Nach ein paar Wochen Forumsabstinenz möchte ich mich mit einigen Bildern von unserer Islandreise im Oktober zurückmelden.
Nachdem uns in den letzten Jahren die Sonne immer verwöhnt hatte, mussten wir in diesem Jahr häufiger die Wettervorhersage "100% cloud cover" lesen.
Doch auch der isländische Wetterdienst irrt sich gelegentlich und so gab es: "Sonne in kleinen Dosen!"
Da die Vorweihnachtszeit immer in Stress ausartet, bitte ich kleinere Verzögerungen zu entschuldigen.
Kritik, Verbesserungsvorschläge und Fragen zur Reise … sind natürlich willkommen.
Unterwegs waren wir – wie in den letzten Jahren auch – in einem Mietwagen,
der auch als Wohn- und Schlafzimmer herhalten musste.
Gelegentlich gönnten wir uns aber auch etwas Luxus. So übernachteten wir z. B.
direkt an der »Grettislaug«* bei Reykir im Osten der Skagi-Halbinsel am Ufer des Skagafjörður.
Hier genossen wir ein heißes Bad bei Vollmond und die gut beheizte Hütte auf dem Campingplatz,
bevor wir wieder die Schlafsäcke und Isomatten auf den Frontsitzen unseres Fahrzeugs ausrollten.
*Grettislaug. Heiße Quelle. Benannt nach dem Sagahelden Grettir dem Starken.
Dieser soll sich hier aufgewärmt haben, nachdem er von der Insel Drangey
sechs Kilometer durch den kalten Skagafjörður geschwommen war, um Feuer zu holen.
Mit diesem Foto eröffnete ich meine ganz persönlichen »Wochen der isländischen Kirchenfotografie«.
Es sollte nicht das letzte Kirchenfoto dieser Reise bleiben.
Kennt ihr die »Känguru-Trilogie« von Marc-Uwe Kling?
Seit dem Besuch dieser Kirche führe ich jetzt auch eine Not-to-do-Liste*.
Nummer 1 auf meiner Not-to-do-Liste: Mich nach dem Objektivwechsel in einer kleinen isländischen Holzkirche zur vollen Größe aufrichten, obwohl die Architektur das nicht zulässt.
Holz(-Kopf) traf auf (härteres) Holz. Und von nun an zierten diverse Taschentücher, Kompressen und Pflaster mein Haupt.
*Fußnote!
Not-to-do-Liste »Eine Liste mit Sachen, die ich als schlecht für mich,
für andere oder für die Umwelt einstufe. Heute Abend werde ich
alles markieren, was ich nicht gemacht habe. Und das wird
mir ein gutes Gefühl geben.«
(Zitat Känguru)
Nach dem »Malheur« in der Grafarkirkja beschränkte ich mich
im »Kirchental« Eyjafjarðardalur (südlich von Akureyri) auf Außenansichten.
Der Eyjafjarðardalur beherbergt auf relativ engem Raum die unterschiedlichsten Kirchen:
Ab jetzt ging es aber wieder aufwärts (im wahrsten Sinne des Wortes).
Nachdem wir vor ein paar Jahren eine Winterbesteigung des Vindbelgjarfjall am Mývatn abbrechen mussten
– schon der Fußweg bis zum Einstieg war mit zentimeterdickem Eis bedeckt –
waren die Bedingungen nun wesentlich besser.
Das Wetter änderte sich im Viertelstunden-Takt.
Auf dem Gipfel wirbelten uns dann auch die ersten Schneeflocken um die Köpfe.