Pro Analog

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Die letzten Beiträge zum Canon-Nikon Vergleich veranlassen mich doch noch einmal meine Stellungnahme vor allem zu der Digieuphorie kund zu tun. Zunächst einmal möchte ich ausdrücklich betonen, dass ich überhaupt nichts gegen die digitale Fototechnik habe, jedoch sehr wohl gegen Bildbearbeitung bzw -manipulation per PC. Absolutes Verständnis habe ich für die Verbreitung der DSLR bei den Presseprofis, wo die schnelle Daten-bzw Bildübermittlung zur Redaktion wichtig ist. Wer von uns muss das jedoch schon?
Festzuhalten ist, dass es zur Zeit so gutes Dia-bzw Negativ Filmmaterial gibt, wie noch nie zuvor und das zu einem günstigen Preis. Die analogen SLR sind ausgereift und kosten im Vergleich zu den digatalen teilweise 2/3 weniger. Nachteile sind für mich lediglich, wenn es denn welche überhaupt sind, man kann nicht sofort das Bild sehen und ich muss nach wie vor Filme mit mir rumschleppen. Dafür habe ich jedoch Kameras, die bislang relativ wertstabil waren und total ausgereift sind. Wenn ich mir z.B. die Preise im High-End Bereich bei Canon ansehe, diese mit einer F6 oder F5 vergleiche und dann auch noch mitbekomme, das eine Mark II innerhalb eines Jahres schon wieder als überholt gilt, dann frage ich mich allen Ernstes auf welchen Zug wir da aufspringen und ob wir uns nicht zu Opfern der Industrie und Werbung machen lassen. Ich jedenfalls bin froh, dass Nikon sehr moderat auf den ständigen Modellwechsel bei Canon reagiert.
Für mich bleibt festzuhalten: als Naturfotograf bin ich mit analoger Technik bestens bedient (das noch hoffentlich lange) zu Preisen, die für mich noch zu rechfertigen sind.
Die analogen Verfechter der Fotografie sollten meiner Meinung nach wieder selbstbewußter zu dieser Technik stehen.
In der Hoffnung auf sachliche und faire Beiträge grüßt euch
Jochen
 
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... ich kann nicht glauben das diese Diskussion hier schon wieder entsteht. ich dachte wir waeren aus dem Alter raus.
 
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Asgard";p="7155 schrieb:
Ich steige dann um, wenn man mir das Rückspulgeräusch in eine Digi einbaut. :twisted:

ob ein anderer hersteller diesen wunsch bereits mit einem <err 99> bei virtuellem filmriss quittiert hat ? fuer den wunschzettel an den nikonlaus wird es jedenfalls eng
 
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Ganz einfach gesagt:

Ich war in Wien auf einer Fotoausstellung von Henry Cartier Bresson, jeder der Fotografiert sollte diesen Fotografen kennen.

Er hat 1927 mit einer Leica angefangen zu fotografieren. Vergleiche ich die Qualität der Bilder von damals und heute dann ist die Qualität ganz sicher nicht gestiegen!

Wir produzieren Quantität am laufenden Band. Es fehlt jede Bemühung zu "fotografieren" und nicht sich stundelang mit der Tücke der Technik zu beschäftigen.

Weiss heute noch jemand wie man ein erstklassiges SW macht?
Mit allen Tonwerten...


Gruß Robert
 
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Re: RE: Pro Analog

biobert";p="7234 schrieb:
Ich war in Wien auf einer Fotoausstellung von Henry Cartier Bresson, jeder der Fotografiert sollte diesen Fotografen kennen.

Das tun wir. Darauf kannst du wetten!
Wir "Digis" sind nicht auf der "Nudlsuppen dahergeschwommen". :-D

biobert";p="7234 schrieb:
Er hat 1927 mit einer Leica angefangen zu fotografieren.

Hä? Klassisches Eigentor. :-D Grade die Leica war 1927 eines der modernsten Fotogeräte ihrer Zeit und dazu noch abartig anders in der Handhabung und im Filmformat als das zu der Zeit gerade im Presse u. Studiobereich üblich war. Die KB-Leica wurde damals von vielen Profifotografen nicht für voll genommen , hatte jedoch viele Vorteile in Punkto Flexibilität und Schnelligkeit, und war zu den Platten u. Rollfilmkameras ( sieh dir einmal eine Mamaya Press an zum Vergleich ) so ungefähr das, was eine Kompaktdigitale zu einer F5 darstellst.

biobert";p="7234 schrieb:
Weiss heute noch jemand wie man ein erstklassiges SW macht?
Mit allen Tonwerten...

Ja wissen wir. :-D
 
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Re: RE: Pro Analog

biobert";p="7234 schrieb:
Weiss heute noch jemand wie man ein erstklassiges SW macht?
Mit allen Tonwerten...

stellt sich automatisch die frage, was ueberhaupt ein erstklassiges sw ausmacht und wieviel tonwerte es haben muss ?
 
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Re: RE: Pro Analog

Hä? Klassisches Eigentor. :-D Grade die Leica war 1927 eines der modernsten Fotogeräte ihrer Zeit und dazu noch abartig anders in der Handhabung und im Filmformat als das zu der Zeit gerade im Presse u. Studiobereich üblich war. Die KB-Leica wurde damals von vielen Profifotografen nicht für voll genommen , hatte jedoch viele Vorteile in Punkto Flexibilität und Schnelligkeit, und war zu den Platten u. Rollfilmkameras ( sieh dir einmal eine Mamaya Press an zum Vergleich ) so ungefähr das, was eine Kompaktdigitale zu einer F5 darstellst.


Warum Eigentor?? Es müssen ja nur die Bilder von dieser Leica mit einer heutigen Olympus digital (auf der Photokina gesehen) verglichen werden, oder lieber doch nicht? Es hat sich nichts gebessert was Bildqualität betrifft.

Und wer ehrlich rechnet spart anhand der Filme nichts, wenn ich das ganze drumherum an der digitalen rechne. Ganz zu schweigen von dem extremen Wertverlust einer digitalen.

Belassen wir es einfach dabei: Digital ist anders, aber nicht besser!
 
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Hallo,

auch ich habe die Bilder der E-1 gesehen, was spricht dagegen? Brauchst du persönlich größere Formate und noch mehr Schärfe?
Gerade Cartier-Bresson (war in Berlin in der Ausstellung) hat gezeigt, dass die wirklich guten Fotos nicht an der Schärfe gemessen werden...

Grüße
Erhard
 
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Warum nur Schärfe?

ebarwick";p="7282 schrieb:
Hallo,

auch ich habe die Bilder der E-1 gesehen, was spricht dagegen? Brauchst du persönlich größere Formate und noch mehr Schärfe?
Gerade Cartier-Bresson (war in Berlin in der Ausstellung) hat gezeigt, dass die wirklich guten Fotos nicht an der Schärfe gemessen werden...

Grüße
Erhard


Wenn die Bilder genau angeschaut werden erkennt man in vielen Details keine Struktur mehr, nur eine undefinierte "Suppe". Und da ich in einem Fotolabor (studio) arbeite, höre nach einer Ausbelichtung oft die Verzweifelten Ausrufe "aber am Bildschirm war es schön..."
Der Bildschirm sagt nicht allzuviel aus wenn ein Bild gedruckt werden soll, schon gar nicht die Farben.

Die Schärfe brauche ich sehr wohl, für Ausstellungen bis 70 x 100 cm Bilder.

Soviel unscharfe Bilder waren auf der Bresson Ausstellung nicht, ansonsten gebe ich Dir Recht zum "Guten Bild".

Gruß Robert

P.s. Mal ohne zu streiten, was ist der "wirkliche Vorteil" vom digitalen?
 
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"P.s. Mal ohne zu streiten, was ist der "wirkliche Vorteil" vom digitalen?"

Als alte "Laborratte" (und ich gebe zu es hat Spaß gemacht):

der "wirkliche Vorteil vom digitalen" für mich ganz persönlich:

-daß man für gute Farbprints nicht mehr Tage, sondern Stunden braucht
-daß man nicht mehr nach Chemiewerk stinkt
-daß man von Tastaturen keine Kontaktallergien kriegt
-daß man nach Stunden in der Dunkelheit nicht mehr Draculagleich panisch irgenwo schwachen Lichtschein von aussen bemerkt, um dann festzustellen dass es sich einfach nur um eingebildete Irrlichter handelt.
-daß man nicht mehr schief angesehen wird, wenn man erzählt man hätte das ganze Wochenende lang einen Kellerraum schwarz gestrichen und den Boden gefliesst um heruntertropfende Flüssigkeiten leichter entfernen zu können
-daß man nicht mehr 10 Abzüge eines Motivs macht bis es endlich passt und am nächsten Tag nicht mehr sieht welches der beste war, da plötzlich alle völlig gleich aussehen.
-daß man nicht mehr sündteure 50x70er Cibachrome-Fotopapiere wegwerfen muss nur weil irgendwo in der Entwicklungstrommel homöopathische Dosen Bleichmittel waren.
-daß nicht mehr Greenpeace vor der Tür steht, nur weil man jede Woche ein Faß voller Chemikalien aus dem Haus schafft.
-daß im Kühlschrank endlich auch mal anderes Platz hat ausser zentnerweise Fotopapier und Filme einer Produktionsserie.

und vor allem, daß man endlich mehr Zeit hat für seine liebste Beschäftigung - Fotografieren.
 
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Hallo Mika,
hier die Antwort einer selten gewordenen Laborratte, die auch immer wieder Pixel ausbelichten lässt: Die genannten Probleme hab ich nicht und hatte sie mal ansatzweise in lange zurück liegenden Lernphasen. Daher bin ich regelmäßig im Farb- und SW-Labor, auch um Augen und Rücken von der Bildschirmarbeit zu entlasten. Denn um von Digi-Daten gute Prints zu bekommen, muss und musste ich ebenfalls viel Zeit und Geduld investieren.
lg WolframO
 
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Also ich habe das Gefühl, daß man mit einem Film immer noch unkomplizierter zu einem vernünftigen (nicht außergewöhnlichen) Bild auf Papier kommt. Als Hobbyknipser muß ich mich mit der Entwickung ja nicht unbedingt beschäftigen - ob ich digital gespeicherte Bilder ebenso unkompliziert und billig abgeben und machen lassen kann?

Was das "Greenpeace-Argument" bezüglich Fotochemikalien betrifft: Wer kennt denn eigentlich die Umweltbilanz der Herstellung von Digitalkameras, den zugehörigen Computern und außerdem von dem ganzen Müll, da ja PCs und Kameras offenbar schnell wieder überholt sind?

Und warum die Diskussion von den "Filmis" so erbittert geführt wird? Vielleicht, weil sie sich angegriffen, belästigt und überflutet fühlen von der KAUF-MICH-Werbung der Bindochnichtblödmediamarkter?

Zum Schluß: Bin heilfroh, daß ich für meine Ebay-Verkaufsfotos, die irgendwelchen Kram darstellen, jetzt eine kleine 2 Megapixel-Digitalkamera habe und dafür keine Filme mehr kaufen, entwickeln, einscannen etc. muß! Dann ist ja meine analoge endlich wieder für die schönen Fotos des Lebens frei!
 
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Re: RE: Pro Analog

Subjektiv";p="7644 schrieb:
Also ich habe das Gefühl, daß man mit einem Film immer noch unkomplizierter zu einem vernünftigen (nicht außergewöhnlichen) Bild auf Papier kommt. Als Hobbyknipser muß ich mich mit der Entwickung ja nicht unbedingt beschäftigen - ob ich digital gespeicherte Bilder ebenso unkompliziert und billig abgeben und machen lassen kann?
Verstehe ich nicht. Der Vorgänge sind doch ähnlich. Ob ich jetzt einen Film zum Fotoladen trage oder eine Speicherkarte unterscheidet sich nicht wirklich. Den Film muß in einen Umschlag stecken, die Karte in ein Lesegerät. Und ab da sind die Prozesse völlig gleich. Deshalb verstehe ich auch nicht, warum die Wahl des geeigneten Datenträgers so polarisieren kann.

Diese Verarbeitung im Großlaber ist für viele Bilder sicherlich ein sinnvoller Weg, ob analog oder digital.

Wenn man allerdings mehr aus seinen Bildern machen will, dann geht's digital doch erheblich einfacher.

Grüße
Andreas
 
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AndreasH";p="7647 schrieb:
Verstehe ich nicht. Der Vorgänge sind doch ähnlich. Ob ich jetzt einen Film zum Fotoladen trage oder eine Speicherkarte unterscheidet sich nicht wirklich. Den Film muß in einen Umschlag stecken, die Karte in ein Lesegerät. Und ab da sind die Prozesse völlig gleich.

Wenn dem so ist, ok. Ich gebe zu, daß ich noch keine Erfahrungen mit digital im Fotoladen entwickelten Bildern habe. Und daß ich Digitalkameras nicht ganz unsinnig finde, hat man ja hoffentlich auch gemerkt.

AndreasH";p="7647 schrieb:
Deshalb verstehe ich auch nicht, warum die Wahl des geeigneten Datenträgers so polarisieren kann.

Mh, darüber sollte man natürlich nachdenken bzw. die Zukunft abwarten, ob die Filmfotografen eine "bedrohte Spezies" sind...
 
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Ausbelichtungen im Fotoladen sind im Normalfall hervorragend, die Qualität ist fast immer sichtbar besser als bei analogen Abzügen. Daher kann ich jedem Filmfotografen empfehlen, sich einen Filmscanner zuzulegen und den hybriden Weg zu gehen, um zu guten Papierbildern zu gelangen.

Für die Aufnahme nehme ich jedoch weiterhin gerne Film. Die Gründe habe ich an anderer Stelle schon genannt:
1. Mir macht der Umgang mit mechanischen oder auch gemäßigt elektronischen Kameras wie der Nikon F3 großen Spaß.
2. Eine analoge Ausrüstung in Top-Qualität ist - insbesondere gebraucht - viel, viel günstiger als eine digitale.
3. Ich habe gerne ein Stück Film als Archivmedium. Ein filmbasiertes Archiv ist für mich als Amateur wesentlich leichter zu handeln als ein Haufen von Bilddateien. Und sicher gegen Kompatibilitätsprobleme und Abstürze.

Und von einer guten digitalen Projektion sind wir auch noch weit entfernt. Hier dürfte der Abstand zu analog am Schwersten aufzuholen sein - denn hier hilft keine miniaturisierte, hochintegrierte Elektronik, so wie in der Kamera. Projektion braucht Power, und dann wird die Elektronik teuer.

Ich hoffe daher, daß es auch in Zukunft weiterhin eine breite Auswahl an Filmen gibt. Dies wird es aber nur geben, wenn wir nicht nur selbst Film kaufen, sondern immer wieder auch auf die Vorteile des Mediums hinweisen.

Daher finde ich Statements "Pro Analog" nicht verkehrt. Sofern sie das PRO Analog betonen und sich nicht auf CONTRA Digital beschränken.

Grüßle
Uwe
 
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Hallo,
das Posting von Uwe Flammer bringt es für mich auf den Punkt.
Auch ich bin von zusätzlichen Möglichkeiten digitaler Aufnahme und Verarbeitung angetan und mache davon regen Gebrauch.
Aber die genannten Vorteile analoger Technik sollte man nicht vergessen.
lg WolframO
 
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Ich denke ich mir dass diese ja an sich eher sinnfreien Analog vs. Digital-Diskussionen (kann ja jeder machen was er will) vor allem von der Angst der Analog-Fraktion genährt werden, daß sie bald ein Exotendasein führen muß und Filme und analoge Prints mangels Nachfrage deutlich teurer werden.

Aus diesem Grund wird die rasante Weiterentwicklung der Digitaltechnik nicht so sehr in der Spitze, sondern viel mehr in der Breite geradezu als Bedrohung gesehen.

Diese Befürchtung ist durchaus nachzuvollziehen. Es ist schon abzusehen, daß der Consumermarkt in spätestens 5 Jahren zu 100% digital bedient werden wird.

Ich bin mir aber sicher, daß eine Nische bestehen bleibt. Es wird dann nicht mehr 100 verschiedene Farbnegativfilme geben sondern nur noch 10. Durch die geänderte Zielgruppe wird dies sicher hochwertiges Material sein. Ähnliches ist im Laborbereich zu erwarten.

Vielleicht wird das alles ein wenig teurer, andererseits wird gebrauchtes analoges Equipment mangels Nachfrage zunehmend billiger werden, was diesen Nachteil ein wenig relativiert.

Von daher: Dont Panic
 
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