Nikon Nikkor 18-200 VR "Suppenzoom" Zwischenringe Makro Einstellgrenzen

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bergischland

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Aufgrund meiner derzeitigen Gewichtung des neu aufgegriffenen Hobbys habe ich eine Nikon D50 mit dem Kitobjektiv 18-55 und dem "Suppenzoom" 18-200VR, sowie einem Kenko-Zwischenringsatz (12, 20 und 36 mm), weil ich Gefallen an Makros gefunden habe.

Ein Makro-Objektiv wollte ich mir (noch) nicht kaufen. Zwischenringe können aber auch auf längere Distanzen gut eingesetzt werden, etwa um Tiere in Terrarien zu fotografieren, wo man nicht näher als bis zur Scheibe kommt.

Wegen der diversen Diskussionen um die Qualität der Objektive (insbesondere des 18-200VR) und dem Nutzen von Zwischenringen habe ich mich heute mal für rund drei Stunden auf den Boden gelegt, einiges an Probeaufnahmen geschossen und diese in Tabellen dokumentiert.

Die Wirkung der verschiedenen Kombinationen von Zwischenringen mit verschiedenen Objektiven sind wohl nicht identisch. Vor einer Verallgemeinerung muss daher gewarnt werden. Es sind zwar auch mathematische Berechnungen möglich, besser ist es jedoch, mit den eigenen Objektiven zu testen!

Das Ganze erhebt natürlich keinen Anspruch auf Nähe zu klinischen Tests oder DIN-Zertifizierung, aber ich denke schon, dass die Ergebnisse Interessenten einiges Aufschlussreiches bieten können.

Ich habe für die beiden Objektive je einen Thread mit adäquatem Inhalt eröffnet. Den zum 18-55 findet Ihr hier.

Es folgen nun die Tabelle mit den Eckdaten der Versuchsreihe und wegen der besseren Übersichtlichkeit ein Diagramm, aus dem die Einstellgrenzen und deren Überschneidung bei den verschiedenen Kombinationen ersichtlich sind.

Einige Beispielfotos werde ich anschließend noch nachreichen.

Nur am Anfang kamen mit den jeweiligen Weitwinkeleinstellungen überhaupt noch klare Bilder zustande. Ich habe daher später nur noch den Telebereich getestet. Leicht unterhalb des maximalen Telebereiches sind aber auch noch Bilder möglich, so dass man damit ggf. Objektivschwächen am oberen Ende ausgleichen kann.

Ich habe im Programm A Blende 11 fix vorgegeben und die Kamera die Zeit einstellen lassen. Als Lichtquelle diente eine Halogenschreibtischlampe.

Das Motorradmodell misst eine Länge von 12 cm über alles und eine Höhe von 7 cm bis zur Oberkante der Scheibe. Das BMW-Logo auf der Verkleidung hat einen Durchmesser von 5 mm.


Einstellgrenzen


Einstellgrenzen als Balken (der grüne Bereich markiert die Grenzen des 18-55)


Ergänzung (30.07.2007)
Abbildungsmaßstäbe bei einem Arbeitsabstand (Distanz Objekt-Objektiv) von 70 cm
 
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Hier jetzt einige ausgewählte Bilder aus der Testreihe.

Ich habe mich auf die beschränkt, die die größte Abbildung am Weitwinkel- und Teleanschlag des Objektivs alleine zeigen und die das obere und untere Ende mit den Zwischenringen markieren. Dazu habe ich einen 100%-Ausschnitt der Maximalgröße angehängt.

Die Bilder wurden jeweils auf 800px Breite skaliert und können per Mausklick in dieser Größe geladen werden. Der Ausschnitt zeigt dann einen 1:1-Maßstab.


maximale Abbildungsleistung des Objektivs alleine bei 18 mm - Objektabstand 24,5 cm


maximale Abbildungsleistung des Objektivs alleine bei 200 mm - Objektabstand 19,5 cm


maximale Abbildungsleistung des Objektivs bei 200 mm mit 12 mm Zwischenring - Objektabstand 331,0 cm


maximale Abbildungsleistung des Objektivs bei 200 mm mit 68 mm Zwischenring - Objektabstand nahezu 0,0 cm


100%-Ausschnitt (Crop) davon
 
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Hallo,

feiner Test, hat sicherlich viel Arbeit gemacht. Sind die Bilder eigentlich nachgeschärft? Wenn nicht, dann beeindruckt mich das schon, besonders beim 18-200.

Mal ne Frage dazu: Geht bei dir noch in irgendeiner Weise der Autofokus bei 18-200VR? Bei mir zuckts im Sucher nur ein bißchen, aber es tut sich nicht wirklich was.

Gruß
Heiko
 
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Littlehonk schrieb:
...Sind die Bilder eigentlich nachgeschärft?

Nein - keinerlei Bildbearbeitung außer

- Verkleinern auf 800 x 531 Pixel
- Komprimieren auf 80%-JPG

(beides für's Forum, weil sonst Maße und Datei zu groß waren)

Das letzte ist Original-Auflösung in 80%-JPG.

Littlehonk schrieb:
...Geht bei dir noch in irgendeiner Weise der Autofokus bei 18-200VR? Bei mir zuckts im Sucher nur ein bißchen...

Nein - geht bei mir leider auch nicht (zumindest weitestgehend nicht - bis auf das Zucken).

Ich meine, in irgendeiner Variante/Bereich hat das auch mal geklappt. Ich stelle allerdings sowieso derzeit noch lieber manuell ein.

Für's Verfolgen von Krabbelgetier oder sich im Winde wiegenden Blüten könnte AF bestimmt sinnvoll sein.
 
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Littlehonk schrieb:
Bei mir zuckts im Sucher nur ein bißchen, aber es tut sich nicht wirklich was.
Wenn es euch beruhigt, das Verhalten ist auch bei anderen AF-S-Objektiven mit Zwischenringen so.

Ich denke, hier spuckt einem in die Suppe, daß die Abstandsinformation (aus dem Schleifring in den Objektiven) ausgewertet wird für die Feinabstufung der AF-Steuerung. Packt man Zwischenringe hinzu, geht nichts mehr zusammen und außer hilflosem Zucken bringt die derart verstimmte Regelschleife keinen zählenswerten Stellerfolg mehr.

Beste Grüße,
TB
 
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Was beim 18-200 mit Zwischenringen den AF auch behindert, das ist der Lichtverlust durch die Zwischenringe. Das Licht wird durch den größeren Abstand auf eine größere Fläche verteilt, entsprechend ist man dann effektiv schlechter als f/5.6 und der AF tut sich schwer.
 
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volkerm schrieb:
Was beim 18-200 mit Zwischenringen den AF auch behindert, das ist der Lichtverlust durch die Zwischenringe. Das Licht wird durch den größeren Abstand auf eine größere Fläche verteilt, entsprechend ist man dann effektiv schlechter als f/5.6 und der AF tut sich schwer.

Ich denke das ist der Knackpunkt, denn ich hab gerade getestet:

18-200VR mit 12+20+36: nein
18-200VR mit 36: sehr schlecht
18-200VR mit 20: zur Vorfokussierung geeignet
18-200VR mit 12: ok (trotzdem würd ich mich nicht drauf verlassen)

50 1.8 mit 12+20+36: nein
50 1.8 mit 36: passabel
50 1.8 mit 20: super
50 1.8 mit 12: super

Gruß
Heiko
 
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Ich habe dem ersten Posting noch eine Tabelle mit beispielhaften und vielleicht praxisrelevanten Abbildungsmaßstäben hinzugefügt.

Diese habe ich durch Testaufnahmen mit allen Kombinationen aus Objektiv und Zwischenringen bei 70 cm Arbeitsabstand (Entfernung Objekt-Objektiv) ermittelt. Das könnte z.B. einem Foto in ein Terrarium entsprechen.

Dazu habe ich den Karton der Zwischenringe in einer Entfernung von 70 cm im Winkel von 45 Grad aufgestellt und fotografiert. Die Originalgröße eines Buchstabens habe ich mit der Abbildung auf dem Monitor und dem Größenverhältnis Monitorbild zu Sensorfläche verrechnet. Sicher kann man das auch rein mathematisch ermitteln.

Hier hänge ich noch ein Bild an, das die Größenunterschiede in der Anzeige darstellt. Die Reihe beginnt ganz oben mit dem Objektiv alleine und wird über die Kombinationen bis zum Einsatz aller drei Zwischenringe fortgesetzt.

Das Bild musste ich wegen der Länge teilen.



 
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Ich benutze den Kenko Zwischenring 36mm mit dem AF 105mm micro 2.8D und fotografiere Augen. Bei blauen Augen geht der Autofokus tadelos, bei braunen muß ich manuel fokussieren.
 
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Phyto57 schrieb:
Ich benutze den Kenko Zwischenring 36mm mit dem AF 105mm micro 2.8D und fotografiere Augen. Bei blauen Augen geht der Autofokus tadelos, bei braunen muß ich manuel fokussieren.

Zu kleiner Kontrast zwischen Iris und Pupille?
 
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Hallo,

bergischland schrieb:
Ich habe dem ersten Posting noch eine Tabelle mit beispielhaften und vielleicht praxisrelevanten Abbildungsmaßstäben hinzugefügt.
ohne die Arbeit für die Testreihe schmälern zu wollen: Praxisrelevant sind Angaben des VR 18-200 zu Makro-Aufnahmen wohl generell nur sehr bedingt. Das Objektiv ist zwar ein prima Universal-Objektiv und taugt sehr gut, wenn man mit wenig Gewicht gute Aufnahhmen unterwegs machen will, alleine durch den "selbstfahrenden Tubus" wird es aber sicher zu einem wirklich schlechten Spezial-Objektiv. Die wenigsten Makros wird man aus der Hand bzw. bei horizontaler Ausrichtung der Kamera aufnehmen wollen und blaues Klebeband um das Objektiv gewickelt sieht nur bei Profi-Fotografen gut aus :fahne:.
Ich denke, man macht mit dem VR 18-200 als Ersatz-Makroobjektiv wieder ein Faß auf, das den Boden für neue Unzufriedenheiten bereitet - nur weil der "bestimmungsgemäße Einsatz" des Objektives als Makro knapp verfehlt wurde.

Ciao
HaPe
 
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HaPeRieger schrieb:
...Die wenigsten Makros wird man aus der Hand bzw. bei horizontaler Ausrichtung der Kamera aufnehmen wollen...

Ich habe das nur der Vollständigkeit halber gemacht, um zu sehen, wie sich die Zwischenringe überhaupt so verhalten und für welche "Aufgabe" sich welche Kombination mit meinen bisher zwei Objektiven am ehesten eignet.

Überrascht war ich auch über die "Schiebeautomatik" sowohl beim 18-200VR wie auch beim Kit-Objektiv 18-55.

Aufgrund der "Testwerte" mit beiden Objektiven werde ich für meine Makro-Gehversuche das kleinere nehmen. Das 18-200VR wird von daher wohl die Tage mal im (Aqua-)Zoo ran müssen. Und da wohl auch eher in flacherer Ausrichtung.

bergischland schrieb:
...Zwischenringe können aber auch auf längere Distanzen gut eingesetzt werden, etwa um Tiere in Terrarien zu fotografieren, wo man nicht näher als bis zur Scheibe kommt...
 
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Na denn bin ich ja beruhigt, das nicht nur mein 18-200 gelegentlich wie ein ausgeleiertes Schiebezoom durchrutscht.
Zwischenringe habe ich daran noch gar nicht ausprobiert, für mich war die 500D Nahlinse viel naheliegender...rutscht auch besser...:hehe:

Danke und Grüße,
TB
 
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