Handy vs. Kompaktkamera vs. Vollformat

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Stefan L.

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Moin zusammen,

angeregt durch den sehr spannenden Thread zum Thema: "Wanderkamera" und die dort zum Teil aufgeworfenen Kameravorschläge, möchte ich hier mal ein paar völlig unwissenschaftliche, aber real entstandene Vergleiche zeigen.

Eine der Kernfragen war in dem Thread ja: reicht eine einfache Kompaktknipse oder gar ein Handy für eine Extremwanderung aus, wenn man damit einiges an Gewicht sparen kann? Ich mache allerdings keine heftigen Wanderungen, sodaß ich zur Gewichtsproblematik nichts sagen kann, allerdings habe ich gestern einen Tagesausflug mit meiner Frau gemacht bei dem außer dem Handy und der Sony A7 RII durch Zufall auch noch meine Kompakte Panasonic FT5 im Auto lag. Warum also nicht mal ein paar Fotos mit den dreien machen und etwas vergleichen?

Es gibt ja so schöne Fotografensprüche alá "Sonne lacht Blende acht" oder "von neun-drei hat der Fotograf frei" kann man aber wohl bei einer Wanderung knicken, wenn man um 13h vor einem Motiv steht, dann will / muß man das fotografieren, wenn noch 20km bis zur Übernachtung anstehen. Das konnte ich gestern wunderbar simulieren, wir gehen zu Mittag gern in ein sehr fotogenes Restaurant und ich bin um 13h kurz raus und habe ein paar Aufnahmen für diesen Vergleich gemacht. Dabei war:

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Samsung Galaxy S7Edge, Smartphone mit F1.7 Festbrennweite und 12MPIX, alle Kameraeinstellungen auf Auto, nur der Blitz ist bei mir immer aus.

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Panasonic FT5, wasser- und schlagfeste Kompaktkamera, mit 3 fach-Zoom F3.3-5.9, 16MPIX, (hier als 12MPIX 16:9, da bei mir normalerweise als Videokamera eingesetzt, macht für den Vergleich aber nichts, da sie einfach nur oben und unten etwas abschneidet), Programmautomatik, Zoom auf min 28mm

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Sony A7 RII, Vollformat-Spiegellose mit Zeiss 24-70 F4, hier auf F5.6 abgeblendet, 42 MPIX, Zeitautomatik (A), Aufnahme in RAW, Zoom auf 27mm, um etwa zwischen Handy und Kompakte zu kommen


Alle Fotos bisher nur in LR importiert und als 1024PX breite JPEG ausgegeben
 
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In besagtem Thread hatte ich ja empfohlen statt eines recht großen und schweren 18-xxx einfach ein viel leichteres 18-55 mitzunehmen und zu croppen, also einen Ausschnitt zu nehmen. Es ging zwar eigentlich um 24MP-DX Kameras nicht so ein Pixelmonster wie meine Sony (wenn ich Zeit und Lust habe nehme ich nochmals so einen Vergleich, dann mit der 24MP DX auf), aber interessant ist es denk ich trotzdem.

Schauen wir uns das 42MPIX Bild von eben nochmals an:

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Daraus folgt als Basis erstmal nun ein Ausschnitt in die 24MPIX z. B. der D5300 (6000x4000PX)

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Nun nehmen wir daraus einen Ausschnitt mit den 12MPIX des Handys (4032x3024) und skalieren das wieder auf die 1024PX Breite

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Es ergibt sich also schon ein recht nettes "Digital-Zoom"

Meinen Anfang mit D-SLR stellten die D50 und D100 dar, 6MPIX (3000x2000) daraus habe ich Abzüge bis 50x75 machen lassen, nehmen wir diese Größe doch einfach auch mal aus dem Bild der RII

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Immer noch alles unbearbeitet / ungeschärft, die vielen MP können also durchaus ein paar mm Brennweite weniger ausgleichen. Das ist natürlich nichts, um den 2km entfernten Braunbären auf 3x4m abziehen zu lassen, aber prima, um z.B. bei Landschaftsaufnahmen wo am Rand störende Elemente sind wegzubekommen, ohne wild herumretouschieren zu müssen.
 
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irgend wie poppt diese Sache immer wieder auf. OK, unter guten bis optimalen Aufnahmebedingungen und in Web-Göße scheint auf den ersten Blick kein großer Unterschied.

Aber was wenn die Aufnahmebdingungen nicht gut sind bzw. die Bilder nicht nur füs Web sondern in hoher Qualität ausgegeben werden sollen bzw. müssen ?

Da wird sich der Unterschied sehr schnell zeigen.

Und auch auf längeren Wanderungen habe ich den Anspruch für mich brauchbare Bilder nachhause zu bringen. Und mein iPhone könnte dass definitiv nicht.
 
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irgend wie poppt diese Sache immer wieder auf. OK, unter guten bis optimalen Aufnahmebedingungen und in Web-Göße scheint auf den ersten Blick kein großer Unterschied.

Aber was wenn die Aufnahmebdingungen nicht gut sind bzw. die Bilder nicht nur füs Web sondern in hoher Qualität ausgegeben werden sollen bzw. müssen ?

Sehe ich ähnlich, da reicht auch die Legocam. Als wenn jemand behaupten würde, dass mit dem Smartphone keine guten Bilder möglich seien. Sans Ear grüßt
 
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Werfen wir doch einfach mal einen schnellen Blick darauf, wenn wir auf Pixel-Ebene heruntergehen. Das "Digital-Zoom" von eben also bis zum 100% Crop ausdehnen. Die Ausschnitte sind natürlich aufgrund der unterschiedlichen Pixel-Anzahlen verschieden, Reihenfolge, wie ganz am Anfang: Samsung, Panasonic, Sony

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... also ich finds ebenso spannend wie banal. Wer sich wundert, dass bei Sonnenschein und 1000 Pixel Breite eben das herauskommt, hat ein anderes Problem.

Aber schön gemacht und Danke für die Zeit, die Du investiert hast und noch tust.

Deine Sony-Lobeshymnen mag ich zwar nicht, aber irgendwie befriedet mich dieser Post etwas. 😜

Einfach für jeden Zweck das richtige Werkzeug nehmen - Handwerker wissen das schon lange, Nerds und Hobbyfotografen nicht immer. 😘
 
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Die Marke der einzelnen Kameras ist bisher erstmal völlig wurscht. Wahrscheinlich kann ein S9+ oder das Huawei P20Pro noch ein wenig mehr und die FT7 wird auch besser sein als meine alte FT5.

Wesentliches wird sich aber eher nicht ändern. Ich nehme das Handy in letzter Zeit viel und auch gern für schnelle Schnappschüsse, habe die aber noch nie wirklich intensiv betrachtet. Auf den 100%-Crops ist es mir schlicht schon etwas überschärft, was da aus dem Handy kommt, da bleiben im Grunde keine Reserven mehr zum "nachwürzen".

Die olle FT5 läßt da immerhin etwas zu, bei der Sony muß man im Grunde zumindest einen Hochpaß drüberlaufen lassen, das 24-70 F4 ist eh nicht als Schärfewunder verschrieen und die RII schärft zum Glück an RAW's nicht herum (Ja ist auch logisch, sonst wären es ja keine mehr).

Bei den Farben ists ähnlich, da macht das Handy erstmal recht gefällig Bonbon-Bilder, was auch für die digitalen Ausgabemedien alá Instagram / WhatsApp durchaus Vorteile bietet, da man die ohne jede Nachbearbeitung hochschiessen kann (was ich zugegeben inzwischen oft und gerne mache)
 
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Vielleicht irre ich mich ja, aber nach meinem Verständnis werden die Grundeinstellungen der verschiedenen Kameras beim Import ohne weitere Bearbeitung automatisch berücksichtigt. Da werden z.B. das kräftige Schärfen und der erhöhte Kontrast der Klugfon-Fotos ebenso berücksichtigt.
Für einen wirklich aussagekräftigen Vergleich müssten also sämtliche automatisch übernommenen Werte vorher eliminiert und die Bearbeitung angeglichen werden.

Da ich eigentlich nur noch mir RAW arbeite hatte ich ganz vergessen zu erwähnen, dass das Ganze bei der Verwendung mit OOC-JPG-Ergebnissen ja noch viel schlechter aussieht.
 
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Vielleicht irre ich mich ja, aber nach meinem Verständnis werden die Grundeinstellungen der verschiedenen Kameras beim Import ohne weitere Bearbeitung automatisch berücksichtigt. Da werden z.B. das kräftige Schärfen und der erhöhte Kontrast der Klugfon-Fotos ebenso berücksichtigt.
Für einen wirklich aussagekräftigen Vergleich müssten also sämtliche automatisch übernommenen Werte vorher eliminiert und die Bearbeitung angeglichen werden.

Eher nein, in LR wird von Raws nichts übernommen. Jpgs werden aber eingelesen, wie sie halt sind. Die sind ja eher wie Polaroids, im Ggs, zu Raws, die eher nicht entwickelter Film sind.
 
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Hi,

... also ich finds ebenso spannend wie banal.
es gibt Leute, die fotografieren liebend gerne mit ihrem Telefon, manche mit der praktischen Kompakten und manche mit der DSLR. Das ist doch wunderbar. Jeder kann tun was er will und alle sind glücklich. Eigentlich könnte Frieden herrschen.

Warum - frage ich mich - sind ausgerechnet ehemalige Raucher die nervigsten Nichtraucher. Warum muss man immer missionierend in die Welt ziehen und andere davon überzeugen, dass man selbst die Wahrheit kennt und alle anderen unwissend sind?

Nach meinem empfinden ist es langweilig, banal, nervig mit einem Telefon zu fotografieren. Es ist einfach nur ... bääh ... hat nichts mit dem zu tun, was ich mit Emotionen, Leidenschaft, technischer Sachverstand verbinde, sondern mit der Bilderflut, die - gottlob - zumeist in irgendwelchen Festplatten auf Nimmerwiedersehen verschwindet. Wenn man mir meine DSLR wegnehmen würde, würde ich noch heute die Fotografie aufgeben.

Da kann mich auch ein neuerliches Foto bei besten Lichtverhältnissen nicht umstimmen. Es zeigt lediglich, dass die Telefon-Software auch heute die Bilder noch bis zur Unkenntlichkeit ver-schärfen und dass man mit der Dynamik noch nicht viel weiter ist als vor 5 Jahren. Von der Anmutung gefällt mir das Telefon-Foto mit Abstand am wenigsten. Aber ich bin da nicht objektiv und werde es auch hoffentlich noch lange nicht sein. Warum auch :cool:.

Ciao
HaPe
 
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... Nach meinem empfinden ist es langweilig, banal, nervig mit einem Telefon zu fotografieren. Es ist einfach nur ... bääh ... hat nichts mit dem zu tun, was ich mit Emotionen, Leidenschaft, technischer Sachverstand verbinde, ...

Hugo :fahne: meint dazu :

" Diese Dandy-Handy sind zwar inzwischen ganz schön weit entwickelt, aber man kann immer noch keinen Film einlegen ! " :D
 
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Nette Versuchsreihe. Wir wissen jetzt also, dass man mit guten Handykameras ordentliche Postkartenfotos bei guten Lichtverhältnissen machen kann - fein. Ich habe im Urlaub auch nebenbei ganz viele "Knipsfotos" per Sony-Handy gemacht, die ich dann für Facebook verwendet oder per WhatsApp verschickt habe. Alles hübsch und ansehnlich, aber zum richtigen Fotografieren habe ich dann doch die richtige Kamera genommen... :rolleyes:

P.S.: Schon bei etwas mehr Gegenlicht war es meist mit der Handykamera-Herrlichkeit vorbei...
 
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Es wäre ja mal interessant, den Vergleich zwischen Smartphone, Kompaktkamera und Vollformat hinsichtlich von Aufnahmen mit Freistellung des Objektes und schönem Bokeh zu machen.

Oder auch bei Aufnahmen, bei welchen schöne Lichtersterne erzeugt werden sollen.

Um nur mal zwei etwas anspruchsvollere Anwendungsbeispiele zu nennen...

Gruß
Hans
 
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Nach meinem empfinden ist es langweilig, banal, nervig mit einem Telefon zu fotografieren. Es ist einfach nur ... bääh ... hat nichts mit dem zu tun, was ich mit Emotionen, Leidenschaft, technischer Sachverstand verbinde, sondern mit der Bilderflut, die - gottlob - zumeist in irgendwelchen Festplatten auf Nimmerwiedersehen verschwindet.

Das ist richtig! Aber leider sieht man viel zu viele Bilder, die mit Top-Equipment fabriziert wurden und ebensowenig Emotion, Leidenschaft usw. zeigen (vielfach auch in den "zeigt Eure schönsten..."-Threads zu finden).

Mittlerweile nehme ich für Schnappschüsse auch nur noch mein China-Handy. Für Bilder mit reinem Erinnerungswert reicht das dicke. Klar ist es nervig, für den Alltag viel zu weitwinklig unterwegs zu sein und keine Gestaltungsmöglichkeiten zu haben. Aber dafür habe ich auch Null Ausrüstung dabei und kann im Bedarfsfall "Quick&Dirty" mal schnell ein Bildchen machen....

Viele Grüße
Rolf
 
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Es wäre ja mal interessant, den Vergleich zwischen Smartphone, Kompaktkamera und Vollformat hinsichtlich von Aufnahmen mit Freistellung des Objektes und schönem Bokeh zu machen.

Oder auch bei Aufnahmen, bei welchen schöne Lichtersterne erzeugt werden sollen.

Um nur mal zwei etwas anspruchsvollere Anwendungsbeispiele zu nennen...

Gruß
Hans

Ich befürchte und bin mir beinahe sicher, dass die SPs dafür mittlerweile Apps anbieten...
 
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Es wäre ja mal interessant, den Vergleich zwischen Smartphone, Kompaktkamera und Vollformat hinsichtlich von Aufnahmen mit Freistellung des Objektes und schönem Bokeh zu machen.
Oder auch bei Aufnahmen, bei welchen schöne Lichtersterne erzeugt werden sollen.
Um nur mal zwei etwas anspruchsvollere Anwendungsbeispiele zu nennen...
Gruß
Hans

iPhone X, reicht das?:rolleyes:

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Interessanter Threadverlauf, irgendwie scheint die Abneigung gegen Smartphone-Fotos bei manchem sehr tief zu sitzen.

Ich lasse nun erstmal die Große weg, da ich eigentlich auf etwas anderes hinauswollte :p

In besagtem Wanderthread wurden verschiedene Coolpixen empfohlen und mMn kann man außer der Coolpix A alle anderen auch gleich weglassen und nur das Handy mitnehmen, wenn man partout nichts mit größerem Sensor kaufen / schleppen will.

Die obigen Fotos sind wie gesagt mit voller Absicht bei extrem hochstehender Sonne gemacht, einfach damit ich auch heftige Hell / Dunkel Unterschiede ins Bild bekomme. So z. B. bei den Gauben oben links auf dem Dach. Unbearbeitet sieht man da im Schatten weder bei der Kompaktknipse noch dem Handy sonderlich viel, bis gar nix. Was passiert aber nun, wenn ich den Tiefen-Regler in LR auf +100 schiebe, also eben diese Schatten voll aufhelle?

Es kommen nun jeweils zwei Bildausschnitte links im Urzustand, rechts mit voll hochgezogenen Tiefen.

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Samsung Galaxy S7 Edge

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Panasonic FT5


Beide Kameras arbeiteten jeweils bei den niedrigstmöglichen ISO-Einstellungen (ISO 40 beim Handy, 100 bei der Pana)
 
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Mich wundert, dass die Pana im letzten Beispiel so dermaßen (mMn) schlecht gegen das SP abschneidet. Die Sensorgröße der beiden unterscheidet sich ja nur marginal: 1/2,33" (Pana) zu 1/2,5" (SP).

Ich weiß jetzt nicht, was in dem Wanderthread empfohlen wurde, aber ist wuxi nicht mit irgendeiner mFT-Panasonic-Kompakten ganz zufrieden gewesen? Die läge von der Sensorgröße her für einen Vergleich doch recht gut im Mittelfeld.
 
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Mal davon abgesehen, dass das Telefon die JPGs heftig geschärft ausgibt und die Bilder der Pana nicht geschärft wurden, zeigt gerade der Vergleich mit den hochgezogenen Schatten das Manko der Telefonknipse. Der Bereich der Schatten ist bis zur Untauglichkeit verrauscht.
 
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