Hochzeitsfotografen und Pastoren – natürliche Feinde

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Sans Ear

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Moin, der Hamburger Hochzeitsfotograf Matthias Fischer hat einen offenen Brief an die "Liebe Kirche" geschrieben. Gibt wohl vermehrt Probleme, weil zu viel und zu nervig fotografiert wird – und entsprechende Fotoverbote.

Fischer hat jedenfalls seine 7 Gebote an den Bildschirm geschlagen... der Beruf des Hochzeitsfotografen scheint kein leichter zu sein. Sans Ear grüßt

  • "Wir dürfen beim Ein- und Auszug fotografieren
  • Nach dem Einzug machen wir ein paar Fotos von vorne vom Brautpaar
  • Während der Gebete, der Fürbitten, des Segens und während des Glaubensbekenntnisses (wenn es denn eines gibt) und der eigentlichen Trauzeremonie lassen wir die Kamera aus.
  • Während der Lieder dürfen wir ein wenig fotografieren und den ersten Kuss genauso.
  • Dazwischen sitzen wir artig in der Bank, genießen in der Tat den Gottesdienst, singen vielleicht sogar mit.
  • Wir laufen nicht mehr als notwendig herum, stellen keine Stative oder Lampen auf, stellen die Kamera auf „silent“ und das Piepsen vom Autofokus aus.
  • Am Anfang weist der Pastor darauf hin dass der Fotograf sich um schöne Fotos kümmert und alle anderen sich nur auf den Gottesdienst konzentrieren müssen. Uns nerven hochgehaltene Handys nämlich genauso, wie Dich…"
 
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Das kann man - wie immer - so oder so sehen.

Ich kann da eigentlich nicht mitreden, weil ich weder Hochzeitsfotograf bin noch sehr oft kirchliche Trauungen (darum geht es hier wohl) erlebe.

Allerdings kann ich aus jüngster unmittelbarer Erfahrung (letztes Wochenende) sagen, daß die professionellen Hochzeitsfotografen, welche ich da erlebte (das Brautpaar hatte die Besucher unter Hinweis auf die Profis gebeten, die Kameras und Handies in den Taschen zu lassen), selbst nach meinem Empfinden (ich bin ja auch Fotograf, wenn auch nur als Hobby) die Trauung erheblich störten durch ihr wenig sensibles Auftreten (eine Person fotografierte, zwei Personen stellten auf Stativen befestigte Kameras, die filmten, auf und trugen sie immer wieder an neue Plätze). Teilweise (Ringtausch) fühlten sich sogar die Ministranten richtiggehend "umzingelt".

Das Brautpaar (und auch der Pfarrer) schienen davon allerdings ziemlich unberührt geblieben zu sein.

Gruß Norbert
 
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Die Überschrift finde ich sehr fragwürdig - "natürliche Gegner/Kontrahenten" hätt's vielleicht auch getan ;).
 
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Das sollte doch vorher zwischen Fotograf und Pastor abgeklärt werden, was möglich ist.

grüße,
Jürgen
 
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In dem Maß, wie unser Land sich in ein heidnisch-muslimisches Land verwandelt werden wohl auch die Stilblüten kurioser.:confused:

Ich kann naturgemäß nur für die Katholen sprechen, aber da ist es so, dass sich das Brautpaar die Kirche (und damit den Pfarrer) aussuchen kann. Im Gegensatz zur Taufe, die in der Gemeindekirche stattzufinden hat. Also kann man sich quasi als Veranstalter ja eine geeignete "Location" aussuchen.

Wer jetzt nur Wert auf die Show legt, kann sich einen freien Theologen buchen und das ganze in einer profanisierten Kirche inszenieren.

Aber man solte vielleicht nicht aus den Augen verlieren, dass eine kirchliche Heirat doch irgendwie einen Bereich berührt, der nicht von dieser Welt ist. Eine Heirat ist kein Modeshooting. Man kann sich auch als Fotograf mal vorher schlau machen.

Nebenbei: die 7 Selbstbeschränkungen sind unnötig, wenn man vorher darüber redet und sich Gedanken macht, ob da Gläubige oder Heiden heiraten. :fahne::fahne:
 
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Klar gibt es überall "Deppen" und "Unfähige" (nicht Anpassungsfähige) als Fotografen. Ich kann den offenen Brief aber sehr gut nachvollziehen. Gerade der letzte Satz trifft den Kern der Sache.

Ich bin häufiger Konzertbesucher. Es gibt zwischenzeitlich häufiger Ansagen von Bands nicht ständig die Mobiltelefone hochzuhalten. A) weil durchaus Lichteffekte bzw. Lichtshow zerstören kann B) weil die Musiker genervt sind nur Rückseiten von Telefonen zu sehen und C) weil die Leute dann auch nicht klatschen, feiern, tanzen. Ich habe auch Kontakt zu mehreren Bands. Da wird dann der Punkt, dass dann Ton- und Filmaufnahmen ohne Genehmigung ins Netz gestellt werden nicht mehr als wichtig angesehen. Es geht den Musikern wirklich mehr um die Show bzw. das Liveergebnis.

Um das Ganze aber auch "humoristisch" zu betrachten; bei der Scheidung fotografiert wohl Keiner, obwohl es da sicher ohne Pfarrer problemlos möglich wäre. :)

Meddi
 
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Die Überschrift finde ich sehr fragwürdig - "natürliche Gegner/Kontrahenten" hätt's vielleicht auch getan ;).

Mag sein. Aber nimm dies: Die richtig fragwürdige Überschrift in letzter Zeit kam aus dem NF-F-Team: "Nikon bestätigt die Entwicklung einer spiegellosen Systemkamera." Da kann ich nicht mithalten. :D Sans Ear grüßt
 
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Zum Thema Kirche und Fotografieren hatte ich Weihnachten 2016 auch ein Erlebnis.
Ging zum Konzert des Gospelchores in die Kirche. Mit einer neuen, lautlosen Sony ohne Blitz. Doch es wurde in der Kirche geredet, gehustet und Kindergeschrei etc.
Mein Auslösegeräusch wäre da auch nicht aufgefallen. Der Höhepunkt war, als plötzlich ein Hobbyfotograf mit Aufsteckblitz und Blitzbounzer auftauchte. Nach mind. 10 Bildern und wildem, indirektem Geblitze auf die mind.10m entfernte, dunkle Kirchendecke platzte mir dann der Kragen....
 
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Vielleicht willst Du mich nicht verstehen... Im Zusammenhang mit einem relativ lapidaren Problem von "Feinden" zu reden, stellt für mich persönlich eine unnötige Verrohung von Sprache dar, die sich irgendwann eben auch real abbildet. Dem muss man nicht unnötig Vorschub leisten.

Doch, ich verstehe Dich, ich stimme Dir nur nicht zu. Ist die Ironie nicht implizit? Dass Fotografen und Pastoren keine Feinde sind, versteht sich. Die Überschrift benutzt das Sprachbild des "natürlichen Feindes", der geneigte NF-F-Leser wird in der Lage sein, das zu abstrahieren. Verrohung? Ernsthaft? Sans Ear grüßt
 
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Diesen Satz hätte ich jetzt eher in einem AfD-Fan-Forum erwartet.

Davon mal abgesehen, kann ich bernhard64 auch inhaltlich nicht folgen.

Wer jetzt nur Wert auf die Show legt, kann sich einen freien Theologen buchen und das ganze in einer profanisierten Kirche inszenieren.

Der Hochzeitsfotograf hat seine Gedanken ja gerade deshalb verfasst, weil er die Zeremonie mag und sie sensibel begleiten will - so habe ich das zumindest verstanden. Zitat:

"Du hattest bestimmt schon tausendmal Besuch von fürchterlichen Hochzeitsfotografen: Blitzlicht, Dauerfeuer, Rumspringen im Altarraum und am besten noch mit irgendwelchen Kommandos für das Brautpaar. Leute, die mit Kirche nichts anfangen können und Gottesdienste nicht achten, kein Gespür für falsche und richtige Momente haben und für die eine Kirche nur eine „Location“ ist und ein Gottesdienst ein Fotoshooting mit Musik."

Beste Grüße, Sans Ear
 
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Dann nimm dies: Darum geht es doch gar nicht; außerdem war die Überschrift ein Zitat und nicht auf dem Mist unserer Redaktion gewachsen!

Und..., seit 1.000 Jahren wurde diese Überschrift schon angepaßt.

Mag sein. Aber nimm dies: Die richtig fragwürdige Überschrift in letzter Zeit kam aus dem NF-F-Team: "Nikon bestätigt die Entwicklung einer spiegellosen Systemkamera." Da kann ich nicht mithalten. :D Sans Ear grüßt
 
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Diesen Satz hätte ich jetzt eher in einem AfD-Fan-Forum erwartet.

Nein, da liegst Du falsch. :hehe: Es war - wie ich jetzt sehe - eine wohl unglückliche Formulierung. Es ging mir darum, auszudrücken, dass das Verständnis und der Respekt gegenüber christlichen Riten stark nachgelassen hat. Es ging mir darum, dass es halt kein gewöhnliches Shooting ist, sondern ggf. ein besonderes Einfühlungsvermögen und womöglich auch Respekt des Fotografen gegenüber einem Gotteshaus erfordert.

Deshalb habe ich ja für nichtreligiöse Paare (was natürlich in einem freien Land legitim ist) auch einen Ausweg skizziert, bei dem man nicht kollidiert.

Aber, danke für Deine Nachfrage ...
 
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Davon mal abgesehen, kann ich bernhard64 auch inhaltlich nicht folgen.



Der Hochzeitsfotograf hat seine Gedanken ja gerade deshalb verfasst, weil er die Zeremonie mag und sie sensibel begleiten will - so habe ich das zumindest verstanden. Zitat:

"Du hattest bestimmt schon tausendmal Besuch von fürchterlichen Hochzeitsfotografen: Blitzlicht, Dauerfeuer, Rumspringen im Altarraum und am besten noch mit irgendwelchen Kommandos für das Brautpaar. Leute, die mit Kirche nichts anfangen können und Gottesdienste nicht achten, kein Gespür für falsche und richtige Momente haben und für die eine Kirche nur eine „Location“ ist und ein Gottesdienst ein Fotoshooting mit Musik."

Beste Grüße, Sans Ear

Die Regeln sind ja auch nicht schlecht, nur eigentlich unnötig, wenn alle Beteiligten sich vorher die richtigen Gedanken machen.

Aber ich hätte mich wohl an einen meiner Grundsätze halten sollen: Man kann über alles streiten, nur nicht über Politik und Religion :fahne:
 
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Ok, lasst uns etwas Ruhe in diese Diskussion bringen. Das Thema ist ein sehr interessantes Thema, und ich würde mich freuen, wenn es dazu mehr sachliche Meinungen von Euch geben würde.
 
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Zum Thema Kirche und Fotografieren hatte ich Weihnachten 2016 auch ein Erlebnis.
Ging zum Konzert des Gospelchores in die Kirche. Mit einer neuen, lautlosen Sony ohne Blitz. Doch es wurde in der Kirche geredet, gehustet und Kindergeschrei etc.
Mein Auslösegeräusch wäre da auch nicht aufgefallen. Der Höhepunkt war, als plötzlich ein Hobbyfotograf mit Aufsteckblitz und Blitzbounzer auftauchte. Nach mind. 10 Bildern und wildem, indirektem Geblitze auf die mind.10m entfernte, dunkle Kirchendecke platzte mir dann der Kragen....

... und dann? :hehe: Stelle mir gerade vor, wie Du den aus dem Hauptportal zerrst.
 
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Nein, da liegst Du falsch. :hehe: Es war - wie ich jetzt sehe - eine wohl unglückliche Formulierung.

Ja, die war sehr unglücklich...

Es ging mir darum, auszudrücken, dass das Verständnis und der Respekt gegenüber christlichen Riten stark nachgelassen hat. Es ging mir darum, dass es halt kein gewöhnliches Shooting ist, sondern ggf. ein besonderes Einfühlungsvermögen und womöglich auch Respekt des Fotografen gegenüber einem Gotteshaus erfordert.

Deshalb habe ich ja für nichtreligiöse Paare (was natürlich in einem freien Land legitim ist) auch einen Ausweg skizziert, bei dem man nicht kollidiert.

Aber, danke für Deine Nachfrage ...

Ich habe keinen Grund, für religiöse Riten einen besonderen Respekt zu entwickeln, denn sie sind ja nur für die Religiösen wichtig, und diese subjektive Gewichtung auf andere zu übertragen, ist ziemlich anmaßend.
Aber wo Du recht hast: Der Fotograf ist Dienstleister und hat sich so zu verhalten, wie es vom Auftraggeber gewünscht wird. Ist der religiöse Inhalt dem Brautpaar wichtig, hat sich der Fotograf ungeachtet seiner persönlichen Ansichten entsprechend dem Wunsch seiner Kunden anzupassen. Muss ja keiner einen Auftrag annehmen, mit dem er bekenntnisseitig Probleme hat.
Deshalb denke ich, dass es im Vorfeld wichtig ist, das Gespräch zu suchen zwischen Fotograf, Brautpaar und Pfarrer/Pastor/Imam/Oberpastafari, um abzustimmen, wann, wie, wo Rücksicht auf die Zeremonie und wann Rücksicht auf den Bilderwunsch der Hauptbeteiligten zu nehmen ist.

Dass nichtreligiöse Paare kirchlich heiraten wollen, ist allerdings schon etwas schizophren. Ne gute Show kann man auch anders haben.
 
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Dann nimm dies: Darum geht es doch gar nicht; außerdem war die Überschrift ein Zitat und nicht auf dem Mist unserer Redaktion gewachsen!

Und..., seit 1.000 Jahren wurde diese Überschrift schon angepaßt.

Lieber Klaus, muss ich Dir wirklich erklären, dass man Zitate durch "..." kennzeichnen darf? Und außerdem steht diese Überschrift noch immer auf den Portalseiten. Hier. Beste Grüße, Heiner
 
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Zu bernhard´s64 Aussagen habe ich Nichts sagen wollen. Es gab halt den Daumen runter von mir. Und das nicht nur wegen (der Einen?) einer angeblich doch nur unglücklichen Formulierung.

Die/Der Hochzeitsfotograf ist doch sicherlich von den zu Trauenden ausgewählt und beauftragt. Insofern müssen Diese sich gestört fühlen. Dann muss vorher abgesprochen sein, welche Bilder, in welchen Situationen und mit welcher Nähe gemacht werden sollen. Ggfs. könnten sich die Auftraggeber dann bei Ihrem Beauftragten beschweren, melden wenn das nicht eingehalten wird. Insofern wäre der Fotograf auch der falsche Ansprechpartner des Pfarrers. Seine Aufraggeber wären vom Pfarrer anzusprechen. Und selbst wenn wir annehmen wollen, dass das Brautpaar gerade beschäftigt ist und dies nicht fertig bringt, dann isses halt so. Solange das Brautpaar sich nicht gestört fühlt und meldet, sollten Andere sich zurückhalten. Denn ist deren (!) Hochzeit. Nicht die des Pfarrers oder der Gäste.

Meine Meinung.

Und grundsätzlich ist es in unserer Gesellschaft ein Problem, dass die Menschheit sich zu Gaffern, Egoisten, Exhibitionisten und internetdevoten Oberflächlichen entwickelt. Diese Wortwahl wurde gewählt um es sehr deutlich zu machen. Und deshalb sollen und werden ja auch Millionen Fotos "gepostet" statt z.B. einer Handvoll wirklich Künstlerischen von einem Hochzeitspaar. Und zu Dokumentationszwecken bedarf es auch nicht Hunderter in der Kirche (+evtl. 50 Videos durch Mobiltelefonen).

Meddi
 
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