kahlschlag bei kodak

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Hab mir das gerade durchgelesen. Wie Kodak die Entwicklung in Richung digital ignoriert hat, ist erstaunlich. Dinosaurier halt... Bei den krassen Zahlen der Entlassungen muss man aber fairerweise sagen das fuer die digitalen Produkte in den letzten Jahre auch sehr viele neue Stellen geschaffen wurden.

Ein Absatz, den ich kurz zietieren moechte, ist mir noch aufgefallen und hat mich zum nachdenken bebracht.

Inzwischen ist der Konzern aus Rochester zwar Marktführer bei Digitalkameras in den USA, doch von Gewinnspannen von 50 Prozent wie bei den Kleinbildfilmen ist man dort meilenweit entfernt. Die permanente Weiterentwicklung der Technik verschlingt riesige Summen.

Ist es nicht absolut unfassbar wie man Marktfuerer sein kann und trotzdem Verlust macht! Es ist ja kein schlechtes Management, die Erkaerung wird ja genannt. Die permanente Weiterentwicklung im Bereich Digitalkameras ist dermassen schnell und kostspielig und die Gewinnspannen so klein das man praktisch kein Geld verdient.
Wenn man darueber ein bischen nachdenkt wird einem klar, das die extrem kurzen Produkzyklen die die Industrie uns in sehr vielen Bereichen aufs Auge gedrueckt hat, nun zum Boomerang wird. Die Industrie hat sich damit selbst so dermassen unter Druck gesetzt im High-Tech Bereich enorme Gelder fuer Forschunf und Entwicklung auszugeben das sie unprofitabel werden.

Schaut man ueber den Tellerand sieht man Aehnliches in vielen Bereichen. Fast alle Digitalkamere Hersteller machen kaum Gewinne trotz riesiger Maerkte. Siemens macht Verluste mit Handys, die amerikanische Autoindustire hat sich im eigenen Markt durch extreme Rabatte ins Knie geschossen, ...
 
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ja, die neuen maerkte. riesige stueckzahlen mit duerftigen margen und rasche gewinnsteigerungen als chefsache des bereichs hr mit zielsetzung scheinbar hochpreisige kollegen durch billigstloehner in drittlaendern zu ersetzen. outsourcing, offshoring und globalisierung als schlagwoerter der modernen, bei gleichzeitiger entfremdung sozialer gerechtigkeit. ibm lebt's bereits vor und weitere folgen
 
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So isses!

Quantität statt Qualität: "Ich bin doch nicht blöd!" Der Satz zeigt, wie wir denken sollen. Schnäppchen machen ist besser!!!

Freuen wir uns, dass es noch Antiquitätensammler gibt, die eine Kamera haben, die schon ein halbes Jahr alt ist.
 
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analog weniger, digital hingegen voll im trend industriellen handelns. wehe, wer es verpennt hat, ein zurueck ist nicht vorgesehen
 
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Re: RE: kahlschlag bei kodak

Ist es nicht absolut unfassbar wie man Marktfuerer sein kann und trotzdem Verlust macht!

Das kommt sogar sehr häufig vor, denn der Markt will immer noch keine Qualität honorieren und so ist der Preis oft der einzige Weg zu Marktführerschaft. Aber das ist ein Weg immer am Rande des Abgrundes, bei dem man schnell einen Fehltritt macht.
 
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"Gestern standen wir vor dem Abgrund - heute sind wir schon einen Schritt weiter!"

Spannend ist, dass sehr viele den Preis drücken wollen- ohne den Wert zu kennen oder nur eine Idee davon haben, was dahinter steht. Gerade bei Dienstleistungen.
 
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An Volkerm

zu ?

war Antwort auf Jo: siehe Nokia (Gewinnerwartung nicht erreicht, Aktienkurse um 10% gerutscht)

Prinzip: Quantität ist wichtig; raushauen, was der Markt hergibt zu Preisen, die fast schon kaputt sind (weil: Geiz ist ...) und sich wundern, dass kaum etwas nachbleibt, also der von ihm (Jo) erwähnte Tanz am Abgrund.

Der Trend (leider) bei den Herstellern ist: Immer schneller neue Produkte, kaum Änderungen, aber neuer Name, das eine Handy hat da was mehr, die andere Nikon hat da was weniger; wichtig ist: D70, D70s, D50,....früher als C**** !! - macht wenig Sinn, ist aber (angeblich vom Markt - wer immer das ist !!! ) geforderte Realität.

So wie bei mir: Schnell ´ne Antwort - Goethe hätte sich über obigen Satzbau auch nicht gefreut!
 
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Der Satz mit Goethe ist gut.

In brandeins steht dazu:

Die von Goethe benutzen Worte: 80.000
Die in einem Alltagsgespräch verwendeten Worte: 3.000

:)
 
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Re: RE: kahlschlag bei kodak

siehe Nokia (Gewinnerwartung nicht erreicht, Aktienkurse um 10% gerutscht)

Das wäre ja noch zu verstehen, wenn der Gewinn nicht gepasst hätte, aber die News sind ja noch ganz anders:

"Im zweiten Quartal erhöhte sich der Überschuss auf 799 (Vorjahr: 695) Millionen Euro oder 0,18 (0,15) Euro je Aktie. Beim Umsatz verbuchte der Marktführer ein Plus auf 8,059 (6,463) Milliarden Euro. Damit erfüllte Nokia die eigenen Erwartungen und die der Analysten. Er sei sehr erfreut darüber, dass der Umsatz im Jahresvergleich um 25 Prozent gestiegen sei und die Handy-Sparte noch deutlicher zugelegt habe, sagte Ollila." Quelle: dpa-AFX

Also eigentlich macht Nokia vieles richtig, aber ... Kurs -10% alleine wegen der Aussichten.
 
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Re: RE: kahlschlag bei kodak

In brandeins steht dazu:

Die von Goethe benutzen Worte: 80.000
Die in einem Alltagsgespräch verwendeten Worte: 3.000

:)

Das habe ich dort auch schon staunend und anekennend zur Kenntnis genommen. Goethe hatte eben wohl wirklich umfassende und vielfältige Qualitäten.

BG
diro
 
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Sorry Leute, jetzt sehe ich aber meinen Beitrag als vergewaltigt an. Es sind nicht alleine die Manager, die nur Preiskämpfe wollen, sondern das ist eine kollektive Schuld.
Wie schön, dass wir abseits aller tatsächlicher Preissteigerungen, uns auch eine umfassende Einbildung von totaler Teuerung herbei gejammert haben. Sind denn Elektronik oder das gar Digicams wirklich teuer geworden? Und als Reaktion glauben wir der richtige Weg dagegen ist, immer das billigste zu kaufen, koste was es wolle!

Da nötigt DaimlerChrysler seine Zulieferer mindestens 40% ihrer Produktion in Billiglohnländer zu verlagern und entsprechend die Preise zu verringern. Die Kunden wissen aber langsam auch, dass die überteuerten Kisten schnell das Klappern anfangen und eine Glücksspielelektronik haben und wollen immer weniger von den Dingern. Was tut man dagegen? Wenn einem schon die Garantiekosten davon galoppieren, muss man doch bei den Zulieferkosten dagegen halten. Und für diese echte Langfriststrategie werden die Herren hoch bezahlt. Toyota lacht sich halb tot, denn die sind schon lange nicht mehr billig, aber sie halten und gewinnen.

Und Kodak? Da hat man sich jahrzehntelang am analogen Markt dumm und dämlich verdient. Gab es da nicht in einem bekannten und sehr alten Buch die Geschichte von den sieben mageren und fetten Jahren und der Lagerhaltung? Nichts draus gelernt? Digital kam ja auch so plötzlich und aus dem IT-Markt konnte man ja nichts lernen, oder? Oder glaubte man tatsächlich, die Spannen der ersten Digitaljahre konservieren zu können?
Und dann schwenkte auch noch die Hochpreisbranche Medizin um. Erst brachen die Filmpreise massiv ein und dann schaffte man es nicht, sich mit digitalen Verarbeitungssystemen richtig in den Wandel ein zu schalten. Die Geschichten haben sich GE, Siemens und Phillips Medical locker selbst abgeholt. Wirklich, eine tolle Managementleistung!

Märkte sind nun mal evolutionär. Wer sich schnell genug an wechselnde Umweltbedingungen anpasst, verliert seine Zukunft. Daher kann ich in das Wehklagen nicht mit einstimmen, sondern muss den Wandel als Gesund einstufen.
 
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