Schon wieder eine neue Kamera. Und das von Nikon. Und dann noch Objektive dazu. Eine Profikamera. Und ich bin verwirrt.
Eine völlig falsche Bezeichnung der Kamera. Es gibt keine Profikamera. Sie hat ja keine Ausbildung genossen. Der Profi steht hinter der Kamera. Die Z50 ist auch eine Profikamera, wenn ein Profi dahintersteht.
Die D4s habe ich weggelassen. Die D5 auch und die D6 auch. Und ich habe auch alle anderen weggelassen. Meine beiden antiquierten D4 sind noch in Betrieb. Die neueste, die Z50 ist immer griffbereit.
Furchtbar! Denke ich. Ich verstehe immer weniger von Begriffen. Der Begriff RAW ist mir noch klar. So etwas wie ein Pendant zum Tartar. Kulinarisch gesprochen. Aber dann hört es schon bald auf. Und irgendwie habe ich schon aufgeatmet, dass die Z9 noch Knöpfe hat. Also, dass ich sie drücken kann. Also die Kamera, meine ich.
Und beruhigt hat mich auch, dass man mit ihr fotografieren kann. Ganz ruhig. Ein Bild nach dem anderen. Aber man soll auch ein paar hundert Bilder machen können in ein paar Sekunden. Das ist beängstigend. Dafür hört man es nicht mehr. Weil kein Spiegel mehr klappert. Das hat mich immens gestört, wenn da Leute stehen und wie mit einem Maschinengewehr mit der Kamera fliegenden Vögel nachgucken.
Und vom Rest verstehe ich nichts. Video, ein weisses Tuch. Letzthin sah ich jemand, der mit einer Kamera eine Sängerin gefilmt hat. Hat ausgesehen, als ob er sich am Brustkorb verletzt hat. Das Metallgestänge um seinen ganzen Oberkörper, ausgebüchst aus der Reha.
Furchtbar. Und ich habe so viele Objektive in meinem Schrank, welche ich schon lange nicht mehr brauchte. Schade. Aber ich habe sie noch, denke ich. Aber ungenutzt. Sie brauchen zwar Platz aber fressen keinen Speck. Und die D100 liegt auch rum, die D700 habe ich der Tochter geschenkt, die D2X ist auch noch vorhanden und ein paar analoge auch noch. Wenn ich alles verkaufen würde, dann würde es eine Anzahlung für eine Z9 geben. Aber dann hätte ich die alten Linsen nicht mehr, oder viele von ihnen.
Und nein, mit andern Marken muss man mir nicht kommen. Das würde mich noch mehr verwirren. Und ich habe die Zeit nicht. Ich fotografiere, wenn ich dann Zeit habe. Aber ich müsste mir keine Gedanken machen müssen, was in dem Kasten ist. Ich würde mir im Grabe Vorwürfe machen, wenn ich alles über die Kamera wüsste, aber vergessen habe zu fotografieren. Nein, nein, das bin ich nicht.
Wenn ich ins Büro kommen, empfangen mich immer noch Bilder an der Wand von den Steinen im Valle Verzasca. Fotografiert mit der D100. Meine ersten Bilder auf Leinwand. Und hie und da lächle ich. Was für ein Stolz hatte ich. Meine ersten Bilder auf Leinwand! Die Vorstellung, die D100 für ein Nasenwasser zu verkaufen, würde ich in solchen Momenten nicht übers Herz bringen. Tempi passati. Vergangene Zeiten, hey Sam, mit der D100 fotografiert niemand mehr. Du auch nicht!
Also wenn mir jemand das Zeugs verkaufen würde, dann wäre es etwas anderes. Ich würde die Kiste vor die Türe stellen, dass ich mich nicht verabschieden müsste. Und würde dann ich eine Flasche Wein öffnen.
Aber ich müsste all das nicht einzeln einpacken, die Adresse aufs Packet schreiben und es auf die Post bringen. «Grüezi, einschreiben oder versichertes Packet?» Die letzten Worte, bis dann den Kleber auf dem Packet der D100 wäre und ein «Adieu» und «Danke» und dann ginge ich wieder. Furchtbar dieser Gedanke.
Aber dann wäre noch der Gedanke, dass mir eigentlich eine oder zwei oder drei analoge oder so komplett reichen würden. Und dann noch das eine oder andere Objektiv, aber dann welches? Zwei 35er, gefühlte zehn 50er, ein paar «Oberweiten», das alte, sehr alte 200-600mm, ach was für ein Teil!
Furchtbar. So einfach ist das nicht mit dieser Z9. Hätte ich doch nicht mit Fotografieren begonnen, denke ich. Vielleicht kommt mir auch die Haltung in den Weg, dass ich zu den meisten Gegenständen doch eine Beziehung habe. Und dass man Sorge auf das trägt, was man hat. Ein mögliches Relikt aus alter Zeit, vielleicht wird es wieder einmal zeitgemäss.
Ich wäre der schlechteste Tester auf der ganzen Welt. Weil ich kein Profi bin und keine Kamera erklären könnte. Nicht im Ansatz. Nicht einmal die D100. Ich könnte zwar mit Sicherheit sagen, wo der Knopf ist, den man drücken muss. Das war es dann schon. Fragen müsste ich ausweichen, und ich wäre die Peinlichkeit im Netz.
Furchtbar. Und dann dieses Ding mit den Augen. Und jetzt mit den Tieren und den Autos und den anderen Dingen, die diese Z9 angeblich erkennen kann. Würde die Z9 auch meine Frau erkennen? Dann könnte ich sie mitnehmen an den Weihnachtsmarkt und wenn ich meine Frau verlieren würde, dann könnte dies die Z9 übernehmen. Furchtbar! Da schaut jemand mit mir in die Augen des Gegenübers. So ein stiller, elektronischer Paparazzo. Furchtbar. Die Kamera lebt sozusagen. Wir fotografieren zu zweit. Dann könnte ich ja nicht mehr sagen, ich habe das Foto gemacht. Es wäre immer etwas Gemeinsames. Schon von Beginn weg.
Sam denkt nach. Wie immer. Wunderbar!
Eine völlig falsche Bezeichnung der Kamera. Es gibt keine Profikamera. Sie hat ja keine Ausbildung genossen. Der Profi steht hinter der Kamera. Die Z50 ist auch eine Profikamera, wenn ein Profi dahintersteht.
Die D4s habe ich weggelassen. Die D5 auch und die D6 auch. Und ich habe auch alle anderen weggelassen. Meine beiden antiquierten D4 sind noch in Betrieb. Die neueste, die Z50 ist immer griffbereit.
Furchtbar! Denke ich. Ich verstehe immer weniger von Begriffen. Der Begriff RAW ist mir noch klar. So etwas wie ein Pendant zum Tartar. Kulinarisch gesprochen. Aber dann hört es schon bald auf. Und irgendwie habe ich schon aufgeatmet, dass die Z9 noch Knöpfe hat. Also, dass ich sie drücken kann. Also die Kamera, meine ich.
Und beruhigt hat mich auch, dass man mit ihr fotografieren kann. Ganz ruhig. Ein Bild nach dem anderen. Aber man soll auch ein paar hundert Bilder machen können in ein paar Sekunden. Das ist beängstigend. Dafür hört man es nicht mehr. Weil kein Spiegel mehr klappert. Das hat mich immens gestört, wenn da Leute stehen und wie mit einem Maschinengewehr mit der Kamera fliegenden Vögel nachgucken.
Und vom Rest verstehe ich nichts. Video, ein weisses Tuch. Letzthin sah ich jemand, der mit einer Kamera eine Sängerin gefilmt hat. Hat ausgesehen, als ob er sich am Brustkorb verletzt hat. Das Metallgestänge um seinen ganzen Oberkörper, ausgebüchst aus der Reha.
Furchtbar. Und ich habe so viele Objektive in meinem Schrank, welche ich schon lange nicht mehr brauchte. Schade. Aber ich habe sie noch, denke ich. Aber ungenutzt. Sie brauchen zwar Platz aber fressen keinen Speck. Und die D100 liegt auch rum, die D700 habe ich der Tochter geschenkt, die D2X ist auch noch vorhanden und ein paar analoge auch noch. Wenn ich alles verkaufen würde, dann würde es eine Anzahlung für eine Z9 geben. Aber dann hätte ich die alten Linsen nicht mehr, oder viele von ihnen.
Und nein, mit andern Marken muss man mir nicht kommen. Das würde mich noch mehr verwirren. Und ich habe die Zeit nicht. Ich fotografiere, wenn ich dann Zeit habe. Aber ich müsste mir keine Gedanken machen müssen, was in dem Kasten ist. Ich würde mir im Grabe Vorwürfe machen, wenn ich alles über die Kamera wüsste, aber vergessen habe zu fotografieren. Nein, nein, das bin ich nicht.
Wenn ich ins Büro kommen, empfangen mich immer noch Bilder an der Wand von den Steinen im Valle Verzasca. Fotografiert mit der D100. Meine ersten Bilder auf Leinwand. Und hie und da lächle ich. Was für ein Stolz hatte ich. Meine ersten Bilder auf Leinwand! Die Vorstellung, die D100 für ein Nasenwasser zu verkaufen, würde ich in solchen Momenten nicht übers Herz bringen. Tempi passati. Vergangene Zeiten, hey Sam, mit der D100 fotografiert niemand mehr. Du auch nicht!
Also wenn mir jemand das Zeugs verkaufen würde, dann wäre es etwas anderes. Ich würde die Kiste vor die Türe stellen, dass ich mich nicht verabschieden müsste. Und würde dann ich eine Flasche Wein öffnen.
Aber ich müsste all das nicht einzeln einpacken, die Adresse aufs Packet schreiben und es auf die Post bringen. «Grüezi, einschreiben oder versichertes Packet?» Die letzten Worte, bis dann den Kleber auf dem Packet der D100 wäre und ein «Adieu» und «Danke» und dann ginge ich wieder. Furchtbar dieser Gedanke.
Aber dann wäre noch der Gedanke, dass mir eigentlich eine oder zwei oder drei analoge oder so komplett reichen würden. Und dann noch das eine oder andere Objektiv, aber dann welches? Zwei 35er, gefühlte zehn 50er, ein paar «Oberweiten», das alte, sehr alte 200-600mm, ach was für ein Teil!
Furchtbar. So einfach ist das nicht mit dieser Z9. Hätte ich doch nicht mit Fotografieren begonnen, denke ich. Vielleicht kommt mir auch die Haltung in den Weg, dass ich zu den meisten Gegenständen doch eine Beziehung habe. Und dass man Sorge auf das trägt, was man hat. Ein mögliches Relikt aus alter Zeit, vielleicht wird es wieder einmal zeitgemäss.
Ich wäre der schlechteste Tester auf der ganzen Welt. Weil ich kein Profi bin und keine Kamera erklären könnte. Nicht im Ansatz. Nicht einmal die D100. Ich könnte zwar mit Sicherheit sagen, wo der Knopf ist, den man drücken muss. Das war es dann schon. Fragen müsste ich ausweichen, und ich wäre die Peinlichkeit im Netz.
Furchtbar. Und dann dieses Ding mit den Augen. Und jetzt mit den Tieren und den Autos und den anderen Dingen, die diese Z9 angeblich erkennen kann. Würde die Z9 auch meine Frau erkennen? Dann könnte ich sie mitnehmen an den Weihnachtsmarkt und wenn ich meine Frau verlieren würde, dann könnte dies die Z9 übernehmen. Furchtbar! Da schaut jemand mit mir in die Augen des Gegenübers. So ein stiller, elektronischer Paparazzo. Furchtbar. Die Kamera lebt sozusagen. Wir fotografieren zu zweit. Dann könnte ich ja nicht mehr sagen, ich habe das Foto gemacht. Es wäre immer etwas Gemeinsames. Schon von Beginn weg.
Sam denkt nach. Wie immer. Wunderbar!
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Das ist ein Foto mit der D100 gemacht, eben eines davon, welches in meinem Büro hängt und ich tagtäglich vorbei gehe ...
Und ja, ich finde es genauso richtig, wenn jemand Freude hat an Technik. Ich habe auch Freude an Technik, aber ich verstehe nichts davon ....