Der Autor:
Bastian Werner ist Jahrgang 1993 und wird als Student der Optotechnik und Veranstalter von Fotokursen vorgestellt. Mit allen Aspekten rund um das Wetter und seine Entstehung beschäftigt sich der Segelflugpilot schon seit vielen Jahren. Über seine Motivation dazu sagt er selbst: „Das Wetter ist … das wichtigste Element der Landschaft. Das Wetter bestimmt den Hintergrund und auch oftmals den Vordergrund eines Landschaftsfotos.“
Dem zugrunde liegt die Argumentation des Autors, dass bei der Landschaftsfotografie das Wetter für das Licht verantwortlich ist und das Licht für den Bildeindruck.
Das Buch:
Das Buch aus dem Rheinwerk-Verlag ist technisch perfekt. Typographisch angenehm zu lesen, weist es zahlreiche teils großformatige Abbildungen auf. Ein Lesebändchen erleichtert das Auffinden von Inhalten. Der Registrierungscode auf der dritten Umschlagseite führt zum rabattierten Download der E-Book-Variante.
Das Cover teilen sich zwei spektakuläre Aufnahmen (züngelnde Blitze über einer Stadt und die Skyline von Frankfurt unter dräuendem Abendhimmel), die schon von weitem erkennen lassen, worum es im Buch gehen soll. Die klug gewählte Präposition „mit“ Wind und Wetter im Titel (statt „bei“ oder „trotz“) verdeutlicht zudem die Intention des Autors, herrschende Wetterverhältnisse nicht als notwendiges Übel anzusehen sondern als Chance für die Realisierung besonderer Landschaftsaufnahmen.
Der Inhalt
In seinem Vorwort stellt Bastian Werner seine Herangehensweise dar: Wetter ist kein Zufall. Es ist etwas, dass sich anbahnt und dass zu weiten Teilen vorhersehbar ist. Wer ein bestimmtes Motiv im Kopf hat, das er unter bestimmten Wetterbedingungen realisieren möchte, kann sich im Voraus über die Verhältnisse informieren, um zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. Wetterbeobachtung und -vorhersage werden somit für Landschaftsfotografen zu Hilfsmitteln für die Steigerung der Effizienz.
Den theoretischen Grundlagen der Wetterentstehung und -vorhersage ist demzufolge ein großer Teil des Buches gewidmet. Die ersten hundert Seiten beschäftigen sich detailliert mit den Grundelementen des Wettergeschehens - mit Wettermodellen, Wolkenbildern und Wetterfronten. Auch wenn Bastian Werner laut eigenen Angaben keine wissenschaftlichen Ambitionen hegt, gehen seine Ausführungen doch in beachtliche Tiefen. Inwieweit sich der Leser darauf einlassen möchte, bleibt natürlich ihm selbst überlassen. Wer fundiert über das Wetter lernen möchte, wird hier jedenfalls perfekt bedient.
Auch im weiteren Verlauf des Buches finden sich immer wieder Exkursionen zur Vertiefung einzelner Themen wie beispielsweise das Lesen von Satellitenbildern, Abend- und Morgenröte, Vorhersage für Schneefall oder Nebel und vieles mehr. Immer in Begleitung entsprechender Abbildungen und Beispielaufnahmen unter Angabe der Exif-Daten zur Bildentstehung. Nach und nach werden auf diese Weise Kapitel wie Himmelsröte, Blaue Stunde, Sternenhimmel, Sternschnuppen, Polarlichter, Sonne/Mond, Eis und Schnee, Nebel, Raureif und natürlich Sturm/Gewitter mit ihren Besonderheiten abgehandelt. Und jedes dieser Kapitel zeugt von der Erfahrung und Kompetenz des Autors - man kann sich sicher sein, dass er alle Szenarien selbst erlebt und große praktische Erfahrung darin gewonnen hat.
Für wen ist dieses Buch geeignet?
Für Landschaftsfotografen, die dem Wetter eine hohe Bedeutung beimessen. Für Liebhaber spektakulärer Himmelsphänomene wie Stürme, Gewitter, Farbenspiele, die gezielt nach solchen Motiven suchen möchten und sich für das meteorologische Handwerkszeug interessieren, um sie vorherzusagen und gezielt zu finden.
Für Wetterfotografen, die ein wenig Landschaft dabei haben möchten. Denn hier liegt eine - wenn auch kleine Schwäche - des Buches: im Zeitalter grellbunter, weit überschärfter und auf Sensation abzielender Fotos gewinnt das Wetter leicht die Oberhand. Ein Beispiel dafür ist die Gegenüberstellung zweier Fotografien der Dolomiten Eingangs des Buches: ein Bild bei strahlend blauem Himmel und eines unter apokalyptischem Wolkenspiel. Im Text dazu bevorzugt der Autor das Wolkenfoto, um die raue Schönheit der Bergwelt zu betonen und liegt damit voll im Trend. Es geht oft gar nicht um die Landschaft, es geht um ihre „eindrucksvolle“ Inszenierung, ob sie es nötig hat oder nicht.
Wer es schafft, sich hiervon frei zu machen und wer ein Faible für die physikalischen Vorgänge in der Erdatmosphäre hat, kann die vielen wertvollen Tipps der Wetterbeurteilung sicher gut für seine Zwecke nutzen. Fotografische Grundkenntnisse sind in jedem Fall notwendig, hierauf geht das Buch nicht ein.
Fazit:
Fotografieren mit Wind und Wetter ist ein fundiertes Sachbuch der Meteorologie für Einsteiger mit begleitendem Fotokurs. Der Schwerpunkt liegt klar auf der Wetterkunde, der Titel könnte daher auch „Fotografieren „wegen“ Wind und Wetter“ lauten. Hierfür ist es allerdings komplett und kompetent gemacht. 5 Sterne
Die Daten
Bastian Werner. Fotografieren mit Wind und Wetter: Wetter verstehen und spektakulär fotografieren! erschien am 27. Februar 2017 im Rheinwerk Verlag. 356 Seiten, gebunden, in hochwertiger Fadenheftung. Großes Bildbuchformat 21 x 24 cm, mit Lesebändchen. In Farbe gedruckt auf matt gestrichenem Bilderdruckpapier (135 g). Große, lesefreundliche Schrift (Linotype Syntax 9,75 Pt.). Zweispaltiges Layout. Mit zahlreichen Originalfotografien, Skizzen und Wetterkarten. Auch als E-Book zum Herunterladen im PDF-Format (97 MB) und als Onlinebuch erhältlich.
ISBN: 978-3-8362-4222-6
Preis: 39,90 Euro (Buch) | 35,90 Euro (E-Book) | 44,90 Euro (Buch und E-Book im Bundle)
Hier geht es zur Leseprobe.
Bewertung:
Bastian Werner ist Jahrgang 1993 und wird als Student der Optotechnik und Veranstalter von Fotokursen vorgestellt. Mit allen Aspekten rund um das Wetter und seine Entstehung beschäftigt sich der Segelflugpilot schon seit vielen Jahren. Über seine Motivation dazu sagt er selbst: „Das Wetter ist … das wichtigste Element der Landschaft. Das Wetter bestimmt den Hintergrund und auch oftmals den Vordergrund eines Landschaftsfotos.“
Dem zugrunde liegt die Argumentation des Autors, dass bei der Landschaftsfotografie das Wetter für das Licht verantwortlich ist und das Licht für den Bildeindruck.
Das Buch:
Das Buch aus dem Rheinwerk-Verlag ist technisch perfekt. Typographisch angenehm zu lesen, weist es zahlreiche teils großformatige Abbildungen auf. Ein Lesebändchen erleichtert das Auffinden von Inhalten. Der Registrierungscode auf der dritten Umschlagseite führt zum rabattierten Download der E-Book-Variante.
Das Cover teilen sich zwei spektakuläre Aufnahmen (züngelnde Blitze über einer Stadt und die Skyline von Frankfurt unter dräuendem Abendhimmel), die schon von weitem erkennen lassen, worum es im Buch gehen soll. Die klug gewählte Präposition „mit“ Wind und Wetter im Titel (statt „bei“ oder „trotz“) verdeutlicht zudem die Intention des Autors, herrschende Wetterverhältnisse nicht als notwendiges Übel anzusehen sondern als Chance für die Realisierung besonderer Landschaftsaufnahmen.
Der Inhalt
In seinem Vorwort stellt Bastian Werner seine Herangehensweise dar: Wetter ist kein Zufall. Es ist etwas, dass sich anbahnt und dass zu weiten Teilen vorhersehbar ist. Wer ein bestimmtes Motiv im Kopf hat, das er unter bestimmten Wetterbedingungen realisieren möchte, kann sich im Voraus über die Verhältnisse informieren, um zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. Wetterbeobachtung und -vorhersage werden somit für Landschaftsfotografen zu Hilfsmitteln für die Steigerung der Effizienz.
Den theoretischen Grundlagen der Wetterentstehung und -vorhersage ist demzufolge ein großer Teil des Buches gewidmet. Die ersten hundert Seiten beschäftigen sich detailliert mit den Grundelementen des Wettergeschehens - mit Wettermodellen, Wolkenbildern und Wetterfronten. Auch wenn Bastian Werner laut eigenen Angaben keine wissenschaftlichen Ambitionen hegt, gehen seine Ausführungen doch in beachtliche Tiefen. Inwieweit sich der Leser darauf einlassen möchte, bleibt natürlich ihm selbst überlassen. Wer fundiert über das Wetter lernen möchte, wird hier jedenfalls perfekt bedient.
Auch im weiteren Verlauf des Buches finden sich immer wieder Exkursionen zur Vertiefung einzelner Themen wie beispielsweise das Lesen von Satellitenbildern, Abend- und Morgenröte, Vorhersage für Schneefall oder Nebel und vieles mehr. Immer in Begleitung entsprechender Abbildungen und Beispielaufnahmen unter Angabe der Exif-Daten zur Bildentstehung. Nach und nach werden auf diese Weise Kapitel wie Himmelsröte, Blaue Stunde, Sternenhimmel, Sternschnuppen, Polarlichter, Sonne/Mond, Eis und Schnee, Nebel, Raureif und natürlich Sturm/Gewitter mit ihren Besonderheiten abgehandelt. Und jedes dieser Kapitel zeugt von der Erfahrung und Kompetenz des Autors - man kann sich sicher sein, dass er alle Szenarien selbst erlebt und große praktische Erfahrung darin gewonnen hat.
Für wen ist dieses Buch geeignet?
Für Landschaftsfotografen, die dem Wetter eine hohe Bedeutung beimessen. Für Liebhaber spektakulärer Himmelsphänomene wie Stürme, Gewitter, Farbenspiele, die gezielt nach solchen Motiven suchen möchten und sich für das meteorologische Handwerkszeug interessieren, um sie vorherzusagen und gezielt zu finden.
Für Wetterfotografen, die ein wenig Landschaft dabei haben möchten. Denn hier liegt eine - wenn auch kleine Schwäche - des Buches: im Zeitalter grellbunter, weit überschärfter und auf Sensation abzielender Fotos gewinnt das Wetter leicht die Oberhand. Ein Beispiel dafür ist die Gegenüberstellung zweier Fotografien der Dolomiten Eingangs des Buches: ein Bild bei strahlend blauem Himmel und eines unter apokalyptischem Wolkenspiel. Im Text dazu bevorzugt der Autor das Wolkenfoto, um die raue Schönheit der Bergwelt zu betonen und liegt damit voll im Trend. Es geht oft gar nicht um die Landschaft, es geht um ihre „eindrucksvolle“ Inszenierung, ob sie es nötig hat oder nicht.
Wer es schafft, sich hiervon frei zu machen und wer ein Faible für die physikalischen Vorgänge in der Erdatmosphäre hat, kann die vielen wertvollen Tipps der Wetterbeurteilung sicher gut für seine Zwecke nutzen. Fotografische Grundkenntnisse sind in jedem Fall notwendig, hierauf geht das Buch nicht ein.
Fazit:
Fotografieren mit Wind und Wetter ist ein fundiertes Sachbuch der Meteorologie für Einsteiger mit begleitendem Fotokurs. Der Schwerpunkt liegt klar auf der Wetterkunde, der Titel könnte daher auch „Fotografieren „wegen“ Wind und Wetter“ lauten. Hierfür ist es allerdings komplett und kompetent gemacht. 5 Sterne
Die Daten
Bastian Werner. Fotografieren mit Wind und Wetter: Wetter verstehen und spektakulär fotografieren! erschien am 27. Februar 2017 im Rheinwerk Verlag. 356 Seiten, gebunden, in hochwertiger Fadenheftung. Großes Bildbuchformat 21 x 24 cm, mit Lesebändchen. In Farbe gedruckt auf matt gestrichenem Bilderdruckpapier (135 g). Große, lesefreundliche Schrift (Linotype Syntax 9,75 Pt.). Zweispaltiges Layout. Mit zahlreichen Originalfotografien, Skizzen und Wetterkarten. Auch als E-Book zum Herunterladen im PDF-Format (97 MB) und als Onlinebuch erhältlich.
ISBN: 978-3-8362-4222-6
Preis: 39,90 Euro (Buch) | 35,90 Euro (E-Book) | 44,90 Euro (Buch und E-Book im Bundle)
Hier geht es zur Leseprobe.
Bewertung:
ISBN: 3836242222 |