Mitmachthema Mein erster Ausflug ins Mittelformat

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Ok, gerne :)

Den ersten Film habe ich gleich am selben Abend noch belichtet.
Es war ein Ilford HP5, abgelaufen 2005, der im Paket dabei war.

Das Einlegen des Films ist bereits ein Erlebnis. Film auspacken,
Lasche lösen, Kamera öffnen, diesen riesigen Belichtungsraum
sehen, Film einfädeln, am Rad drehen bis der Pfeil kommt, Kamera
schließen, weiter drehen bis die 1 erscheint, ASA an Kamera und
Belichtungsmesser einstellen - ready to go! :)

Alles in den Rucksack, Stativ dazu und raus aufs Land, um in Ruhe zu probieren.
Der Himmel ist voll schwerer Wolken, die Sonne schon auf dem absteigenden Ast,
eigentlich eine schöne Stimmung für Fotos.

#1




Schon nach den ersten Motivversuchen ist klar: das ist absolut entschleunigtes
Fotografieren. Belichtungsmesser rauskramen, Wert ablesen, Zeit/Blendenkombi
an der Kamera einstellen, überlegen, welche Blende ich für die Aufnahme haben
möchte, feststellen, dass inzwischen Wolken vor die Sonne gezogen sind, warten,
Verschluss spannen, nochmal mit dem Beli peilen, dann irgendwann auslösen.
Nicht gerade eine Schnappschusskamera...


Fortsetzung folgt... :)
 
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#2




Ich versuche mich an still stehenden Objekten. Das Fokussieren über die
große Mattscheibe ist gewöhnungsbedürftig. Zum einen wegen der
vertauschten Seiten und zum anderen weil es mir mit Brille nicht gelingt,
die Schärfe zu sehen. Also Motiv anpeilen, Brille runter, scharf stellen.



#3




Das 3.5/75 Objektiv ist eine neue Erfahrung. bei Kleinbild wäre das schon ein
leichtes Tele, hier hat diese Brennweite eher Weitwinkelanmutung. Objektiv/Film
lassen schöne Grauwerte entstehen und insbesondere die schwarzen Flächen
sind satt und glänzend, wie ich es noch nie zuvor gesehen habe.


#4




Diese vier Aufnahmen aus der ersten 12er-Serie sind vorzeigbar. Der Rest
glänzt teilweise durch Unschärfe und fehlerhafte Belichtung.

Mein Fazit zu diesem ersten Ausflug ins Mittelformat:
Es macht Spaß, sich mit dieser Art von Kamera zu beschäftigen. Die Negative
sind beeindruckend riesig und ich habe das Potential des Formats sicher noch
nicht annähernd ausgeschöpft. Die richtige Belichtung zu finden ist heikel und
vermutlich sehr erfahrungsabhängig. Mir sind einige Fotos zu dunkel geraten.
Das Fokussieren via Mattscheibe ist zwiespältig, einerseits komfortabel durch
die große Fläche, andererseits fast schon so als würde man im LiveView einer
Digitalen arbeiten, nur seitenverkehrt.

Ich werde auf jeden Fall weitermachen so lange ich das Teil behalten darf
und hier weitere Bilder zeigen, die ich interessant finde.

Danke fürs vorbeischauen! :up:
 
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Wegen des Fokussierens: Weiß nicht, wie das bei der Rolleicord ist, aber viele TLR haben eine Lupe, die auf Knopfdruck im Schachtsucher aufspringt.
 
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Wegen des Fokussierens: Weiß nicht, wie das bei der Rolleicord ist, aber viele TLR haben eine Lupe, die auf Knopfdruck im Schachtsucher aufspringt.

Hat die Rolleicord auch, macht es allerdings nicht sehr viel einfacher,
vor allem dann nicht, wenn der Fokus nicht zentral in der Mitte liegen soll.
Bisher hab ich mit Stativ gearbeitet und hatte eigentlich Zeit, die Schärfe
richtig einzustellen - hat trotzdem nicht immer geklappt aber ist sicher auch
Übungssache. Ich werde beim nächsten Film mal ein wenig aus der Hand fotografieren.
 
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Danke, für deine ersten Eindrücke und Bilder. Bin selbst immer wieder in der Versuchung mir so ein Teil wieder nach Hause zu holen....
Es ist eine tolle Art Bilder zu machen.
Hoffe da noch auf weitere Bilder und deine Erzählungen dazu.
 
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Hi,

die ersten Ergebnisse finde ich klasse! MF mit 6 x 6 oder größer ist nun wirklich kein "leichter Tobak". Ich hatte eine Zeitlang eine Rolleiflex 6008 AF, mit der ich ebenfalls eine Menge Ausschuss produziert habe. Also bin ich zum 645er Format gewechselt und habe nun eine Contax 645, mit der gehts besser. Jedenfalls viel Spaß mit der Kamera und der neuen Art zu fotografieren!

Cheers, Nik
 
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...nur Mut, weiter machen.

;)So habe ich mit 16 angefangen:

picture.php


Gruß

Peter
 
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… Die richtige Belichtung zu finden ist heikel und
vermutlich sehr erfahrungsabhängig. …


Gerhard, mit so einem Belichtungsmesser habe ich als Kind gelernt.

Eigentlich ist das ziemlich einfach:
Hellste, mittlere und dunkelste Stelle des bildwichtigsten Motivteils
anpeilen, Mittelwert bilden und dabei die Hell-/Dunkel-Verteilung
des Motivs berücksichtigen – und fertig.

Na gut, ein bißchen Kopfrechnen (können) muß man schon … :cool:

Alternativ kann man natürlich auch gleich auf eine passende (Grau-)
Fläche – bei Deinem Motorradbild auf die Wiese – messen. Jedoch
sollte man dann schon wissen, wie Farben in sw dargestellt werden:
Rot kommt beispielsweise tiefschwarz im Print … :eek:


.
 
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Hallo Gerhard,

warum so bescheiden? ;)

Verrätst Du uns bitte noch, wie Du die Negative gescannt und bearbeitet hast?

MfG
Jürgen


Gern :)


Der Film wurde mit Adonal 1:50 entwickelt (15 min. in der Dose)
und danach (naja, nach der Trocknung) mit einem Canon 9000 MkII
gescannt. Anschließend noch vorsichtig in ViewNX2 bearbeitet
(Schärfe/Schatten/Beschnitt), wobei ich das gerne künftig lassen würde.
Am liebsten wären mir schöne Ergebnisse ooc.

Was die Belichtung angeht muss ich noch üben. Das mit dem
"Verschieden-Stellen-anvisieren-und-Mittelwert-bilden" (danke Sven!)
macht es nicht einfacher - es hat aber auch niemand behauptet,
dass es einfach wäre, ich weiß. :hehe:

Ein Erfolgserlebnis ist es allemal, schon allein die riesigen Negative
zu betrachten ist klasse.
 
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Was die Belichtung angeht muss ich noch üben. Das mit dem
"Verschieden-Stellen-anvisieren-und-Mittelwert-bilden" (danke Sven!)
macht es nicht einfacher - es hat aber auch niemand behauptet,
dass es einfach wäre, ich weiß. :hehe:
Ich würde zuerst mal prüfen, ob der alte Sixtomat überhaupt noch plausible Werte liefert. Selen-Zellen haben inzwischen leider häufig das Ende ihrer Lebensdauer erreicht.
Statt einer Mittelwertbildung könntest Du dann auch gleich eine Lichtmessung (Kunststoff-Rollo vor die Messzelle schieben) probieren, wenn Du direkt am Motiv messen kannst bzw. sich die Lichtverhältnisse an Deinem Standort nicht unterscheiden.

MfG
Jürgen
 
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Ich hab parallel mal mit meiner iPhone App gemessen, die Werte sind gleich.
Schön, dann war das Teil wohl lange Zeit im Leder-Etui gut geschützt, die Zellen altern, wenn sie dem Licht ausgesetzt werden (also ggf. immer schnell wieder zurück in das Etui).

MfG
Jürgen
 
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