Heute war Nachtschicht angesagt
Mit dem Nabu Herne zur Krötenwanderung, schön war es
In den ersten warmen Nächten im März brechen die Kröten zur Wanderung in ihre Laichgewässer auf.
Dabei gilt es viele Gefahren zu überwinden, viele Kröten legen dabei mehrere Kilometer zurück.
Die größte Gefahr ist der Straßenverkehr, dabei bleiben viele auf der Strecke.
Aber auch in der Nähe der Laichgewässer sind die Tiere gefährdet, viele Spaziergänger treten sie versehentlich tot, sie werden von Radfahrern überfahren.
Um ein Weibchen zu erobern, machen sich die Männchen groß und nehmen die sog. Spähhaltung ein (hochaufgerichtetes Sitzen mit durchgedrücktem Rücken, siehe Bild #1), um sich annähernde Weibchen bald erkennen zu können. Ist eine weibliche Erdkröte erkannt, klettert das Männchen auf deren Rücken und umklammert sie mit seinen kräftigen Oberarmen in der Achselgegend (Axillaramplexus). Die Brunstschwielen an den Daumen geben dem Männchen den nötigen Halt und im „Huckepack“ geht es gemeinsam zum Laichgewässer, das durchaus noch hunderte von Metern entfernt liegen kann.
Da es in Erdkröten-Populationen mehr Männchen als Weibchen gibt (Verhältnis oft 1:3 bis 1:8), wird alles umklammert was auch nur entfernt nach einem Weibchen aussieht – auch ein Stück Holz.
Wird aus Versehen ein anderes Männchen umklammert, so stößt dieses einen Befreiungsruf aus, um auf den Irrtum aufmerksam zu machen.
Am Laichgewässer versuchen die noch einzelnen Männchen ihre bereits verpaarten Konkurrenten zu verdrängen und deren Platz auf dem Rücken des Weibchens einzunehmen. Häufig kommt es vor, dass ein Weibchen von mehreren Männchen umklammert wird, von dem Gewicht unter Wasser gedrückt wird und dabei sogar ertrinkt.