"Klassische" Portrait-Fotografie

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ThomasNRW

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Ich muss fuer eine Website Portraits mehrer Personen erstellen - es geht nicht um kuenstlerische oder sonstwie ausgefallene Portait-Bilder, sondern um "klassische" Portraits fuer den Webauftritt einer Firma.
Bilder, die also z.B. auch fuer eine Bewerbung genutzt werden koennten.

Wie wuerdet Ihr dies technisch umsetzen?

Welches Objektiv?
Welche Brennweite?
Welche Blende?
Drinnen oder Draussen?
Mit oder ohne kuenstliches Licht?
Mit oder ohne Blitz?


Momentan schwebt mir bei dem zur Verfuegung stehenden Equipment folgendes vor:

50/1.4 bei f5.6 oder 70-300VR bei ca. 70-90 und f5.6
Wenn ich einen ruhigen und weiter entfernten Hintergrund finde, wuerde ich evtl. auch auf Blende 8 gehen ...
Im Gebaeude vor einer weiter entfernten weissen Wand fotografieren, seitlich von einem Fenster mit Tageslicht.
Blitz entweder auf der Kamera gegen die Decke bouncen oder seitlich remote ausloesen. Evtl. auch hinter der Person gegen die Wand blitzen - habe aber nur einen Blitz.
Manueller Weissabgleich (mit dem Blitz testen)
1/100 bis 1/200 Sekunden um Eigenverwacklung vorzubeugen, aber ohne Stativ wegen verschiedenster Koerpergroessen.
KA, was noch an ISO moeglich sein wird ...

Ich werde wohl nicht lange vor Ort testen koennen und mir fallen tausend Dinge ein, bei denen ich nicht sicher bin, wie ich damit umgehen soll ...

Wenn es recht dunkel sein sollte, wird 1/200 bis Blende 5.6 wohl zu starke Schlagschatten erzeugen und ueberhaupt sehr kuenstlich aussehen.
Doch besser rausgehen? Da fehlt dann der neutrale Hintergrund und mit offener Blende freistellen will ich ja nicht um den ganzen Kopf scharf zu bekommen ...

Ach je ... naja, das war mal so runtergeschrieben was mir an Fragen einfiel - morgen versuche ich, noch ein paar Details hinzuzufuegen :)

Habt Ihr Tipps, Tricks, Ideen, Bedenken?
 
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Um die Person möglichst gut vom Hintergrund freizustellen, bei gleichzeitiger Schärfe von Nase bis zu den Ohren, empfiehlt sich eine möglichst lange Brennweite. Dabei durchaus 200-300mm benutzen.
 
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volkerm schrieb:
Um die Person möglichst gut vom Hintergrund freizustellen, bei gleichzeitiger Schärfe von Nase bis zu den Ohren, empfiehlt sich eine möglichst lange Brennweite. Dabei durchaus 200-300mm benutzen.

Als Portraitzeichner mag ich den Effekt von zu großen Brennweiten nicht besonders. Die Ohren kleben mir da zu sehr neben der Nase.
 
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dongil schrieb:
Als Portraitzeichner mag ich den Effekt von zu großen Brennweiten nicht besonders. Die Ohren kleben mir da zu sehr neben der Nase.

Die Meinung hört man immer mal wieder, auch wenn ich persönlich das auf den Bilder nie so empfinde. Bilder möchte ich keine zeigen, aber glaub mir, ich hab das oft genug ausprobiert.

Wenn es darum geht, die Personen vom Hintergrund freizustellen, dann sind lange Brennweiten enorm hilfreich und auch durchaus üblich. Hintergrund völlig aufgelöst und gleichzeitig komplett scharfes Portrait, das funktioniert nach meiner Erfahrung so am besten. Ich kenne viele, die das früher mal mit kurzen Brennweiten gemacht haben und inzwischen lieber zum 200er oder 300er greifen.
 
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volkerm schrieb:
Die Meinung hört man immer mal wieder, auch wenn ich persönlich das auf den Bilder nie so empfinde. Bilder möchte ich keine zeigen, aber glaub mir, ich hab das oft genug ausprobiert.

Wenn es darum geht, die Personen vom Hintergrund freizustellen, dann sind lange Brennweiten enorm hilfreich und auch durchaus üblich. Hintergrund völlig aufgelöst und gleichzeitig komplett scharfes Portrait, das funktioniert nach meiner Erfahrung so am besten. Ich kenne viele, die das früher mal mit kurzen Brennweiten gemacht haben und inzwischen lieber zum 200er oder 300er greifen.

mag für Ganzkörperportraits schon richtig sein, aber der Threadsteller will ja was anderes, und da haben Linsen von +/- 80mm schon ihre Vorteile s.O.
 
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damit ist es allerdings sehr schwierig den hintergrund komplett wegzusprengen
auch wenn bei langen brennweiten die proportionen etwas leiden

dongil schrieb:
mag für Ganzkörperportraits schon richtig sein, aber der Threadsteller will ja was anderes, und da haben Linsen von +/- 80mm schon ihre Vorteile s.O.
 
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ApoC schrieb:
damit ist es allerdings sehr schwierig den hintergrund komplett wegzusprengen
auch wenn bei langen brennweiten die proportionen etwas leiden

na ja, den Hintergrund kann er sich ja anscheinend einrichten, dürfte also das kleinere Problem sein.

Wenn Du eine lange Brennweite hast probier halt mal aus, ob die Proportionen wirklich nur "etwas" leiden.
 
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wresel schrieb:
- letzter trick: menschen kennen ihr bild aus dem spiegel. also seitenverkehrt. was da heisst: bilder kontern (spiegeln). der wiedererkennungswert und akzeptanz steigt enorm.


Na das ist mal ein Trick ... darauf waere ich nie gekommen :)
Aber wann und wo sollte man sowas anwenden? Ich meine, die anderen Leute finden die Fotos dann doch irgendwie komisch :D
 
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dongil schrieb:
Ev. Höhenverstellbarer Bürostuhl, damit das Stativ nicht geändert werden muss.

Eigentlich wollte ich die Leute stehen lassen - und deswegen wieder den Mittelauszug auf mein Stativ schrauben ...
Aber das mit dem Stuhl gefaellt mit besser :)
 
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volkerm schrieb:
Wenn es darum geht, die Personen vom Hintergrund freizustellen, dann sind lange Brennweiten enorm hilfreich und auch durchaus üblich. Hintergrund völlig aufgelöst und gleichzeitig komplett scharfes Portrait, das funktioniert nach meiner Erfahrung so am besten. Ich kenne viele, die das früher mal mit kurzen Brennweiten gemacht haben und inzwischen lieber zum 200er oder 300er greifen.

Siehe hier. Modeschau mit D50 und 200mm/2 VR - http://www.pbase.com/matrixone/fashion_dundas_square
Andy
 
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Wenn das Gesicht von vorne bis hinten scharf sein soll, welche Blende ist bei diesen langen Brennweiten die Richtige?



volkerm schrieb:
Die Meinung hört man immer mal wieder, auch wenn ich persönlich das auf den Bilder nie so empfinde. Bilder möchte ich keine zeigen, aber glaub mir, ich hab das oft genug ausprobiert.

Wenn es darum geht, die Personen vom Hintergrund freizustellen, dann sind lange Brennweiten enorm hilfreich und auch durchaus üblich. Hintergrund völlig aufgelöst und gleichzeitig komplett scharfes Portrait, das funktioniert nach meiner Erfahrung so am besten. Ich kenne viele, die das früher mal mit kurzen Brennweiten gemacht haben und inzwischen lieber zum 200er oder 300er greifen.
 
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dongil schrieb:
mag für Ganzkörperportraits schon richtig sein, aber der Threadsteller will ja was anderes, und da haben Linsen von +/- 80mm schon ihre Vorteile s.O.

Dongil, warum musst du meine Worte verdrehen? :mad:
Ich meinte ausdrücklich Kopf/Schulterportraits.
 
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ad1lia schrieb:
Wenn das Gesicht von vorne bis hinten scharf sein soll, welche Blende ist bei diesen langen Brennweiten die Richtige?

Bei 300mm Kopf/Schulterportraits mit dem 300/2.8 finde ich Blende 4 recht gut geeignet, das passt von der Schärfentiefe ganz gut. Wenn das Objektiv nicht so lichtstark ist, dann sollte man ausprobieren, ob man vielleicht etwas abblendet wegen der optischen Leistung.
 
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TJA schrieb:
Na das ist mal ein Trick ... darauf waere ich nie gekommen :)
Aber wann und wo sollte man sowas anwenden? Ich meine, die anderen Leute finden die Fotos dann doch irgendwie komisch :D

... was soll daran komisch sein? ein fremder betrachter kennt die person ja mehr oder weniger nicht. ist ja nur ein "vorstellen" des/r mitarbeiters/in.
ansonst ist es aber auch wichtig, dass sich die kollegen mit der HP identifizieren. dazu müssen sie sich erst einmal gefallen ;-))

gutes gelingen!
wolfgang
 
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volkerm schrieb:
Dongil, warum musst du meine Worte verdrehen? :mad:
Ich meinte ausdrücklich Kopf/Schulterportraits.

volkerm, ging aus Deinem Text aber nicht hervor. Wo hast Du das "ausdrücklich" gemeint? Hab ich was übersehen? Dann Entschuldigung.

Ansonsten bleibe ich bei meiner Einschätzung. Die Beispielfotos von Andy zeigen auch nicht den Ausschnitt, der gängigerweise für Bewerbungsfotos gewählt wird.
Meistens zeichne ich Live Portraits, aber hin und wieder auch nach Fotos. Jene Vorlagen, die mit großer Brennweite aufgenommen wurden verlieren dabei deutlich an Dreidimensionalität. Bezieht sich wohlgemerkt auf die ziemlich Formatfüllende Kopf/Schulter Variant.
 
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volkerm schrieb:
Bei 300mm Kopf/Schulterportraits mit dem 300/2.8 finde ich Blende 4 recht gut geeignet, das passt von der Schärfentiefe ganz gut. Wenn das Objektiv nicht so lichtstark ist, dann sollte man ausprobieren, ob man vielleicht etwas abblendet wegen der optischen Leistung.

Wenn ich mich nicht falsch erinnere, aendert sich die benoetigte Blende fuer den Schaerfentiefe-Bereich nicht mit der Brennweite - wenn Du etwas formatfuellend fotografierst, dann benoetigst Du die gleiche Blende um es von vorne bis hinten scharf zu haben, egal bei welcher Brennweite.
Hoehere Brennweiten haben nur den zusaetzlichen Effekt, besser freizustellen, weil der Hintergrund relativ gesehen verschwindet.

Ich meine mich zu erinnern, dass fuer ein Portrait bei dem man 20cm Schaerfentiefe haben moechte, mind. Blende 5.6 oder gar Blende 8 benoetigt werden. Dann ist natuerlich der Hintergrund schon relativ scharf bzw. sichtbar - also mehr auf den Hintergrund achten und eher eine grosse als eine kleinere Brennweite verwenden.

Einige Seiten die ich bisher zu Portrait-Fotografie gefunden habe empfehlen fuer Portrait das doppelte der Normalbrennweite, aber nicht mehr als das dreifache - an unseren Crop-Kameras also 28*2 = 56mm bis 84mm, an Kleinbild 45*2 = 90mm bis 135mm. Da ich kleinere Blenden bevorzuge, tendiere ich also zu den groesseren Brennweiten. Demnach waere das 85/1.8 wohl mein naechsten Objektiv :)
Aber wie gesagt, das 70-300VR ist bei 85mm hoellisch scharf und auch offen genug fuer meine Blendenvorstellung ...
 
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volkerm schrieb:
Um die Person möglichst gut vom Hintergrund freizustellen, bei gleichzeitiger Schärfe von Nase bis zu den Ohren, empfiehlt sich eine möglichst lange Brennweite. Dabei durchaus 200-300mm benutzen.

Anstatt mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, wäre IMO die Suche nach einem geeigneten Hintergrund der einfachere Weg. Zudem ist das Handling eines 300/2.8 bei Offenblende auch nicht ohne. Von den bereits eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten von und zum Modell ganz zu schweigen. Für den Hausgebrauch genügt ein 55-200 VR oder so voll und ganz.
 
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TJA schrieb:
Wenn ich mich nicht falsch erinnere, aendert sich die benoetigte Blende fuer den Schaerfentiefe-Bereich nicht mit der Brennweite - wenn Du etwas formatfuellend fotografierst, dann benoetigst Du die gleiche Blende um es von vorne bis hinten scharf zu haben, egal bei welcher Brennweite.

Nein, das ist irreführend und stimmt so nicht, wie auch die Praxis sofort zeigt.

Aber ich bin raus aus der Diskussion. Möge jeder das selbst ausprobieren oder auch nicht.
 
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Wenn es ums Freistellen als solches geht, gibt es IMO keine bessere Informationquelle als diese hier. Da es in der Portraitfotografie jedoch viel öfter darauf ankommt Menschen in ihrem (natürlichen) Umfeld darzustellen, ist eher ein schönes Bokeh gefragt, was aber ein ganz anderes Thema wäre.
 
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Das musste ich dann natuerlich gleich nachschauen:

50mm an D80, Abstand zum Objekt 2 Meter:

1.4: 1.96-2.05 (9cm)
2: 1.94-2.06 (12cm)
2.8: 1.92-2.09 (17cm)
4: 1.88-2.13 (25cm)
5.6: 1.84-2.19 (35cm)
8: 1.78-2.29 (51cm)
11: 1.70-2.43 (73cm)

100mm an D80, Abstand zum Objekt 4 Meter:

1.4: 3.96-4.04 (8cm)
2: 3.94-4.06 (12cm)
2.8: 3.91-4.09 (18cm)
4: 3.88-4.13 (25cm)
5.6: 3.83-4.18 (35cm)
8: 3.77-4.27 (50cm)
11: 3.68-4.39 (71cm)

Bis auf den Rundungsfehler von ca. 1cm wuerde ich sagen, dass der Schaerfentiefe-Bereich gleich gross ist - bei doppelter Brennweite musst Du fuer den gleichen Auschnitt die Entfernung verdoppelt, aber der scharfe Bereich bleibt bei gleicher Blende gleich.

Blende 4 reicht also fuer ein Portrait wie ich es gerne haette, Blende 5.6 bis 8 waeren nur fuer komplette Schaerfe des Koerpers noetig.
Anders als ich es in Erinnerung hatte ...

Das 70-300VR bei ca. 85mm und ca. Blende 5 ist also gar nicht so daneben :)
Vor allem ist es schon bei Offenblende scharf!
 
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