Klebrige "Belederung".

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Die Verwendung von nicht, bzw. nicht ausreichend alterungsbeständigen Materialien halte ich schlicht für ziemlich unprofessionell.
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Liebe Grüße, Peter

Eine klare Meinung, kann man nicht anders sagen.

Es gibt aber zahlreiche Beispiele in allen möglichen Produktgruppen, wo man die Altersbeständigkeit falsch eingeschätzt hat - trotz Tests in Klimakammern, Bestrahlung mit allen vermutlich auftretenden Wellenlängen usw. ...
Alles einfach unprofessionell? Das greift m.E. wohl zu kurz ...
 
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bei F100 und F80 ist die betroffene Gummierung fast zwei Millimeter dick. wenn man das Auftreten früh genug bemerkt, kann man die betroffenen Schichten abtragen, ohne dass die Gummierung völlig entfernt wird. wie man das Abtragen vornimmt ist dann wohl völlig egal. bei meiner F80 habe ich mit Spiritus dreimal drüber gewischt und das Problem war weg....

Sorry, Spiritus und Waschbenzin war bei mir völlig wirkungslos. (F100) Auch das Abtragen irgendwelcher Schichten erscheint mir etwas kurios. Ablösende oder abzulösende "Schichten" habe ich zudem nicht bemerkt. Was ich bei der F100 gemacht habe, war zielführend und ist oben nachzulesen.
Über die anderen genannten Gehäuse kann ich nichts sagen, mache ich auch nicht.
 
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Hi!
Es gibt aber zahlreiche Beispiele in allen möglichen Produktgruppen, wo man die Altersbeständigkeit falsch eingeschätzt hat
Z.B. die Samt-artige Beschichtung älterer SIGMA-Objektive.
Die wurde schnell klebrig, ging dann trotz Klebrigkeit an viel angefassten Stellen ab, und war ein richtiges Ärgernis - weil man mit Spiritus u.ä. keinen Erfolg hatte gegen die Klebrigkeit, es half dann nur ein Abwaschen mit Azeton oder Nitroverdünnung, danach war das Objektiv "nackt"...
 
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Hallo Peter!

Da übertreibst du aber gewaltig. :confused:
Es bleibt natürlich deine freie Entscheidung, eine im Übrigen anscheinend noch einwandfreie Kamera nur wegen klebriger Gummierung nicht mehr zu benutzen.
Wenn ich mich an deine Eingangsfrage recht erinnere, steht diese Kamera aber sowieso schon in einer Vitrine aus musealen Gründen. :rolleyes:

Die Kamera (D70s) macht noch einwandfreie Bilder! Die Haptik ist allerdings "honigartig", und damit - für mich - einfach nur ekelhaft. Für mich bedeutet dies = unbenutzbar = Totalschaden. Die F90x, vor Allem die Rückwand, ist noch viel schlimmer, aber die kommt sowieso nicht mehr (Film) aus der Vitrine. Die D70s steht zwar meist auch in dieser Vitrine. Ab und zu wollte ich diese nun für Doku-Zwecke im Indoorbereich nutzen, das muss ich mir nun abschminken. Vielleicht mache ich dies künftig mit ner alten Coolpix? und lasse die D70s einfach in der Vitrine...

Es mag ja sein, dass ich etwas überempfindlich bin. Aber selbst in einem Museum würde so etwas erst mal ein Konservator in die Finger bekommen.

Wenn ich in meine Vitrine schaue, dann denke ich sofort an die mangelhafte Oberfläche meiner beiden NIKON-Ausstellungsstücke. Das mag zwar etwas übertrieben klingen, aber ich empfinde es halt so.

Wäre die Technik / Elektronik wie z.B. der Bildsensor hinüber, o.k. dann müsste ich damit leben. Eigentlich banale Dinge wie das Kameragehäuse und seine Beschichtung gibt es schon unendlich lange, daher erwarte ich einfach, dass diese Teile ausgereift und problemlos sind und bleiben..

Daneben stehen bei mir, wie schon gesagt, deutlich ältere, aber einwandfreie "Ausstellungesstücke" von Zeiss Ikon; Voigtländer und Canon, und es gibt dort auch zwei ältere, einwandfreie Nikon's!

Um zur vernünftigen Aussagen zurück zu kehren, sollte man einmal die möglichen "Problemfälle" per Umfrage auflisten? F90; F100; D70s sind möglicherweise betroffen. Andere ??? vielleicht nicht?

Oder hängt das ganze Thema bei mir persönlich, schlicht zu hoch?
 
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Hi,

ich kann deinen Ärger verstehen. Auch ich bin davon betroffen (F90X und F100). Auch ich habe von Canon nach Nikon gewechselt. Aber Nikon eine Absicht oder Vorsatz für die Materialien zu unterstellen halte ich für sehr weit hergeholt.


Fotoapparate sind nun mal Gebrauchsgegenstände und keine Sammelobjekte (auch wenn es einige tun). Ein Auto benötigt auch nach 15-20 Jahren erhöhte Pflege – auch wenn nicht damit gefahren wird und es trotzdem fahrbereit bleiben soll.


Nikon hat damals falsche Materialien gewählt – heute weiß man das. Früher hat man in einigen Schuhläden Röntgengeräte zum Sitz des Fußes in den Schuhen benutzt. Heute weiß man über die Gefährlichkeit solchen Handelns.

Andere Hersteller haben in ihren Produkten sog. Verfallsdaten abgelegt, die zum Austausch oder zu teuren Reparaturen zwingen. Das sind Wegwerfprodukte. Von Nikon habe ich solche Machenschaften noch nicht gehört.

Natürlich ist es ärgerlich seine geliebten Schätze abbauen zu sehen. Aber es sind und bleiben Gebrauchsgegenstände.

Und, versuche mal für eine 20 Jahre alte Canon ein passendes Bajonett zu bekommen – hier wirst du feststellen müssen, dass auch hier der Zahn der Zeit nagt.

Bei genauer Betrachtung deines Unmutes wirst du in einigen Jahren das Fotografieren aufgeben müssen, da dann die Optionen eines Markenwechsels ausgehen.
 
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Hallo Leute!
Ich habe vor einigen Wochen meine F100 (Rückwand) und die Voigtländer R behandelt: Wenig Pelsano Kinderpuder auf die Finger und gleichmäßig verteilt, abgewischt und die Gehäuse mit dem Pinsel (Fugen!) gepinselt. Die Klebrigkeit ist weg, die Flächen sehen gut aus. Macht wieder Freude, habe beide Kameras mit Film gefüttert ...
Reinhard
 
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Meine F100 war auch ganz klebrig als ich sie nach etwas mehr wie einem Jahr wieder aus der Tasche nahm.
Ich hatte sie dann für ca. 3-4 Stunden ganz durch Zufall starkem Durchzug ausgesetzt und die Klebrigkeit war wie weggeblasen!

Ich denke das auch der Handschweiss der Benutzer durchaus eine Rolle spielt, ich leide nicht gross darunter, habe eher trockene Hände und schon gar nicht schweissige!

Die F5 die ich regelmässiger benutze kennt das Problem nicht, vielleicht wegen regelmässiger Frischluft!

Gruss Armin
 
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Problemlösung in Sicht!
Angeregt von den Anregungen hier, habe ich gestern zu einer Brachiallösung gegriffen.
Ich habe mir eine sehr feinen Haarpinsel #3 besorgt. Dazu ein Liter Aceton.
Zunächst habe ich sehr vorsichtig damit begonnen, an einer Stelle die klebrige Beschichtung mit Aceton zu bestreichen, und anschließend das Ganze mit einem trockenen Tuch sofort wieder abzureiben. Das Ergebnis war verblüffend!
Zum Vorschein kam das blanke Gehäuse mit einer Oberfläche, die eine Art Lederstruktur aufweist. Die Optik ist einwandfrei.
Die klebrige Beschichtung ist vermutlich nur ein aufgesprühter "Überzug" der die Haptik von Leder simulieren soll? Ich würde mal sagen - eigentlich unnötig!
Das Ganze ist kaum dicker als eine Lackschicht. Das Ablösen gestaltet sich ziemlich zeitaufwändig. Immer wieder einen cm² einstreichen, anlösen und abwischen.
Das Ergebnis allerdings ist ohne Tadel. Es wäre jetzt nur blöd, wenn sich diese Kamera nach kurzer Zeit technisch verabschiedet...
Ich bedanke mich bei allen für die Tipps, besonders aber für den Hinweis auf Aceton.
Sicher wäre es einfacher, wenn ich die Kamera zerlegen könnte, um die einzelnen Gehäuseteile jeweils separat zu behandeln. Aber an dieses Thema traue ich mich nicht ran.
Nochmals vielen Dank an Alle.
 
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Ich habe auch eine Lösung für die F80 gefunden:

Bei meiner F80 bzw. N80 habe ich an die klebrig gewordene Beschichtung mit Isopropylalkohol aus der Apotheke und einem Baumwolllappen entfernt. Die Schicht war nicht besonders dick und drunter kam tatsächlich eine strukturierte Plastikoberfläche zum Vorschein. Die Kamera sieht jetzt wieder wie neu aus, weil alle Kratzer auch gleich mit verschwunden sind! Ganz so griffig wie am ersten Tag ist sie aber nicht.

Etwas mühsam war das Ganze schon und ich habe, um in jede Ecke zu kommen, die Kamera teilweise zerlegt, aber ich denke es geht auch ohne Zerlegen.

Als nächstes ist meine F100 dran, hier klebt aber eh nur die Rückseite der Kamera, die man bei der F100 auch noch ganz leicht ausbauen kann. Die Vorderseite ist mit einem ganz anderem Material überzogen - scheint etwas hochwertigeres zu sein, oder fängt das auch noch zu kleben an? Hat jemand die Beschichtung der Rückwand der F100 schon entfernt? Was kommt zum Vorschein? Glatte Oberfläche oder Lederstruktur? Und bleibt die Beschriftung des AF-Modus-Schalters erhalten oder geht die mit runter? Bei der F80 blieb die Beschriftung unversehrt!
 
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Nachtrag zum vorherigen Beitrag:
Meine Rückwand der F100 konnte ich mit obigem Verfahren auch entkleben, aber man sollte (auch bei der F80) die bedruckten Stellen aussparen und nur die oberste klebrige Schicht entfernen, da sonst die Beschriftung auch abgeht. Spiritus ist ungeeignet, da er weiße Schlieren hinterlässt.
 
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Nachtrag zum vorherigen Beitrag:
Meine Rückwand der F100 konnte ich mit obigem Verfahren auch entkleben, aber man sollte (auch bei der F80) die bedruckten Stellen aussparen und nur die oberste klebrige Schicht entfernen, da sonst die Beschriftung auch abgeht. Spiritus ist ungeeignet, da er weiße Schlieren hinterlässt.

Postest Du immer alles doppelt? :confused:
 
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Nachtrag zum vorherigen Beitrag:
Meine Rückwand der F100 konnte ich mit obigem Verfahren auch entkleben, aber man sollte (auch bei der F80) die bedruckten Stellen aussparen und nur die oberste klebrige Schicht entfernen, da sonst die Beschriftung auch abgeht. Spiritus ist ungeeignet, da er weiße Schlieren hinterlässt.

Weiße Schlieren gibt es mit meiner Methode und Aceton nicht. Meine alte D70s ist nun "klebefrei" wieder aus der
Vitrine zurück, und wieder "im internen Dienst". Irgendwie sieht sie aus - als wäre nix gewesen.

Die klebrige Rückwand meiner F90x habe ich nicht behandelt, weil ich fürchte, dass die Beschriftung mit abgeht.
Derzeit habe ich diese hinter der Scheibe direkt dem Sonnenlicht ausgesetzt, das bringt aber vermutlich nichts?
Mein nächster Versuch wird mit Ozon sein. Sollte ich Erfolg haben werde ich dies hier posten.

Da ich keine Filme mehr nutze steht meine F90x sowieso nur in der Vitrine - sie dient nur zu "Versuchszwecken".
Kleben tut auch nur die Datenrückwand.
 
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<Die Erneuerung der "Belederung" (aus Kunststoff) bei Nikon wird mit Sicherheit den derzeitigen ebay-Marktwert übersteigen. Damit ist sie ein <wirtschaftlicher Totalschaden.
... gibt es eine Möglichkeit das selber zu machen?

Grüße
Bernd
 
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Hallo Bernd,

nicht dass ich wüsste.
Und das sage ich als einer, der schon manches, was Andere als "unmöglich" bezeichnet hatten, geschafft hat. ;)
 
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Nachdem die ursprüngliche Frage gegessen scheint, noch ein allgemeines Wörtchen zum Phänomen:

Das kann mit allen möglichen Kunststoffflächen auftreten. Vorwiegend Beschichtungen, Kunstleder und Schaumstoffe. Welches Material wie lange halten wird, sieht man ihm meist nicht an. Ich hatte das mit allen möglichen Produkten, welche teilweise schon aufgezählt wurden. Computermäuse, Sigma EX Objektive, Brillenetuis, Nikon Köcher für Superteleobjektive, Elektrowerkzeuge usw. Es gibt aber genauso viele Beispiele von ganz ähnlichen Oberflächen, welche nicht klebrig wurden.

Ein interessanter Fall war ein Sennheiser Mikrofonsystem aus den frühen 80er Jahren. Das bestand aus einem Handgriff mit Batterie und Vorverstärker und aufschraubbaren Mikrofonkapseln mit verschiedenen Richtcharakteristiken. Darunter ein langes Richtrohr mit einem fest verklebten Windschutz aus Schaumgummi. Das war nach 25 Jahre wieder aufgetaucht. Elektronikschrott, denn Elektret Mikrofonkapseln haben eine Lebenserwartung von etwa 10 Jahren. Unverhofft funktionierte das Richtmikrofon immer noch einwandfrei, aber der Windschutz hatte sich in eine schmierige, bitumenartige Masse verwandelt. Interessanterweise sah der Schaumgummi, mit welchem die Verpackung ausgelegt war, aus wie am ersten Tag. Keine Spur von Alterung. Nun ist es schon klar, dass der Windschutz aus einem Material sein muss, welches die akustischen Eigenschaften des Mikrofons nicht verfälscht und daher eine andere Zusammensetzung hat als der Verpackungsschaumstoff. Das merkte man dem Produkt aber nicht an, als es neu war. Auch die Halbwertszeiten sind recht unterschiedlich. Bei den Nikon Köchern begann die Kunstlederschicht nach über 20 Jahren in schmierigen, etwa reiskorngroßen Stücken abzublättern. Der Schaumstoff in den Kameradichtungen und Spiegeldämpfern war eher schon etwas früher austauschreif. Andere Produkte wie Mäuse begannen schon nach etwa 10 Jahren zu verwesen und auch das Sigma Objektiv war relativ früh zum Ekelpaket geworden.

Die Vorgehensweise war unterschiedlich. Die teuren Stücke wurden in mühsamer Handarbeit unter vorsichtigem Lösungsmitteleinsatz von der Beschichtung befreit. Das Brillenetui wurde solange gebürstet, bis die Kunstlederreste vollständig entfernt waren und ist jetzt ein Etui aus grauem Samt, dem Untermaterial des Kunstleders. Der Rest ging in den Restmüll.

Mit einer Schuldzuweisung bin ich vorsichtig. Materialkunde ist heute eine Wissenschaft und ständig kommen neue Werkstoffe mit spezifischen Eigenschaften auf den Markt. Künstliche Alterung ist eine Simulation mit begrenztem Aussagewert. Wer heute spezielle CD-Rohlinge für Archivzwecke mit einer prognostizierten Lebensdauer von 100 Jahren auf den Markt bringt, wird kaum erleben, wie lange das Zeug wirklich hält. Und am Beispiel Gummi: Haushaltsgummiringe beginnen nach wenigen Jahren zu zerfließen oder zu zerbröseln. Die Nutzungsjahre von Autoreifen sollten im einstelligen Bereich bleiben. Spezielle Gummidichtungen an den Einlaufklappen von Flusskraftwerken sind für jahrzehntelangen Betrieb unter erschwerten Bedingungen ausgelegt.
 
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Haushaltsgummiringe beginnen nach wenigen Jahren zu zerfließen oder zu zerbröseln.

Gummiringe, in einer gut schließenden Blechdose (Bonbondose) aufbewahrt, halten sich erstaunlich lange frisch. Die
Ausfallrate durch Auflösung oder Verhärtung ist dann minimal, selbst nach Jahren oder Jahrzehnten. - Eigene Erfahrung.

Grüße, Christian :sdb50003:
 
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@Christian: Vielleicht sollte ich dann das Nikon Gehäuse in einer großen Bonbon/Weihnachtgebäckdose aufbewahren? .....Ich arbeite daran....:sdb69633:
 
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