Sorry Leute, jetzt sehe ich aber meinen Beitrag als vergewaltigt an. Es sind nicht alleine die Manager, die nur Preiskämpfe wollen, sondern das ist eine kollektive Schuld.
Wie schön, dass wir abseits aller tatsächlicher Preissteigerungen, uns auch eine umfassende Einbildung von totaler Teuerung herbei gejammert haben. Sind denn Elektronik oder das gar Digicams wirklich teuer geworden? Und als Reaktion glauben wir der richtige Weg dagegen ist, immer das billigste zu kaufen, koste was es wolle!
Da nötigt DaimlerChrysler seine Zulieferer mindestens 40% ihrer Produktion in Billiglohnländer zu verlagern und entsprechend die Preise zu verringern. Die Kunden wissen aber langsam auch, dass die überteuerten Kisten schnell das Klappern anfangen und eine Glücksspielelektronik haben und wollen immer weniger von den Dingern. Was tut man dagegen? Wenn einem schon die Garantiekosten davon galoppieren, muss man doch bei den Zulieferkosten dagegen halten. Und für diese echte Langfriststrategie werden die Herren hoch bezahlt. Toyota lacht sich halb tot, denn die sind schon lange nicht mehr billig, aber sie halten und gewinnen.
Und Kodak? Da hat man sich jahrzehntelang am analogen Markt dumm und dämlich verdient. Gab es da nicht in einem bekannten und sehr alten Buch die Geschichte von den sieben mageren und fetten Jahren und der Lagerhaltung? Nichts draus gelernt? Digital kam ja auch so plötzlich und aus dem IT-Markt konnte man ja nichts lernen, oder? Oder glaubte man tatsächlich, die Spannen der ersten Digitaljahre konservieren zu können?
Und dann schwenkte auch noch die Hochpreisbranche Medizin um. Erst brachen die Filmpreise massiv ein und dann schaffte man es nicht, sich mit digitalen Verarbeitungssystemen richtig in den Wandel ein zu schalten. Die Geschichten haben sich GE, Siemens und Phillips Medical locker selbst abgeholt. Wirklich, eine tolle Managementleistung!
Märkte sind nun mal evolutionär. Wer sich schnell genug an wechselnde Umweltbedingungen anpasst, verliert seine Zukunft. Daher kann ich in das Wehklagen nicht mit einstimmen, sondern muss den Wandel als Gesund einstufen.