Nikon Service und Ersatzteillage

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Malepartus

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Seid gegrüßt, Objektive und andere Auslaufmodelle - fast schon ein Oldie Thread.

Aus gegebenem Anlass legt sich meine Stirn in Sorgenfalten und bringt mich ins Grübeln, ob denn meine Kaufentscheidungen der letzten Zeit auch sorgfältig durchdacht waren.

Klar war mir, dass ein 600mm f4.0 aus der Jahrtausendwende (klingt dramatisch, sind aber nur knapp 17 Jahre) keine Ersatzteile mehr erhalten kann. Logisch, denn mit so einem Teil will doch keiner mehr gesehen werden und die Abbildungsleistung ist sowieso erbärmlich, oder?
Trotz meines bösen Humors kann ich Nikon verstehen, 20 Jahre muss man keine Ersatzteile vorhalten. Das geht in Ordnung.
Zum Glück gibt es Unterklassen innerhalb der Säugetiere, die man "Marsupialia" nennt...Beuteltiere. Und einer davon hat es gerichtet! Und Dank Michael verrichtet es wieder seinen Dienst.

Was mich aber entsetzt hat ist, dass für mein 300er (zur Reparatur in Düsseldorf - vorsorglicher Weise lasse ich das Bajonett erneuern) die weitere Ersatzteillage in Zukunft nicht mehr gesichert ist, wie mir Nikon mitteilte!
Ganz abgesehen davon werden diese, meine benötigten Ersatzteile, mit "hoher Priorität" geliefert. Das ist jetzt aber schon eine Ewigkeit her. (Das macht meine Stimmung nicht besser).

Es handelt sich um ein AF-S IF EDII aus 2004, soweit ich es aus der Seriennummer entnehmen kann.
Ich rechne das hoch und komme auf einen Zyklus von 13 Jahren. Das finde ich dann schon verdammt kurz. Oder bin ich zu blauäugig. Schließlich handelt es sich hier bei den Beispielen nicht um Kit(t) Objektive zum Wegwerfpreis. Die Konsequenz daraus macht den Gebrauchtkauf von hochpreisigen älteren Modellen zu einem Risikofaktor.

Kann mir jemand sagen ob es Richtwerte gibt, wie lange man Ersatzteile vorhalten muss.

HaWe
 
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… Kann mir jemand sagen ob es Richtwerte gibt, wie lange man Ersatzteile vorhalten muss. …


Mein gesunder Menschenverstand sagt mir:

Zwei Jahre nach Produktionseinstellung plus X

Wobei "zwei Jahre" = gesetzliche Gewährleistung
und X = variabel nach individueller Einschätzung
des zu erwartenden Ersatzteilbedarfs, dies unter
Berücksichtigung der Kosten von Bevorratung vs.
Kosten von Wandlung sowie von Verschleiß etc.


Üblicherweise ergbit 2 + X zehn Jahre gesicherte
Ersatzteilversorgung durch den Hersteller. Mehr
fällt unter die Sparte "Dienst am Kunden" – oder
resultiert aus falschen Annahmen (s.o.).


Ist der Markt attraktiv, gibt es Nachbauten oft in
Erstausrüsterqualität weit über diesen Zeitraum;
sonst muß man entweder auf gebrauchte Teile
ausweichen oder aber Retrofit betreiben …



.
 
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Steuerlich abgeschrieben ist es je nach Argumentation nach 3, 5 oder 7 Jahren.
Danach braucht man im Zweifel wieder was zum Abschreiben.......
 
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Steuerlich abgeschrieben ist es je nach Argumentation nach 3, 5 oder 7 Jahren.
Danach braucht man im Zweifel wieder was zum Abschreiben.......

was hat das mit einer Ersatzteil Vorhaltung zu tun :confused:
wie Sven schon schriebt "Zwei Jahre nach Produktionseinstellung plus X"
wäre auch meine Vermutung.
außerdem galt schon in der Schule "abgeschrieben" wird nicht :hehe::fahne:
 
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was hat das mit einer Ersatzteil Vorhaltung zu tun :confused:

Doch, Kurt, das ist sicher etwas, was in die Überlegungen mit einfließt. Wobei da natürlich nicht nur die Abschreibung nach deutschem Steuerrecht hergenommen, sondern global geschaut wird: nach welchem Zeitraum kaufen die Kunden neu (aus welchen Gründen auch immer, muss ja nicht nur steuerliche haben).

Denn was nutzt es, wenn Du x+ 10 Jahre Ersatzteile vorhältst für ein Produkt, das mittlerweile xmal verbessert auf den Markt kam? Hingegen mag es Produkte geben, die den Kunden quasi ein Leben lang begleiten, da würde der Zeitrahmen sicherlich noch mal erweitert werden.

Bei Ladenhütern oder nicht wettbewerbsfähigen Produkten wird man auch schauen, ob man den Zyklus nicht verkürzen kann.

Also: wenn es keine allgemeingültige Aussage gibt wie "wir reparieren immer 10-15-20 Jahre", dann wird das sicherlich für jedes Produkt oder jede Produktgruppe separat festgelegt. Das ist einfach nur wirtschaftlich gedacht.
 
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Es macht überhaupt keinen Sinn, über die Ersatzteil-Politik von Herstellern zu philosophieren. Viel entscheidender als die Frage, wie ein Hersteller damit umgeht, ist doch der Reparaturbedarf an sich. Mein 2,8/80-200, das letzte Schiebezoom, ist inzwischen über 20 Jahre alt und wird aktuell wieder intensiv von mir genutzt. Ausfall: Überhaupt keiner. Das Teil funktioniert einwandfrei, wie am ersten Tag. So eine Optik kann man dann wohl bedenkenlos kaufen. Mein 18-70er Kitzoom kommt da nur bedingt gut bei weg. Da gibt es ja ein bekanntes Problem mit blockierendem Tubus, was aber nur durch lose Schrauben verursacht wird und sich dank Anleitungen (ich glaube eine gibts auch von Beuteltier) mit etwas Geschick selbst wieder reparieren lässt
Was ein echtes Problem ist, sind die ganzen AF-I-Objektive, die nun so ca. 25 Jahre alt sind. Einerseits sind die Teile so gut, daß sie heute (abgesehen vom fehlenden VR) auch anspruchsvolle Fotografen begeistern können, anderseits ist die Anfälligkeit der Elektronik und das AF-Antriebes schon herb. Und das Problem ist ja nicht neu, so daß auch schon deutlich jüngere Exemplare betroffen waren. Da erwarte ich von einem Hersteller schon, daß man alle Hebel in Bewegung setzt, um den Kunden zu helfen. Immerhin ging es ja auch nicht um Objektive für dreistellige Beträge.
Bevor man Nikon da aber einen Vorwurf macht, muss man auch bedenken, daß es die vielleicht selber eiskalt erwischt hat. Wenn ein Teil plötzlich nach 5 Jahren Ausfallquoten erzeugt, ist das bei teuren Produkten mit einer Nutzungszeit von 30 Jahren verdammt ärgerlich, aber mitunter schwierig, da noch gegenzusteuern. Oft fehlen bestimmte Ersatzteile. Wenn Nikon sich entschließt, bestimmte Baugruppen nachzufertigen, aber einzelne Elektronikbauteile nicht mehr lieferbar sind, hat der Kunde Pech.
Ich erlebe gerade bei Telefonanlagen, daß mein Brot- und Butter-Hersteller ausgerechnet die kleinste Serie streicht. Die Teile sind funktionell noch ziemlich aktuell, aber einen Nachfolger zu konstruieren lohnt sich nicht und für die bisherige Serie sind einzelne Bauteile nicht zu bekommen. Was willste da machen als Hersteller?
 
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Der Faktor X mag zwar schön und gut sein, doch eine greifbare Zahl wäre mir viel lieber. Vielleicht sollte man die Hersteller direkt fragen innerhalb welcher Zyklen sie die Ersatzteilvorhaltung einstellen. Und gut wäre es beim Kauf schon zu wissen, wann ein Produkt aus der Ersatzteilbeschaffung fällt.

Auch das mit der Abschreibung ist schön und gut. Ich habe immer wieder gehört, "...das kannst du doch abschreiben." Klar, ich rechne die MwSt gegen und verteile die Kosten über mehrere Jahre, aber erwirtschaften muss ich den Betrag schon.

Was mich stört ist die Tatsache, dass ein hervorragend gemachter Gegenstand, hier ein Objektiv mit brillanten Abbildungseigenschaften, nach 13 Jahren auf den Müll gehört. Das ist nicht nachhaltig. Unsere Welt ist voll von Produkten, die Eigenschaften von Eintagsfliegen haben oder ab Werk schon mit maximal 1-2 Produktjahren Haltbarkeit ausgestattet werden.
Wenn ein neues 3 oder 600er wirklich eklatant bessere Leistung bring, bin ich auch bereit es zu kaufen, doch sehe ich im Moment keine Veranlassung dazu. Etwas anders sehe ich das bei den Kameras, da habe ich getauscht und auch bei der letzten, der D500, war der Tausch für mich gerechtfertigt wegen der überragenden AF-Treffsicherheit mit meinen 13 Jahre alten Objektiv.

Marken wie Nikon, Leica, Canon, die High End Produkte herstellen können, sollten andere Ansprüche haben.
Es gibt durchaus Modelle, wo man den Ersatzteilmarkt nach x+10 Jahren in andere Hände gibt, wie z.B.: Zulieferer, die diese Produkte dann selbst vermarkten können. (Beispiel LKW, da werde z.B.: Wasserpumpen vom Zulieferer im 1/4 tel Jahresrhythmus durchaus kostendeckend nachgefertigt.)

Danke für die Antworten bisher.

HaWe
 
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Es macht überhaupt keinen Sinn, über die Ersatzteil-Politik von Herstellern zu philosophieren.

Ich denke schon. Denn Nikon wird ja hoffentlich mitlesen. Und da können wir schon unsere Bedenken, Unmut und Überlegungen zum zukünftigen Kauf von Gerätschaften kundtun.

Und ich denke ebenfalls, dass die Lagerhaltungskosten für solche Teile im gesamten Nikon-Haushalt "Peanuts" sind. Von meinem ehemaligen Motorrad (Honda) bekam ich nach fast 40 Jahren noch Teile. Okay, nicht direkt vergleichbar, aber ich möchte das mal in Relation setzen.

Ich vermute aber, dass es Nikon und andere Firmen wenig interessiert. Heutzutage wird in der "Marktwirtschaft" (wie anscheinend auch grundsätzlich in den Köpfen der Menschheit) immer extremer kurzfristiger gedacht.
Mittlerweile muss man ja froh sein, wenn man ein Neugerät kauft, welches keinen eingebauten Schaden nach Ablauf eines Zeitwertes hat. Z.B. bei TV durch minderwertige Kondensatoren an bestimmten Stellen. Oder beliebt auch bei Druckern mit ihren Fehlermeldungen.

Wir können nur hoffen, dass Nikon langfristige Kundenbeziehungen anstrebt und sich entsprechend verhält.

Ansonsten, bisher machte ich gute Erfahrungen mit Sigma. Da bekam ich ehemals für mein AF 400/5,6 nach 15 Jahren noch eine Reparatur. Evtl. lohnt sich bei denen eine Lagerhaltung eher, denn evtl. hat Sigma ja insgesamt höhere Stückzahlen pro Objektiv/Ausführung?

Meddi
 
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Es macht überhaupt keinen Sinn, über die Ersatzteil-Politik von Herstellern zu philosophieren.
[...]
Ich erlebe gerade bei Telefonanlagen, daß mein Brot- und Butter-Hersteller ausgerechnet die kleinste Serie streicht. Die Teile sind funktionell noch ziemlich aktuell, aber einen Nachfolger zu konstruieren lohnt sich nicht und für die bisherige Serie sind einzelne Bauteile nicht zu bekommen. Was willste da machen als Hersteller?

Die Telekom legt das wunderbar und störungsfrei und weitgehend unhackbare ISDN still.
Neben der reinen Betrachtung der Wirtschaftlichkeit des Betriebs zweier verschiedener Netzwerke sielt eine maßgebliche Rolle, dass der einzige verbliebene Produzent von ISDN-Netzwerkkomponenten die unrentabel gewordene Produktion dieser Teile einstellen wird.

Computer werden obsolet, weil (Achtung, Kausalkette)
- das benötigte Programm nicht mehr unter XP läuft.
- das unterstützte und auf dem PC lauffähige Windows 7 nicht mehr verkauft wird
- das aktuelle Windows 10 auf der Hardware nicht mehr läuft.

Oder die Grafikkarte gibt den Geist auf. Ersatz gibt es nicht mehr, weil kein GraKa-hersteller noch Karten mit AGP-Interface mehr baut. Als Konsequenz muss der komplette PC, der eigentlich mit seiner eingeschränkten Leistungsfähig aber noch wunderbar seiner Aufgabe gerecht werden konnte, durch ein neueres Gerät ersetzt werden muss, dass für diese Aufgabe hoffnungslos überdimensioniert ist.

Solche Beispiele finden sich überall, und oft handelt es sich um Dinge, die noch keine 13 Jahre alt sind.
 
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Ich vermute aber, dass es Nikon und andere Firmen wenig interessiert. Heutzutage wird in der "Marktwirtschaft" (wie anscheinend auch grundsätzlich in den Köpfen der Menschheit) immer extremer kurzfristiger gedacht.

Nikon D700: Markteinführung Juli 2008, discontinued Anfang 2012, Ablauf der Serviceperiode Ende 2016. Denke, dass da auch das "Sparprogramm" von Nikon eine Rolle spielt. Ersatzteilhaltung kostet Geld !
 
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Wie gesagt, ich denke die Lagerungskosten sind im Gesamtbudget nicht wirklich deutlich spürbar. Zumal mal dann nur an einem Ort weltweit lagern müsste. Kostet zwar Zeit und Versandkosten, das relativiert sich aber angesichts der Alternative, nämlich nicht möglicher Reparatur. Zumindest für teure Objektive/Kameras erwarte ich (deutlich?) längere Zeiten.

Und ein "Sparprogramm" ist auch von der Firmenphilosophie und eben langfristigen Überlegungen beinflussbar.

Meddi
 
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Nikon D700: Markteinführung Juli 2008, discontinued Anfang 2012, Ablauf der Serviceperiode Ende 2016. Denke, dass da auch das "Sparprogramm" von Nikon eine Rolle spielt. Ersatzteilhaltung kostet Geld !

Eine gut erhaltene (voll funktionsfähige) D700 mit wenigen Auslösungen ist heute aber auch schon für um die 700€ zu haben - gerade bei aufwändigeren Reparaturen ist es daher in aller Regel wirtschaftlicher die defekte Kamera an Bastler (Auktion ab 1€ bei ebay) zu verkaufen und sich einen anderen (ggf. auch mit Gewährleistung vom Händler) zu kaufen.

Bei teuren Pro-Objektiven... 300, 400, 500, 600... sind aber auch die Gebrauchtpreise von 15 und mehr Jahre alten Modellen noch stattlich - einfach weil Objektive nicht dieser Entwicklung wie Bodys unterlegen sind ... in dem Bereich würde es Nikon schon gut zu Gesicht stehen die Ersatzteile deutlich länger vorzuhalten.
 
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;) Zudem scheint es ja ein grosses Bedürfnis einer breiten Mehrheit zu sein, Dinge lange zu benützen und wenn möglich auch reparieren zu lassen.

;) Dieser Service wird dann auch gerne honoriert und der anfallende Preis als gerechtfertigt erkannt und bezahlt.
 
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Geschrieben wird ja viel, hat denn überhaupt schon jemand eine D700, D3 etc. nicht mehr repariert bekommen?
Wäre interessant zu wissen was die Service Points dazu sagen.
Ich behalte meine D700, wird ja dann quasi zum unverkäuflichen Sammlerstück.
Inwieweit 20 Jahre alte Objektive davon betroffen sind weiß man auch nicht. Es hat noch niemand kundgetan dass seine Objektive nicht repariert wurden.
 
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>>> audiomac : Ich gebe auf. Diese Art Diskussion ist mir zu mühselig. Natürlich gibt es Lagerkosten. Aber für die Kosten des Rückrufes z.B. der D600 kann Nikon wahrscheinlich Jahrzehnte alle Teile lagern. Und es ist grundsätzlich so, dass zur Gewinnmaximierung jedwede Kosten vermeiden werden sollen. Das ist nun mal im Kapitalismus (pöses Wort) so .Deshalb werden ja unter den bekannten Bedingungen z.B. Billig-Klamotten (auch "Markenhersteller" lassen dort produzieren) in Pakistan etc. produziert.

Wir sollten aber, das war der Ausgangspunkt meiner Beiträge, Nikon sagen, dass dies nicht nur eine rechnerische Angelegenheit ist, sondern Kundenzufriedenheit, (langfristige)-Bindung und auch die Schaffung eines entsprechenden Images auch einen Wert besitzt. Nikon wäre gut bedient, gerade bei nicht billigen Gerätschaften, entsprechende Lagerhaltung (wie ich sie bei Sigma in meinem Fall vorfand) vorzunehmen. Und Nikon hat, nach meinen Wahrnehmungen (auch dies wurde hier schon im Forum behauptet) ein eher höheres Preisniveau bei höherwertigen Objektiven. Dann sollte aber ein Teil dieses höheren Verkaufspreis auch in die Ersatzteilversorgung investiert werden.

Ansonsten, ich werde heute Abend mal wieder meine Fuji S5 in die Hand nehmen :)

Meddi
 
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