erforscht, ob nun abfotografieren oder einscannen.. noch keine idee.
Ich scanne mit einem Reflecta ProScan 4000...

jetzt aber zum wesentlichen:

was für bezahlbare filme zwischen iso100 bis hm 3200 gibt es da draussen die ihr persönlich empfehlen könnt.
Kommt drauf an - wenns nicht feinkörnig sein soll: FP4+ von Ilford (ISO64 bis 250) und Agfa APX400
Den Ilford gibts bei Impex als Adox CHM125 Pro für 2€/Film oder so und den APX gibts auch unter 2€, wird auch anders Konfektioniert verkauft, zB als Tura P400, Rollei Retro usw.

was für ein set aus chemikalien und filmdose und was man sonst noch so braucht könnt ihr mir empfehlen?
Chemie:
Entwickler - ich nehm Agfa Rodinal (gibts auch als R09 von Calbe oder als Adox APH09), auch nicht feinkörnig arbeitend, aber sehr ergiebig und recht günstig (0,5l reichen für 50 Filme und mehr und kosten 10-15€)
Fixierer - A300 Salz von Calbe oder irgendwas flüssiges, ist relativ gleich
Netzbad - da dann auch irgendwas, Tetenal Mirasol oder so...

Dose - ich habe eine 1520 mit 2 Spiralen von Jobo, in der Bucht um 30€, kann mit einem Zusatzteil erweitert werden für bis zu 5 Filme usw, recht nett also.
Weiterhin: Messzylinder und Messbecher um Wasser und Chemie anzusetzen, also ein kleinen Zylinder, 25ml, für die Chemie und dann 1l für Wasser.
Filmklammern - da passt eigentlich auch alles
Trichter
Thermometer
Kurzzeitwecker

habe schon ein wenig hier und bei google gesucht aber nur 2 anleitungen gefunden bei google.
Ich brauchte auch nur 2 Anleitungen und ein wenig Mut ;)

das ganze sollte noch zu bezahlen sein für einen studenten :)
Gibt teureres, das teuerste Teil ist halt die Dose mit Spiralen - daher die bei Ebay suchen, da gibts Sparpotential.

ich freue mich auf eure vorschläge und gern auch kommentare! :)

Das ist so mein Anfang - ich bin auch noch relativ neu dabei, aber vielleicht hilfts ja schon etwas.

Achja - APX400 in Rodinal gepusht... Dann weisst du was körnig ist :D
Der APX lässt sich bis 1600ASA pushen, aber der Kontrast steilt dann extrem auf, ist also nicht wirklich optimal. Die 1600/3200er Filme sind meistens auch niedrigempfindlicher und werden dann schon gepusht, aber sind halt drauf ausgelegt dass das so gemacht wird.
Wenns ums feinkörnige geht, müssen sich andere zu Wort melden, mein Versuch Neopan 100 Acros in Ilfotec DD-X steht noch aus; dürfte aber gut feinkörnig werden.
 
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Ich entwickel auch gelegentlich selber, allerdings nicht im eigenen Labor, sondern im Labor der Uni.
Gute Erfahrungen habe ich mit den Kodak T-Max Filmen gemacht. Vor allem mit dem 100er. Den 400er kann man auch noch auf höherer ISO belichten.
Kürzlich habe ich einen Ilford FP4 plus ausprobiert mit dem ich nicht ganz so zufrieden war.
Entwickelt habe ich bisher immer mit D76.

Ich würde mir da auf jeden Fall passende Literatur besorgen oder noch besser mal an einem Workshop teilnehmen, bevor Du Dir das ganze Geraffel kaufst. Ganz günstig ist das Zeug in der Summe ja auch nicht.
Mit der reinen Entwicklung ist man jedenfalls schonmal gut eine Stunde beschäftigt und die Parameter sollten auch eingehalten werden, um gute Ergebnisse zu erzielen. Gerade als Anfänger ist es aber etwas schwer den Überblick zu behalten.
 
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Moin,

die Ilford-Filme kann man unbesorgt alle nehmen, mir haben die Deltas am besten gefallen.
Ich habe immer mit NEOFIN (Tetenal) entwickelt, wobei es zumindest die Variante für höher empfindliche Filme (Neofin rot) nicht mehr geben soll.
Sehr angenehm ist eine Tageslicht-Entwicklerdose, da muss man nicht im Dunklen den Film hineinfummeln (wenn ich daran zurück denke... heruntergezogene Rollos und in der Ecke sitzen mit 3 Wolldecken über dem Kopf...).
Vergiss zwischen Entwickler und Fixierer das Stoppbad nicht. Ist eine Essig-Lösung, die den Entwicklungsvorgang beendet, damit es nicht versehentlich zur Überentwicklung kommt.
Ansonsten ist die Sache wirklich einfach.
 
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Noch eine Ergänzung:
Mein "Labor" ist ein (altes) Kunststofftischtuch auf dem ich das ganze Geraffel hinstellen kann, so dass nichts irgendwo draufkleckern kann.
Wenn der Film in der Dose und die Dose zu ist, sind die Jobo-Dosen ja lichtdicht.

Nur Film einspulen muss im völlig dunklen passieren - das mach ich einfach abends unter der Bettdecke, funktioniert halt auch - die ordentliche Version wäre natürlich ein Wechselsack oder ein astrein abdunkelbares Zimmer.

Wenn du auch Abzüge vergrößern willst, wirds natürlich schon problematischer was den Platz angeht.

Wolle schrieb:
Vergiss zwischen Entwickler und Fixierer das Stoppbad nicht. Ist eine Essig-Lösung, die den Entwicklungsvorgang beendet, damit es nicht versehentlich zur Überentwicklung kommt.
Ansonsten ist die Sache wirklich einfach.

Nur kann es auch dazu kommen dass Entwickler und Essigsäure reagieren und sich kleine Löcher in der Emulsion bilden. Also lieber an einem Testfilm ausprobieren.
Bei so "langsamen" Entwicklern wie Rodinal kommts auf ein paar Sekunden absolut nicht an und eine Zwischenwässerung reicht aus.
(Das Stoppbad sollte soweit ich weiss 2-5% Essigsäure haben, also einfache Essigessenz aus dem Supermarkt entsprechend verdünnt)
 
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Ich stoppe auch gern sauer ab, da ich eine Verschleppung der
Entwicklerlösung ins Fixierbad befürchte.
 
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Ich halte ein separates Stopbad auch von Nöten.

Neben den beiden Seiten, welche Jochen dir empfohlen hat, habe ich gebraucht das Buch von Günter Spitzing ; Das Fotolabor vom Mosaik Verlag für 5 EUR gekauft. Zwar sind die Chemicalien schon viel, viel weiter als in dem Buch, aber vom Prinzip her ist alles beim alten geblieben. Zum Einlesen fand ich das Buch nützlich.

Ein Film zu opfern um im Dunkel ins Spirale zu bekommen ist auch keine Schande. Außerdem sollte man beim Trocknen auf einen völlig Staubfreiem Raum achten.

Was glaube ich noch an Hardware nicht erähnt wurde ist ein Filmabstreifer. Zwar ist es ein Glaubensfrage, aber ich nutze es. ;)
 
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Ich habe jahrelang Schwarzweiß-Seminare für Jugendliche angeboten und meistens haben wir den Ilford FP4+ genommen. Es gibt zwar deutlich bessere Filme (z.B. Ilford Delta), aber der oben genannte hat sich als relativ tolerant bei der Negativentwicklung erwiesen, was gerade am Anfang ja auch von Vorteil sein kann.

Günstige Filme haben wir auch bei Brenner Foto gefunden (Fomapan - ungarischer Hersteller), auch Entwickler und Dosen, Schalen bekommst Du da.

Schau einfach mal unter www.foto-brenner.de nach, die haben auch einen Teil mit privaten Kleinanzeigen. Laborbedarf solltest Du derzeit günstig bekommen.
 
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@ EzzzE

SW-Photographie und Entwicklung ist in vielen Bereich auch vielfach eine Geschmackssache und das was Du Dir vorstellst bzw. von Deinen Bildern erhoffst.

Ich selbst habe mit fast nur mit Ilford FP4 (gelegentlich PAN-F) und mehrheitlich mit Kodak Tri-X und Plus-X fotografiert und nach vielen, vielen Versuchsreihen mich auf HC110 Entwickler eingeschossen (... google mal unter "SW filme eintesten"). Vorteile aus meiner Sicht: bei kleinen Filmmengen in der Jobo-Dose gut steuerbare Ergebnisse, bei Mengen im Kindermann-Entwicklertank ebenfalls berechenbare Ergebnisse. Über die Verdünnung des Konzentrats und der Arbeitsweise (Kipprythmus und Dauer) lassen sich in Grenzen die Entwicklerkurve sehr genau auf die Filmtypen bzw. die vorgedachten Bilder steuern (also von steiler Gradation bis zu sehr differenzerten mittleren und hellen Bereichen).

Die Bilder mit HC110 entwickelt sind in aller Regel grobkörniger als mit sogenannten Fein- oder Feinstkornentwicklern, haben aber (für mich) das klassische SW-Flair und wirken im Vergleich subjektiv schärfer (was aber technisch natürlich nicht so stimmt).

Der HC110 erlaubt auch extremes pushen bis zu 1 2/3 Blenden (allerdings dann schon stärkeres Korn). Überbelichten und eine "langsamere Entwicklung" bringt schöne Grauwerte und eine flachere Gradationskurve.

Achte beim Entwickeln darauf, daß die Temperaturen immer gleich sind. Also im Sommer durchaus mit 20 Grad erst mal den Film 5 Minuten vorwässern, im Winter natürlich ebenso. Man unterschätzt häufig den Temperaturgang der Materialien.

Gutes Wässern und fixieren sollte selbstverständlich sein, wird aber trotz aller Warnungen oft nicht beachtet (muß mich an die eigene Nase fassen ...). Nach 10 Jahren sieht man das einigen Negativen schon an.

Ach ja, und schreibe Dir von Anfang an immer genau auf, was Du und wie lange Du etwas gemacht oder geändert hast. Wenn Du mal einen Film als versaut abhaken must, kannst Du wenigstens nachvollziehen, woran das eventuell gelegen haben kann. Du ärgerst Dich sonst schwarz ...

Viel Spaß noch bei der SW-Technik
gruss helmut
 
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fotochris schrieb:
Ich habe jahrelang Schwarzweiß-Seminare für Jugendliche angeboten und meistens haben wir den Ilford FP4+ genommen. Es gibt zwar deutlich bessere Filme (z.B. Ilford Delta), aber der oben genannte hat sich als relativ tolerant bei der Negativentwicklung erwiesen, was gerade am Anfang ja auch von Vorteil sein kann.

...


Guten Abend Adrian,

"besser" ist immer relativ, aber der o.g. Vorschlag von Chris ist der beste, den man einem Labor-Anfänger geben kann.
FP4 in ID-11 ist jahzehntelang weltweiter Quasi-Standard gewesen, sicherlich in Teilaspekten von anderen Film-Entwickler-Kombinationen mittlerweile übertroffen, aber in der Summe der Eigenschaften immer noch gut und eben wie von Chris angesprochen, tolerant, was Fehlbelichtungen wie auch Unter- o. Überentwicklung betrifft.
Dann noch für weniger Licht HP5 und du deckst mit 2 Filmen und einem Entwickler den Bereich von 100-800ASA ab. Guck mal bei Ilford auf der Homepage, dort gibt es umfangreiche Datenblätter sowohl zu den Filmen als auch zu den Entwicklern, ID-11 1:1 verdünnt und als Einmalentwickler verwendet, ist dort alles sauber dokumentiert.

Viel Spaß und Erfolg dabei.

lg
Axel
 
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Hallo allerseits,

erstmal ein großes dankeschön an alle!

Habt mir hier viele wichtige und gute tips gegeben!

werde bestimmt noch wenns an der Zeit ist mehr fragen haben, aber jetzt erstmal habe ich eine grundlage für die *shopping-tour*.

Achja doch noch ne kurze frage: Bei ner Tageslichtdose , funktioniert die auch wenn man den filmanfang ganz reinzieht beim zurückspulen? Also den boden öffnen muss.

Viele Grüße
Adrian
 
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Wolle schrieb:
...Sehr angenehm ist eine Tageslicht-Entwicklerdose, da muss man nicht im Dunklen den Film hineinfummeln ....

hallo Wolle,
taugen die was? Beim Reinfummeln im Dunkeln brech ich mir nämlich auch öfter mal einen ab...:frown1:
 
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EzzzE schrieb:
Bei ner Tageslichtdose , funktioniert die auch wenn man den filmanfang ganz reinzieht beim zurückspulen? Also den boden öffnen muss.

Es gibt dafür sog. Filmrückholer, die ziehen den Filmanfang wieder
heraus. Ich hatte allerdings noch nie Probleme im Dunklen den Film
in die Dose einzuspulen.
Auch umgekehrt (Film als Meterware) habe ich immer in die Filmdose
gepackt. Einfach mal ein wenig üben.
 
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Hallo Adrian,

generell "ganz einfach": im Dunkeln schlägst Du die Patrone mit der herausstehenden geriffelten Welle hart auf einen Tisch (o.ä.) auf, dann springt in aller Regel der gegenüberliegende "Boden" auf und Du kannst den Film als Rolle herausnehmen.

Achtung, beim herausnehmen/anfassen/einspulen am Anfang vielleicht Baumwoollhandschuhe benutzen, sonst hast Du prima Fingerabdrücke auf dem Film. Später wirst Du so geschickt sein, daß Du den Film an den Kanten anfaßt und so einfädeln kannst ... Übung macht den Meister.

Gruss + viel Glück
helmut
 
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Es gibt doch auch schöne Öffner für die Dosen. ;)

Am Angenehmsten ist es, wenn man nicht ganz zurückspult, ansonsten sollte man einen "Tageslichtsack" für die Einfädelarbeiten sich basteln, oder kaufen.
 
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dongil schrieb:
hallo Wolle,
taugen die was? Beim Reinfummeln im Dunkeln brech ich mir nämlich auch öfter mal einen ab...:frown1:
Wie spulst Du auf und welche Spulen verwendest Du?

Ich spule den Film nicht ganz zurück in die Filmpatrone, dann wird im Hellen der Filmanfang abgerundet und schon mal 1 cm "aufgespult". Dann wird das Licht ausgemacht und wie gut es von da an funktioniert hängt einzig und alleine davon ab, ob die Spule schön trocken ist. Ist sie trocken, dann wird der Film auf die Spule geschoben, das geht leicht, schnell und ohne Gefummel. Ist die Spule noch etwas feucht, so lässt sich der Film nicht aufschieben und muss durch das gegeneinander Verdrehen der beiden Spulenhälften (bei Jobo) aufgespult werden. Das ist der Part den ich als fummelig empfinde weil da die Filmpatrone, um zügig einzuspulen, zwischen den Handballen so eingeklemmt werden muss, dass sie nicht bis zum Spulenanfang gelangt, aber der Film immer noch raus gezogen werden kann.

Mit dem Knacken der Filmpatrone im Dunkeln habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, denn da hat man letztendlich ziemlich viel Film frei rumliegen und die Wahrscheinlichkeit mit den Fingern auf den Film zu langen wächst.

Im übrigen, Rollfilm aufspulen, ist bei den ersten paar Filmen viel spannender, erst recht wenn man zwei Filme nicht überlappend hintereinander auf eine Spule bekommen will. Wahrscheinlich eine Urban Legend, aber es soll Leute geben die, nachdem das Licht wieder an war, gemerkt haben, dass wohl das Rückpapier aufgespult in der Entwicklungsdose sein muss. Das Licht schnell wieder ausmachen nutzt dem Film, der neben der Dose rumlungert, dann auch nichts mehr, und das Rückpapier taugt eben nur bedingt als Latentspeicher ;)

Grüße
-- Rüdiger
 
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