Frage Makro für meine Nikon D3200 - Krabbler/Pilze/Pflanzen

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

CheRusker92

Unterstützendes Mitglied
Registriert
Ahoi!
Ich fotografiere seit ca. zwei Jahren mit meiner D3200 mit einem Tamron 18mm-200mm Tele sowie einem Sigma 150mm-500mm Tele. Meine Motive bestehen zu 90% aus Wildtieren, meist Vögel. Nun würde ich mir gerne eine Makrolinse anschaffen und Insekten (und auch den ein oder anderen Pilz/Pflanze) zu fotografieren.
Nach kurzer Recherche bin ich total erschlagen, es gibt schließlich nicht "die Makrolinse". Zwecks antesten habe ich mir ein Kit-Objektiv (Nikon Sf-s DX Nikkor18-55mm 1:3.5-5.6G VR) angeschafft und angetestet. Das klappt natürlich schonmal deutlich besser als mit meinen anderen Linsen, nun würde ich allerdings gerne mehr Details abbilden können. Ich habe keine Ahnung von Makrolinsen und werde gänzlich von Informationen im Netz erschlagen.
Da ich finanziell eingeschränkt bin, sollte das Objektiv nicht über 200 Euro (gebraucht) liegen. Hat jemand eine Idee, einen Ratschlag?

Gruß Jim
 
Anzeigen
Hallo,

ich selbst bin seit Jahren sehr zufrieden mit dem Sigma 105 mm 2.8 MACRO HSM, welches auch gebracuht zu diesem Preis zu bekommen ist.

Beispielfotos findest du zum Beispiel bei flickr, dort kann man nach bestimmten Objektiven schauen und sehen was für Fotos damit gemacht wurden, dann merkst du vllt. schon ob der Abbildungsmaßstab dir genügt.
 
Kommentar
Moin, mit Makrolinsen kannst du fast nichts falsch machen, die sind alle auf Schärfe optimiert. Zwei Dinge sind m. E. wichtig: AF Verhalten und Fluchtdistanz.
Für Letzteres eignen sich für deinen Zwecke alle Makros mit 90 - 105 mm. Es gibt auch 180 mm, 50, 60, aber die genannten passen.
Deine D3200 hat keinen eingebauten AF Motor, wenn du also darauf Wert legst, muss das Objektiv einen haben. Das bereits genannte 105 hat ihn meines Wissens. Ich selbst nutze ein älteres, sehr gutes Tamron 90 mm, das müsstest du manuell fokussieren.
Das muss nicht schlimm sein, da "richtige" Makros meist vom Stativ und sowieso manuell fokussiert werden. Aber für den schnellen Schuss aus der Hand ist AF natürlich willkommen.
 
Kommentar
Wirklich schlechte Macroobjektive gibt es nicht. Bewährt hat sich der Brennweitenbereich um die 100mm. Schau dir bei den verschiedenen Herstellern einfach mal die Naheinstellgrenzen an. 1:1 können alle abbilden. Jedoch ist es schon ein Unterschied wie weit Weg du dazu bleiben kannst. Stichwort Fluchtdistanz der Insekten und evtl. der eigene Schatten der ins Bild kommen kann wenn du zu nahe am Motiv bist.
 
Kommentar
... von Informationen im Netz erschlagen.
Zum ersten ist einmal festzustellen, dass der Begriff "Makro" nicht genormt ist. Im allgemeinen erreichen echte Makroobjektive mindestens einen Abbildungsmaßstab von 1:2. Bei aktuellen Objektiven sind mittlerweile 1:1 üblich. Einige Exoten gehen auch darüber hinaus. Abbildungsmaßstab 1:1 bedeutet, dass eine 12mm große Ameise auch auf dem Sensor 12mm groß abgebildet wird. Der Sensor der D3200 hat 23,2 × 15,4 mm, das heisst die Ameise nimmt gut die Hälfte der Bildbreite ein.

Darüber hinaus war es eine Zeitlang üblich, Zoomobjektive mit "Makro"-Einstellungen auszustatten. Das bedeutete aber meist nur, dass man näher ran ans Motiv kam. Die Qualität und der Abbildungsmaßstab konnten mit echten Makroobjektiven meist nicht mithalten.

Bezüglich der Brennweite gibt es zwei Parameter. Fluchtdistanz und Perspektive. Die Fluchtdistanz hängt von deinen Motiven ab, aber auch sehr stark von dir selbst. Man kann sich auch an scheue Kleintiere heran arbeiten, wenn man deren Verhalten kennt. Insekten, Amphibien, Reptilien reagieren stärker auf schnelle Bewegungen. Bewegst du dich sehr langsam, kommst du in den meisten Fällen näher ran. Bedenke auch, wie das Motiv dich sieht. Kommst du niedrig vor einem dunklen Hintergrund, fällst du weniger auf, als wenn du aufrecht ran marschierst und dich deutlich gegen den hellen Himmel abhebts. Bewegst du dich vorsichtig gerade auf dein Motiv zu, wird deine Silhouette langsam größer, aber sie bewegt sich nicht, im Gegensatz dazu wenn du dich quer zum Motiv bewegst. Und - auch nicht zu unterschätzen - es gibt sehr interessante Motive unter den Insekten, denen es ziemlich egal ist, wie du dich benimmst. Das kann ein Argument sind, wenn man Reflektoren oder Lichtquellen aufbauen möchte.

Pilze und Beeren nehmen das deutlich gelassener. Hier kommt aber das Argument der Perspektive stärker zum tragen. Ein Pilz mit dem 150er aus einem Meter Entfernung ist ein Pilz in Seitenansicht vor unscharfem Hintergrund. Willst du es dynamischer - dem Pilz aus Bodenhöhe unter den Hut geblickt mit Waldpanorama im Hintergrund - dann werden deutlich kürzere Brennweiten angesagt sein. Eventuell sogar eher ein Weitwinkel mit kurzer Nahgrenze.

Wenn du oft Hoch- und Querformataufnahmen von gleichen Motiv machst, tritt das Problem auf, dass ein Kippen der Kamera am Stativkopf bewirkt, dass die plötzlich deutlich am Motiv vorbei sieht. Optimal ist hier ein Objektiv mit drehbarem Stativanschluss. Das habe aber eher die langen Brennweiten ab 150mm. Plan B wäre ein Kamerawinkel, mit dem die Kamera wahlweise auch ins Hochformat gedreht montiert werden kann, ohne den Stativkopf zu verstellen oder das Stativ neu zu positionieren.

Ok, das soll erst mal genügen, sonst tritt das oben geschriebene in Kraft. Fange erst mal irgendwo an und arbeite dich in das Thema ein. Wenn es weitere Fragen gibt, dann gibt es hier auch Antworten.
 
Kommentar
Das Angebot der "Makro“ Objektiven ist groß. Die neueren haben eigenen Motor. Dadurch ist der Gebrauchtpreis über denen ohne Motor. Ich habe ein Sigma 2.8/150mm alt. Bin mit der sehr zufrieden. Habe da keine Einschränkung, weil meine Bodies haben den Motor im Gehäuse. Richte dein Interesse auf die Brennweite 90-105mm. Kandidaten sind Nikon, Sigma, Tamron,Tokina um einige zu nennen. Andere sind sehr gut, aber ohne Motor. Der Naheistellungsabstand sollte auch größt möglich sein!


Gruß Warner
 
Kommentar
Hallo Jim!
Zwecks antesten habe ich mir ein Kit-Objektiv (Nikon AF-S DX Nikkor 18-55mm 1:3.5-5.6G VR) angeschafft.
Wenn du Geld sparen musst, rate ich erst mal zu einer Vorsatzlinse für das 18-55er.
Da gibt es Vorsatz-Achromaten (z.B. von MARUMI) mit z.B. +5 bis +10 Dioptrien, damit ergeben sich bei den 55 mm des 18-55ers bereits Abbildungsmaßstäbe nahe 1:1.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Hallo Jim,


mit dieser Kombi an einer D60 habe ich vor 12 Jahren dieses Foto vom Inneren einer Dahlien-Blüte gemacht:

full
 
Kommentar
...möchte doch noch den guten alten Balgen in die Runde werfen. Der Nachteil ist sicher, dass man meistens ein Stativ braucht, wobei ich schaff's je nach Licht auch ohne.... :)
Ein weiterer Nachteil ist, dass nichts mit AF geht .....aaaber: grosse Vorteil ist eben die Verstellbarkeit und man kann jedes noch so erdenktliche Zoom oder Festbrennweiten drauf schrauben. Ob man den Balgen noch in der Bucht findet, weiss ich nicht.

Empfehlen würde ich den PB 6 von Nikon .... und hier ein Beispiel vom Jahre 2015.



full
 
Kommentar
Wichtig, die D3200 hat keinen eingebauten AF-Motor, deshalb muss der Motor im Objektiv sein! Das Tokina 100mm z.B. würde also rausfallen bzw. nur manuell zu bedienen sein
 
Kommentar
Ich würde das so formulieren: Für 200 Euro bekommt man (fast) kein Makroobjektiv mit eingebautem AF-Motor. Auch gebraucht eher selten.
Das wäre dann das Micro Nikkor 2,8/40 G AF-S DX.

Lösungsansätze: Budget erhöhen, Nahlinsen, manuelles Fokussieren. Oder doch das 40 mm Micro gebraucht.

Nachtrag:
Ich kenne das 40 mm Micro nicht, aber aus den technischen Daten mit Naheinstellgrenze für 1:1 von 16,3 cm ab Sensorebene hat man dann nicht mehr viel Platz zwischen Objektiv und Motiv.

Grüße - Bernhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Es gibt noch das AF-S 85mm 3.5 Micro, habe ich gebraucht schon für 270,- gesehen. Das Objektiv hat eigentlich alles, was der TE möchte, liegt aber leider 70.- über Budget. Mußt halt ein paar Bierchen weniger trinken ... :upset01:
 
Kommentar
Für 270,- bekommt man manchmal auch schon das Sigma 2,8/150 mm HSM oder sogar 3,5/180 mm HSM, wenn auch nicht ganz im Top-Zustand.
Für ca. 300,- das Sigma 2,8/105 sogar mit Stabilisator.

Grüße - Bernhard
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Fluchtdistanz ist die Entfernung, bei deren Unterschreitung der Fluchtreflex ausgelöst wird. Bei Insekten wird der Fluchtreflex aber nicht durch unterschreiten einer bestimmten Entfernung ausgelöst, sondern durch schnelle Bewegungen.
Gefragt ist also Geschicklichkeit, nicht lange Brennweite, die nur das Bild flach macht und die ohnehin schon geringe Tiefenschärfe noch weiter verringert. Der Vorteil einer längeren Brennweite ist komfortableres arbeiten und weniger Gefahr, das Motiv abzuschatten. Mit Fluchtdistanz hat das nichts zu tun.
 
Kommentar
Für Objekte die nicht die Flucht ergreifen wäre das Tokina 35mm 2;8 noch im Rennen. Gebraucht für unter 150 Euro
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten