RE: Sensor-Reinigung...
Hallo Jungs (und Mädels),
einiges, was hier zur Reinigung geschrieben wurde ist OK, vieles aber auch nicht!
Wenn man mit der Flüssigkeit und einem Swab über den Sensor gegangen ist, dann ist es schon fast logisch, daß man dann eine andere Stelle des Swabs nimmt (man hält den Spatel ja schräg).
Doch IMMER, ich schreibe IMMER!!! in die selbe Richtung wischen, nie wieder zurück.
Sonst wischt man die zu einer Seite beförderten Partikel wieder zurück.
Das wollen wir doch nicht haben.
Außerdem:
Wer mal genau hingesehen hat, der erkannte, daß die Umrandung des Sensors nicht symmetrisch ist!
Der Sensor liegt in einer Vertiefung, deren Wände von einem Kunststoffmaterial gebildet wird. Auf einer Seite jedoch ist der Rand des Sensors weiter von der Wand der Umrahmung entfernt.
Das können wir nutzen!
Gewischt wird also IMMER von der Seite, wo der Sensor direkt an der Wandung sitze zur Seite, wo noch etwas Platz zwischen Sensor und Wandung ist.
Das hat den Vorteil, daß man, wenn man den Wischer absetzt und dort die üblichen Adhäsionsrückstände bei Abhebung von der Fläche über bleiben, daß diese Rückstände auf einer inaktiven Fläche des Sensors verbleiben.
Was mich nun wundert, ist die Tatsache, daß das noch nie einer beschrieben hat.
Und ich habe viel über Reinigung im WWW recherchiert!
Die Reinigung durch Ausblasen und gleichzeitiger vorsichtiger und großflächiger Absaugung der Umgebungsluft vor der Kamera ist eine klassische und gute Methode.
Auch die Anbringung der Kamera auf einem Stativ und die Reinigung der selbigen über Kopf, ist eine gute Methode. Gemeint ist hier die Anordnung der Kamera an einem festen Ort, die Objektivöffnung nach unten und, wenn auch etwas unbequem, die Reinigung von unten mit Sicht nach oben erfolgt. Etwas umständlich, wenn man sich dran gewöhnt hat aber einfach zu erledigen.
Daß Stative nun aber nicht von der Decke wachsen, ergibt sich folgende Konstruktion dafür (OK, ist keine mal eben so gemachte Reinigung im Felde oder im Urlaub, für zu Hause aber, mit Ruhe und an gewohntem Ort = voll OK):
Abnehmbarer Bücherständerhaken in der Wand, Schwanenhalsständer von einem Mikrofon, daran Stativschraube drehbar angebracht (eventuell mit Winkel oder Blech), daran die Kamera angeschraubt.
Die Kamera ist somit fixiert, aber beweglich in allen Richtungen.
Die Beleuchtung erfolgt von unten nach oben mit einer selbstgebastelten Halogenlampe mit Schwenkarm (bei mir aus zwei Radioantennen eines Kofferradios) -> bei einem bekannten Möbelhaus mit dem 4-beinigen Tier gibt es Ähnliches für billig.
Es gibt diese berühmten Lupenlampen von LUXO, teuer aber hervorragend! Bei Einsatz dieser Lampen benötigt man aber trotzdem noch eine punktförmige Lichtquelle wie die beschriebene Halogenlampe, daneben angeordnet.
Reinigungsbeginn mit einem frisch geladenen, vollen Akku ist selbstverständlich und OK.
Ich reinige wie folgt:
Die Kamera stelle ich mit dem Objektiv (Normalobjektiv) nach unten auf eine Leuchtfläche.
Diese Leuchtfläche habe ich aus der Hintergrundbeleuchtung eines Laptopbildschirmes gebaut. Das garantiert eine starke und gleichmäßige Ausleuchtung der gesamten Objektivöffnung.
Bild schießen und auf dem PC-Monitor darstellen, eventuell das Bild mit einer digitalen Bildverarbeitung kontrastreicher gestaltet.
Wichtig:
Das Bild muß mit der größt möglichen Auflösung erstellt werden, wenn möglich sogar im NEF-Format!
Das Bild nicht in eine kleinere Auflösung herunterrechnen, sondern es in der vollen größtmöglichen Auflösung belassen!!!!!
Das Bild erst in der gesamten Darstellung auf dem Bildschirm darstellen um eine Übersicht zu erhalten. Dann kann man schon einmal grob die Verschmutzung beurteilen.
Dann kann man in das Bild einzoomen.
Die meißten von uns werden einen Bildschirm haben, der nicht die Pixelanzahl einer vollen Auflösung darstellen kann.
Übliche Auflösungen sind 1280 X 1024 oder 1024 X 780.
Da unsere Kamera aber (bei der D70 sind das 3008 X 2000) eine höhere Pixelanzahl bietet, würde bei der Vollbilddarstellung auf dem Bildschirm, da er weniger Bildpunkte darstellt, folgendes passieren:
1.
Entweder es werden Bildpunkte (Zeilen und Spalten) weggelassen und nicht alle Punkte der Vollbilddarstellung angezeigt.
Dann erwischt man nicht alle Bildpunkte des Originalfotos und es können gerade die Pixel mit Staub verschmutzt sein, die nicht dargestellt werden,
oder
2.
Es werden zwar alle Bildinformationen des Originalfotos verarbeitet, aber durch die auf dem Bildschirm erscheinende Darstellung werden alle Pixel mit deren Nachbarn gewichtet gemittelt.
Daraus ergibt sich, daß die einzelnen Bildpunkte nicht mehr ganz so "scharf" dargestellt werden. Dadurch werden auch die Bildfehler durch die Staubpartikel abgemildert und fallen nicht so stark auf.
Also:
Das Testfoto für die Schmutzbeurteilung IMMER mit der vollen Auflösung erstellen und mit der Zoomfunktion eines Bildbetrachtungsprogrammes arbeiten!
Ich benutze übrigens den Speckgrabber (Kinetronics) und keine Flüssigkeiten.
Auch die Mattscheibe ist damit prima zu reinigen, der Spiegel ebenfalls.
Der Spiegel wird aber nur nach simpler Sichtkontrolle gereinigt.
Die Mattscheibe reinige ich, indem ich durch den Sucher sehe und gleichzeitig mit dem Speckgrabber an der Mattscheibe die entsprechenden verschmutzten Stellen manipuliere.
Die Vorgehensweise mit dem Testfoto:
Der Strahlengang in der Kamera wechselt die Seiten.
Was im Sucher unten erscheint, ist auf dem Sensor oben abgebildet und respektive im Sucher oben ist auf dem Sensor unten.
Genau so verhält sich das mit Links und Rechts.
Wenn wir die Kamera aber von vorn, also von der Objektivseite her betrachten und uns das Foto auf dem Bildschirm dagegen halten, ist:
Was auf dem Bildschirm rechts ist, ist jetzt auf dem Sensor auch rechts!
Bildschirm links ist auf dem Sensor auch links!
Aber:
Was auf dem Bildschirm oben ist, ist auf dem Sensor unten!
Bitte beachtet das!