Hallo, ich habe zwar das eine oder andere gefunden hier im Forum, aber nichts was mich wirklich weiter bringt.
Im Moment habe ich noch eine Nikon D80, dazu ein Nikon AF 80-200 mm 2.8 D ED. Nun möchte ich mir noch ein Nikon AF 300 F/4 anschaffen. Allerdings bin ich mir unschlüssig ob mit oder ohne "D". Zum Einsatz käme es größtenteils in der Tier-Fotografie und damit ist auch mal Aufhellblitzen nötig. Der Preisunterschied zwischen "D" und non "D" liegt bei ca 200-300€, und dafür gibt es schon einen gebrauchten recht guten Nikon-Blitz in Top-Zustand. Hat jemand von euch diesbezüglich Erfahrungen/Vergleiche gemacht die mir weiter helfen könnten? Danke.
Grüße
Andreas
Hallo Andreas,
ich habe gerade das AF 4/300 in der Hand. Es war mein erstes "richtiges" Tele mit Autofokus, das ich mir seinerzeit zur "Film"-Kamera F4 zugelegt habe. Interessenmäßig
bin ich v.a. in der Naturfotografie unterwegs. Ich habe das Objektiv in der digitalen Fotowelt an der D70, D80 und an der D300 verwendet. Die Fotografin, der ich es abkaufte,
hat sich mit dem Erlös einen Teil des AFS 4/300 finanziert. Ich hätte wohl besser etwas länger sparen sollen. Das AF 4/300 ist ein solides Metallobjektiv mit einer wunderbaren (!!!)
Stativschelle. Es hat sogar eine Filterschublade, für die ein Polfilter mit eigener Mechanik anboten wurde. Warum komme ich nun zu dem Schluss, ich hätte zum AFS 4/300 greifen sollen.
Was gegen das AF trotz seiner mechanischen Stabilität spricht, sind folgende Punkte:
1. Die Optik zeigt auch noch bei Blende 5,6 (und darüber hinaus) an hoch auflösenden Sensoren Farbfehler. Deshalb verzichte ich schweren Herzens, das Objektiv an meiner Olympus
E-M10 zu betreiben, es betrübt mich ein wenig, es ist mechanisch erste Sahne.
2. Wenn ich hinten ins Objektiv hineinschaue sehe ich......nix da!!!!...die naggischen Blendenlamellen. Gnade dir Gott wenn sich da unterwegs ein Sandkörnchen hineinverkrümelt.
3. Die Welt im Nahbereich endet schon bei rund 2,5 m.
4. Der antiquierte Schraubendreher-AF macht a) Geräusche und b) muss man ihn von Hand auf manuelles Fokussieren umstellen, wenn sich der Fokus im Gewirr der Zweige verlaufen hat,
um ihn manuell auf den rechten Weg zu bringen - und das ist bei der D80 deutlich öfter erforderlich als bei einer moderneren Kamera.
Was ist am AFS 4/300 besser, gerade auch für die Tierfotografie?
1. Die Abbildungsqualität (nach allem, was ich bisher gelesen habe), die auch einen 1,4fach-Konverter für gute Ergebnisse zulässt.
2. keine freiliegende Blende
3. Der deutlich geringere Nachbereich (1,5m, wenn ich mich nicht irre)
4. Der flotte Autofokus ohne Geräusche, bei dem man unmittelbar manuell korrigieren kann.
300 mm Brennweite sind beim Ansitz auf Kleinvögel eigentlich recht knapp an einer Spiegelreflex bemessen (Auslösegeräusch!!!). Um die Anfütterungsstelle herum kann man damit schon unter Volltarnung (für die Vögel) etwas ausrichten, aber nur vom stabilen Stativ mit leichtgängigem Kopf, der vorsichtige, langsame Schwenks zulässt. Da ist dann der 2,5m Mindestabstand eher hinderlich, auch, wenn man mal Eidechsen, Frösche oder Schmetterlinge vor die Linse nehmen möchte.
Deshalb aus meiner heutigen Sicht eine Empfehlung für das AFS 4/300
Blitzen mache ich nur bei toten Tieren.
Viele Grüße
Herbert