Ich schick dir auch noch ein email in den naechsten Tagen, bin gerade erst wieder so richtig zu Hause, Gruss an den Rest der Familie.
Die beiden habe ich vor etwa 10 Tagen das letzte Mal gesehen, im Schnee, leider an einem bloeden Platz fuer Bilder. Fressen war hier so eine Sache fuer Baeren dieses Jahr, die Beerenernte ist ausgefallen, dementsprechend sehen einige Baeren auch schlecht aus. Diese Mutter ist aber in einem guten Zustand, das Kleine fett wie ein kleines Bierfass.
Da laufen immer noch jede Menge Baeren rum, neben diesen habe ich die ganze letzte Woche eine Mutter mit zwei Kleinen beim Buddeln nach Wurzeln geknippst (auch im Schnee
) und noch vier einzelne gesehen, darunter direkt oben am Pass einen Brocken von locker 400-500 Pfund.
Wie ich später von Hendrik erfahren habe, habe ich das Alpha-Weibchen getroffen (leider mit einem Sendehalsband versehen).
So wie es aussieht, WAR sie die Mutter der Familie, vor einigen Wochen ist sie angefahren und schwer verletzt worden, seitdem versuchen wir rauszufinden, ob und wie der Rest der Familie noch zusammen ist, oder ob nach Jahren unter widrigsten Umstaenden im Nationalpark das Ende der Familie gekommen. Da immer noch viele Baeren unterwegs sind, mache ich mir mittlerweile keine Hoffnungen mehr, dass sie noch lebt.
Was ich bisher so gesehen habe, hast du die letzten richtig guten Aufnahmen von ihr bekommen. Glueckwunsch!
Und wie er mir gefallen hat! Vor allem die Bilder vom Maligne Lake sind wirklich einladend, da muss ich unbedingt hin...
Dann aber schnell! Entgegen jeglicher Vernunft, lokalem Widerstand, Widerstand von Biologen und Wissenschaftlern usw. hat Parks mal wieder gefragt 'Wie tief?' als die Tourismusindustrie gesagt hat 'Los, Parks, bueck dich!' und jetzt wird dort am Maligne Lake ein Resort gebaut. Erstmal nur 'light' mit Grosszelten statt festen cabins.
Somit ist dort auch noch mehr Verkehr zu erwarten, mit noch mehr Menschen, die noch mehr Lebensraum von unzaehligen Tierarten, neben den ueblichen auch den von Rentieren, zerstoeren. Waehrend Parks gleichzeitig Millionen ausgibt, um die fast komplett zerstoerten Rentierherden mit einem Zuchtprogramm 'zu unterstuetzen'.
Gerade Parks Canada bemueht sich unheimlich, die Natur die Christoph hier auf seinen Bildern eingefangen hat, nachhaltig und unwiederbringlich zu zerstoeren. Dank der tollen Politik von Premierminister Harper, der die Behoerde kaputt spart und Natur und lokale Oekosysteme fuer nachwachsende Rohstoffe haelt, die man ausbeuten kann, wie im Norden die Oilsands.
Ich wuerde mich mit einem Besuch daher beeilen, die Auswirkungen davon koennen wir hier nach nur sechs Jahren in Kanada bereits lokal sehen und es ist erschreckend und beaengstigend zugleich
Gruss
Hendrik