Mauretanien (Teil2) - Ab in die Wüste

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Kiboko

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Mauretanien - Vorwort​


Im November 2018 war Kiboko mit einer Gruppe Eisenbahnfreunden in Mauretanien.
Das Hauptreiseziel waren die rund 700km lange Bahnlinie von den Eisenminen rund um Zouérate zum Verladehafen Nouadhibou am Atlantik.
Hier fahren besonders lange und schwere Erzzüge durch die Sahara.

Die touristischen Höhepunkte von Mauretanien sollen aber auch nicht zu kurz kommen.
Die Fotoreise nach Mauretanien ist in drei Teile gegliedert.

Teil 1: Stadtbummel in Casablanca​

Im ersten Teil wird im Vorprogramm zwei Tage Cassablanca in Marokko besucht.
Dazu gibt es eine separate Fotoreportage Stadtbummel in Casablanca


Teil 2: Ab in die Wüste​

Der zweite Teil handelt von einer einwöchigen Rundreise durch Mauretanien zu den touristischen Attraktionen.
Etwas Eisenbahn ist aber auch dabei.
Die Rundreise startet in Nouadhibou.
Hier besuchen wir den Schiffsfriedhof und den Fischereihafen.
Dann fahren wir der Bahnlinie und der Grenze zu West Sahara nach Osten zum weltweit zweitgrößten Monolith nach Ben Amira.
Wir besuchen die Wüstenstadt Chinguetti, die Erg Ouarane, die Oase Terjit und das Vallée Blance.
Zurück geht es zur Küste in den Parc National au Banc D'Arguin und wieder nach Nouadhibou.


Teil 3: Eisen-Bahn im Sandkasten​

Der dritte Teil ist eine einwöchige Reise mit dem Schwerpunkt Eisenbahn.
Die Rundreise führt ebenfalls entlang der Bahnlinie nach Osten und weiter in den Norden zu den Eisenminen bei Zouérate.
Nach einer Tour durch eine Eisenmine geht es entlang der Bahngleise wieder zurück nach Nouadhibou.
Dabei werden Züge mit dem Geländewagen querfeldein durch die Wüste verfolgt.
Aus der Eisenmine habe ich schon ein paar Bilder gezeigt: Stahlmonster in der Eisenmine.
Die Fotoreportage wird später folgen.

Am Flughafen Casablanca​

Der zweite Teil der Reise beginnt auf dem Flughafen von Casablanca.
Wir warten auf dem Flughafen Mohamed V auf den Flug nach Nouadhibou.
Das Abflugterminal ist in einem Seitenbereich des großen Flughafens.
Hier herrscht Gedränge.
Menschentrauben drängeln sich vor den beiden ebenerdigen Glastüren.
Sobald eine Menschentraube zu einem Flieger gelassen wird, drängen weitere Menschen von der Treppe nach, bis die Halle wieder übervoll ist.
Reisende stehen auf der Treppe.
Nix geht mehr.

Die Abflugzeit unseres Fliegers ist schon lange Vergangen.
Erst Stunden später landet unser Flieger.
Er ist heute später in Mauretanien gestartet, damit alle Teilnehmer unserer Reisegruppe den Flieger in Casablanca erreichen.
So einen Service gibt es nur in Mauretanien.
Dem Bruder unseres Reiseveranstalters gehört die Fluglinie.


Flug nach Nouadhibou​

Kiboko bekommt einen Fensterplatz.
Da haben aber schon Einheimische besetzt.
Die machen keine Anstalten aufzustehen.
Für einen Touristen machen die keinen Platz.
Die nette Flugbegleiterin besorgt für Kiboko einen Fensterplatz in einer anderen Reihe.
Endlich geht es weiter.
Die Häuser von Casablanca werden immer kleiner.
Die Stadt breitet sich immer weiter aus.
Neue Stadtteile mit Villenviertel entstehen, wo früher Ackerflächen waren.

Das Bild zeigt eine Luftaufnahme eines Neubaugebietes mit weißen Einfamilienhäusern mit Flachdach und begrünten Vorgarten zwischen unbestellten Feldern. Das Gebiet ist durch eine weiße Mauer umgrenzt. Das Neubaugebiet hat eine gezackte Form und grenzt am rechten Bildrand an eine Autobahn.

Bild 1: Casablanca wächst​

Die schneebedeckten Gipfel des Hohen Atlas ragen aus dem Dunst.
Die Berge sind über 4000m hoch.
Im Winter liegt in den Bergen Schnee.
Es gibt dort sogar Wintersportgebiete mit Skiliften.

Das Bild zeigt eine Luftaufnahme auf einer Gebirgskette mit schneebedeckten Gipfeln. Die Berge und die Ebene davor liegen in einen bläulichen Dunst.

Bild 2: Der Hohe Atlas​


An der Küste entlang​


Der Flieger nimmt Kurs gen Süden.
Dabei geht der Flug an der marokkanischen Küste entlang.
Die tiefstehende Abendsonne beleuchtet das Ende des Afrikanischen Kontinents.
Hier mündet der Tamri in den Atlantik.
Am oberen Bildrand sind die Ausläufer von Agadir zu erahnen.

Das Bild zeigt eine Luftaufnahme von einen Felsvorsprung an der Küste im Abendlicht. Die Wellen brechen sich an der Küste.

Bild 3: Marokkanische Küste​



Die Sonne versinkt im Atlantik.
Die Sahara versinkt in der Dunkelheit.
Nur noch ein paar Wolkenstreifen werden von der Sonne noch erreicht.
Dann wird es dunkel.

Das Bild zeigt eine Luftaufnahme einer braunen Wüstenlandschaft. Im Vordergrund ist das Meer. Ein Wolkenschleier über der Wüste leuchtet lachsfarben.

Bild 4: Abendstimmung über der Westsahara

Anflug auf Nouadhibou​


Die ersten Lichter tauchen in der Dunkelheit auf.
Der Flieger dreht eine Runde um Nouadhibou, damit wir die Stadt von allen Seiten betrachten können.
Vor der Küste dümpeln beleuchtete Schiffe.
Der Hafen ist in helles Licht getaucht.
In der Stadt leuchten nur einzelne Laternen.

Das Bild zeigt eine Luftaufnahme einer Hafenstadt bei Nacht. Im Vordergrund sind die Lichter von Schiffen. Am linken Bildbereich ist ein hell beleuchteter Hafen. Die Lichter spiegeln sich im Wasser. Dahinter sind einzelne Lichter einer Stadt.

Bild 5: Nouadhibou bei Nacht

Wir sind da​


Der Flieger schlägt auf die Landebahn auf.
Ein kleines, zweistöckiges Gebäude taucht vor dem Fenster des Fliegers aus der Dunkelheit auf.
Es ist das Terminal.
Die Laternen erzeugen Streifen auf der verkratzen Plastikscheibe.
Willkommen im Aeroporto Inter_at_onal de Nouadhibou.

Das Bild zeigt eine Nachtaufnahme eines kleinen zweistöckigen Flughafengebäudes aus Beton. Auf dem Gebäude ist eine grüne Leuchtschrift: Aeroport Inter at onal de Nouadhibou. Vor dem Terminal stehen zwei Laternen. Dahinter leuchtet eine Straßenlaterne mit rötlichem Licht. Vor dem Gebäude stehen zwei Gepäckkarren.

Bild 6: Internationale Flughafen von Nouadhibou​


Wir steigen aus dem Flieger.
Ein großer, hagerer, freundlicher Mann im wehenden hellblauem Gewandt kommt uns entgegengestürmt.
Es ist Idoumou unser Reiseleiter.
Er hat hier alles im Griff.
Trotz strengstem Fotografierverbot dürfen wir den Flieger knipsen.
Die Flughafenpolizei steht lächelnd neben Kiboko.

Das Bild zeigt eine weißes, zweistrahliges Passagierflugzeug mit grünem Zierstreifen auf einem nächtlichen Flughafen. Eine Treppe steht am Flieger auf der Passagiere das Flugzeug verlassen.

Bild 7: B737-800 der Mauritania Airlines​



Einreise mit Hindernissen​


Selten kommen Ausländer nach Nouadhibou.
Jetzt steigen drei Geschäftsreisende und eine fünfzehnköpfige Reisegruppe aus dem Flieger.
Ob hier jemals so viele Ausländer gleichzeitig angekommen sind?
Rechts neben dem Eingang ist ein Kabuff.
Dort bekommen wir unsere Visa.


Schnell bildet sich eine Schlange vor den Kabuff.
Die Geschäftsreisenden bekommen Vorrang.
Es dürfen maximal zwei Ausländer das Kabuff betreten.
Die Reisenden, die in der Tür stehen, werden nach draußen verwiesen.
Die Mitarbeiter der Grenzkontrolle machen einen völlig überforderten Eindruck.
Achtzehn Ausländer auf einen Streich.
Der Feierabend rückt in weiter Ferne.
Das riecht nach Überstunden.


Nach einer runden Viertelstunde kommt der erste Geschäftsreisende aus dem Kabuff wieder raus.
Dann darf der Nächste eintreten.
So alle 10-15 Minuten kommt Kiboko einen Schritt in der Schlange voran.
Nach einer kurzen Wartezeit von eineinhalb Stunden darf Kiboko das Kabuff betreten.
Darin sitzen zwei Mitarbeiter.
Sie sitzen zwischen einen Berg von Pappkartons für Computer und Büroartikel.


Jetzt ist Kiboko an der Reihe.
Der erste Grenzbeamte scannt die Nilpferdpfoten.
Anschließend macht er noch ein Bild für das Mauretanische Bilderalbum.
Beim zweiten Grenzbeamten gibt es einen Stau.
Der kassiert die Visagebühren.
Kibokos Geld verschwindet in einer Holzschublade.
Dann will er den Visa-Aufkleber drucken, der in den Reisepass geklebt werden soll.
Doch es geht nix mehr.
Die Blankoaufkleber für den Visadrucker sind aufgebraucht.
Niemand hatte hier mit so einen Ansturm bei der Einreisenden gerechnet.


In Afrika gibt es immer eine Lösung.
Bevor der Kollege neue Etiketten kaufen darf, wird Kassensturz gemacht.
Jetzt wird das Geld aus der Holzschublade gezählt.
Der Betrag stimmt nicht!
Erst nach der dritten Zählung scheint doch alles richtig zu sein.
Jetzt kann einer der beiden Beamten neue Etiketten kaufen.
Er verlässt das Büro, um neue Blankoetiketten zu beschaffen.


Nach einer weiteren Dreiviertelstunde ist der Beamte mit neuen Blankoetiketten zurück.
Damit wird der Drucker gefüttert.
Kiboko bekommt den heißbegehrten Aufkleber in den Pass geklebt.
Die restliche Einreiseprozedur ist dann einfach.
Kiboko steht mit seinem Reisegepäck auf der anderen Seite von Terminalgebäude an der Hauptstraße.
Dort warten schon fünf Geländewagen auf die Reisegruppe.
So nach und nach sind alle in Mauretanien eingereist.
Dann fahren wir durch das nächtliche Nouadhibou zum Hotel.


Im Besten Haus am Platz​


Ein langer Tag endet im Hotel Medina.
Es ist das beste Haus am Platz.
Es wird die beste Unterkunft in Mauretanien sein.

Das Bild zeigt ein Hotelzimmer mit Doppelbett, schwarzen Fußbodenfliesen und Stuckdecke.

Bild 8: Im Hotel Medina


Kiboko vervollständigt noch seine Sammlung an Deckenleuchten.
Dann gehen die Lichter aus.

Das Bild zeigt eine runde Deckenleuchte mit Glaskörper von unten. Darum sind Stuckringe, die von der Lampe angestrahlt werden.

Bild 9: Das letzte Bild des Tages​


Gute Nacht!

Morgen wollen wir vor Sonnenaufgang starten.
 
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Mauretanien, Tag 2-1: Nouadhibou​


Die Nacht ist kurz.
Sie ist sehr kurz.
Kaum ist Kiboko eingeschlafen, piept der Wecker.
Schlaftrunken starten wir zur ersten Sehenswürdigkeit - den Schiffsfriedhof von Nouadhibou.
Hier wollen wir bei Sonnenaufgang fotografieren.


Fischerei​


Mauretanien ist keine traditionelle Fischfangnation.
Mangels Holz gab es keine hochseetauglichen Boote.
Der Fischreichtum an der Küste war außer Reichweite.
Spanische Fischer von den Kanaren haben die Fische gefangen.
Die lange Halbinsel Nas Nouadhibou bietet einen natürlichen Hafen.
Spanische Fischer suchten hier Schutz.
Nach der Unabhängigkeit von Mauretanien durften die Spanier hier weiter fischen.
Jedoch musste der Fang in Nouadhibou verarbeitet werden.
Es entstand eine große Fischfabrik.
Der von den Spaniern gefangene Fisch wurde hier gesalzen, gefroren oder in einen Blechmantel verpackt.
Das schaffte Arbeitsplätze.
Nouadhibou wuchs zur zweitgrößten Stadt in Mauretanien.


1979 wurde die Fischerei in Mauretanien nationalisiert.
Da war aber das Meer bereits überfischt.
Durch Missmanagement und geringe Einnahmen wurde zu wenig investiert.
Viele Fischtrawler aus der Zeit von 1955 bis 1980 waren nicht mehr einsatzfähig.
Es gab kein Geld für Unterhalt und Reparaturen.
Die stolze Fischfangflotte rostete in der Bucht ihrem Ende entgegen.
Einige Boote waren noch bewohnt, um kostbare Geräte wie Funk und Radar vor Diebstahl zu schützen.


Schiffsfriedhof​


Über 100 ausgemusterte Fischtrawler schwammen in der Bucht.
Um die 20 Boote waren schon gesunken.
Teilweise schauten nur noch die Masten aus dem Wasser.
Betriebsstoffe verschmutzen das Wasser.
Rund um Nouadhibou wurden auch mehrere Frachter an die Küste gespült.


Die Situation wurde untragbar.
Eine französische Firma sollte die Schiffe verschrotten.
Das scheiterte aber am Widerstand der Schiffseigner.


Mit EU Fördermitteln in Millionenhöhe wurden die Schrottschiffe gekauft.
In der Cansado Bucht werden die Schiffe abgewrackt.
Wir wollen zum Sonnenaufgang an den Strand der Cansado Bucht fahren.


Cansado Bucht​


In der Morgendämmerung erreichen wir den Strand an der Cansado Bucht.
Die Stadt schläft noch.
Kiboko schläft auch noch.
Die Nacht war einfach viel zu kurz.
Verrostete Fischerboote dümpeln im Morgenlicht.

Das Bild zeigt einen verrosteten Fischtrawler in der Morgendämmerung. An der Horizontlinie sind beleuchtete Gebäude. Im Vordergrund mit felsigem Strand, der mit Plastikflaschen vermüllt ist.
Bild 10: Ein Fischtrawler wartet auf die Verschrottung​



Am Ufer liegt ein halbzerlegtes Schiff.
Der verrostete Rumpf ragt aus den Fluten.
Der Strand ist komplett vermüllt.
Millionen von Plastikflaschen haben es sich auf dem Strand gemütlich gemacht.
Es ist eine Harmonie aus Eisenoxid und polymerisierte Kettenkohlenwasserstoffen.

Das Bild zeigt die rostfarbende Reste vom Stahlrumpf eines Fischtrawlers, der mit der Spitze an einen völlig vermüllten Strand liegt. Plastikflaschen bedecken den Strand fast komplett. Ein Haufen Plastikmüll ist durch einen Netz gesichert. Eine Leine mit Plastikfetzen geht quer durch das Bild.

Bild 11: Verschrottung in der Cansado Bucht


Sonnenaufgang​


Dann erhebt sich die Sonne über den Horizont.
Sie taucht den Strand in ein orangenes Licht.
Die Silhouetten der Schrottschiffe sorgen für einen stimmungsvollen Morgen.
Die Siniya6 zeigt sich in ihrer ganzen Schönheit.

Das Bild zeigt die Silhouette eines Fischtrawlers gegen die vor dem Bug aufgehende Sonne vor gelborangem Himmel.

Bild 12: Siniya 6 im Sonnenaufgang​


Das Bild zeigt die Silhouette des Fischtrawlers. Die aufgehende Sonne leuchtet durch die Fenster der Steuerkajüte. Im Hintergrund sind Krananlagen an der Küste.

Bild 13: Hafenromantik

Im Gegenlicht der Morgensonne leuchten die sorgsam am Strand drapierten Plastikflaschen.
So schön kann ein Strandspaziergang sein.

Das Bild zeigt zwei Menschen, die im Gegenlicht der Morgensonne am Strand entlanglaufen. Der Strand ist liegen viele weiße, grüne und gelbe Plastikflaschen, die von der tiefstehenden Sonne von hinten angestrahlt werden und dadurch leuchten.

Bild 14: Strandspaziergang in der Cansado Bucht


Strandgut​


Am Strand geht Kiboko auf Schatzsuche.
Mauretanien ist ein muslimisches Land.
Alkoholische Getränke gibt es nur in zwei besonders lizensierten Restaurants.
Daher ist eine Büchse Wuld Pilsener ein besonderer Schatz.
Das Quality Premium Bier hat eine rostige Salznote.
Neben einzelnen Dosen sind auch ganze Paletten am Strand verteilt.

Das Bild zeigt eine liegende, grüne Bierdose am Strand zwischen Plastikfolienreste, Seetang und Muschelschalen.

Bild 15: Schatz am Strand​



Das Abendessen ist auch gesichert.
Der frische Fisch braucht nur noch aufgesammelt zu werden.
Am Strand liegen tausende Fische.
Zur salzigen Meeresbrise liegt noch den dezenten Duft der Verwesung in der Luft.
Es ist ein Strandspaziergang für alle Sinne.

Das Bild zeigt drei halbverweste Fische ohne Augen, eine leere Plastikflasche, Seetang und ein Stück Holz am Strand.

Bild 16: Der Fisch zum Bier​



Die Möwen und Seeschwalben mögen keine verwesenden Fische.
Das Bier haben sie auch nicht angerührt.
Sie fliegen davon, ohne die Schätze am Strand zu würdigen.

Das Bild zeigt sehr viele weiße Vögel, die teils noch auf dem Sandboden stehen, teilweise aber schon abfliegen. Im Hintergrund ist eine Düne mit einzelnen Grasbüschen.

Bild 17: Abflug​
 
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Mauretanien, Tag 2-2: Nouadhibou​


Kiboko genießt die Morgensonne in der Cansado Bucht.
Die Rettungs- und Beiboote der Fischtrawler sind fotogen am Strand aufgestellt.
An einigen Booten hat der Zahn der Zeit schon genagt.
Glasfaserverstärktes Hartplastik mag er besonders gern.

Das Bild zeigt ein weißes Beiboot eines Fischtrawlers am Strand. Die Bugspitze und die Seitenkannten sind ausgefressen. Im Hintergrund dümpeln verrostete Fischtrawler in Strandnähe.

Bild 18: Angenagtes Beiboot​




Der Zahn der Zeit mag kein Holz.
Das Beiboot ist noch intakt.

Das Bild zeigt ein Beiboot aus Holz von schräg hinten. Das Boot liegt am Strand zwischen Plastikflaschen. Im Hintergrund dümpeln verrostete Fischtrawler.

Bild 19: Holzboot und Stranddekoration​




Hier hat der Zahn der Zeit sich schon durchgebissen.
Da hat Kiboko doch gleich den richtigen Durchblick auf Ismail 3.

Das Bild zeigt den Blick durch ein Loch in einem Beiboot aus Kunststoff. Dahinter ist ein Fischtrawler mit blau-roten Rumpf und weißen Aufbauten.

Bild 20: Durchblick​




Loch an Loch und schwimmt doch.
Der Rost hat schon den Rumpf über der Wasserlinie perforiert.
Bald braucht Siniya 8 keinen Schneidbrenner mehr.

Das Bild zeigt einen verrosteten Fischtrawler mit weißen Aufbauten. Über der Wasserlinie ist eine Reihe von Rostlöschern. Eine Möwe fliegt durch das Bild.

Bild 21: Löchrige Siniya 8​



Strandhaus mit unverbaubaren Meerblick.
Der Ankerplatz ist direkt vor dem Haus.
Welcher Oligarch kann da schon mithalten.

Das Bild zeigt eine einfache Hütte aus angeschwemmten Baumaterialien am Strand. Im Hintergrund dümpelt ein verrosteter Fischtrawler in der Bucht.

Bild 22: Mein Haus - Meine Yacht


Parkplatzsorgen sind hier auch ein Fremdwort.

Das Bild zeigt ein Strandhaus aus Holzplanken. Davor steht ein Tisch aus einer leeren Kabelrolle. Links neben dem Haus steht ein alter, hellblauer Land Rover. Drumherum ist Wüste.

Bild 23: Mein Auto steht vor dem Zweithaus.​



Kiboko wandert am Strand zurück.
Die Morgensonne strahlt.
Die Wellen plätschern.
Der feine goldgelbe Sand umschmeichelt die Wanderstiefel.
Die Plastikflaschen knirschen schön beim Drauftreten.
Ach wie schön ist ein Strandspaziergang am Morgen.

Das Bild zeigt eine Aufnahme vom Strand. Der Strand sit weitgehend mit Plastikflaschen bedeckt. Dazwischen ragt ein weißes Beiboot heraus. Im Hintergrund ist eine graue Fabrikhalle hinter einer Mauer.

Bild 24: Eldorado für Flaschensammler​



Damit der Fischtrawler nicht flüchtet, wurde er an die Leine gelegt.
Die Leine hat Plastiktüten und Fischernetze aus dem Meer geangelt.

Das Bild zeigt zwei verrostete Fischtrawler in der Bucht. Der linke Fischtrawler ist mit einer Leine an den Strand gekettet. An der Leine haben sich dicht an dicht Plastiktüten verfangen.

Bild 25: Fischtrawler an der Leine​



Wir müssen den Strandspaziergang abbrechen.
Der Sicherheitsdienst ist aufgewacht.
Der duldet keine Fremden am Strand.
Vielleicht hat er auch nur Angst, dass Kiboko die angespülten Bierdosen austrinkt,
einen Fischtrawler klaut oder gar den Strand verunreinigt.
 
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Mauretanien, Tag 2-3: Nouadhibou Hafen​


Nach dem Frühstück im Hotel wollen wir uns die Fischfabrik anschauen.
Auf dem Weg zum Hafen kommen wir an einer Werft vorbei.
Die Kunden haben ihre Boote in den Sand gesetzt.
Auf einer hinreichend großen Fläche wird das Bürogebäude aufgestellt.
Schon kann die Arbeit beginnen.
Nur der Dienstwagen braucht noch eine kleine Auffrischung.

Das Bild zeigt ein viereckiges, grünes Zelt mit weißem Dach. Rechts daneben steht ein ausgeschlachteter Lieferwagen ohne Räder. Dahinter liegen zwei offene Boote auf dem Sand. Im Hintergrund ist eine hellbraune Mauer über die die Dächer von Häusern schauen.

Bild 26: Mein Haus, Mein Auto, Meine Boote​



Kein Zutritt​


Im Industriegebiet befindet sich eine große Halle.
Die Eingänge hat ein Sicherheitsdienst unter Kontrolle.
Trotz vorheriger Absprache dürfen wir dort nicht hinein.
Ein Bild von einem Transporter, der den Fisch vom Hafen zur Fabrik bringt.
Es ist ein hipper Dinosaurier.

Das Bild zeigt einen ramponierten weißen Sprinter. Hinter der Fahrerkabine ist der Aufbau abgeschnitten und stattdessen eine Ladefläche montiert. Auf der verbeulten Motorhaube ist der Schriftzug Hiper Dino.

Bild 27: Fischtransporter​



Hafen​


Dann fahren wir zum Hafen.
Kleine, bunte Fischerboote leisten vielen Plastikflaschen Gesellschaft.
Leider gibt es dort keinen Pfandautomaten.
Ein Flaschensammler könnte so schnell Millionär werden.

Das Bild zeigt mehrere kleine Fischerboote, die mit dem Bug am Strand liegen. Der Strand ist flächendeckend mit transparenten Plastikflaschen bedeckt. Im Hintergrund ist eine Wasserfläche und am gegenüberliegenden Ufer stehen Häuser mit Flachdach.

Bild 28: Die ersten Fischerboote​



Kiboko nähert sich dem Zentrum des Hafens.
Hier stapeln sich Reusen und Schwimmer am Kai.
Dahinter verstecken sich einige Fischtrawler.
Der größte Trawler ist die Hansome Brothers.
Ihr früherer Name war SF-147-A.
Damals war ihr Heimathafen Florø in Norwegen.
Das Schiff wurde 1998 gebaut und hat hier eine neue Heimat gefunden.

Das Bild zeigt Stapel mit schwarzen Schwimmern, die mit grünen Netzen eingewickelt sind. Im Hintergrund sind Fischerboote.

Bild 29: Hafenleben​


Das Bild zeigt schwarze, runde Plastikschwimmer, die in langen Reihen sechsfach gestapelt sind. Daneben stehen Drahtkäfige, die dreifach gestapelt sind. Im Hintergrund sind weiß-blau-rot lackierte Fischtrawler.

Bild 30: Schwimmer und Reusen​



Das Bild zeigt die Anschrift an einen Bug eines Fischtrawlers. Auf blauem Grund steht in weißer Schrift SF-147-A und etwas kleiner darunter HANSOME BROTHERS. Darunter ist ein roter Streifen.

Bild 31: Die Hansome Brothers war mal SF-147-A



Viele Boote​


Wir laufen wieter am Kai entlang.
Am Kai reiht sich eine Kette von Fischerbooten an die nächste.
Hier kann kein Boot aus der Mitte auslaufen.

Das Bild zeigt die Bugspitzen von einer Reihe Fischerboote. Das Erste liegt links am Kai und hat einen roten Rumpf. Die folgenden vier Schiffe haben einen Rumpf in unterschiedlichen Blautönen.

Bild 32: Fischerboote in Reih und Glied​


Das Bild zeigt eine Reihe von Fischerbooten mit Steuerstand. Am Kai liegt ein Boot mit schwarzem Rumpf und hellgrüner Reeling. Dahinter schauen die Bugsitzen und Hecks weitere Fischerboote.

Bild 33: Zwischen den Reihen hat das Meer kaum noch Platz​



Im Hafen ist sehr wenig Platz.
Manche Boote haben sich daher auf das Land zurückgezogen.

Das Bild zeigt ein auf dem Land aufrecht stehendes grünes Fischerboot mit einer Kajüte in Schiffsmitte. Holzbalken stützen das Boot. Die Aufbauen sind weiß. Der untere Teil des Rumpfes ins braun. Autos stehen neben dem Boot.

Bild 34: An Land hat das Fischerboot mehr Platz​
 
1 Kommentar
Kay
Kay kommentierte
Bin wieder dabei - klasse !:6874:(y)
(Hab auch noch ein Zugfoto für Dich.)
 

Mauretanien, Tag 2-4: Nouadhibou Hafen​


Weiter geht es entlang der Hafenkante im Fischereihafen von Nouadhibou.
Alte Kleintransporter mit isolierten Aufbau stehen mit geöffneten Ladetüren bereit.
Der erste Transporter macht einen geknickten Eindruck.
Der ist schon hinter dem Führerhaus halb durchgebrochen.
Mehrere Schiffe sind hier aneinandergebunden.
Wenn ein Fischerboot anlandet, kann es nur am letzten Kahn festmachen.
Der Fisch muss dann über alle Boote der Reihe bis zum Kai getragen werden.

Das Bild zeigt den Kai in einem Fischereihafen. Am Kai stehen zwei Kleinlaster mit Kastenaufbau und geöffneten Ladetüren. Am Kai liegt ein Fischerboot mit verkratzten dunkelblauen Rumpf und weißen Aufbauten. Dahinter liegen weitere Fischerboote im Hafen.

Bild 35: Warten auf den Fisch

1001 Boote​


Am Ende des Hafenbeckens ist ein langer Pier.
Hier liegende hunderte kleiner Fischerboote.
In den Booten liegen Netze, Schwimmer und rostige Metallhaken.
Mit den Haken werden die Netze am Meeresboden zu verankert.


Zu jedem Boot gehören mehrere Fischer. Wo wollen die vielen Boote noch Fisch fangen? Bei den vielen Booten und Netzen haben die Fische keine Chance. Bald ist auch der letzte und kleinste Fisch gefangen.

Das Bild zeigt einen Pier aus Holz im Hafen. Auf beiden Seiten sind kleine graue, weiße und hellblaue Fischerboote festgemacht. In den Fischerbooten liegen schwarze Schwimmer und verrostete Metallhaken.

Bild 36: Pier für die kleinen Fischerboote​



Die Boote liegen in mehreren Reihen dicht an dicht.
Die Boote sind ineinander verkeilt und kuscheln aneinander.
Einige haben sich bei Rangeleien schon Blessuren an Bug und Seiten zugezogen.
Für Wasser ist im Hafen fast kein Platz.

Das Bild zeigt drei weiße Fischerboote mit Schrammspuren am Bug. Dahinter und daneben sind unzählige Fischerboote. Im Hintergrund sind graue und beige Häuser mit Flachdach.

Bild 37: Gedränge im Fischereihafen​



Das Bild zeigt einige offene Fischerboote mit hellblau gestrichenen Innenseiten. In den Booten liegen bunte Plastikschiwimmer und rostige Metallhaken. Im Hintergrund ist ein etwas größeres, hölzernes Fischerboot mit der Aufschrift Elkhair 1.

Bild 38: Hier kann man über das Wasser gehen


Die schwächsten Boote gehen unter.

Das Bild zeigt ein gekentertes, kleines, offenes Fischerboot in Seitenlage. Dahinter liegen unzählige, offene Fischerboote im Hafen.

Bild 39: Gekentert


Am Hafenkai sind eine Gruppe Fischer damit beschäftigt ein Unterseefischerboot unter den anderen Booten zu ziehen.
Dabei wollten sie aber nicht fotografiert werden.
Kiboko widmet sich daher statischen Motiven.
Taue dürfen hier nicht frei rumlaufen und werden in Käfigen gehalten.

Das Bild zeigt ein rotes Stahlgitter mit aufgewickelten beigefarbenen Tauen. Dazwischen liegen ein gelber und ein blauer Plastikkanister. Ein grünes Fischernetz ist darüber gespannt.

Bild 40: Taue in Käfighaltung


Große Flotte​


Vor dem Fischereihafen schwimmen die Reste der großen Fischfangflotte.
Es sind die Schwesterschiffe der Fischtrawler, die in der Cansadao Bucht verschrottet werden.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch diese Schiffe zersägt werden.

Das Bild zeigt 26 Fischtrawler die teilweise einzeln, teilweise in Gruppen in einer Bucht mit blauem Wasser liegen. Im Vordergrund ist ein Haufen Steine. Über den Schiffen ist eine Rauchfahne.

Bild 41: Die Reste der großen Fischfangflotte​
 
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Mauretanien, Tag 2-5: Nouadhibou​


Wir sind auf dem Rückweg vom Hafen zum Hotel.
Kiboko knipst während der Fahrt beim Drive-by-Shooting.
Nouadhibou ist die zweitgrößte Stadt in Mauretanien.
Sie wächst rasant.
Neue Gebäude werden aus den Wüstenboden gestampft.
Auf den Straßen herrscht emsiges Treiben.

Das Bild zeigt eine vierspurige Teerstraße aus der Perspektive eines Autos. Davor fährt ein weißer Toyota Pickup. Es kommen zwei ältere Mercedes entgegen. Die Bordsteine sind abwechselnd weiß und rot angemalt. Am linken Bildrand stehen zwei Palmen. Im Hintergrund ist ein siebengeschossiges Haus im Bau.

Bild 42: Hauptstraße


Neue Gebäude und alte Autos bieten Kontraste.

Das Bild zeigt einen ausgeblichenen grünen Land Rover mit Pritsche. Es ist ein sehr altes Modell. Im Hintergrund ist ein neues, betongraues, dreigeschossiges Gebäude mit halbrunden Türmen.

Bild 43: Alter Land Rover


Wir fahren am Flughafenterminal vorbei.
Hier sind wir in der Nacht angekommen.
Interessant sind die Fahrbahnmarkierungen.
Auf der rechten Spur muss man geradeaus fahren.
Auf der linken Spur muss man rechts abbiegen.
Wie gut, dass in Nouadhibou Fahrbahnmarkierungen nur als künstlerischen Straßenschmuck betrachtet werden.

Das Bild zeigt das Heck eines vorausfahrenden Toyota Pickup auf einer vierspurigen Straße. Am rechten Bildrand ist ein einstöckiges weißes Gebäude mit einen geschwungenen Dach auf vier Säulen.

Bild 44: Am Flughafenterminal


Geschäfte​


In der Innenstadt von Nouadhibou sind kleine Geschäfte und Fabriken.
Hier warten viele Einheimische vor einer Poissonerie.
Es ist ein Fischladen.
Damit auch Analphabeten den Laden finden, sind die Türen mit tanzenden Fischen verziert.

Das Bild zeigt ein weißes, einstöckiges Gebäude mit drei schwarzen Türen und einen länglichen Fenster. An zwei Türen sind tanzende Fische und ein Oktopus angemalt. In blauer Schrift steht Poissonerie an der Fassade. Davor stehen und hocken 11 Männer mit Wollmützen. Einige tragen gelbe Warnwesten.

Bild 45: Viel Betrieb am Fischladen​



Vorbei geht die Fahrt an einer Tankstelle.
Hier gibt es Rim Oil.

Das Bild zeigt eine Tankstelle ohne Dach mit drei Zapfsäulen. Darüber steht Rim Oil. Die Sockel und Pfeiler sind violett angemalt. Im Hintergrund ist ein zweistöckiges Gebäude mit Flachdach und violetten Zierstreifen. Vor der Tankstelle laufen drei verschleierte Frauen in bunten Kleider und zwei Männer.

Bild 46: Wenig Betrieb an der Tankstelle


Auch in Mauretanien gibt es Türsteher.
Ob die Säule den Mann stützt oder umgekehrt, konnte bei der Vorbeifahrt nicht ermittelt werden.
Links daneben residiert ein Frisör.

Das Bild zeigt eine Geschäftszeile. In der Mitte ist ein beiger, mit Reliefs verzierter Vorbau, der durch zwei Säulen gestützt ist. Daran lehnt ein Mann mit Jeans und blauem Hemd. Links daneben ist ein Geschäft mit einer weiß-rot-blau gestreiften Werbung auf dem ein Mann mit Schere abgebildet ist. Darunter steht Opéra coiffure. Rechts ist der Teil eines weiteren Geschäftes mit offener roter Stahltür und der Beschriftung Épicerie Sahel.

Bild 47: Der Türsteher stützt das Geschäft​



Der Supermarkt hat mit Bildern seiner Produkte den Eingangsbereich geschmückt.
Anscheinend verkauft der Supermarkt auch Geldscheine.

Das Bild zeigt ein kleines Geschäft mit einer offenen Stahltür. Darin ist ein Kunde mit weißen Turban und beigem Gewand. Rund um die Tür ist ein blaues Schild mit Cola Flaschen, Keksen, Geldscheinen, Eis und Babywindeln.

Bild 48: Tante Emma Laden als Supermarkt​
 
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Mauretanien, Tag 2-6: Nouadhibou​


Am späten Vormittag wird es ernst.
Wir verlassen das Hotel in Nouadhibou.
Das Gepäck wird auf einen Geländewagen verladen.
Eine Plane schützt vor Staub.
Das Netz verhindert das Runterfallen beim wilden Ritt durch die Wüste.

Das Bild zeigt einen weißen Geländewagen mit Ladefläche. Zwei Männer ziehen eine blaue Plane über die Koffer auf der Ladefläche. Ein Netz liegt am Rand der Führerkabine auf dem Dach. Dahinter ist ein hellbeiges Gebäude mit einen Rundbogen über dem Eingangsbereich. Am linken Bildrand ist die Schnauze eines blauen Mercedes Rundhauber LKW.

Bild 49: Die Koffer werden verladen

Abfahrt​


Wir verlassen Nouadhibou nach Norden.
Eine breite Teerstraße führt aus der Stadt heraus.
In Mauretanien wird gefahren, wo gerade Platz ist.
Das schließt die Gegenfahrbahn trotz Gegenverkehr mit ein.
Dadurch kann es auch mal zu unerwarteten Kontakten kommen.
Viele Autos haben dazu passende Blessuren.
Wer braucht schon Scheinwerfer.


Die Zeit der fliegenden Teppiche ist vorbei.
Der Teppich von Welt fährt heute Eselkarren.
Gleich drei Teppiche werden mit einer Fuhre befördert.
Der Kutscher bleibt dabei immer schön auf den Teppich und sitzt bequem auf der Rolle.

Das Bild zeigt eine vierspurige Teerstraße. Am linken Bildrand steht ein dunkler Mercedes. Auf der Gegenfahrbahn fahren zwei Eselkarren mit drei in weißen Plastik umhüllten Teppichrollen. Die Kutscher sitzen seitwärts auf der obersten Rolle. Auf unserer Fahrspur kommt ein silberner PKW ohne Scheinwerfer mit verbeulter Front entgegen. Neben der Straße stehen ein- und zweigeschossige Häuser mit Flachdach.

Bild 50: Hauptstraße mit Teppichkonvoi​


Das Bild zeigt einen entgegenkommenden Eselkarren mit drei Teppichrollen. Zwei Rollen liegen in der ersten Lage. Die dritte Rolle liegt schräg auf den Unteren. Der Kutscher sitzt auf der oberen Teppichrolle. Der Eselkarren wird von einen dunklen Mercedes ohne Kühle und ohne Scheinwerfer überholt. Am linken Straßenrand ist ein einstöckiges, weißes Gebäude mit geschlossenen Fensterläden.

Bild 51: Noch mehr Teppiche​


Viehmarkt​


Vor den Toren der Stadt ist der Viehmarkt.
Mangels Kühlkette werden die Tiere lebend aus dem Hinterland in die Stadt transportiert.
Einige Tiere fahren dabei auch mit der Eisen-Bahn.
Händler übernehmen die Vermarktung.
Die Restlebenszeit der Tiere ist begrenzt.
Bald werden sie zum Sonntagsbraten konvertiert.
Die Badewannen am Straßenrand sind die Viehtränken.
In einfachen Hütten oder Containern wird Viehfutter gelagert.

Das Bild zeigt eine zweispurige Teerstraße auf der gerade Geländewagen sich überholen. Am rechten Bildrand sind Schafherden, dunkle Schuppen, Männer in blauen Gewändern, ein Mercedes und drei Badewannen.

Bild 52: Viehmarkt an der Ausfallstraße nach Norden​


Das Bild zeigt drei Männer in einer Herde aus weißen Scharfen und dunkelbraunen Ziegen vor einer Wüstenlandschaft. Der Boden ist mit Dung bedeckt. Ein kleiner Schuppen und ein paar liegende, aufgeschnittene, verrostete Fässer bereichern die Szene.

Bild 53: Große Auswahl an Schafe und Ziegen​


Das Bild zeigt einen grünen Container, ein viereckigen Schuppen aus Stoffbahnen und eine Badewanne.

Bild 54: Immergrün in der Wüste​


Dann verlassen wir endgültig die Stadt.
Die Straße führt neben der Bahnlinie nach Norden.
Links hinter der Bahnlinie ist die Grenze zu West Sahara.
Die entgegenkommenden LKW holen Sand aus der Wüste, damit die Stadt weiter wachsen kann.

Das Bild zeigt eine Teerstraße durch eine beigefarbene Wüste. Zwei weiße Geländewagen fahren voraus. Ein alter, weißer Mercedes Rundhauber kommt entgegen. Links neben der Straße sind die Gleise der Bahnlinie.

Bild 55: Auf dem Weg nach Norden

Der Reiseleiter hat für die Tour extra eine Fotowolke organisiert.
Diese wurde dekorativ über der Reiseroute aufgehängt.

Das Bild zeigt einer gerade Teerstraße aus der Perspektive eines Autos. Daneben ist eine Wüste aus beigefarbenen Sand mit einzelnen Steinformationen. Über der Straße hängt eine ausgefranzte Wolke am blauen Himmel.

Bild 56: Die Wolke zeigt den Weg​
 
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Mauretanien, Tag 2-7: Mittagspause​


Die Fahrt in die Wüste endet hinter Nouadhibou bei km 68.
Die Geländewagen biegen in die Wüste ab.
Sie verstecken sich im Schatten einer Baumgruppe.
Mittagspause!
Sofort macht sich die Küchencrew an die Arbeit.
Es gibt bunten Nudelsalat.
Rote Beete werden dabei unter die Nudeln gerührt.

Würg!

Kiboko macht spontan eine Erdnuss-Mandarinen Diät.

Das Bild zeigt einen weißen Geländewagen mit Doppelkabine und Ladefläche. Im Schatten des Geländewagens sitzen 6 Männer auf einer bunten Decke. Sie hantieren mit silbernen Blechschüsseln, einen gelben Kanister und violetten Plastikbehältern.

Bild 57: Wüstenküche​

Wasserzug​


Die Bahnstrecke ist in Sichtweite.
Ein Brummen kündigt einen Zug an.
Alle stürmen Richtung Bahnstrecke.
Kiboko stürmt hinterher.
Der Zug ist schneller als Kiboko.
Die Mitreisenden bereichern das Bild.

Das Bild zeigt einen Güterzug mit einer grünen Diesellok, einen Flachwagen und 6 blauen und grauen Kesselwagen durch eine Wüstenlandschaft fahren. Im Vordergrund sind drei Fotografen.

Bild 58: Wasserzug mit CC107 bei KM 68

Es ist nur ein sehr kurzer Zug.
Die Diesellok CC107, eine SDL40-2 von General Motors, zieht einen leeren Flachwagen und 6 Kesselwagen.
Es ist der leere Wasserzug, der nur einmal die Woche verkehrt.
Beim Nachschuss gelingt noch ein Bild ohne fotografierende Fotografen.

Das Bild zeigt denselben Zug von schräg hinten. Im Vordergrund sind kleine Hügel aus rosabeigen Sand und weiße Steine.

Bild 59: Kesselwagenzug auf dem Weg zur Oase​


Leben in der Wüste​


Nicht weit von unseren Rastplatz haben Einheimische ihr Haus aufgebaut.
Ein Benz vor der Haustür wertet jedes Eigenheim auf.

Das Bild zeigt einen schwarzen Mercedes vor einem weißen Zelt mit gelbem Windschutz. Dahinter steht eine einfache Holzhütte. Im Vordergrund liegen Müll und Plastikflaschen.

Bild 60: Hauptsache ein Benz steht vorm Haus​


Es ist ein ganzer Ort mit sehr kleinen Gebäuden.
Die kleine Moschee mit dem noch kleineren Toilettenhäuschen prägt das Ortsbild.

Das Bild zeigt eine kleine, viereckige, gelbe Moschee mit braunen Holztüren und Fensterläden. Sie hat einen kleinen viereckigen Turm. Daneben steht ein kleines gelbes Klohäuschen mit zwei Türen. Vor der Moschee ist ein hoher Sandhaufen. Im Hintergrund sind einfache Holzhütten.

Bild 61: Moschee im Ortszentrum​



Direkt an der Straße ist eine größere Moschee.
Hier halten viele Einheimische und erhoffen Beistand für die Fahrt durch die Wüste.
Auf dem Rückweg wird die Moschee ebenfalls besucht, um sich für den Beistand zu bedanken.

Das Bild zeigt eine weiße Moschee mit Säulengang im Eingangsberich. Sie hat ein viereckiges Minarett mit hellblauen Ecken. Vor der Moschee stehen zwei Männer im blauen Gewandt und ein weißer Minibus mit Dachladung.

Bild 62: Kurzer Halt für ein Gebet

Wir fahren weiter Richtung Norden, bis zur Grenze zu West Sahara.
Am Horizont tauchen eine Rauchfahne und ein Licht auf.
Ein beladener Erzzug kommt uns entgegen.
Hektisch wird gewendet.
Wir suchen einen Fotostandpunkt.


Der erste Erzzug​


Bei Streckenkilometer 84 werden wir fündig.
Kaum haben wir uns an der Strecke sortiert, kommt der Zug auch schon angefahren.
Es ist ein kurzer Erzzug.
Zwei Loks, CC119 und CC110, ziehen eine Wagenschlange von offenen Erzwagen.
Der starke Seitenwind weht Sand und Erzpartikel vom Zug in die Wüste.
Beim Fotografieren muss Kiboko auch die Windrichtung beachten.

Das Bild zeigt einen Erzzug mit ca. 100 offenen, schwarzen Wagen und zwei Dieselloks. Die erste Lok ist beige hellblau lackiert. Die Zweite Lok ist grün. Von den Wagen weht eine rotbraune Staubwolke in die Wüste.

Bild 63: Beladener Erzzug CC119 und CC110 bei KM 84​


Bäume sind hier am Rand der Sahara sehr selten.
Sie sind ein willkommenes Fotomotiv.

Das Bild zeigt eine Akazie mit krummen Stamm am linken Bildrand. Rechts fährt der Erzzug vorbei.

Bild 64: Erzzug mit Baum​


Ein Teil der Reisegruppe hat sich am der Bahnstrecke postiert.
Bei der Vorbeifahrt des Zuges wird mit allen verfügbaren Kameras geknipst.

Das Bild zeigt sechs Fotografen mit großen und kleinen Kameras, die gerade den Erzzug fotografieren.

Bild 65: Erzzugfotografen​


Dann entschwindet der Zug in der Weite der Wüste.
In rund zwei Stunden wird er sein Ziel Nouadhibou erreichen.

Das Bild zeigt einen Nachschuss auf den Erzzug in der Wüste mit einem Weitwinkel. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel, der nur durch eine ausgrefranzten Wolke dekoriert ist.

Bild 66: Der Erzzug verliert sich in der Landschaft​
 
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Mauretanien, Tag 2-8: Oase Bou Lonouar​


Der erste Kreuzungsbahnhof auf der Bahnstrecke ist in Bou Lonouar.
Es ist eine kleine Oase.

Das Bild zeigt mehrere Palmen und Laubbäume in der Wüste. Die Baumgruppe ist durch einen Zaun aus in den Boden gerammter Stahlschwellen und Stacheldraht eingezäunt.

Bild 67: Bäume in der Wüste

Kesselwagen​


Hier gibt es Wasser.
Die Kesselwagen werden hier befüllt.
Sie versorgen die Orte in der Wüste.
Trotz zahlreicher Flicken ist ein Kesselwagen nicht mehr ganz dicht.
Das kostbare Nass tröpfelt in die Gleise.
Immerhin kann sich der Reisende hier etwas erfrischen.

Das Bild zeigt einen hellgrauen, vierachsigen Kesselwagen. Der Kessel hat aufgeschweißte Blechflicken. Aus einem Flicken rinnt das Wasser, läuft über den Rahmen, fließst auf den Wüstenboden und bildet eine Pfütze. Ein Mann erfrischt sich am auslaufenden Wasser.

Bild 68: Der Kessel ist undicht. Das Wasser versickert in der Wüste.​

Das Bild zeigt das Loch im Kessel im Detail. Eine Schweißnaht eines Blechflickens ist undicht. Das Wasser tritt in einen kleinen Strahl aus und läuft entlang des Bleckflickens nach unten.

Bild 69: Ein Loch ist im Eimer ...​


Die abgestellten Kesselwagen sind durch einen steinernen Hemmschuh gegen Wegrollen gesichert.

Das Bild zeigt einen keilförmigen, weißen Stein, der zwischen Schiene und Eisenbahnrad eingeklemmt ist.

Bild 70: Hemmschuh

Draisinen​


Bou Lonouar ist auch ein Stützpunkt der Gleisbauarbeiter.
Draisinen bringen die Arbeiter an ihre Einsatzorte.
Oft muss die Strecke von Sand befreit werden.
Auch die kleine Werkstatt im Bahnhof möchte die Sahara gerne unterm Sand begraben.

Das Bild zeigt ein Gleis durch einen weißen Schuppen mit Wellblechdach. Die verrosteten Schiebetore sind auf beiden Seiten offen. Hinter dem Gebäude steht ein gelbes Arbeitsfahrzeug auf den Gleis.

Bild 71: Tag der offenen Tür in der Werkstatt​



Der OBW 10 Sprinter mit der Nummer DR45 steht für den nächsten Arbeitseinsatz bereit.

Das Bild zeigt eine gelbe Draisine mit Führerstand. Auf der Ladefläche dahinter sind Arbeitsgeräte. Im Vordergrund liegt Müll im Wüstensand. Dahinter sind Bäume und einfache Unterstände aus Stahlschwellen.

Bild 72: Draisine DR 45​


Die verblichenen Vorgänger warten auf die endgültige Verwesung.
Immerhin taugen sie noch als Reifenlager.
Die Draisine trägt noch ein Fabrikschild von Matisa mit der Nummer 1003.

Das Bild zeigt eine grüne Kastenförmige Draisine mit gelben Streifen an einem Gleisende in der Wüste. Auf dem Dach liegen 4 grobstollige Reifen. Neben der Draisind sind drei Achsen und zwei Hilfsgestelle auf dem Gleis. Davor liegt eine weitere Achse und eine Weichlaterne mit rot/gelben Schmetterlingsflügeln. Neben der Draisine steht noch ein rostiger Tank und ein Lokführerhaus ohne Fensterglas in der Wüste.

Bild 73: Die alte Draisine ist nur noch Schrott​


Das Bild zeigt die grüne Kastenförmige Draisine schräg von vorn. Das Fensterglas und die Türen sind nicht mehr vorhanden.

Bild 74: Reifenlager

Den Anbandlungsversuch der Dorfschönheit kann Kiboko gerade noch so entgehen.


Das Bild zeigt eine Frau im gelben Kleid im Hochformat. Die Haare sind durch ein gelbes Kopftuch verdeckt. Ein gelber Schleier bedeckt das Gesicht. Nur die Augen schauen noch heraus. Um die Arme und Bauch trägt die Frau ein rotbraunes Tuch mit weißen Tupfen.

Bild 75: Versteckte Schönheit​
 
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Mauretanien, Tag 2-9: Wüste​


Hinter Bou Lounouar verläuft die Bahnlinie nach Osten.
Die Teerstraße in die Hauptstadt Nouakchott fährt nach Süden.
Die nächsten 400km gibt es keine Straße.


An der Bahn entlang​


Wir suchen uns unseren Weg neben der Bahnstrecke.
Die herumstehenden Warntafeln weisen auf Minenfelder hin.
Das interessiert die Fahrer nicht.
Die Autos fahren kreuz und quer.
No Risk - No Fun.


Das Bild zeigt zwei vorausfahrende Geländewagen in der Wüste. Der erste Wagen folgt den Spuren im Sand, während der zweite Wagen schräg nach links fährt und die Spuren kreuzt.

Bild 76: Kreuz und Quer durch die Minenfelder​

Das Bild zeigt einen Geländewagen von hinter der durch die Wüste fährt. Links dabeben verläuft die Bahnstrecke. Im Hintergrund sind ganz klein zwei weitere Geländewagen.

Bild 77: Querfeldein entlang der Bahngleise

Die Geländewagen wühlen sich durch den Sand.
Es gibt Abschnitte mit Tiefsand.
In anderen Bereichen ist der Untergrund fest.
In den Senken wachsen einzelne Grasbüschel und manchmal sogar kleine Büsche.

Das Bild zeigt eine Wüstenlandschaft mit beige-rötlichem Sand, einzelnen Grasbüscheln und ein paar Büschen im Hintergrund. Die Ebene ist durch einzelne Plateaus mit  Abbruchkanten durchsetzt.

Bild 78: Wüstenlandschaft

Die Fahrer haben Spaß, mit den Geländewagen durch die Wüste zu heizen.
Sie drücken hemmungslos auf das Gaspedal.

Das Bild zeigt einen weißen Geländewagen mit Ladefläche von der Seite bei der Fahrt durch die Wüste. Der Sand fliegt hinter dem Auto hoch. Im Hintergrund ist weitläufige Wüst mit einer kleinen Erhebung.

Bild 79: Mit Vollgas durch die Wüste​


Wenn es neben dem Gleisen zu langweilig wird, kann man auch auf den Gleisen fahren.
Ein Zug sollte jetzt nicht kommen.

Das Bild zeigt einen vorausfahrenden Geländewagen von hinten, der auf den grauen Schotter der Bahngleise fährt. Die linken Räder fahren zwischen den Gleisen. Die rechten Räder rollen rechts von den Gleisen. Voraus ist eine weite Ebene in der Wüste.

Bild 80: Fahrt auf den Gleisen​



Da staunt nicht nur Kiboko.
Auch das Kamel (Dromedar) schaut interessiert zu.

Das Bild zeigt ein Dromedar in einer steinigen Wüste in der nur wenige Grasbüsche wachsen. Im Hintergrund sind weitere Dromedare.

Bild 81: Da staunt sogar das Kamel​
 
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Mauretanien, Tag 2-10: Camp in der Wüste​


Bei Streckenkilometer 128 neigt sich der Tag dem Ende.
Wir überqueren die Gleise.
Auf der Nordseite, nahe der Grenze zu West Sahara, finden die Reiseleiter eine schöne, einsame Stelle.
Die Autos parken in Reih und Glied.

Das Bild zeigt sechs Geländewagen nebeneinander in einer Reihe in einer Sandwüste stehen. Die Ladeflächen werden entladen.

Bild 82: Ausladen

Camp​


Auf einer sandigen Fläche werden die Zelte aufgebaut.
Sandflächen sind ideal.
Skorpione bevorzugen steinige Flächen.

Das Bild zeigt ein großes viereckiges Zelt, an dem ein Mann gerade ein Seil spannt. Vor dem Zelt sind weiße und grüne Plastikstühle. Rechts daneben steht ein Geländewagen.

Bild 83: Das Camp wird aufgebaut

Unser Camp besteht aus zwei größeren Zelten.
Ein Zelt ist das Küchenzelt.
Das zweite Zelt ist für die Crew.
Die Reisenden bekommen kleine Zelte.
Kiboko bekommt ein kleines Minizelt.
Darin passen gerade so: eine Matratze, eine Decke und Kiboko.

Das Bild zeigt zwei große viereckige Zelte, die sechs Geländewagen. Am rechten Ende der Reihe werden kleine Iglu-Zelte aufgebaut. Das Camp liegt mitten in der Wüste auf Sandboden in einer Vertiefung.

Bild 84: Das Camp wächst

Der Weg zu den sanitären Anlagen kann etwas länger sein.

Das Bild zeigt einen Mann in weiter Entfernung auf einer Sandfläche in der Wüste. Er strebt ein paar Büschen am Horizont entgegen.

Bild 85: Der nächste Busch ist weit entfernt

Gegen Abend kommt Wind auf.
Der Wind fegt den Sand über Steine und Grasbüsche.
Schnell hat Kiboko den Sand in den Haaren, im Gesicht und zwischen den Zähnen.
Die Kamera wird sandgestrahlt.
Aber im Gegenlicht ist es ein hübscher Anblick.

Das Bild zeigt Steinhaufen und Büsche im Gegenlicht. Der Wind peitscht den Sand über die Steine.

Bild 86: Flugsand​

Sonnenuntergang​


Kiboko geht auf einen kleinen Hügel neben dem Camp.
Von hier kann die Bahnstrecke eingesehen werden.
Die Sonne hat ihr Tagwerk vollbracht und hat ihr Nachtlager hinter dem Horizont aufgeschlagen.
Leider kommt kein Zug vorbei.

Das Bild zeigt die Sonne über einer Wüstenebene. Am Horizont sind ein paar Hügel. Die Bahnlinie ist nur schwer im Gegenlicht zu erkennen. Der Himmel ist orange gefärbt.

Bild 87: Sonnenuntergang bei km 128​


Das Bild zeigt die untergehende Sonne über einer Wüstenebene. Am Horizont sind ein paar Hügel. Der Himmel ist orange gefärbt .

Bild 88: Gleich ist sie weg​


In der Nacht wird der Wind zum Sturm.
Im engen Zelt kann Kiboko die Schuhe nicht an- und ausziehen.
Kiboko lässt die Schuhe über Nacht gleich an.
Auf der harten Matratze schmerzt der Rücken, der Bauch, die Seite.
Es gibt keine akzeptable Schlafposition.


Sandmännchen​


Das Sandmännchen ist heute besonders fleißig.
Statt von Hand wird der Sand mit Windkraft verteilt.
Großzügig wird das ganze Camp eingedeckt.
Kiboko bekommt eine Mega-Priese mit der steifen Brise.
Der Sand dringt durch jede Ritze ins Zelt.
Der Sand dringt in Augen.
Kiboko schläft ein.
Nur das laute Dröhnen zweier Erzzüge stört die Nachtruhe.
 
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Mauretanien, Tag 3-1: Camp KM 128​


Der Sturm hat sich gelegt.
Der neue Tag bricht an.
Die Nacht war grauenvoll.
Rückwärts krabbelt Kiboko aus dem Zelt.
Die Lendenwirbel werden vorsichtig wieder in die richtige Reihenfolge gebracht.
Es knackt und knirscht.
Dabei rieselt Sand aus Haaren und Ohren.
Zelten ist nix mehr für Kiboko.
Die folgenden Nächte wird Kiboko im Auto schlafen.


Während die Reisegruppe noch an der Frühstückstafel sitzt,
haben fleißige Hände der Crew die Zelte abgebaut und die Autos beladen.

Das Bild zeigt sechs beladene Geländewagen von hinten in der Wüste. Rechts daneben ist eine lange Tafel mit weißen, grünen und roten Plastikstühlen. Darin sitzt eine Reisegruppe.

Bild 89: Frühstückstafel in der Wüste

Spuren im Sand​


Kiboko nutzt die Gelegenheit für ein paar Fotos.
Das Sandmännchen hat viel Sand am vorigen Abend verteilt.
Der liegt jetzt in der Wüste rum.
Der Wind hat Kunstwerke aus kleinen Wellen geschaffen.
Die tiefstehende Morgensonne wirft Schatten in die Wellentäler.
Aber der Sand ist nicht unberührt.
Spuren führen kreuz und quer über den Sand.
Wer ist über das Kunstwerk gelaufen?

Das Bild zeigt eine Übersichtsaufnahme mit Riffeln im Sand. Durch die tiefstehende Sonne wirken die Wellen sehr plastisch.

Bild 90: Kunstwerk aus Wüstensand​


Das Bild zeigt eine Detailaufnahme der Riffeln im Sand. Die Vertikalen Wellen haben auch Abzweige oder Einschlüsse. Feine Krabbelspuren führen über die Wellenkämme.

Bild 91: Feine Spuren im Kunstwerk

Der Kunstschänder ist schnell gefunden.
Ein großer schwarzer Käfer, nennen wir ihn Karl, krabbelt über den Sand.
Er ist flink und ausdauernd, wie sein großer Kumpel aus Wolfsburg.
Er läuft und läuft und läuft.
Dank innovativen Sechsbeinantrieb kommt er auch im losen Sand gut voran.

Das Bild zeigt einen großen schwarzen Käfer von vorn aus niedriger Perspektive. Er krabbelt aus einem Wellental. Ein Bein schleudert dabei Sandkörner nach hinten.

Bild 92: Karl der Käfer

Die Karawane zieht weiter​


Dann sitzen wir auf.
Die modernen Wüstenkamele machen sich wieder auf den Weg.
Mit hoher Geschwindigkeit jagen sie wieder an den Bahnschienen entlang.
Die Landschaft ist eintönig.
Ein Baum ist hier ein landschaftlicher Höhepunkt.

Das Bild zeigt eine weite Wüstenebene aus hellem Sand und einzelnen Grasbüschen. Ein einzelner Baum steht in der Wüste.

Bild 93: Ein Baum in der Wüste
Vor unserer Ankunft muss es geregnet haben.
Einzelne Grasbüsche sprießen aus dem Wüstensand.
Die Wüste hat einen grünen Schimmer.
Das freut die Ziegenherden.

Das Bild zeigt eine Ziegenherde aus weißen, braunen, schwarzen und gefleckten Tieren in einer Wüstenebene mit einzelnen Grasbüscheln.

Bild 94: Frisches Gras für die Ziegen

KM 150​


Inzwischen ist es kurz nach 9 Uhr.
Bei Streckenkilometer 150 kommt ein beladener Erzzug entgegen.
Die Karawane legt einen abrupten Halt ein.
Drei Lokomotiven, CC113, CC104 und CC105 vom Typ SDL40-2, ziehen über 180 voll beladene Erzwagen durch die Wüste.

Das Bild zeigt einen langen Zug aus offenen Wagen, der sich über eine Welle in der Landschaft bis zum Horizont erstreckt. Eine beige-blaue und zwei grüne Dieselloks ziehen den Zug.

Bild 95: Erzzug mit CC113, CC104 und CC105 und über 180 Wagen

Ein Erzwagen fasst rund 80t Eisenerz.
Bei rund 20t Fahrzeugmasse beträgt die Achslast 25t.
Wagen um Wagen rattert an Kiboko vorbei.

Das Bild zeigt einen vierachsigen, offenen, graubraunen Güterwagen mit einem gelben Ende und massiven vertikalen Streben. Das Bild ist ein Mitzieher. Die Wüstenlandschaft ist verwischt.

Bild 96: 80t Eisenerz auf Reisen​


Fünf Minuten später entschwindet der Zug in den unendlichen Weiten der Sahara.
Am Ende sind noch ein paar leere Kesselwagen eingestellt.
Ein Erzwagen darf heute einen leichten Container transportieren und muss kein Erz buckeln.

Das Bild zeigt einen Erzzug von hinten. Am Schluss sind drei hellgraue Kesselwagen, ein Erzwagen mit einem braunen Container und zwei weitere Erzwagen eingestellt. Der Zuganfang ist in der Weite der Wüste nicht mehr zu erkennen.

Bild 97: Der letzte Wagen ist wieder hinten​


Der Zug fährt nach Nouadhibou.
Wir können ihn nicht verfolgen.
Wir müssen in die Gegenrichtung.
Es sind noch viele 100km bis zur nächsten Tankstelle.
Für Zugverfolgungen in die Gegenrichtung reicht der Treibstoff nicht.
 
Kommentar
Moin Bernd, wieder ein interessanter und kurzweiliger Reisebericht von dir.

In der vergangenen Nacht ist der Bulker SPAR PYXIS mit 42374 Tonnen Eisenerz aus Nouadhibou
in Bremen am Stahlwerk eingetroffen. Das entspricht dann 530 dieser gigantischen Erzwaggons.

Beste Grüße
Heiner
 
1 Kommentar
Kiboko
Kiboko kommentierte
Moin Heiner,

vielen Dank für die Blumen und die Information.
Auf dem Foto ist ein "alter" Erzwagen.
Es gibt aber auch neue Erzwagen für eine Achslast von 30t.
Da kann ein Erzwagen 100t Erz transportieren.

Es reichen also 2-3 Züge aus, um einen Erzfrachter zu füllen.
Es werden 3 Erzzüge pro Tag gefahren.
Damit können 1-2 Erzfrachter pro Tag beladen werden.

Wir durften auch die Verladeanlage in Nouadhibou besichtigen.
Leider war da Fotografierverbot, das auch durchgesetzt wurde.
Ich habe mit voller Nilpferdbreite einen Freund abgeschirmt,
der unbemerkt ein paar Aufnahmen machen konnte.
Die werde ich aber hier nicht zeigen können.

Von der Südspitze der Halbinsel von Nouadhibou habe ich ein paar Erzfrachter fotografieren können.
Ich werde mal schauen, ob die Sparbüchse (SPAR PYXIS) auch dabei ist.

Es wird aber noch einige Zeit dauern, bis ich in der Fotoreportage so weit bin.
Aktuell arbeite ich am Tag 5.

Viele Grüße
Bernd
 

Mauretanien, Tag 3-2: KM 150 - Agueijit​


Die Blechkarawane jagt weiter durch die Wüste nach Osten.
Es gibt die Andeutung einer Piste.
Der Fahrer von Kiboko ist aber viel lieber neben der Spur.
Der Kies ist griffig.
Die Tachonadel hat sich bei der 100km/h Markierung gemütlich gemacht.
Der mühselig vom Sandmännchen verteilte Flugsand wird jetzt in die andere Richtung gefegt.

Das Bild zeigt drei Geländewagen die auf einer angedeuteten geraden Piste durch eine ebene Wüste fahren. Die Wagen wirbeln Staub auf.

Bild 98: Blechkarawane in der Wüste

Durch die Wüste​


Der Baum krallt sich im Boden fest, damit er vom Fahrtwind nicht entwurzelt wird.

Das Bild zeigt einen kleinen Baum mit kleinen grünen Blättern in einer steinigen, grauen Wüste.

Bild 99: Baum in der Wüste

Das Dromedar ist gerade bei der Rasenpflege.
Es schaut entgeistert der vorbeirauschenden Blechkarawane hinterher.

Das Bild zeigt ein Dromedar von der Seite, dass in die Kamera schaut. Es steht in einer beigefarbenen Sandwüste. Im Hintergrund sind Steinhügel.

Bild 100: Dromedar bei der Rasenpflege​



KM 179​


Eine kleine Ortschaft steht in der Wüste.
Für einen schönen Ortsnamen hat es noch nicht gereicht.
Aber hier ist es auch nicht wirklich schön.
Der Ort heißt KM179, wie das Blechschild mit der Kilometerangabe an der Bahnstrecke.


Ein paar würfelförmige Steinhäuser wurden lieblos in die Wüste gestellt.
Viele Häuser sind schon verfallen.
Ein paar Häuser sind aber noch bewohnt.
Der Müll wird vor die Tür gekippt.
Der Wind wird den Müll entsorgen.

Das Bild zeigt mehrere kleine viereckige Häuser. Teilweise ist das Flachdach schon eingestürzt. Davor liegen Müll und Sand auf einen Haufen.

Bild 101: Namenloser Ort bei KM 179​


Agueijit​


Die folgenden 45 km durch die Wüste sind ereignislos.
Bei Streckenkilometer 222 stehen wieder Häuser.
In den durch Stahlschwellen von der Eisenbahn abgegrenzten Gärten stehen Bäume.
Da es hier viel schöner ist, gibt es einen Ortsnamen: Agueijit.
Die Geländewagen fahren Slalom zwischen die willkürlich in den Sand gesetzten Häuser.

Das Bild zeigt einzelne würfelförmige Steinhäuser in chaotischer Anordnung. Teilweise haben sie einen überdachten Eingangsbereich aus Eisenbahnschwellen. Teilweise schützen Zäune aus senkrecht in den Boden gerammte Schwellen die darin befindlichen Bäume.

Bild 102: Liebliches Agueijit​


In Agueijit steht eine stattliche Moschee.
Die Bauform ähnelt einer Kirche.
Damit die Moschee nicht weglaufen kann, wird sie mit einer Mauer daran gehindert.

Das Bild zeigt die Ortsmitte. Links ist eine gelb angemalte Moschee mit Blechdach und viereckigen Turm, die mit einer braunen Lehmmauer umgeben ist. Rechts ist ein Hauseingang mit einer braunen Mauer. Davor liegen grün-weiße Fässer und Autoreifen im Sand. Eine Stromleitung liegt auf dem Boden und führt zum Haus. Im Hintergrund steht eine gelbe Maschine am Bahnhof.

Bild 103: Im Zentrum von Agueijit​



Unser Ziel ist der Bahnhof.
Hier können die langen Erzzüge kreuzen.
Auf einem Nebengleis lungert ein gelbes Ungeheuer herum.
Es ist eine Gleisstopfmaschine.

Das Bild zeigt ein vierachsiges Arbeitsgerät. In der Mitte der Maschine sind unten hydraulische Stempel angebaut. Im Hintergrund sind Bäume mit kleinen grünen Blättern.

Bild 104: Gleisstopfmaschine 09-2X SH

Ein Flachwagen steht neben den Gleisen.
Darauf steht ein Blockhaus aus alten Eisenbahnschwellen.
Zwei Feuerlöscher wurden an die Wand genagelt.
Fertig ist das Wohnmobil.

Das Bild zeigt einen Flachwagen auf dem aus dunklen Schwellen ein würfelförmiges Blockhaus errichtet wurde. Die Eingangstür in der Mitte steht offen. Am vorderen Ende des Wagens ist eine große, gelbe Blechkiste montiert. Vor dem Wagen steht ein weißer Pick-Up mit Doppelkabine.

Bild 105: Bauzugwagen​


Wir machen eine kleine Pause.
Kiboko bummelt durch den Ort.
Schicke Einfamilienhäuser säumen die etwas staubige Dorfstraße.
Fensterln ist mangels Fenster hier eher unüblich.
Stattdessen schaut man hier Fernsehen.
Die Satellitenschüssel zeigt zum Südpol statt zum geostationären Orbit.
Vermutlich ist das Fernsehprogramm für die blaue Tonne.

Das Bild zeigt zwei kleine, würfelförmige, fensterlose Häuser mit jeweils zwei Eingangstüren. Das linke Haus ist braun. Das rechte Haus ist weiß. Vor dem rechten Haus steht eine Satellitenantenne auf dem Boden. Daneben steht eine blaue Plastiktonne.

Bild 106: Häuser im Zentrum​


Herz des Ortes ist das Kraftwerk.
Ein paar in den Boden gerammte Stahlschwellen, Lehmwände und eine Hochsicherheitseingangstür schützen den Generator.
Die Stromleitungen sind auf Sand gebettet.

Das Bild zeigt ein würfelförmiges Gebäude. An den Ecken und in der Mitte wird es durch senkrecht in den Boden gerammte Stahlschwellen getragen. Die Wände dazwischen sind mit sandfarbenen Lehm verschlossen. Eine Eingangstür besteht aus drei angenagten Brettern. Aus kleinen Öffnungen im Boden verlaufen dunkle Stromleitungen über den Sandboden sternförmig auseinander.

Bild 107: Das Kraftwerk von Agueijit​


Wir lassen Inal links liegen.
Ohne Halt geht die Hatz weiter durch die Wüste.
 
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Mauretanien, Tag 3-3: Agueijit - Inal​


Wir hoffen auf einen weiteren Erzzug und verlassen Agueijit.
Nach fünf Kilometern haben wir bei KM 227 einen typischen Fotostandpunkt gefunden.
Lange suchen mussten wir nicht.
Drei SDL40-2 ziehen wieder ca. 180 Erzwagen durch die Wüste.
Das Ende des Zuges ist nicht zu sehen.

Das Bild zeigt drei Diesellokomotiven, die einen endlosen Zug aus offenen Güterwagen durch eine ebene Wüste aus hellem Sand zieht. Der Himmel ist blau. In der Wüste stehen einzelne Grasbüschel. Am rechten Bildrand ist ein einsamer Baum.

Bild 108: CC118, CC109 und CC103 bei KM 227​


Das Bild zeigt drei sechsachsige Dieselloks von der Seite. Die erste Lok ist beige-hellblau lackiert. Die anderen beiden Loks sind dunkelgrün. Bei den ersten beiden Loks sind der Führerstand und ein kurzer Vorbau vorn. Bei der dritten Lok ist der Vorbau hinten. Alle Loks stoßen eine Abgasfahne aus.

Bild 109: CC118, CC109 und CC103

Wagen um Wagen rollt an Kiboko vorbei.
Bis die Wagenschlange in der Unendlichkeit der Wüste entschwindet.

Das Bild zeigt den vorbeifahrenden Zug von der Seite. Die drei Loks sind schon fast am Horizont verschwunden. Die Wüste hat eine leichte Senke und der Zug scheint etwas durchzuhängen. Der tiefblaue Himmel nimmt die oberen vier Fünftel des Bildes ein.

Bild 110: Ein fast endloser Zug​


KM 228​


Der Zug ist durch.
So schnell kann kein weiterer Zug kommen.
Wir satteln unsere Blechkamele.
Weit kommen wir nicht.
Einen Kilometer weiter fährt etwas auf den Schienen.
Das darf doch gar nicht sein.


Auf Sicht folgt dem Erzzug der Rottenkraftwagen DR43.
Wir stoppen für ein Bild.
Der Rottenkraftwagen stoppt ebenfalls.
Der Reiseleiter hält einen Plausch in der Wüste.
Ein weiterer Zug ist nicht zu erwarten.

Das Bild zeigt eine zweiachsige Draisine mit einer kantigen, gelben Führerkabine und einer beladenen Plattform. Vor der Draisine stehen fünf Männer im Wüstensand.

Bild 111: DR 43 bei KM 228​

Inal​


Die nächsten 30 Kilometer sind ebenfalls ereignislos.
Bei KM255 erreichen wir den Ort Inal.
Hier stehen noch mehr Häuser als in Agueijit.
Ein Wasserturm wagt es sogar die Moschee zu überragen.

Das Bild zeigt eine Panoramaufnahme von einem Ort in der Wüste. Die Gebäude sind einstöckige Steinbauten mit Flachdach. Eine Moschee mit gelben Turm und ein aufgeständerter Wassertank überragen die Häuser.

Bild 112: Inal in voller Schönheit​



Die Geländewagen werden zur Erhöhung der Bodenfreiheit auf Fässern gestellt. Dafür kann man auch mal auf ein Rad verzichten. Unverzichtbar für Mensch und Auto ist der Turban.

Das Bild zeigt einen dunkelblauen und einen blassgrünen Land Rover Pickup auf einem unbefestigten Platz zwischen einstöckigen Steinhäusern. Die Autos stehen auf schwarzen Stahlfässern. Bei beiden Autos fehlt das linke Hinterrad. Die Fahrerkabinen sind durch Decken geschützt.

Bild 113: Geländewagen mit erhöhter Bodenfreiheit​


Die Gemeinde Inal hat ein eigenes Verwaltungsgebäude.
Ein moderner Zweckbau wurde aus der Wüste gestampft.
Stolz wird hier die Nationalfahne gezeigt, die ihrerseits die Windrichtung anzeigt.

Das Bild zeigt ein beigefarbenes, einstöckiges Gebäude mit vergitterten Fenster. Der Eingang ist unter einem Vorbau. Darüber hängt ein grünes Schild mit gelber Schrift: Commune Inal. Vor dem Gebäude ist ein hoher Mast mit der Mauretanischen Nationalfahne - Gelber Halbmond mit gelbem Stern auf grünem Grund. Oben und unten ist ein roter Streifen. Die Fahne flattert im Wind.

Bild 114: Commune Inal​
 
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Mauretanien, Tag 3-4: Inal - Tmeinmitschatt​


Weiter geht die Fahrt durch die Wüste.
Die Sonne steht schon weit oben am Himmel.
Das Licht ist sehr hart.


Schwarze Felshügel dekorieren die sonst flache Wüste.
Es sieht so aus, als hätte ein steinreicher Riese einen Sack voll schwarzer Steine übrig gehabt.
Die wollte er unbedingt loswerden.
So hat er mal hier und mal da eine Handvoll schwarzer Steine in den hellen Wüstensand geschmissen.
Zur Krönung gab es noch ein Bäumchen auf den größten Haufen.

Das Bild zeigt einen Felshügel aus schwarznen Steinen in einer hellen Sandwüste. Rechts von der Hügelspitze steht ein kleiner Laubbaum.

Bild 115: Schwarze Steine im Wüstensand​


Wüstenritt​


Die Blechkarawane zieht weiter durch die Wüste.
Der Sand wird tiefer.

Das Bild zeigt drei vorausfahrende Geländewagen bei der Fahrt durch eine Ebene aus hellen, losen Sand. Staub fliegt hoch. Die Geländewagen hinterlassen tiefe Spuren. Vereinzelt stehen Grasbüschel in der Wüste.

Bild 116: Endlose Wüste​


Der Sand wird dunkler und hat einen blassen, lachsfarbenen Ton.
Es folgen Tiefsandabschnitte.
Jetzt geht es langsamer voran.
Die Blechkamele wühlen sich durch den Tiefsand.

Das Bild zeigt fünf Geländewagen in einer S-Kurve in der Wüste aus blassen, rosafarbenen Sand. Die Spuren sind tief in den Sand gedrückt. Es ragen Ansammlungen von schwarzen Steinen aus dem Sand.

Bild 117: Lachsfarbener Tiefsand und schwarze Steine​


Ein paar Dünenfelder stehen im Weg.
Jedes Blechkamel zieht jetzt eine eigene Spur.
Im kleinen Gang und mit hoher Drehzahl zieht jedes Blechkamel seine eigene Spur.
Alle kommen durch.

Das Bild zeigt vier Geländewagen, die nebeneinander eine Düne aus gelblich-rosanen Sand hochfahren.

Bild 118: Mit hoher Drehzahl über die Düne

Tmeinmitschatt​


Am Horizont tauchen Bäume und Häuser auf.
Es ist der Ort Tmeinmitschatt.
Er liegt am Streckenkilometer 319 und damit ungefähr in der Mitte wischen den Hafen und der Erzmine.

Das Bild zeigt einen Ort mit kleinen Häusern, Bäumen und einem Sendemast auf der Horizontlinie. Am rechten Bildrand fahren fünf Geländewagen auf den Ort zu.

Bild 119: Tmeinmitschatt taucht aus der Wüste auf​


Unser Ziel ist der Bahnhof.
Tmeinmitschatt ist der Crewwechselbahnhof.
Das Zugpersonal hat hier nach halbem Weg Feierabend.
Am nächsten Tag geht es mit einem Gegenzug zurück.
Eine frische Zugmannschaft übernimmt den Zug bis zum Zielort.


Dadurch ist Tmeinmitschatt für die Bahn besonders wichtig.
Die tiefsandige Bahnhofsstraße hat eine solarbetriebene Straßenbeleuchtung.
Viel besser fährt es sich auf den Gleisen.
Die Gleise bieten sich auch an, um beim lahmenden Blechkamel einen Reifen zu wechseln.
Mangels Bahnübergang überqueren die Ziegen die Gleise mitten im Bahnhof.

Das Bild zeigt einem Bahnhof mit drei Gleisen im hellen Wüstensand. Im Vordergrund liegen zwei Holzkisten ein alter Autoreifen und Plastikmüll im Sand. Dahinter überqueren vier Ziegen die Gleise und an einem Geländewagen auf dem Gleisen wird ein Rad gewechselet. Rechts steht eine Reihe von Lichtmasten mit einem Solarpanele auf der Mastspitze. Kleine würfelförmige Gebäude stehen am rechten Bildrand.

Bild 120: Am Bahnhof ist wenig los​


Die Bahnhofsstraße ist auch die Hauptgeschäftsstraße.
Kleine Läden drängen sich an den besten Plätzen.
Die Verkäufer sitzen in der Tür im Schatten und warten auf Kundschaft.
Statt Schaufenster stehen die Türen offen.

Das Bild zeigt eine Reihe kleiner wüfelförmiger, weißer Lehmhäuser mit blauen Türen. Vor den geöffneten Türen sitzen Verkäufer im Schatten.

Bild 121: Geschäfte in der Bahnhofstraße​
 
4 Kommentare
Kay
Kay kommentierte
"Geschäfte in der Bahnhofstraße"

Hugo :D meint: Erinnert mich irgendwie an Zürich !
 
Kiboko
Kiboko kommentierte
Kay, das kann ich leider nicht beurteilen.
Ich bin in Zürich nur auf dem Bahnhof gewesen.
Bis in die Bahnhofsstraße habe ich es nicht geschafft. :rolleyes:
 
Kay
Kay kommentierte
Da hast Du ein paar Uhrengeschäfte und andere unnütze Etablissements verpasst.
 
jazzmasterphoto
jazzmasterphoto kommentierte
Ha, da gibt es auch exzellente Prálines … :koch:

.
 

Mauretanien, Tag 3-5: Tmeinmitschatt - KM 348​


Zwei Kilometer hinter Tmeinmitschatt hält die Blechkarawane.
Jetzt ist Mittagspause.


Pause bei KM 321​


Bei einer kleinen Ansammlung von Hütten machen wir Mittagspause.
Hier gibt es auch ein Wasserdepot.
Unsere Guides ergänzen hier die Vorräte.

Das Bild zeigt ein paar Hütten in der Wüste. Link ist ein kleiner Garten mit einem Zaun aus senkrecht stehenden Stahlschwellen. Darüber ragen die Äste von Bäumen. In der Bildmitte hockt ein Mann, der einen gelben Kanister füllt.

Bild 122: Hier machen wir Mittagspause​



Ein paar ausgediente Eisenbahnschwellen aus Stahl stehen hochkant im Sand.
Ausgediente Eisenbahnschienen und weitere Stahlschwellen sind die Dachkonstruktion.
Fertig ist ein schattiges Plätzchen für die Mittagspause.
Unsere Crew bereitet das Mittagessen vor.

Das Bild zeigt einen Unterstand aus Stahlschwellen und Schienen. Darunter sitzen eine Gruppe Männer im Schatten auf einer Plane. Hinter dem Unterstand steht ein grauer dunkelgrauer Geländewagen.

Bild 123: Mittagspause im Schatten

Kiboko hat etwas Zeit sich die Umgebung anzuschauen.
Mitten in der Wüste steht eine einsame Badewanne.
Wer hat schon so einen Ausblick aus dem Badezimmer?
Eine Toilette gibt es hier nicht.
Die Nutzer der Badewanne haben die Umgebung vollgekackt und die Wüste mit dunklen Bällchen verziert.


Die Badewanne ist eine Viehtränke.
Ein Wasserzug mit Tankwagen füllt die Wasserdepots.
Damit werden die Viehherden der Normaden versorgt.
So können mehr Tiere und Menschen in der Wüste überleben.
Gleichzeitig haben die Beduinen ein waches Auge für die Bahnstrecke und die nahe Grenze.
Zur Erinnerung, die Bahnlinie läuft sehr dicht an der Grenze zur Westsahara.
Große Teile der Westsahara sind von Marokko annektiert.
Um die Gegend wurde schon ein Krieg geführt.

Das Bild zeigt eine leere Badewanne in der Wüste. Links daneben ist ein Betonfundament mit einer Öffnung. Die ist durch eine rostige Klappe abgedeckt. Rund um die Badewanne sind kleine dunkle Kugeln im blass lachsfarbenen Sand.

Bild 124: Badezimmer mit Ausblick​

Wüstenvögel​


Auch in der lebensfeindlichen Wüste leben Tiere.
Auch sie profitieren von der Badewanne.
Ein paar Wüstensperlinge (Desert Sparrow) konnten nach mühevoller Überredungsarbeit fotografiert werden.
Während Herr Wüstensperling auf einer soliden Stahlschwelle steht, balanciert seine Frau lieber auf einem Seil.

Das Bild zeigt einen kleinen, grauen Vogel, mit weißem Bauch, schwarzer Kehle und kleinen schwarzen Schnabel. Der Vogel sitzt auf dem abgerundeten Ende einer Stahlschwelle.

Bild 125: Herr Wüstensperling​


Das Bild zeigt einen kleinen graubraunen Vogel mit einem blassen rosafarbenen Schnabel von hinten. Der Vogel sitzt auf einer türkisfarbenen, verdrillten Leine.

Bild 126: Frau Wüstensperling

KM 348​


Nach der Mittagspause geht es weiter durch die Wüste.
Die Tour ist wenig spektakulär.
Bei Kilometer 348 stehen wieder Häuser und Strukturen aus Eisenbahnschwellen.
Auch dieser Ort wurde nach dem Streckenkilometer der Bahn benannt: KM348.

Das Bild zeigt mehrere Geländewagen fahren hintereinander auf eine kleine Ortschaft in der Wüste zu. Die Autos hinterlassen eine tiefe Spur im Sand.

Bild 127: Die Skyline von KM 348​


Das Bild zeigt ein kleines beigefarbenes, rechteckiges Gebäude. Die lange Seite hat eine Tür und ein mit einem Holzladen verschlossenes Fenster. In der Front ist ein weiteres Fenster. Über dem Fenster ist ein kleiner Quadratischer Miniturm mit einer kleinen Öffnung auf jeder Seite. Vor dem Gebäude sind drei in den Boden gerammte Stahlschwellen.

Bild 128: Moschee von KM348​


Das Bild zeigt mehrere kleine Hütten aus Stein und mehrere Unterstände aus Stahlschwellen und Gleise.

Bild 129: Nicht viel los in KM348​
 
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Mauretanien, Tag 3-6: Ben Amira​


Nördlich der Bahnstrecke ragen rotbraune Berge aus der Landschaft.
Wir kreuzen die Bahnschienen und fahren in die Berge.


Ben Amira​


Der größte Berg ist der Ben Amira.
Es ist nach dem Uluru der zweitgrößte Monolith der Welt.
Der Ben Amira ist 633m hoch.

Das Bild zeigt einen weißen Geländewagen der in der Wüste auf einen rotbraunen Berg zufährt. Neben den Berg sind mehrere kleinere rotebraune Berge.

Bild 130: Der Ben Amira taucht am Horizont auf​


Das Bild zeigt einen kahlen, rotbraunen Berg in einer hellbraunen Sandwüste mit einzelnen Grasbüscheln.

Bild 131: Der Monolith Ben Amira


Wüstencamp​


In der Nähe des Ben Amira wird das Zeltlager für die zweite Wüstennacht aufgeschlagen.
Im Schutz eines kleineren Berges werden die Zelte auf weichem Sand aufgebaut.

Das Bild zeigt einen rotbraunen Hügel aus großen abgerundeten Felsen. Davor sind Dünen aus blass lachsfarbenem Sand. Am rechten Bildrand stehen Geländewagen und es werden Zelte aufgebaut.

Bild 132: Campaufbau​



Das Bild zeigt zwei rechteckige Zelte vor einem Hügel aus rotbraunen Felsen. Davor steht eine Tafel aus Plastiktischen mit weißen, roten und grünen Plastikstühlen im Wüstensand.

Bild 133: Wüstencamp

Spuren im Sand​


Die Sanddünen laden zum Fotografieren ein.
Aus größerer Entfernung ragt Aïsha über die Dünen.
Es ist ein weiterer Monolith.

Das Bild zeigt mehrere hintereinanderliegende Sanddünen. Dahinter ragt ein rotbrauner Berg aus nacktem Fels über die Dünen. Am rechten Bildrand sind die Ausläufer eines Hügels aus rotbraunen Felsen mit einem Baum als Abschluss.

Bild 134: Aïsha hinter Dünen​



Wir tasten uns langsam vor, damit wir uns nicht gegenseitig die Muster im Sand zerstören.
Die tiefstehende Abendsonne erzeugt Schatten in den Riffeln im Sand.
Jeder Blickwinkel liefert wieder neue Fotomotive.

Das Bild zeigt ein Muster von Sandriffeln in einer Düne. Die Riffeln verlaufen grob von oben nach unten. Die Sonne kommt von der linken Seite und hebt die Riffeln plastisch hervor. Die Spur eines Käfers verläuft diagonal über die Sandriffeln.

Bild 135: Muster im Sand


Das Bild zeigt einen Dünenkamm mit Sandriffeln. Der Dünenkamm verläuft diagonal durch das Bild. Dahinter ist unscharf die nächste Düne abgebildet.

Bild 136: Riffelmuster bis zum Dünenkamm​


Das Bild zeigt einen Dünenkamm mit einen Riffelmuster und Schattenbildung auf der Vorderseite. Dahinter ist ein weiterer Dünenkamm.

Bild 137: Dünen im Abendlicht

Das Bild zeigt zwei geschwungene hintereinanderliegende Dünen von der vom Wind abfallenden Seite. Die Hänge liegen teilweise im Schatten und erzeugen ein welliges Muster.

Bild 138: Unberührte Dünen​
 
Kommentar
Lieber Bernd,
es ist wieder einmal sehr interessant und auch amüsant mit Dir zu reisen! Ich freue mich auf die Fortsetzung und nehme Dein Thema sehr gern in unsere Highlights auf (y)
 
1 Kommentar
Kiboko
Kiboko kommentierte
Liebe Bettina,
vielen Dank für die Aufnahme in die Highlights.

Tag 4 mit Chinguetti und der Erg Ouarane ist bereits fertig.
Tag 5 mit der Oase Terijit und dem Vallée Blanche sind die Bilder ausgesucht und bearbeitet. Da muss ich nur noch etwas dichten.
Bei den Tagen 6-8 wird es aber noch etwas dauern.

Viele Grüße
Bernd
 
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