Nikon und Leica implementieren neue Technologie

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

Partnerschaft mit Content Authenticity Initiative (CAI) ermöglicht mehr Sicherheit für digitale Bilder​

Leica-Kamera auf Holzleiste vor dunklem Hintergrund, oben Links Logos der CAI und von Leica

Nikon trat als erster Kamerahersteller überhaupt im Oktober 2021 der Content Authenticity Initiative (CAI) bei. Vor wenigen Tagen hat sich nun auch Leica der Initiative angeschlossen.

Die CAI wurde 2019 von Adobe, Twitter und der New York Times ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, die Zunahme an Desinformation zu bekämpfen. Hierzu soll unter anderem ein internationaler Standard für Metadaten eingeführt werden. Damit soll es möglich sein, die Herkunft der Bilddatei zu bestimmen und generell digitale Daten sicher zuzuordnen. Eine von der CAI entwickelte Sicherheitsfunktion soll zum Schutz des geistigen Eigentums beitragen – und zwar direkt durch Implementierung in eine Kamera.

Warum ist das wichtig?​

Leica beschreibt das Problem in seiner Pressemitteilung gut verständlich:

Digitale Produkte und Services sind selbstverständlicher Bestandteil des alltäglichen Lebens. Neben allen Vorteilen, die sie bieten, können digitale Inhalte jedoch auch leicht manipuliert werden. Desinformationen breiten sich in der gesamten Medienlandschaft aus und entziehen das Vertrauen – auch in die Berichterstattung. Fotografinnen und Fotografen können kaum noch beweisen, dass sie Urheber ihrer eigenen Aufnahmen sind, was bei Konsumenten Zweifel an der Richtigkeit von Inhalten und Quellen hervorruft.

Wie sieht die Umsetzung aus?​

Mit der Einführung der Sicherheitsfunktion wird automatisch jede Aufnahme mit einer fälschungssicheren Signatur versehen. Darin enthalten sind z.B. Informationen über Kameramodell und Bildinhalte. Diese Daten sollen über frei zugängliche Open-Source-Tools für jede und jeden einsehbar sein. Erkennbar wäre dann auch, ob die Aufnahme das Original ist oder ob sie bearbeitet wurde. So sollen Bildfälschungen und unerlaubte Nutzung erkennbar sein. Darüber hinaus wäre so auch ein Faktencheck von mit dem Bild zusammen verbreiteten Informationen möglich (Aufdeckung von „Fake News“).

Beispiel für Contentangaben (rechts) im Bild einer Leica M11 (Kamera links im Bild)

Leicas Entwicklerteam hat die Funktion im September 2022 erstmals in einer Leica M11 getestet. In der Pressemitteilung heißt es, dass die ersten Leica Kameras mit dem neuen Standard für 2023 geplant sind.

Nikon präsentierte die neue Technologie erstmals öffentlich auf der ADOBE MAX 2022 Creativity Conference in Los Angeles in einer Nikon Z 9, schränkt aber zur Vermeidung von Missverständnissen in einer Fußnote wie folgt ein:

Bei der Präsentation geht es Nikon darum, die derzeit in Entwicklung befindliche Funktion zur Bestimmung der Bildherkunft vorzustellen. Die Verwendung der Nikon Z 9 bei dieser Präsentation bedeutet nicht, dass dieses Modell künftig mit dieser Funktion ausgestattet wird.

Beide Unternehmen wollen die Sicherheitsfunktion für ihre Kameras weiterentwickeln und in Zukunft implementieren. Ob davon alle Kameramodelle betroffen sind oder nur einige und ab welchem Zeitraum genau diese Kameras erhältlich sind, bleibt zunächst offen.

Zur Webseite der Content Authenticity Initiative (CAI):


Quellen: Pressemitteilung Leica, Pressemitteilung Nikon
Bildnachweis: ©Leica
 
Hört sich toll an - ist aber auch ein weiterer Schritt auf dem Weg
zum gläsernen Bürger und der totalen Überwachung.
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
Deshalb verwendest Du auch keine EC- und/oder Kreditkarten, benutzt kein Smartphone oder Laptop, kaufst keine Fahrkarten am Automaten, bezahlst alles nur in Bargeld, das Du jedes Mal in einer anderem, von Deinem Wohnort möglichst weit entfernten Bankfiliale abhebst und verwendest niemals Emails? Und was machst Du hier eigentlich als registrierter Benutzer eines öffentlichen Forums im Internet?
 
VisualPursuit
VisualPursuit kommentierte

Was ich an Daten produziere, versuche ich tatsächlich so
datensparsam wie möglich zu tun.
Kartenzahlungen vermeide ich soweit möglich, ich kaufe
wann immer machbar mit Bargeld ein.

Man kann das nicht vollständig umgehen, aber der Punkt ist
daß ich in jedem Fall bewusst Daten generiere. Das ist bei den
Druckerpunkten oder steganographischen Kameramarkierungen
eben nicht der Fall. Da werden meine Lebensäusserungen ggf
gegen meinen erklärten Willen markiert und nachverfolgbar
gemacht.

Die Erfahrung zeigt daß jede Datensammlung irgendwann
missbraucht wird. Am besten legt man sie gar nicht erst an.
 
Christoph Blümer
Christoph Blümer kommentierte
Ich halte das für eine reichlich theoretische Diskussion. Sich im Internet zu bewegen, produziert sehr viel "stärkere" Datenprofile. Über welche Art von Bewegungsprofil redest Du bei Fotografien genau, im Hinblick auf mögliche Schädigung von...ja, von wem eigentlich und durch wen?
 
Christian B.
Christian B. kommentierte
Wer seine Angst an der Verfolgung jeden Einzelnen durch die CIA so richtig ausleben möchte, dem empfehle ich folgenden Thriller:



Nach der Lektüre zieht man sich - wie die Hauptperson - nur in eine Wolldecke gehüllt auf eine einsame Insel im Südwest-Antlantik zurück und lebt von Wasser aus einer Quelle.
 
crunchie72
crunchie72 kommentierte
Die bei Public-Key-Signaturen anfallende Identifikation ist ungefähr genausogut nachzuverfolgen, wie eine Kamera-Seriennummer in den EXIF-Daten. Sichelich kann man damit Bilder nachverfolgen, allerdings ist das ja ein ganz anderer Anwendungsfall, als das sichere Nachweisen eines unverfälschten Bildes. Wenn man es zuläßt, das Schlüsselpaar selber zu generieren und zu verwahren, sollte Nachrichtenagenturen (nicht Nachrichtendienste!) in der Lage sein, von ihren Fotografen zu verlangen, daß sie die Bilder signieren. Damit ist dann auch sichergestellt, daß kein Akteur auf dem Weg zwischen Kamera und Büro da was verpfuscht.
Wer hier jetzt den gläsernen Bürger vermutet, sollte sich hier im Forum abmelden, denn eine Public-Key-Signatur wird auch von dem Webserver verwendet, um die Verbindung zu sichern. Wer sich mal damit beschäftigt hat, weiß daß das Verfahren im Prinzip genau so wie bei Signaturen funktioniert, nur umgekehrt. Ein Bild wird mit dem öffentlichen Schlüssel eines Empfängers signiert, und der Empfänger kann mit seinem geheimen Schlüssel feststellen, daß ein signiertes Bild nicht manipuliert wurde.
 
Anzeigen
So weit so "gut" oder auch "schön" - dass LEICA nun aber alte analoge Messsucherkameras neu auflegt?
 
2 Kommentare
AnjaC
AnjaC kommentierte
Falscher Thread :)
 
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Wieso? Dieser andere Thread zeigt, dass LEICA selbst diesem Authentizitätsnachweis ihrer digitalen Kameras eine Alternative (rein analoge Fotografie) entgegen setzt.
 
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten