Hallo Kai,
ja, klar kann das gefährlich werden. Es ist sowohl Aufgabe des Tauchers als auch seines Signalmannes (der an Bord alles den Taucher Betreffende überwacht und seine Umbilical händisch führt), dass eben immer eine saubere Verbindung herrscht. Man muss auch wissen, dass bei Ausfall der Technik durch standardisierte Zugsignale an der Leine eine Kommunikation aufgebaut wird. Berufs- und Einsatztaucher sind vom ersten Tauchgang an daran gewöhnt alleine zu tauchen. Feuerwehr- und Rettungstaucher sind z.B, bei normalen Einsätzen nur mit einer Signalleine,ohne Sprechverbindung alleine unterwegs und kommunizieren ausschlieslich durch Leinenzugsignale.
Man kennt es nicht anders bzw, an manchen Einsatzstellen irrt man sich auch nur zu zweit. Ich habe schon oft zwei in sich verdrillte Leinen/Versorgungsleitungen erlebt, weil Taucher bei 0-Sicht ohne Orientierung eben dann sich gegenseitig im dreidimensionalen Raum verstricken.
Jetzt haben die hier extra für mich gute Sicht, normalerweise hängen sie in miesen Seen irgendwo auf der Welt.
Und das alles freiwillig, ohne Bezahlung, in der Freizeit. Für diesen Lehrgang haben sie Urlaub von ihrem Arbeitgeber genommen! Wir sehen hier THW Taucher. Gilt auch für Feuerwehr- und Rettungstaucher
Manche machen das dann zum Beruf/Nebenberuf und stecken in Baustellen beim Unterwasserbetonieren in irgendwelchen Schalungen und Löchern, oder steigen ohne Sicht in Kläranlagentürme bzw. in Bohrlöcher etc..
Im Hintergrund ist übrigens ein zweiter, der von der anderen Seite abstieg. Die kamen sich kurz darauf schon in die Quere, beim Arbeiten.
Endlich am Arbeitsplatz angekommen, beginnt man mit seiner Aufgabe.
Als Basis-Werkstück diente am Lehrgang 2016 eine handelsübliche 5cm Betonrandeinfassung vom Baumarkt. Günstig, schwer, vielseitig bearbeitbar.
Hier sieht man schon wie man sich das Leben schwer machen kann. Es ist eng im Arbeitskäfig in dem die Werkbänke und -stücke sind. Ausserdem versaut man sich gerade die Sicht
Aufgabe 1: den Plan anreissen, bzw. mit Blei/Wachsstift aufzeichnen. Dazu gab es einen Metallmeterstab. Soll ja am Ende alles passen.
Ein quadratisches Stück muss es werden. In der Mitte ein Kernloch gebohrt und an der Stirnseite mittels 8er Dübel und Schrauben das Namensschild ran.
Aufgabe 2: Dann die Löcher bohren. Bei diesem Bild blieb anscheinend der Blitz stumm oder es reichte einfach nicht. wohl wegen dem aufgewirbelten Schlamm. Ich war nur knapp über dem Boden positioniert um den Taucher nicht zu stören. Im Hintergrund sieht man den regulären Arbeitstisch mit etwa 90cm Höhe als Vergleich.
Bohren der vorher genau angerissenen, stirnseitigen Dübellöcher mit einem 8-er Steinbohrer, die Maschine wird hydraulisch betrieben (Strom wäre ein bischen blöd da unten)
Fortsetzung folgt.....