Interpretation RAW/NEF Lightroom gegen DxO Pro

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cjbffm

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Liebe Foristinnen und Foristen,

beim Vergleich zwischen Lightroom 5.0 und DxO Pro Elite 10 ist mir aufgefallen, daß die beiden Programme die NEF-Dateien völlig unterschiedlich interpretieren. Ich meine, wenn man die Dateien völlig ohne Voreinstellungen / Presets vom Programm anzeigen läßt und - natürlich - auch noch nicht daran gearbeitet hat.

Zur Veranschaulichung ein Bild (der Weißabgleich lag ziemlich daneben). Es der jeweils beinahe identische Ausschnitt, bei 50 Prozent-Ansicht:

picture.php


Warum ist das Foto in Lightroom vergleichsweise glatt, während es in DxO nach Kräften rauscht? - Das Rauschen sieht man übrigens nicht schon bei dem vergrößerten Bild. Und auch bei weniger als 12800 ISO ist es bei DxO von weitem erkennbar.

Ähnliches beobachte ich auch immer wieder in anderen Programmen. Als Bildbetrachter benutze ich gerne Fast Stone Image Viwer, und dort kann man in den Einstellungen (F12) "Glätten" wählen. Ist diese Funktion ausgeschaltet, lassen sich manche Fotos nicht ohne Schmerzen ansehen, so grisselich sind sie. Bei anderen ist es dagegen herzlich egal, was eingestellt ist.

Nachsatz: Das eigentlich dumme daran ist, daß DxO die Rauschunterdrückung, soweit man eine vorgenommen hat, erst bei einer Vergrößerung von 75 Prozent und darüber anzeigt. Das heißt, auch wenn bereits entrauscht hat, sieht man das Rauschen immer noch in voller Pracht, wenn man nicht gerade pixel peeping betreibt. Und das Endergebnis kann man erst sehen, nachdem man das Bild exportiert hat. - Wozu das gut sein soll?

Gruß, Christian
 
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Hallo,

ja, das liegt in der Natur der Sache. So wirklich ganz ohne Presets geht es aber nicht. Wenn es schon nicht selbst gewählte Presets sind, dann sind es die Presets, die das Tool nutzt. Und die sind eben unterschiedlich.

Beim DxO Beispiel sieht man mehr Details (zu Lasten des Rauschens), beim Lightroom Beispiel sieht man homogenere Flächen (zu Lasten der Details). Außerdem ist das DxO Bild gesättigter, was noch einmal das Farbrauschen betont.

Ich denke man kann hier (wie auch in allen anderen Fällen) davon ausgehen, dass in beiden Tools jedes beliebige Ergebnis erzielen kann, wenn man nur an den richtigen Schiebereglern dreht (bzw. Presets erstellt). Es macht deshalb Sinn, die Tools nicht länger als nötig zu vergleichen, sondern sich ausgiebig mit dem favorisierten Tool zu beschäftigen.

Ciao
HaPe
 
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HaPe hat schon alles wesentliche gesagt :up:

Noch zu Deinem Nachsatz:
Nachsatz: Das eigentlich dumme daran ist, daß DxO die Rauschunterdrückung, soweit man eine vorgenommen hat, erst bei einer Vergrößerung von 75 Prozent und darüber anzeigt. Das heißt, auch wenn bereits entrauscht hat, sieht man das Rauschen immer noch in voller Pracht, wenn man nicht gerade pixel peeping betreibt. Und das Endergebnis kann man erst sehen, nachdem man das Bild exportiert hat. - Wozu das gut sein soll?
Ich habe keine Details, denke aber, dass das einfach der begrenzten Rechenpower geschuldet ist. Um ein Bild zu "entwickeln" benötigt DXO Optics Pro (DOP) je nach Rechner einige bis etliche Sekunden. Das bei jeder kleinen Änderung von anderen Parametern wie Horizont, Ausschnitt usw. neu zu machen, nur um dann das Gesamtbild anzuzeigen (wo man die Auswirkungen der Rauschunterdrückung nahezu nicht sehen kann), das ist nicht praktikabel. Also verzichtet man darauf. Wenn man das Rauschen explizit beurteilen bzw. anpassen will, wählt man sich halt eine charakteristische Stelle und zoomt auf 75% ran. Aus meiner Sicht passt das. Machen andere Tools das wirklich anders (habe da wenig Vergleich)?

Grüße
Oliver
 
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daß DxO die Rauschunterdrückung, soweit man eine vorgenommen hat, erst bei einer Vergrößerung von 75 Prozent und darüber anzeigt. Das heißt (...) das Endergebnis kann man erst sehen, nachdem man das Bild exportiert hat.

Das ist ganz OK. Rauschunterdrückung und Schärfen sind sind Operationen, die sich in ihrer Auswirkung erst beim fertigen Bild in seiner Endauflösung beurteilen lassen. Jede Änderung der Präsentation (Bildbetrachter, Darstellung in reduzierter Grösse etc.) greift ja ungefragt und sehr tief in genau diese Parameter ein. Deshalb nimmt man diese Manipulationen eigentlich auch nur bei 100% Auflösung vor.
 
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Deshalb mag ich Adobe Camera Raw (bzw. Lightroom): es zeigt fast kein Farbrauschen - aber schon ohne den "Entrauschen-Regler" anzufassen, also bereits bei "0". Und Luminanzrauschen lässt sich nach meinem Empfinden leichter beseitigen.
 
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Hallo Christian,

der Vorteil der Vorgehensweise von DxO die Vorschau des Entrauschens erst ab 75% und größer mit anzuzeigen liegt in der Anzeigegeschwindigkeit der Bearbeitungsvorschau. Gerade wenn ich mehrere Bilder in einem Rutsch in der Bearbeitung habe und sie gerade richten und zuschneiden oder auch nur aussortieren möchte, möchte ich wiederum nicht immer mehrere Sekunden warten müssen, wenn ich zwischen den Bildern hin und her wechsele, bis mir die Vorschau das Ergebnis des Entrauschens zeigt. Insofern empfinde ich das Vorgehen von DxO als praxisgerecht, insbesondere wenn der Rechner nicht der schnellste ist.

Gruß Dirk
 
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Noch zu Deinem Nachsatz:
Ich habe keine Details, denke aber, dass das einfach der begrenzten Rechenpower geschuldet ist. Um ein Bild zu "entwickeln" benötigt DXO Optics Pro (DOP) je nach Rechner einige bis etliche Sekunden.

Moin Oliver,
Na ja, bei meinem Vierkerner i7 2630QM dauert es schon etwas länger, und mit der Prime-Entrauschung...
Aber die Ergebnisse sind sehr gut! Und wenn die auf meinem Notebook schon so gut sind, werden sie auf meinem Eizo sicher noch besser aussehen.

Das bei jeder kleinen Änderung von anderen Parametern wie Horizont, Ausschnitt usw. neu zu machen, nur um dann das Gesamtbild anzuzeigen (wo man die Auswirkungen der Rauschunterdrückung nahezu nicht sehen kann), das ist nicht praktikabel.
Also verzichtet man darauf. Wenn man das Rauschen explizit beurteilen bzw. anpassen will, wählt man sich halt eine charakteristische Stelle und zoomt auf 75% ran.
Stimmt, meine aktuelle Bilder (und andere habe ich mit meiner D7200 noch nicht gemacht) sind mit bis zu 20000 ISO ja auch extremes Futter.

Aus meiner Sicht passt das. Machen andere Tools das wirklich anders (habe da wenig Vergleich)?

Ja, Lightroom macht das anders. Da wird immer etwas angezeigt, was dem Endergebnis recht nahe kommt. Recht nahe - also nicht zu hunfert Prozent genauso.

Inzwischen habe ich auch gelernt, daß das Vorschaufenster im Entrauschen-Modul ganz brauchbar ist. Es zeigt zwar auch nur (immer) eine 75 Prozent-Ansicht, aber es zeigt etwas, damit kann man arbeiten.
Einzig dumm ist, daß dies kleine Vorschaufenster rechts und das Hauptbildfenster, wenn das auch auf 75 Prozent eingestellt ist, Unterschiede aufweisen. Das ist mit einiger Sicherheit ein Bug. Aber auch damit kann man leben, wenn man es weiß.

Grüße, Christian
 
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Hallo Christian,

der Vorteil der Vorgehensweise von DxO die Vorschau des Entrauschens erst ab 75% und größer mit anzuzeigen liegt in der Anzeigegeschwindigkeit der Bearbeitungsvorschau. Gerade wenn ich mehrere Bilder in einem Rutsch in der Bearbeitung habe und sie gerade richten und zuschneiden oder auch nur aussortieren möchte, möchte ich wiederum nicht immer mehrere Sekunden warten müssen, wenn ich zwischen den Bildern hin und her wechsele, bis mir die Vorschau das Ergebnis des Entrauschens zeigt. Insofern empfinde ich das Vorgehen von DxO als praxisgerecht, insbesondere wenn der Rechner nicht der schnellste ist.

Gruß Dirk

Hallo Dirk,

na ja, wenn man DxO mit LR vergleicht, ist das eben schon sehr enttäuschend. Wenn DxO wenigstens beim Exportieren sauschnell wäre, dann wäre es egal, weil man das Endergebnis rasch zu sehen bekäme, aber so ist es eben ein sehr zähes Arbeiten, bis man seine Presets erstellt hat.

Und hat man dann eines, was wirklich gut, ist, und wendet es auf Fotos an, die am selben Tag einige Meter weiter entstanden sind, an einer Stelle, an welcher die Lichtsituation marginal anders war, dann geht die Probiererei wieder von vorne los.

Ich habe mir inzwischen drei Presets erstellt, und mal sehen, ob die reichen. Für die letzte Fotosession im Dezember, meine ich.
Aber, wie gesagt, die Ergebnisse sind wirklich besser als mit LR, und zwar auf Anhieb, mit Automatik. Die Presets habe ich mir nur erstellt, weil ich gemerkt habe, daß aus den Bildern noch mehr herauszuholen ist. Und nicht glattgebügelte Haare trotz ISO 12800 bis 20000 (! - Iso-Automatik), das ist schon der Wahnsinn. Dafür bastel ich auch einen Weile herum.

Kurz, Du siehst, ich jammere auf hohem Niveau... :D

Gruß, Christian
 
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Nachsatz: Das eigentlich dumme daran ist, daß DxO die Rauschunterdrückung, soweit man eine vorgenommen hat, erst bei einer Vergrößerung von 75 Prozent und darüber anzeigt. Das heißt, auch wenn bereits entrauscht hat, sieht man das Rauschen immer noch in voller Pracht, wenn man nicht gerade pixel peeping betreibt. Und das Endergebnis kann man erst sehen, nachdem man das Bild exportiert hat. - Wozu das gut sein soll?

Das kann man – Rechenleistung vorausgesetzt – in den Einstellungen ändern.
 
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Das kann man – Rechenleistung vorausgesetzt – in den Einstellungen ändern.

Thank you. You safed my evening... (Danke, Du hast mir den Abend gerettet.)

Ich habe das gestern beim Durchgehen der Optionen zwar gesehen, wußte aber nicht ganz, was damit gemeint war.

Gruß, Christian
 
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Sch...
Der gestrige Abend war zwar gerettet, aber der heutige Tag? Ich habe vorhin bemerkt, daß die Nachschärfung nur ab einer Vergrößerung von 85 oder 90 Prozent angezeigt wird.
Und auch die Rauschunterdrückung, obwohl in den Einstellungen jetzt entsprechend eingestellt, ist nur ungenügend in der normal großen Darstellung sichtbar.
Das ist alles ein sehr großes Manko. Denn ich kann nun zwar ohne weiteres mit DxO Fotos größere Serien in sehr guter Qualität bearbeiten, wenn ich dafür in Kauf nehme, vorher für eins der Bilder ein Preset zu erstellen, indem ich immer wieder JPGs ausgeben, bis das Ergebnis stimmt, und dieses dann auf alle Bilder der Serie anwende.

Habe ich aber viele kompliziert zu bearbeitende Einzelaufnahmen, ist das ein PITA (pain in the a...), wie der Amerikaner sagt. Dat jeht jaarnit.

Gruß, Christian
 
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