Karbon und Akku statt Kondition – Berühmte Anstiege der Tour de France

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Cooler Bericht, nächstes Jahr möchte ich auch auf den Col d'Izoard radeln und hab mir letztens im Ausverkauf auch so ein Carbongeschoss gekauft. Der Calibier liegt dann vielleicht auch noch drin. Normalerweise bin ich ja mit dem Mopet dort unterwegs und sehe immer sehr viele Rennradbegeisterte auf den Pässen.
 
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1923 stand der Izoard erstmals auf dem Programm der Tour de France, im Rahmen einer Etappe über 274 km von Nizza nach Briancon.
"Die Aufgabe ist so hart, dass unsere Fahrer bis zur Ziellinie noch nicht einmal darüber nachdenken werden, gegeneinander zu kämpfen. Ihr Instinkt wird ihnen sagen, dass sie zuerst ums Überleben kämpfen und ins Ziel kommen müssen. Wenn sie mit solchen Schwierigkeiten konfrontiert sind, wird es vielleicht ein Trost sein, Kameraden zu haben, mit denen man das Leid teilen kann." (Renndirektor Desgranges)

Martialische Worte im Stil dieser Zeit. Desgranges Nachfolger Goddet bezeichnete den Izoard als "neue Version der Hölle" und weiter: "Dieser schreckliche Berg, der die Grenzen der Schwierigkeit und des Schreckens neu definiert..."

Nachvollziehen kann man diese Aussprüche heute nicht mehr, insbesondere, wenn man, wie wir am 02.09.2014 bei bombastischem Wetter, den Izoard von der Briancon-Seite über durchweg hervorragenden Asphalt erklimmt. Durchgehend ist er mit einem Radstreifen ausgestattet! Im Jahre 2014 wurde er im Rahmen der Tour de France zum 31. Mal befahren.

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Chris am Denkmal für die beiden Radsportlegenden Fausto Coppi und Louison Bobet. An dieser Stelle beobachtete der pausierende Coppi 1953 den Ausbruch von Bobet, der diesem den Etappensieg in Briancon und letztlich den Sieg in Paris einbrachte.​
 
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Zur Vervollständigung der Geschichte: Auf halber Strecke nach Guillestre genehmigen wir in aller Gemütsruhe mehrere Espressi (pro Tässchen 1,20 €), damit in dieser Zeit der Akku wieder laden kann. Weiter ging es eilig durch die spektakuläre Schlucht "Combe de Queyras" (leider blieb für Fotos keine Zeit) nach Guillestre. Dabei hatten wir teilweise heftigen Gegenwind, so dass ich erstmals froh über meinen Aerolenker war. Dann über die N94 nach Argentière und noch 3 Kilometer weiter Richtung Ailefroide. Dann war Schicht im Schacht - bzw. im Akku. Völlig leer und es wurde dunkel. Chris wartete am Straßenrand, während ich die restlichen 13 Km und 450 Hm gen Campingplatz hetzte. Mit deutlichen Anzeichen eines Hungerastes kam ich dort im allerletzten Tageslicht an und holte die beste Ehefrau von allen mit dem Womo ab.

Fazit in Bezug auf das Pedelec: Auch mit 2 mal einstündigem Nachladen sind 130 km und 2.300 Höhenmeter zu viel. Für eine solche Tour benötigt man einen Ersatzakku oder mindestens 3 Stunden Ladezeit zwischendurch. Jedenfalls mit diesem Modell und der Eigenleistung von Chris.

Beim Abendessen (zum Glück hatten wir tags zuvor reichlich Nudeln etc. gekocht und brauchten nur aufzuwärmen), sagte ich noch, dass ich genau wisse, was ich am folgenden Tag nicht machen werde.
 
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Toller Bericht, ich bin die beiden Pässe vor 10 Tagen mit dem Cabrio gefahren, habe aber wegen der langen Gesamtstrecke keine Fotos gemacht. Von daher toll die hier zu sehen.

Ich war vor zwei Jahren mal mit einem weniger Trainierten unterwegs, er E-Bike und ich Rennrad. Auf einer ca. 2h Runde lagen wir ziemlich gleich auf. Bei sehr steilen Passagen war er etwas schneller, bergab ich, der Rest war ziemlich ausgeglichen.

Schön, dass Ihr das zusammen machen konntet.

Ich bin nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe, Ihr seid immer zurück zum Wohnmobil gefahren, oder hattet Ihr einen Fahrer?
 
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Ich bin nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe, Ihr seid immer zurück zum Wohnmobil gefahren, oder hattet Ihr einen Fahrer?

Witzige Idee, für ein 22 Jahre altes Wohnmobil einen Chauffeur anzuheuern. So richtig mit Anzug und Mütze :) Nein, wir waren nur zu zweit unterwegs.
 
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Witzige Idee, für ein 22 Jahre altes Wohnmobil einen Chauffeur anzuheuern. So richtig mit Anzug und Mütze :) Nein, wir waren nur zu zweit unterwegs.

Ich dachte eher an ein Kind oder einen Freund bzw. eine Freundin.

Anzug und Mütze wären natürlich der Hammer, da hättet Ihr jede Ankunft filmen müssen. ;)
 
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"Ich weiß genau, was ich am nächsten Tag nicht mache!"
Aber was kümmert mich mein Geschwätz von gestern? Nach einer mäßigen Nacht mit brennenden Beinen, einem späten und ausgiebigen Frühstück sowie ausgedehnten heißen Duschen und Massagen kommt schon wieder Lust auf.

Unser Campingplatz in Ailefroide liegt am Sträßchen von Argentière-la-Bessée nach Pré de Madame Carle mit dem Refuge Cézanne, einem der wichtigsten Augangspunkte für Bergtouren im Massif des Écrins. quaeldich.de verzeichnet für die Gesamtstrecke 915 Höhenmeter und eine QDH von 51,1
http://www.quaeldich.de/paesse/pre-de-madame-carle/

Knapp über 500 Hm davon haben wir gestern schon zurückgelegt, dann wird der Rest geeignet sein, um die Beine wieder zu lockern.

Von wegen. Diese doofen Hüftfortsätze sind bleischwer und die bis zu 16%ige Steigung verlangt mir alles ab. Chris pedelect fröhlich vorneweg.

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Oben wartet sie und schießt ein Foto.


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Hier sind wir auf ca. 1.870 m, die Straße endet wenige hundert Meter weiter am Refuge Cézanne.
 
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Das Refuge Cézanne ist ein beliebtes Ausflugsziel, da man die bewirtschaftete Hütte mit dem Auto erreichen kann. Wir genehmigen uns einen Café au lait, der Strampler darf dazu noch ein Crêpe vertilgen und dann geht's zu Fuß weiter in die Berge.

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Blick zurück

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auf dem Weg zum Glacier Blanc
 
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Es geht hier zwar vorwiegend um das Radfahren auf berühmten Strecken der TdF, dennoch kommt nun wieder ein kleiner Schwenker for something completely different. Am folgenden Tag haben wir nämlich überhaupt keine Lust, uns wieder auf's Rad zu schwingen. Also wird wieder das Klettergeraffel ausgepackt, dieses Mal mit den Doppelseilen, denn es soll etwas höher hinaus gehen.

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Wenn man zu zweit in der Wand unterwegs ist, sind zufriedenstellende Fotos nur schwer möglich. Deshalb ein Blick auf die Kollegen in der Nachbarroute. Ganz im Hintergrund die Aiguille Cézanne


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Chris beim Abseilen nach dem Erklettern der 200-Meter-Route "Pavalar", 5c/6a


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Danach lassen wir den Tag am Womo gemütlich ausklingen und sammeln Kräfte für den Anstieg nach Alpe d'Huez am folgenden Tag.
 
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Ich dachte da natürlich ans Pass runter fahren! :hehe:

Dabei spielt die Masse des Rads keine Rolle.

aus quaeldich.de:
"Die in Fahrtrichtung beschleunigende Kraft (Hangabtriebskraft) ist F_1=m*g*sin(Steigungswinkel). Die Beschleunigung ist folglich unabhängig von der Masse. Die entscheidende Bremswirkung hat der Luftwiderstand. Der Strömungswiderstand eines Körpers berechnet sich aus der Gleichung F_3=0,5*[c-W-Wert]*Luftdichte*(v^2)*A. Abgesehen davon, dass die Geschwindigkeit ärgerlicherweise quadratisch in diese Gleichung eingeht, geht in diese Gleichung nicht die Masse des Systems ein, sondern lediglich die Querschnittsfläche A. Nun hat aber ein 140kg-Radler mit 10kg-Rennrad nicht eine doppelt so große Querschnittsfläche wie ein 65kg-Radler mit 10kg-Rennrad. Als schlechte, aber mathematisch anschauliche Proportion würde wohl eher gelten: A~m^(2/3)
Letzteres hat zur Folge, dass der Betrag des Beschleunigungsanteils a_3=-F_3/m mit zunehmender Masse des Systems geringer abnimmt. Das heißt, ein schwerer Fahrer wird weniger abgebremst als ein leichterer."

:dizzy:

Wer hangabwärts zum Geschoss werden will, hat es also mit einem höheren BMI leichter.:D
 
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Wer hangabwärts zum Geschoss werden will, hat es also mit einem höheren BMI leichter.:D

Mist, ich hab eher einen tiefen BMI! :heul:
Mal im Ernst, ich bin nur Hobbyrennradfahrer und sitze eher auf dem Mountainbike. Da ich, wie oben schon mal erwähnt, nächstes Jahr einen Teil deiner präsentierten Pässe abfahren möchte, ist dieser Thread für mich natürlich sehr interessant. Dazu gefallen mir deine Fotos ganz gut. :up:
 
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