Kostenloses E-Book zum Thema HDR-Fotografie

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Tom#2

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Auf den Internetseiten des von der EU geförderten „Vir2Cope“-Projektes steht ein kostenloses E-Book zum Thema HDR-Fotografie in deutscher Sprache zum Download bereit.
Der Leitfaden bietet fundierte Informationen zum Thema und soll, so die Autoren, „sowohl Einsteigern als auch Fortgeschrittenen als Praxisleitfaden für die HDRI-Fotografie dienen“.
Weiter heißt es in der Einführung: „Zugleich sollen Menschen, deren Arbeitsbereiche sich auch auf die bildhafte Darstellung erstreckt, dazu ermuntert werden,
die HDRI-Technik auszuprobieren und sich von ihrer Effizienz zu überzeugen.“

Die Inhalte sind in die folgenden 12 Kapitel unterteilt:

Theorie, Geschichte und Entwicklungsstand der HDR Fotografie
Kameraeinstellungen für die Aufnahme von HDRI-Belichtungsreihen
Freeware für die HDR-Bildbearbeitung
HDRI- Software
HDR in der Praxis
Replikation von Kunstwerken mit HDR-Fotografie
Ansel Adams
HDRI für Architekturfotografie
Mode- und Portraitfotografie mit HDR
HDR-Fotografie im Einsatz für Marketing
HDR-Fotografie für Medien und Journalismus
HDR-Fotografie in der wissenschaftlichen Dokumentation
Lost Places
HDR-Panoramafotografie mit Photomatix und Adobe Photoshop CS6
Pseudo-HDR
HDR-Fotografie in der Kunsttherapie
Meinungen und Erfahrungen über HDR-Fotografie – Eine Umfrage

Download: hier!
 
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Verstehe die Aussagen nicht ganz. Die meisten aktuellen Kameras haben eine HDR Funktion und machen genau das, was sie sollen: den Dynamikbereich erweitern. Drei bis fünf Bilder mit unerschiedlicher Belichtung werden automatisch nacheinander aufgezeichnet und intern verrechnet. Meine Kamera kann dies allerdings kameraintern nur im JPG Format. Aber wie obiges Beispiel zeigt, werden die Tiefen oder die Lichter optimiert. Die Funktion gibt es sogar bei modernen Smartphones. Funktioniert ebenfalls reibungslos und führt im Vergleich zur Standardbelichtung zu schärferen Bildern; vermutlich wegen der besseren Rauschverteilung, die sich ergibt, wenn mehrere gleiche Bilder übereinander gelegt werden. Wer also mit JPG (OOC) zufrieden ist, hat hiermit ein unkompliziertes Tool. Wer händisch seine RAWs bearbeiten möchte, kann dies ebenfalls stressfrei durchführen. Und wenn nur ein RAW zur Verfügung steht, läßt sich aus diesem mittels unterschiedlicher Helligkeitseinstellungen importierter und in TIF gewandelter Bilder ebenfalls der Dynamikumfang verbessern, wenn diese extrahierten Bilder in der EBB wieder zusammengesetzt werden. Dies ergibt eine höhere Dynamik, als in einem Bild die Tiefen und Lichter überzustrapazieren. Je nach gewünschtem Aufwand lassen sich diverse HDR Qualitäten verwirklichen. Wenn alles richtig gemacht wurde, gibt es auch nicht diese grausamen Farbverfälschungen durch überzogene Dynamik oder Sättigungsregler. Das ist nicht zwingender Begleitumstand von HDR, sondern willkürliche Farbgebung des Anwenders. Das obige Beispiel von Didgeridoo zeigt es: KEINE Farbverschiebung trotz des höheren Dynamikumfanges. So stelle ich mir HDR vor. Wobei ich davon ausgehe, daß dies von den Sensoren nächster Generationen in einem Bild erfaßt werden kann.
Das werden wir also noch erleben.
 
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Wobei ich davon ausgehe, daß dies von den Sensoren nächster Generationen in einem Bild erfaßt werden kann.
Das werden wir also noch erleben.

Wobei dieser Ansatz nicht mehr so ganz neu ist. Fuji S3 und S5 pro machten es mit der SuperCCD SR vor (DR100 = Normal, DR200 = +1 EV, DR400 + 2 EV).

Fuji X10 bzw. X-S1 tätigen dies durch unterschiedliche "Verstärkung" benachtbarter CMOS-Pixel, die intern zum fertigen Bild mit erhöhter Dynamik verrechnet werden. Bei manueller Einstellung bieten sie zudem die Stufen DR800 und DR1600, also +3 und +4 EV. Dies wird allerdings durch einen leichten Rauschanstieg erkauft.


Egal wie, in allen oben genannten Fällen reduziert sich lediglich die Serienbildgeschwindigkeit ohne dabei den Echtzeitcharakter für schnell bewegte Objektv zu verlieren.
 
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Ich glaube eine Nikon D810 hat 14,x EV.
Fuji mit der Boost Funktion dann 18 EV?

Das Auge kann noch mehr, aber wäre ja schon eine deutliche Steigerung. Mein Ideal-Sensor kann den Dynamikumfang meines Auges wiedergeben (What you see is what you get) mit einem Auslösen.

Wenn ich richtig informiert bin, gibt es solche Sensoren noch nicht. Wie gesagt, es kann aber nicht mehr lange dauern.
 
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Nicht ganz, da in den letzten beiden lediglich ein kleiner 2/3"-Sensor werkelt, der es auf etwa 11.5 EV linear (zzgl. den 2 bis 4 EV DR-Erweiterung) bringt. Dennoch muss ich bei meiner D700 richtig tief in die RAW-Kiste greifen, um auch annähernd an die JPEG-Dynamik der kleinen Fujis mit DR-Auto (max. DR400) zu kommen.

Heftig wird es allerdings bei meiner kleinen Timelabse-Cam, die automatisch bis 19 EV captured, was bei den wechselnden Lichtbedingungen über Stunden, Tage und Wochen auch erforderlich ist. :fahne:
 
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Hi,

Mein Ideal-Sensor kann den Dynamikumfang meines Auges wiedergeben (What you see is what you get) mit einem Auslösen.
An dieser Stelle zwei Hinweise (sorry an alle, die das schon ... ich weiß nicht wie oft in den letzten 10 Jahren gelesen haben)

1) Es gibt keinen "Dynamikumfang". Auch nicht, wenn dieser Begriff selbst in halbwegs seriösen Artikel immer wieder auftauchen und wenn man denkt der englische Begriff dynamic range könnte man wörtlich übersetzen. Es gibt (a) den Kontrast und (b) die Summe mehrerer Kontraste, die auch als Dynamik bezeichnet wird. Ein (c) Dynamikumfang wäre folgerichtig die Summe mehrerer Dynamiken, was physikalisch keinen Sinn macht. Ich vermute, die Verwirrung stammt aus dem Umstand, dass viele die Begriffe Kontrast und Dynamik verwechseln.

2) Bei obigem Wunsch gehst Du davon aus, dass das Auge so eine Art Halbleiter-Sensor ist ... nur eben irgendwie biologisch. Aber das stimmt nicht. Insofern wirst Du auch mit keinem Sensor bekannter Technologie ein Auge nachbilden können. Über das Auge kannst Du zu einem Zeitpunkt immer nur ein sehr kleinen Bereich der Umwelt wirklich klar erkennen. Wer das nicht glaubt, möge einfach mal das folgende Kreuz fixieren und dabei gleichzeitig ein Wort ein oder gar zwei Zeilen darüber lesen

===> X <===

Gebt Euch keine Mühe. Es klappt nicht, denn dafür ist das Auge nicht konstruiert. Dieses kleine Detail wir scharf abgebildet und die vielen verschiedenen Methoden unseres Sehorgans, sich an Helligkeiten anzupassen, gewichten insbesondere dieses Detail. Rings herum adaptiert sich jede einzelne Sehzelle dergestalt, dass das Detail in der Mitte noch besser erkannt werden kann und sich ein Kontext für das Detail ergibt. Sobald der Blick auf ein anderes Detail gerichtet wird, justiert sich der Mechanismus neu. Bei einem (Kamera-) Sensor müsste dazu jedes Sensel (Sensor-Element ... Pixel) einen individuellen ISO-Wert erhalten Und das fertige Bild dürfte man nur an einem Punkt (z. B. links oben) betrachten. Wollte man das gleiche Foto rechts unten betrachten, bräuchte man eine neue Aufnahme und einen neuen Ausdruck.

Ciao
HaPe
 
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Ungeachtet dessen stellt sich die Frage, ob von diversen Ausnahmen abgesehen ein riesiger DR aus ästhetischer Sicht überhaupt Sinn macht? Zumindest in meinen Augen vermatschen viele HDR-Bilder regelrecht und der Betrachter wird zugleich der ursprünglich vorliegenden Stimmung in der abgelichteten Szene beraubt. Wenn schon HDR, dann bitte mit Fingerspitzengefühl, denn weniger ist bekanntlich mehr.
 
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Der Begriff Dynamikumfang wird nicht nur bei den Laien in den Foren so verwendet. Ich habe deshalb den Link zur weiteren Begriffs- bzw. Inhaltserklärung in Beitrag 22 dazugegeben. Selbstverständlich kann das Auge nur bezogen auf den Blickwinkel - im Link ist von 2 Grad die Rede - beschränkt den Kontrast erfassen und natürlich ist mehr drin, wenn das Auge wandern kann und die maximalen Kontraste nicht direkt nebeneinander liegenoder mehr Zeit zum Adaptieren gegeben ist. Trotzdem kann kein heutiger Sensor einen durch die bewegten Augen erfaßten Kontrastumfang/Dynamikumfang abbilden. HDR heißt nicht, sich permanent in der überzogenen Welt zu bewegen. Das Beispiel von Digeridoo zeigt doch HDR als natürlichen Bildeindruck. Welche Kontrastspreizung dann zur bildlichen Umsetzung kommt, ist - genau wie die Farbgebung - dem Bildersteller geschuldet. Viele bunte Bilder erhalten - auch hier im Forum - Beifall. Wer es natürlich mag, kann es ja auch anders bearbeiten.
Immerhin können wir mittels HDR Fotografie und Verarbeitung in der EBB das Kontrastumfang Problem ja schon heute - wenn auch aufwendig - lösen. Wenn die Sensoren es mit einem Bild schaffen, soll es mir Recht sein. Was in den nächsten Jahren dann als natürlich bezeichnet wird, weiß ich nicht; ich weiß nur, daß sich die Beurteilung ändert und die technischen Möglichkeiten da sind, seine eigene Vorstellung von Natürlichkeit umzusetzen. Auch gegen den Mainstream.
 
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Hallo,

Ungeachtet dessen stellt sich die Frage, ob von diversen Ausnahmen abgesehen ein riesiger DR aus ästhetischer Sicht überhaupt Sinn macht?
wenn man sich ernsthaft mit der HDR-Fotografie beschäftigt und die wirklich vielen Aspekte und Parameter einzeln bewertet, kommt man eigentlich rasch ein Gefühl dafür, wo die Möglichkeiten und Grenzen dieser Technik sind. Ich denke, wenn man all diese Feinheiten der Kamera überlässt (die selbstverständlich nicht wissen kann, was der Fotograf will), wird man viele Erkenntnisse einfach nicht gewinnen können.

Eine IMO sehr zielführende Vorgehensweise (die einzige ?) ist, wenn man sich zuerst überlegt, wie das Ergebnis aussehen soll und was einem daran hindert dieses zu erreichen und anschließend gestaltet man die HDR-Bearbeitung so, dass sie zu dem gewünschten Ziel führt. Dass man dann von einer riesigen Dynamik überrascht wird, kann überhaupt nicht passieren.

Ein geringer Dynamikgewinn steigert üblicherweise die natürlich Anmutung des Bildes ... einfach weil man es gewohnt ist dass sich das Auge an alle Lichtsituationen anpasst - egal wohin man gerade sieht. Es ist eher unüblich, dass große Teile des Sichtfeldes gleichzeitig überstrahlt und komplett strukturlos dunkel sind. Das passiert zwar auch im realen Leben, aber bei der fotografieschen Abbildung ist es sehr, sehr viel häufiger. Ab einem bestimmten Punkt ... vielleicht so jenseits der 18 bis 20 EV ... kippt der Effekt aber und das Bild wird zunehmend immer unglaubwürdiger. Es ist deshalb keineswegs das Ziel (wie es immer wieder geschrieben wird) die "komplette" Motivdynamik durch die HDR-Technik einzufangen, sondern nur diejenige, die für die Bildanmutung förderlich ist. Wenn man sich die HDR-Histogramme ansieht, so verbergen sich oft 95% der Pixel in 50% der Luminanzwerte. Am oberen und unteren Rand findet man sehr oft einige wenige Pixel in erstaunlich großen Luminanzbereichen. Würde man nun tatsächlich alle Pixel so mappen, dass sie im Kontext ihrer Umgebung Struktur zeigen, so würde man faktisch 50% der ohnehin knappen Luminanzwerte verlieren, die einem auf Ausgabeseite zur Verfügung stehen. Ein echtes HDR-Dessaster. Verzichtet man aber auf diese 5% am Rand, verdoppelt sich die Anzahl der nutzbaren Luminanzwerte mit allen Vorteilen.

Wenn man das alles der Kamera überlässt und sich überraschen lässt, ob die Kamera die Situation erfasst hat, ob sie den Wunsch des Fotografen erahnt hat und wie sie sich letztendlich algorithmisch entschieden hat, dann kann ich mir gut vorstellen, dass man gerne mal den Sinn der HDR-Technik in Gänze anzweifelt.

Ciao
HaPe
 
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Naja, Fuji belegt bereits seit 2005, dass man Dynamik ruhig der kamerainternen DR-Automatik überlassen kann. Diese nimmt sich üblicherweise nur soviel Dynamik wie nötig bzw. dem Ergebnis förderlich ist.

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Ungeachtet dessen habe ich soeben festgestellt, dass neuere Pentax DSLRs ebenso auf diesem Gebiet bewandert sind. So steht z.B. im Handuch der K70, K-3 II (und sicherlich auch bei der just vorgestellten KP) geschrieben:

HDR Aufnahme
Macht drei aufeinander folgende Aufnahmen mit drei
unterschiedlichen Belichtungen und erzeugt daraus ein Bild
mit vermittelter Belichtung.



Auch Sony hats, so steht z.B. bei der Alpha 99 geschrieben:

Auto HDR
Nimmt 3 Bilder mit unterschiedlichen Belichtungen auf und
überlagert das richtig belichtete Bild, den hellen Bereich des
unterbelichteten Bildes und den dunklen Bereich des überbelichteten
Bildes, um ein Bild mit einer hohen Abstufung zu erreichen.



Selbst eine Nikon D500 bietet sowas:

HDR (High Dynamic Range)
Die HDR-Funktion (High Dynamic Range) bewahrt bei kontrastreichen
Motiven die Bilddetails in den lichtern und Schatten, indem zwei unterschiedlich
belichtete Fotos aufgenommen und zu einem Bild kombiniert
werden.


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Egal wie, für mich gilt nicht nur seit heute in Sachen DRI/HDR das Paretoprinzip, nach welchem sich eine Aufgabe mit Einsatz von nur wenigen Prozent erledigen lässt, um das Gro aller Probleme zu lösen. Wer mehr will, hat ja immer noch die Option ...

 
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Hi,

Beispiele im Netz schauen aber recht ordentlich aus, [...]
Bilder im Netz sehen meistens gut aus ... vor allem wenn jemand mit kommerziellen Absichten dahinter steht und Leute mit der Umsetzung beauftragt hat, die nicht nur Knöpfe bedienen, sondern die Fotografie gelernt haben und wissen was sie tun.

Aber gerade bei den von Dir verlinkten Beispielen würde ich sagen: Das ist eher ein Negativbeispiel dafür, wozu eigentlich kein Mensch HDR braucht.

Ich will Dir die (sogenannte) HDR-Funktion Deiner Kamera nicht ausreden, aber es bereitet mir beinahe körperliche Schmerzen, wenn ich sehe, dass jemand meint, die HDR-Technik beschränke sich auf einen Knopf in der Kamera und wäre so etwas wie ADL mit anderen Mitteln und ließe sich auf eine Handvoll "HDR-Motivprogramme" eindampfen. Der HDR-Gedanke geht, weit, weit darüber hinaus.

Ciao
HaPe
 
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