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Da finde ich ein breites Spektrum von Kenntnisständen - aber keineswegs eine pauschale Antwort.
Die Rückfragen aus dem Publikum beweisen doch, das sie sich Technik
angeschafft haben und davon ausgehen, das die Technik alles löst.
Das genaue Gegenteil. Sie glauben daß man Technik
nicht so einsetzen kann daß die Bilder ohne nachträgliche
Verschlimmbesserung gut sind.
Denen ist vor allem der Gedanke fremd daß man ein Bild im
Kopf hat und dann die Technik so einsetzt daß genau dieses
Bild dann Realität wird.
Die Fotos macht der Fotograf hinter der Kamera. Wenn er weis
worum es geht kommt er ohne Technik aus oder er weiß in
welchen Situationen er sie gezielt einsetzt.
Sorry to burst your bubble: Bereits die Kamera ist Technik.
Kein Fotograf kommt ohne Technik aus.
Ich arbeite nicht im Studio - es gibt für mich nichts langweiligeres
als Studiofotografie. Ich habe für die Zeitung viele Menschen
fotografiert die als unfotografierbar eingestuft worden sind - ich
bin jetzt deren Haus- und Hof-Fotograf.
Ja, natürlich. Manch einer bekommt im Studio kein Bein auf die Erde.
Das liegt wesentlich daran, daß man im Studio die ganze Welt
selbst erfinden muss. Man muss ein Bild erdenken, die Szenerie
dazu erschaffen, das Licht passend bauen, ggf Akteuren (falls nicht Stills)
vermitteln was man zu erzielen anstrebt und das dann umsetzen.
Man kann nicht einfach ohne Vorleistung von dem was vor einem ist
die beste Perspektive wählen. Langweilig finde ich das nicht, aber
das ist sicher individuell verschieden. Ich finde die komplexen Abläufe
im Studio durchaus spannend.
Das Vorgehen ist keineswegs auf das Studio begrenzt, das macht
man draussen genau so. Und selbst bei Reportagen schafft es
nicht jeder.
Nicht mal wenn man nur abknipsen muss was geboten wird.
Ich habe vier Konzerte der Toten Hosen fotografiert.
Drei Mal habe ich Campino im Sprung beim Stagediving fotografiert,
einmal ist er nicht gesprungen, weil der Bühnengraben zu breit war.
Die Hosen hatten damals keine Probleme mit Fotografen, ich war
immer einer von mindestens 5, 6 Leuten mit Kamera, und niemals
war etwas abgesprochen. Die Livefotos auf der "Bis zum bitteren
Ende live" sind fast alle von mir. Bis ungefähr zum tausendsten Konzert
war ich aber soweit ich weiss der einzige Fotograf der ihn jemals
im Sprung abgelichtet hat.
Rechnen wir drei Sprünge auf 4 Konzerte und 5 Fotografen, dann
waren das 3750 Chancen, und ich alleine habe drei davon genutzt?
Aber nur ich, niemand sonst? 3747 Chancen wurden vergeigt?
Mal abgesehen davon, daß ich bislang kein anderes Fotos ausser
meinen von Campino im Flug gesehen habe.
Daß ein anderes existiert weiss ich nur als Gerücht. Kann auch sein
daß ich in 40 Jahren der einzige war der es geschafft hat.
Und auch wenn das nicht im Studio geschah - es ging nicht ohne Technik.
Eine Kamera, ein Objektiv, Film, Blitz.... es gab offensichtlich
3747 Möglichkeiten das zu vergeigen.
Fazit: Die Vorstellung, Idee und Gestaltung kämen ohne Technik
aus ist bei einem technischen Medium (wie Fotografie es nun mal
ist) reiner Selbstbetrug. In dem Moment in dem Du die Kamera in
die Hand nimmst ist es Technik.
Da Du mich erwähnst: die vielen MP interessieren mich nicht, daher könnte die neue DSLR ruhig “nur“ 36MP haben, um Bildrate und Buffer zu verbessern. Ansonsten hebt sich die D6 schon noch durch ihre Bauweise ab und man könnte einige Funktionen ja noch künstlich kastrieren, das ist ja nichts Neues....z.B gibt es bei den AF-Funktionen noch einiges zu streichen. Wie auch immer-ein 850 Nachfolger wird kommen, mit dem alten Gehäuse, dem selben Sensor und mit Verbesserungen beim AF, Live-View und Bildfrequenz/Buffer - meine Prognose. Damit kann ich gut leben und werde sie wahrscheinlich kaufen, wenn der Preis sich eingependelt hat. Somit habe ich auch noch Zeit, um bis 2022/23 zu sparen.