Ist EBV Teil des Hobbys oder notwendiges Übel

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EBV gehört für mich auf jeden Fall zum Hobby dazu. Einfach, da der Look, den ich haben möchte, so gar nicht in der Kamera zu generieren ist. Bzw. meine Kamera kommt schon sehr nah ran, aber ich möchte trotzdem die Freiheit haben, den Look später auch wieder ändern zu können, wenn ich will. Und außerdem müsste ich es für alle Lichtsituationen neu einstellen, da habe ich dann auch keine Lust drauf.

Allzu lange halte ich mich mit der Nachbearbeitung aber auch nicht auf. Das fällt tatsächlich mehr unter "Entwicklung" als "Bearbeitung".
Nach einem Shooting kommt alles in Capture One, da mache ich dann eine grobe Auswahl, entwickle eines so wie ich es haben möchte (ca. 5 Minuten maximal) und kopiere den Stil dann auf alle anderen. Je nach Lichtstimmung vor Ort muss ich mir evtl. zwei verschiedene Vorlagen machen, bei Hochzeiten auch mal mehr, aber das meiste ist dann echt nur kopieren und nochmal ein paar Sekunden die Regler anpassen, sollte etwas nicht 100%ig passen.

Ich bin allerdings nicht der Meinung, dass EBV aus einem schlechten Foto auch ein gutes machen kann.
Gute Fotos kann es besser machen aber ein schlechtes Foto bleibt ein schlechtes Foto, auch wenn ich es bis zum Umfallen bearbeite.
 
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Gute Fotos kann es besser machen aber ein schlechtes Foto bleibt ein schlechtes Foto, auch wenn ich es bis zum Umfallen bearbeite.

Das ist eine Frage, wie man schlechtes Foto definiert. Eine Fehlbelichtung ooc ist bspw. für mich - unbearbeitet - ein schlechtes Foto. Bearbeitet kann es durchaus ein sehr gutes Foto sein.

Insofern fehlt in einem schlechten Foto eigentlich nur die nicht korrigierbare, weil fehlende Bildinformation (mangelnde Schärfe, falscher Anschnitt etc...)
 
1 Kommentar
FloKuGrafie
FloKuGrafie kommentierte
Ja, ist wohl Definitionssache.
Für mich ist ein Foto gut, wenn Komposition, Aufbau Motiv und Stimmung zusammenpassen, nicht wenn es technisch einwandfrei ist.
Musst du also nur die Belichtung etwas korrigieren, dann war es ja vorher trotzdem ein gutes Foto, nur mit einem kleinen technischen Defizit ;)
 
Auch für mich ist die Nachbearbeitung ein wesentlicher Bestandteil des Hobbys und macht mir Spaß.
Da reicht die EBV von minimalen Korrekturen bis hin zu ziemlich experimentellen Geschichten.
Am Ende soll das Bild die erlebte Situation widerspiegeln.

Beispielsweise standen bei diesem Airbus A400M bei einer Belichtungszeit von 1/1600 die Propeller still.
Da habe ich ein bisschen mit radialer Bewegungsunschärfe nachgeholfen.
So sah das Bild dann für mich realistischer und spannender aus.

full



Grüße aus HB
Heiner
 
3 Kommentare
BernhardJ
BernhardJ kommentierte
Wieso hast Du nicht einfach länger belichtet?
 
bassheiner
bassheiner kommentierte

Weil ich den Flieger im Anflug gerne ohne Bewegungsunschärfe einfangen wollte.
 
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Reaktionen: Kay
BernhardJ
BernhardJ kommentierte
Dafür hätte 1/500 gereicht ;)
 
Ich beobachte bei mir selber, dass die reine EBV nicht viel Zeit in Anspruch nimmt. Das liegt daran, dass C1 schon sehr gute Defaults mitbringt und man selber weitere Defaults definieren kann. So kann man z.B. pro Kameramodell eigentlich jede Settinggruppe mit eigenen Defaults versehen. Ich mache das z.B. für die Schärfung, eine D810 steht auf Radius 0.6, 250% Threshold 0. Andere Kameras haben was mehr Radius und dafür vielleicht nur 200%. Auch farblich passt da schon sehr vieles mit den Profilen von C1 auf Anhieb.
Ich verbringe ca. 50% der Zeit, die ich mich mit Fotos am Rechner beschäftige, mit Aussortieren. Die Zeit hätte man mit JPEG ooc auch, es wäre sogar noch mehr. Da ich viel mehr zur Belichtungsreihe greifen würde und mit doppelt so viel Bildern heim käme, wenn die Kontraste was höher waren. Am Ende blieben aber nur gleich viel übrig. Schon mit RAW fliegen ca. 3/4 weg.
Die Bearbeitung ist oft nur noch was an der Sättigung drehen, an der Gradation oder am Lichter oder Schattenregler. Plus ggf. etwas croppen. Dann dauert die für ein Bild 15 bis 20 Sekunden. Selbst wenn ich noch einen Verlauf drüber ziehe komme ich selten auf 1 Minute pro Bild.

In den letzten Ferien war ich viel tagsüber unterwegs mit dem Hund im Schnee, 4 bis 5 Stunden am Tag. Kam mit 200 bis 400 Bildern am Abend heim. Die waren dann aber noch am gleichen Abend fertig bearbeitet. Mehr als 2 Stunden hat das nie gedauert, alle Bilder eines Tages zu bearbeiten. Und da waren auch mal Sachen bei wie Panos, weil 15mm mal nicht weit genug waren.
 
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Reine EBV bei den Nikon RAW geht bei mir recht fix und macht auch Spaß, da die Ergebnisse schnell sichtbar sind.

Ich komme grade aus dem Urlaub zurück. Diesmal auch mit Zelten. Ich war mit einer Sony Rx 100iii und einer f65 unterwegs. Bei der Sony habe ich eigentlich immer nur in JPEG fotografiert, geht auch.
Ich hatte per Zufall mal entdeckt, dass ich dafür auch einen RAW Konverter auf dem PC habe, franzis denoise. Also habe ich auch einige Aufnahmen in RAW gemacht.

Gestern Abend habe ich dann mal ein bisschen probiert.

Nun ja, ich denke das wird hier eventuell der eine oder andere kennen.
Ohne richtigen WorkFlow war die RAW-entwicklung doch eher eine Pflicht.

Ich hoffe, das wird noch.
 
2 Kommentare
B
Brunke kommentierte
In den RAWs der RX100III steckt nicht mehr Spielraum als in den JPGs. Da ist es schlicht egal welches Format man wählt.
 
N
Nikorino kommentierte
Ja, das kann ich so bestätigen, macht keinen großen Ubterschied. Ab jetzt geht es mit der Sony bei mir auch einfach in JPEG weiter. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass die Bearbeitung mit mir bekannten Programmen und vorhandenem Workflow erfolgt, also tatsächlich auch schneller.
 
EBV gehört für mich im weitgehend standardisierten Workflow (eigenes Preset in DxO) ein stückweit zur Feinjustierung des Fotos dazu, weiterhin zur Feinausrichtung des Horizonts und ggf. Korrektur perspektivischer Verzeichnungen.
Aber vornehmlich zur Eliminierung von Störelementen, wie z.B. Busreisegesellschaften oder Kreuzfahrtschiffausflüglern mittels der DxO "ReTouch" Reparaturfunktion:

Waddesdon-Manor-(3)_DxO-1.jpg

Waddesdon-Manor-(3)_2023__DxO-2.jpg
 
B
Brunke kommentierte
Passanten in Papageienjacken entferne ich auch. Einige, die dekorativ herumstehen, dürfen bleiben. Glaubt ja keiner, dass für mich die Niagarafälle abgesperrt wurden. :cool:
Mich nerven vor allem Verkehrs- und Hinweisschilder, die ziemlich rücksichtslos von Kurverwaltungen und Fremdenverkehrsvereinen angebracht werden. Wenn Vögel nicht das Motiv sind und sie mir den Himmel versauen, stempel ich die auch weg.
 
Ralf_HH
Ralf_HH kommentierte

Gerne, wobei es sich wirklich lohnt, sich mit den DxO "ReTouch"-Funktionen "reparieren" und "kopieren" intensiv zu befassen, da insbes. das Feature "reparieren" nicht ganz so 'intelligent' agiert, wie es DxO proklamiert.
 
Ralf_HH
Ralf_HH kommentierte

Danke für Deine konstruktive Kritik, der ich mich sozusagen anschließe und mich für folgende Variante entscheide:
Waddesdon-Manor-(3)_2023_DxO-3.jpg
 
E
Emc2 kommentierte
Im Nachhinein erinnterte eine meiner letzten Gehirnwindungen, dass PS solch eine Funktion auch hat - in der Werkzeuggruppe Reparaturpinsel die Variante "Entfernenwerkzeug". Pinsel im nötigen Radius einstellen, über das "unerwünschte" Objekt malen, fertig ist.
 
Beuteltier
Beuteltier kommentierte
Bereits bei der ersten "Reparatur" störte mich, dass die Sockel der Portalsäulen auf der rechten Seite des Tores fehlen - da wurden nur die Säulen nach unten verlängert.
 
Wie steht ihr dazu?

Für mich ist die Zeit, die ich mit Bildbearbeitung verbringe, verloren. Ich muss halt irgendwie EBV machen um das Photo im Ergebnis so zu präsentieren, wie ich es schon gesehen habe, bevor ich die Kamera ans Auge gehoben habe. Photographie, gestalten von Bildern, macht mir Spass. Die notwendigen Schritte in der EBV bis zum fertigen Ergebnis ... müssen halt gemacht werden. Ich optimiere und automatisiere die Arbeit im RAW-Konverter maximal, um damit so wenig Zeit wie möglich zu verlieren verbringen

Das kann man so sehen. Mir macht die EBV durchaus Spaß, denn es ist für mich immer wieder faszinierend, wenn ich feststelle, dass ich aus Rohdaten völlig andere Ergebnisse entwickeln kann, als ich mir ursprünglich beim Fotografieren vorgestellt hatte.


Ich mache gerne EBV. Dabei entsteht erst das finale Bild.

In der Kamera bringe ich nur Rohmaterial nach Hause. Darin suche ich nach den wenigen Edelsteinen. Die schleife und poliere ich dann gerne.

Dieser Aussage schließe ich mich gerne an! (y)
 
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Ich mache gerne EBV. Dabei entsteht erst das finale Bild. In der Kamera bringe ich nur Rohmaterial nach Hause.
Das habe ich erst jetzt wieder bei meinen Fotos aus der Ölfabrik festgestellt. Ohne EBV wären die nix, weil allein die sehr unterschiedliche Helligkeitsverteilung durch Tages- und Kunstlicht einiges an Nachbearbeitung erfordert. Was die modernen Sensoren alles aufzeichnen, selbst in scheinbar hoffnungslos abgesoffenen Bereichen, merkt man erst mit der EBV, wenn man durch diskretes partielles Aufhellen genau die Details sichtbar macht, wie sie vor Ort zu sehen waren. Dazu kamen noch scheußliche Artefakte wie rotweißes Flatterband im Keller, das ich nicht mal eben beseite räumen konnte. Das mußte ich nachher entfernen. Wichtig war auch die Entrauschung. Es gibt bei solchen Motiven halt keine Fotos, die "auf Anhieb sitzen".
 
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Bereits bei der ersten "Reparatur" störte mich, dass die Sockel der Portalsäulen auf der rechten Seite des Tores fehlen - da wurden nur die Säulen nach unten verlängert.
Vielleicht wäre es mit dem Kopierstempel wesentlich besser geworden, hätte aber auch wesentlich mehr Zeit und Kompetenz in Sachen Retusche gekostet. Wie immer im Leben: Automatik und Bequemlichkeit haben ihren Preis...
 
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