Eien D750 geschenkt zu bekommen, ist toll. Du gibst sonst wenig Preis; wir wüssten zB gern, WARUM eine Kamera ohne Objektiv verschenkt wird, aber das kann auch warten.
Reisephotographie ist ein recht vielfältiges Ressort. Für Städtereisen kann es unten (im Weitwinkel-Bereich) gar nicht kurz genug sein, dafür ist alles jenseits 50mm vollkommen nutzlos.
Wenn du hingegen auf deinen Reisen auch am Strand entlang läufst und der gelegentliche Surfer mit dem bunten Segel vor blauem Hintergrund deine Aufmerksamkeit weckt, dann sind auch 300mm oben nicht genug.
Das 28-300 kann nichts richtig, aber von Allem ein Wenig. Mir würde die Lichtstärke - vor allem in "Standard" Bereich nicht reichen, denn mit so einem Dunkelzoom werden die Bilder von der hübschen Plaza mit dem tiefblauen Nachthimmel und den warmen, gelben Lampen der Restaurantterrassen nix werden. Es ist weiterhin bekannt, dass die Abbildungsleistung des 28-300 am langen Ende rapide abnimmt. Am Anschlag sollte man es (wie ganz viele Zoom Objektive) nicht einsetzen.
Meine erste Empfehlung für eine Immerdrauf-Reiselinse bleibt das 2.8 24-70 Zoom, wobei ich die Fremdhersteller (
Sigma, Tamron) dem Nikon Objektiv vorziehe. Zwar gewinnt das Nikkor in Tests, aber die Unterschiede in der Leistung sind eher marginal und ich habe sie noch nicht im Bild gesehen. Die Fremdfabrikate kosten im Schnitt die Hälfte, sind leichter und Kompakter! Allen gemein ist die angenehme, durchgehende Lichtstärke von 2.8 und die Fähigkeit, diese auch über den ganzen Brennweitenbereich zu nutzen. 2,8 24-70 ist ein "Prestige-Zoom" Ähnlich wie bei 90/105 mm Makro-Objektiven oder 2.8 70-200 Zooms gibt es keine schlechten Linsen, egal von welchem Hersteller. In diesen Prestige-Segmenten geben sich alle Hersteller Mühe, gute Ware en den Höchst spendablen Käufer zu bringen.
Sollte oben etwas mehr Brennweite gewünscht werden, so kommen die 4 24-105 oder 4 24-120 ins Spiel. Man gewinnt etwas Länge und zahlt dies mit weniger Lichtstärke über den ganzen Zoombereich. Ich halte nix davon, denn ganz allgemein macht erst die Verdoppelung der Brennweite einen echten Aha-Effekt im Sucher (nach unten - im Weitwinkelbereich - gibt es diesen Knaller bei etwa +/- 33%).
24-70 vom Fremdhersteller plus später darüber ein 70-300 VR gibt eine ziemlich komplette Ausrüstung! Zwar ist auch das 70-300 VR kein Wunderwerk der Technik, und es bricht natürlich auch ganz oben ein, aber seine Leistung ist zwischen 70 und 300mm Brennweite ganz deutlich besser, als die des 28-300. 99% der Bilder schiesst du ohnehin mit dem 24-70.
Aufgrund deiner Fragestellung nehme ich auch an, dass du dich noch nicht weiter mit Elektronischer Bild Verarbeitung befasst hast. Das ist sicherlich teils Segen, teils Fluch, denn heutige Software kann ungemein viel zum Gelingen eines Bildes beitragen. Nikon korrigiert zB. bekannte Objektivfehler bereits in der Kamera-Software. Wenn du ein Nikkor an einem Nikon Body nutzt, dann werden beispielsweise chromatische Aberrationen (lila Schatten neben feinen Strukturen, vor Allem in Bildecken) herausgerechnet, wenn das Bild als .JPG ausgegeben wird.
Das gleiche kann fast jedes Bildbearbeitungsprogramm mit Objektiven aller Art machen. Lensfun
http://lensfun.sourceforge.net/lenslist/ hat zB Profile mehrerer hundert Objektive hinterlegt und ist in vielen grossen EBV-Paketen integriert. Ja, bei der reinen Ausgabe einen JPEG Bildes direkt aus der Kamera ist also ein Nikkor von Vorteil. Sobald du aber in irgendein EBV Programm damit eingehst (und sei es nur, um die Grösse auf ein Netz-taugliches Format zu verändern), können Korrekturen jedweder Art automatisch für so ziemlich alle Objektive am Markt vorgenommen werden.