Mal kurz zusammengefasst ein paar relevante facts (von einem langjährigen Sysadmin der neben grossen Novell Netware und Unix / Linux Landschaften auch etliche M$ Server und Workstations / Laptops betreut):
- der support / Verfügbarkeit von Updates für Win XP war schon vor Erscheinen von Vista für einen längereren Zeitraum angekündigt als für Vista, sprich EOL (End Of Life) für Vista liegt vor EOL von XP
- M$ will jetzt XP Home länger an Hersteller ausliefern (ASUS, DELL, HP & Co. --> OEM Versionen), da Vista auf den kleinen Laptops nich läuft --> für Firmenkunden mit Volume License uninteressant, da diese ohnehin downgrade-berechtigt sind, heisst ich kaufe ne Vista Business und installiere legal XP Pro, ebenso bei Office, wo Office 2003 nicht mehr offiziell verfügbar ist. Hab ich ne passende Vol.-Lic. kann ich Office 2007 kaufen und 2003 nutzen. Das gilt aber nicht für OEM Lizensen oder die SBE und Retail Versionen. Zur weiteren Info: die Volume Lizensen sind deutlich teurer und beinhalten im Gegensatz zur OEM keine Datenträger, etc. sondern nur ein Stück Papier.
- Dass Vista kaum in grossen Netzen genutzt wird hat zahlreiche Gründe. Neben Performance-Problemen (man tauscht nicht mal eben 400 PCs aus, die gerade mal 2 Jahre alt sind und mit XP problemlos laufen und ausserdem über 5 Jahre abgeschrieben werden müssen), keinem Mehrnutzen, da alle tollen neuen features im Netzwerk meist eh nicht genutzt werden (können, wegen Sicherheitsvorgaben), etliche Inkompatibilitäten mit div. Software (z.B. VB6 --> häufig im Einsatz), keine saubere Anbindung an ältere Serversysteme möglich ist, etc.
Ich habe Vista intensiv getestet als 32 und 64 bit Version --> selbst für mich privat im Bereich EBV kein Grund für Vista 64 bit, da mein XP 32 bit stabiler / performanter läuft und weniger Probleme macht.
- ich galube kaum, dass VM-Ware & Co. Einzug auf dem Desktop hält (in Firmen). Das wäre viel zu teuer, wartungsintensiv und unwirtschaftlich.
Dafür gibt es seit Ewigkeiten Terminalserver / Citrix / Mainframes, etc.
Die sind aus EDV-Sicht einfacher zu warten, nur einmal zu konfigurieren, energiesparender, etc.
Die Virtualisierung löst etliche Server bereits jetzt ab, die bisher als echte Hardware irgendwo standen und sich meist gelangweilt haben beim Stromverbrauch. Jetzt packt man Blades in einen Rahmen und virtualisiert halt auf 4 echten Servern locker 12 virtuelle Maschinen.
Wenn das noch etwas weitergeht bleibt dem User nachher ein Thinclient, den es schon in Größe einer Zigarettenschachtel gibt. Der kommt in die Netzwerkdose, hat nen Monitor, Tastatur und Maus und der Admin muss nix mehr lokal installieren, weil der user auf ner Terminal-Session arbeitet.
Im Endeffekt also "back to the roots", weil so hat das mal angefangen in Firmen.
Ich freu mich schon drauf...macht mir die Arbeit leichter