Freistellen durchsichtiger Objekte?

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Beuteltier

Platin Mitglied - NF "proofed"
Platin
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Hallo Leute,

ich hab da ein Problem mit dem Freistellen.

Es geht um das Fotografieren von Parfümflakons, deren Fotos freigestellt sein müssen.

Ich habe mit dem Auftraggeber schon über den Begriff "Freistellen" gestritten, weil meine Auffassung davon so wie auch in Wikipedia beschrieben einfach heisst, "gegen einen weissen Hintergrund fotografiert".

Das reicht ihm aber nicht, er will auch "verkürzte Spiegelungen" drin haben.

Beispiel:

picture.php


Der Fotograf hat m.E. "nur" durch perfekte Ausleuchtung dafür gesort, dass das Produkt freigestellt ist, und nur die Spiegelung aufgehellt.


Für die Spiegelung habe ich also eine Milchglasscheibe untergelegt.
Aber einige Flakons sind in einer durchsichtigen Plastikhülle zu fotografieren.

Mein Originalfoto (absichtlich 1 LW überbelichtet, damit Weisses weiss kommt):

picture.php


Und da kriege ich Probleme mit dem Ausschneiden zum Freistellen (Helligkeit runtergedreht, um den freigestellten Hintergrund gegen das Foto abzusetzen):

picture.php


Schaut doch beschissen aus!

Wenn ich mit "Zauberstab" anfange, findet der bei den geringen Helligkeitsunterschieden "kein Ende".
Mit "magnetischem Lasso" ähnliches Problem.
Und mit "manueller Freihandauswahl" komme ich auch nicht auf gerade oder gebogene glatte Kanten :heul:

Hat hier jemand eine Tipp, wie ich das Problem lösen könnte?
:nixweiss:
 
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Hallo Rainer!
Bei diesem 400 Eurojob hat Du aber auch keine Kosten wie Abschreibung Heizung Mwst Etc.....
Gegen Niedriglöhne in verschiedenen Branchen wettern, sich aber selbst verschenken....
Zu dem 400-Euro-Job muss ich aber mit dem Auto fahren (50km), und kann (da es ein pauschalbesteuerter Job) ist keine Kosten für den Weg zur Arbeit absetzen.
Auch muss ein 400-Euro-Jobber anderweitig krankenversichert sein, und für seine "Rente" erwirbt er fast keine Ansprüche daraus, und gegen Arbeitslosigkeit versichert ist er dabei auch nicht.
Ein 400-Euro-Job ist also finanziell absolut kein Honigschlecken...

Dass ich mich selbst verschenke, wie du behauptest, trifft aber auch nicht.
Wie auch Andere hier und anderswo schon geschrieben haben, ist das Problem für einen Selbstständigen (ständig selbst um Aufträge bemüht) an Aufträge zu kommen, die finanziell wenigstens die Kosten decken, die ein reiner Hobbyist gar nicht hat oder, da er das Fotografieren als teures :p Hobby betreibt, nicht gegenrechnet.
:up:
 
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Hallo Peter!

Danke für deine beiden sehr guten Auflistungen!

Bin ich mir mit meinen eigenen Qualitätsansprüchen im Reinen, werden meine Ergebnisse einer Beauftragung voraussichtlich gerecht?

Zu diesem deinem Satz fällt mir ein:
Auf die Arbeit, die Grund für meinen Thread hier war, habe ich diese Antwort bekommen:
Hallo Herr Beutler,
Alle Bilder da und das Ergebnis ist, wie ich es mir vorgestellt habe. Vielen
Dank!
Mfg
Dadurch fühlte ich mich nicht "gebauchpinselt" :eek:kitzelt doch:eek:
aber in meiner Selbsteinschätzung (self-esteem, sagt mein in die USA ausgewanderter Sohn dazu) bestätigt.

Ich habe nämlich nach längerem mich drüber Ärgern, dass ich mich nicht genau genug über die Anforderungen des AG erkundigt hatte bevor ich mein Angebot abgab, dazu durchgerungen, die Arbeiten nicht - wie von Einigen hier empfohlen - so "schludrig" durchzuführen wie es dem Billigstpreis angemessen gewesen wäre, sondern mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln so gut wie möglich zu machen.

Schließlich habe ich als Fotograf eine Art Berufs-Ethos, das mich dazu anhält, Dinge mindestens so schön abzulichten wie sie sind, wenn nicht noch schöner ;)

Aus der ganzen Geschichte kam ich jetzt mit 50 Stunden Arbeit für 3 Euro pro Stunde und einigen Kilo Erfahrung heraus, und kann mir im Spiegel weiterhin ins Gesicht sehen, weil ich keine schlechte Arbeit geliefert habe.

Den nächsten ähnlichen Auftrag werde ich aber anders kalkulieren, das kannst du glauben!:up:
 
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Hallo,
"für den vollen Bauch" entscheiden gemäß dem Schwäbischen"HauptsachderRanzenspannt" ist wohl arg kurzsichtig und unüberlegt.

Dann gibt es noch eine lange Liste von Fragen vom Maulwurf, auf die es hier keine Antwort geben wird, so, wie es aussieht, von ihm selber auch nicht?

Gruß, MG
 
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Dann gibt es noch eine lange Liste von Fragen vom Maulwurf, auf die es hier keine Antwort geben wird, so, wie es aussieht, von ihm selber auch nicht?


Die Fragen kann sich jeder, der sich für das Thema interessiert, selbst beantworten und beim Nachdenken über die Antworten seine Meinung zum einen oder anderen Aspekt der Angelegenheit eventuell überdenken.

Solltest du jedoch anhand der Fragen deine Sicht der Dinge erläutern wollen, nur zu - Es gbt nix Gutes, es sei denn, man tut es!

gruss,

Peter
 
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Hallo,
meine "Sicht der Dinge" habe ich ausführlich erklärt, nämlich, daß es zu nichts führt, wenn weiterhin die Preise kaputt gemacht werden und daß jeder jedem und sich selbst schadet, wenn er kurzsichtig an seinen "vollen Bauch" denkt.
Ein Foto für 1,50 zu machen, wäre gleich zu setzen mit einer Mahlzeit in einem Restaurant für ca. 25 Cents. Auch wenn es wirklich echt günstig wäre und das Essen nur ein Euro kosten würde, wäre das nicht herstellbar! Bei der Fotografie wird das utopische zu versuchen im Moment hier fast als Tugend zelebriert. Ist das "etwas Gutes", wenn man sich anstrengt, etwas zu erreichen, bei dem man vorher weiß, daß es nicht geht, und daß es einen eher noch Geld kostet? Interessant wäre auch, wo dieses Geld herkommt. Da hilft der Fragenkatalog nicht weiter, oder?
Gruß, M
Gruß, M
 
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Hallo,
meine "Sicht der Dinge" habe ich ausführlich erklärt ... Da hilft der Fragenkatalog nicht weiter, oder?

Ausführlich erklärt hast du deine Forderung nach Boykott eines Foto-Billigjobs, wie Michael ihn angenommen und ausgeführt hat!

Nicht zuletzt als Reaktion auf deine Vorwürfe hat Michael seine Ausgangssituation und die näheren Umstände des Auftrages geduldig geschildert. Er hat auch wiederholt deutlich gemacht, dass er den benötigten Arbeitsaufwand bei Annahme des Auftrages unterschätzt hat und er daraus gelernt hat.

Diesbezüglich hilft der Fragenkatalog nicht weiter.

Da du offensichtlich aber sehr an einer Fortführung der Diskussion interessiert bist, stellt sich mir die Frage, was du hier eigentlich erreichen willst.

Willst du "Hobbyfotografen" davon abhalten, mit ihrer Arbeit Geld zu verdienen, um Profiexistenzen zu schützen?

Willst du eine Initiatve "Boykottiert MyHammer!" ins Leben rufen?

Willst du dafür werben, dass man grundsätzlich und in keiner Lebenslage seine Arbeit "unter Wert" anbieten sollte oder herausstellen, dass die Arbeit von Hobbfotografen grundsätzlich keinen materiellen Wert zu haben hat?

Falls dieses oder ähnliches deine Absicht sein sollte, dann hast du dir mit deinen teilweise philosophisch verbrämten, teilweise übelst arroganten Äusserungen wohl eher einen Bärendienst erwiesen...

Falls dir an einer sachlichen Auseinandersetzung zu dem Konfliktfeld "Ungelernter macht am Rande der Selbstausbeutung die Preise für Fotodienstleistungen kaputt" gelegen sein sollte, dann solltest du zeigen, dass du auch jenseits der in allen deinen letzten Beiträgen heruntergeleierten Gebetsmühle Argumente hast und in der Lage bist, dich auch in die Situation deiner Diskussionspartner hineinzuversetzen.

Das könntest du z.B. anhand der Beantwortung folgender Fragen tun:


Wo hört für dich Amateur mit ganz gelegentlichen "Jobs" auf, wo fängt "Semiprofi" an und wo hört dieser auf?

Wann bedroht auch jemand, der unentgeltlich "Auftragsfotografie" betreibt (Hochzeiten, Familienfeiern, Portraits für die Oma in Übersee usw.), die Existenz eines Profis?

Kann sich der Profi seine berufliche Existenz dadurch sichern, dass er die Tatsache beklagt, dass immer mehr Nichtprofis sich seinen Arbeitsergebnissen qualitativ annähern und ihn damit teilweise entbehrlich machen?

Kann sich der Profi seine Existenz damit sichern, sich über die "Hobbyisten" zu beschweren, sie verbal zu bekämpfen?

Was ist mit Profis, die Amateuren Kurse geben, sind sie in deinen Augen die Totengräber der Fotografenzunft?

Wie hast du im Fotografiegewerbe Fuss gefasst? Warst du selbst Seiteneinsteiger, hast du dich zu Anfang deiner beruflichen Laufbahn gelegentlich "unter Wert verkauft", um ins Geschäft zu kommen?

gruss,

Peter

PS_ Falls du dich hier für den einzig kritischen Kopf unter lauter resignierten Konsumidioten hältst, dann sei dir versichert, das z.B. ich in meinem 20-jährigen Berufsleben deutlich mehr Rückgrat gezeigt habe, als mir materiell bekommen ist...
 
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Hallo,
es geht weniger um "Amateur" oder "Profi". Ein Amateur kann oft so gut fotografieren wie ein sogenannter Profi. Und es gibt sehr viele schlechte Profis, die ihren Job nicht so leidenschaftlich ausüben wie viele Amateure. Es geht um das Ergebnis.
Beide können mit bestimmten Voraussetzungen optimale Fotos produzieren, die Menschen berühren, begeistern, die etwas bewegen oder verkaufen.
Wenn sie für den Zweck produziert werden, daß sie jemand einsetzt, um Geld damit zu verdienen, sollte man auch Geld für die Nutzung verlangen, und zwar angemessen(!), sonst hat der Auftraggeber oder Käufer die optimale Arbeitskraft gefunden, die umsonst für ihn arbeitet.
Deshalb könnte man durchaus auf die Idee kommen, MyHammer zu boykottieren, aber auch Aldi, Lidl, Mediamarkt und andere Glücklichmacher der Jetztzeit. Gruß, M
 
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AW: Freistellen für 2 Euro pro Bild durch Student?

Hallo M!
...Wenn sie für den Zweck produziert werden, daß sie jemand einsetzt, um Geld damit zu verdienen, sollte man auch Geld für die Nutzung verlangen, und zwar angemessen(!), sonst hat der Auftraggeber oder Käufer die optimale Arbeitskraft gefunden, die umsonst für ihn arbeitet.
Ich stimme deiner hohen Auffassung von Arbeitsethos zwar nur sehr bedingt zu, aber das dürfte Wasser auf deine Mühlen sein und ärgert mich jetzt doch noch mehr:

Ich hatte dem AG abschließend gemailt:
"... Ich kann mir zwar vorstellen, dass für Verkaufspreise beginnend bei 5 Euro Ihre Parfümprodukte bei geringer Absatz-Zahl keine hohen Werbekosten tragen, denke aber doch dass ein Preis pro Foto der dem Stückpreis des Produkts entspricht sich bereits bei einer Absatz-Zahl von 50 Stück trägt."

Seine Antwort war:
... Die Produkte, welche ich vertreibe sind als „Massenmarktartikel“ hergestellt worden.
Durch das sehr große Sortiment ist das einzelne Produkt aber in meinem Portfolio kein Massenartikel, da es ja ca. 1000 weitere Artikel gibt.
Ich möchte und werde alle Produkte neu fotografieren lassen und mache hier natürlich schon einen Unterschied beim Preis.

Im Moment ist beispielweise ein Student am Werk, der die Produkte quasi per Knopfdruck freistellt. Hier hat er wohl die richtige Software an Hand.

Er kommt mit 2 Euro per Bild zurecht und liefert auch gute Ergebnisse
.
:mad:
 
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AW: Freistellen für 2 Euro pro Bild durch Student?

Weiss der Teufel, ob das Statement von ihm der Wahrheit entspricht.

Hallo M!

Ich stimme deiner hohen Auffassung von Arbeitsethos zwar nur sehr bedingt zu, aber das dürfte Wasser auf deine Mühlen sein und ärgert mich jetzt doch noch mehr:

Ich hatte dem AG abschließend gemailt:
"... Ich kann mir zwar vorstellen, dass für Verkaufspreise beginnend bei 5 Euro Ihre Parfümprodukte bei geringer Absatz-Zahl keine hohen Werbekosten tragen, denke aber doch dass ein Preis pro Foto der dem Stückpreis des Produkts entspricht sich bereits bei einer Absatz-Zahl von 50 Stück trägt."

Seine Antwort war:
... Die Produkte, welche ich vertreibe sind als „Massenmarktartikel“ hergestellt worden.
Durch das sehr große Sortiment ist das einzelne Produkt aber in meinem Portfolio kein Massenartikel, da es ja ca. 1000 weitere Artikel gibt.
Ich möchte und werde alle Produkte neu fotografieren lassen und mache hier natürlich schon einen Unterschied beim Preis.

Im Moment ist beispielweise ein Student am Werk, der die Produkte quasi per Knopfdruck freistellt. Hier hat er wohl die richtige Software an Hand.

Er kommt mit 2 Euro per Bild zurecht und liefert auch gute Ergebnisse.
:mad:
 
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Hallo Michael,

leider hat sich nicht "Arbeitsethos" behauptet, sondern eben Masse statt Klasse. Was jetzt als übertriebene Ethik kritisiert wird, war vor Jahren "normal". Meiner Meinung nach könnte man das Drehen der Schraube nach unten bremsen, indem man nicht kurzsichtig denkt. Sonst werden Produkte, Service, Qualität, auch Lebensqualität immer schlechter. Man sollte wieder eine Tugend daraus machen, sich selbstbewußt und angemessen zu verkaufen. Es geht ja nicht nur darum, daß Auftraggeber wie der Parfümhändler z.B. Dich ausnützen, sondern alle an der Produktion Beteiligten, auch Asiaten usw., und daß er ein schlechtes Produkt mit großer Gewinnspanne für ihn verkauft, grenzt schon ans Betrügerische. Deshalb muß man damit anfangen, diese Leute nicht mehr zu unterstützen, auch wenn der "Bauch weniger voll" ist. An Hungersnot leidet in Deutschland kaum einer, wenn man aufmerksam durch die Straßen geht..., ein bißchen Zynismus muß sein..
Und im Übrigen, glaubst Du, daß der Auftraggeber abends im Hotel für 1.50 ißt? Nein, er gibt sogar großzügig dreimal so viel Trinkgeld.

Aber auch "der Student" bekommt das Geld, das er braucht, um sich den Auftrag leisten zu können, vom Staat oder von seinen Eltern. sonst käme er auch mit 2.- nicht "zurecht".

Gruß, M
 
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Nun lasst doch mal den Michael in Ruhe.

Der kann nix dafür, immerhin hat er ja noch Geld genommen.

Ich habe neulich erst einige recht aufwendige Aufnahmen für einen
Online-Shop und für den Druck Komplett umsonst gemacht und
auch noch die Lizenz zur kostenfreie Nutzung auf unbegrenzte
Zeit ausgestellt.

Also eigentlich ist die ganze Misere meine Schuld :hehe:

Vergebt mir :D
 
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Hallo Matze,

falls Du es noch nicht bemerkt hast, geht es um ein Problem, das jeden inzukunft beschäftigen wird, nicht darum, Michael zu ärgern, der braucht wahrscheinlich auch keine Fürsprecher, und um Schuld geht es auch nicht.
Dein "Engagement" und Deine wirklich wohlüberlegte und fundierte Argumentation sind 100%ig die Lösung, das hilft jedem weiter...
Gruß, M
 
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.... Man sollte wieder eine Tugend daraus machen, sich selbstbewußt und angemessen zu verkaufen. ...

Deine Tugend in Ehren!

Meistens bin ich in einem großen Dorf (Eppendorf = hamburger Stadtteil) und auch in einem kleineren Dorf an der Stör. Die Tendenzen sind gleich: Aldi, Lidl, Penny, ... und wie sie alle heißen, machen sich breit - und ich kann es nicht verhindern. Noch kann ich beim kleinen Krämer und beim Schlachter kaufen, der sich Mühe gibt, Qualität zu liefern, aber es ist ein trostloser Kampf ...

Vor 40 Jahren habe ich in Freiburg gelebt und dort s/w Negative zum Fotohändler gebracht, der sie mir per Hand entwickelt/vergrößert hat - lange her ...

Noch gibt es Handwerker, die mir eine Zimmertür nach Maß fertigen ...

"Sich selbstbewußt und angemessen zu verkaufen" mag in vielen Berufen noch möglich zu sein, aber es wird immer schwieriger ... - gerade hat um die Ecke ein neuer Back-Shop (oder wie diese Dinger jetzt heißen mögen) aufgemacht - noch billiger als alle Bäcker nebenan: - Es geht leider durch alle Lebensbereiche und es wird sich weiter poralisieren: Es wird in naher Zukunft einige wenige geben, die es schaffen "Sich selbstbewußt und angemessen zu verkaufen", aber die Zahl der engagierten Fotografen, Schuster, Schmiede, ... wird weiter abnehmen und auch, wenn Du es nicht willst, wenn ich es nicht will, ... - wird es leider in ein paar Jahren noch weniger geschulte und engagierte Experten geben, die "Sich selbstbewußt und angemessen verkaufen", statt dessen noch mehr Rufstellen (Call-Center) und anderen Blödsinn und "ich bin doch nicht blöd"-Verkäufer (die nicht immer, aber deutlich oft, ziemlich blöd sind) ...

Schade eigentlich!

Sonntagsgrüße vom Kay!
 
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Hallo Matze,

falls Du es noch nicht bemerkt hast, geht es um ein Problem, das jeden in Zukunft beschäftigen wird,

Hatte ich nicht bemerkt, aber nun wo Du es sagst ...

...nicht darum, Michael zu ärgern, der braucht wahrscheinlich auch keine Fürsprecher, und um Schuld geht es auch nicht.
Dein "Engagement" und Deine wirklich wohlüberlegte und fundierte Argumentation sind 100%ig die Lösung, das hilft jedem weiter...
Gruß, M

Fundiere Argumentation - hm, naja wenn Du meinst ?

Alles was du so schreibst ist ja ganz nett und im Grundgedanken sicher nicht
falsch.

Leider geht das an der Realität und dem Alltag der Masse vorbei und alle
die in der Klemme sitzen werden es als pure Ironie wahrnehmen.

Wenn Du so gute Ideen hast dann begib Dich an die Spitze und ändere alles.
Viel Erfolg dabei.

Die Forderung an andere keine schlecht bezahlte Arbeit anzunehmen ist
für Dich natürlich vollkommen ohne Risiko, aber übernimmst Du auch die Verantwortung
für die Menschen die Deinem Rat folgen und scheitern ??

Versorgst Du uns dann alle bis sich die Zeiten bessern ??

Hast Du schon mal ernsthaft Leuten in die Augen geschaut
die sich von Dir 50€ leihen wollen weil sie nicht wissen wie
es weitergehen soll ???
 
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Hallo Matze, hallo foddofix,

die Verantwortung hat jeder selbst, zu verlieren gibt es nichts, "scheitern" ist so auf jeden Fall angesagt. Zeiten haben sich noch nie gebessert, es ist nie die Zeit für etwas zuständig, es sind immer die vielen Menschen, die mitmachen und alles zulassen. Sie unterstützen System und jammern, sie wählen Politiker und beklagen deren Politik, wo bleibt die Logik?
Für die vielen Aldis, Backshops, Callcenter unterstützen wir alle, das ist keine Zeiterscheinung.
Der Inhalt des Lebens war immer, jeden Tag die Kugel erneut den Berg hochrollen, das wird immer so bleiben. Es liegt an jedem selber, ob er den Weg als Ziel ansieht, oder ob er sich auf dieses Spiel einläßt.
Ein kleines bißchen kann man jeden Tag "die Welt verändern".

Gruß, M
 
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... wo bleibt die Logik?
Für die vielen Aldis, Backshops, Callcenter unterstützen wir alle, das ist keine Zeiterscheinung.

Die Logik bleibt leider weitgehend auf der Strecke:

Logisch, bzw. konsequent wäre es, wenn ich den "kleinen" Bäcker nebenan fördern würde, um so die Ausbreitung der Backshops nicht auch noch selbst zu begünstigen.
Wenn dieser Bäcker es aber nicht begreift, dass er gegen den Wettbewerb nicht so damit ankommt, dass er seine Croissants ohne Butter macht und sie außerdem um 9.00Uhr schon ausverkauft sind, dann hinkt diese Logik.

Wenn dann nebenan eine fiese Back-Kette den 400sten Laden aufmacht, die Mitarbeiter weitgehend ausbeutet, das Brot aber richtig knackig ist, dann verläßt mich auch die Logik (oder Konsequenz), einen Bogen um solche Geschäfte zu machen und ich kaufe dort. Mein Verhalten gefällt mir dann nicht und ist eigentlich unlogisch (von der Theorie her) - aber das Brot ist lecker - und Brot zu essen, hat auch etwas mit der begleitenden Theorie zu tun, ist aber ansonsten ein sehr Praxis-orientiertes Geschehen.

Der Inhalt des Lebens war immer, jeden Tag die Kugel erneut den Berg hochrollen, das wird immer so bleiben. Es liegt an jedem selber, ob er den Weg als Ziel ansieht, oder ob er sich auf dieses Spiel einläßt.
Ein kleines bißchen kann man jeden Tag "die Welt verändern". ...

Die Theorie ist richtig. Nur hilft es nicht, wenn Wolle zum Foto-Fachgeschäft geht und ich und Du. Der Laden ist verkauft - frag Wolle - das ist kein Gespinn von mir. Da kannst Du die Kugel nicht mehr den Berg hochrollen, weil ein Anderer sie längst geklaut hat.

- Was sicher auch noch mitspielt, ist die wirtschaftliche Logik: Mit einem Einkommen von € XXX.XXX.- macht der Einkauf bei Aldi keinen Sinn.

Bei einem Einkommen von € x.- macht der Einkauf bei Aldi mehr Sinn und die Tüte ist, ob mit, oder ohne Logik, voller.

- Und noch etwas kommt hinzu: Mit achtzehn Jahren möchtest Du am liebsten jeden Tag zehn Kugeln den Berg hoch rollen (so war es bei mir jedenfalls) - jetzt, mit inzwischen geschafften 61 Jahren, bin ich oft froh, wenn ein Anderer die Kugel für mich rollt.

Gruß vom Kay!
 
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Das Dumping führt doch soweit, dass solche Jobs wie der Michael Sie macht irgendwann nur noch von Studenten gemacht werden können, die bei Papa und Mama bei freier Kost und Logis wohnen und die sich bei MyHammer gegenseitig unterbieten. Mit Kindern und Mietwohnung kann man da gar nicht mehr kalkulieren geschweige den mitbieten. Ich habe ich leider schon übelste Geschichten beim Preisdumping miterlebt und daher überhaupt kein Verständnis dafür dass so etwas unterstützt, gemacht oder sonstwas wird.
 
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Hallo foddofix,
es hat nie mehr Wohlstand in Deutschland gegeben als heute. Was die Menschen heute bei Aldi usw. kaufen, ist meistens überflüssig und mehrfacher Menge. Wenn jeder besser dosieren und haushalten, das heißt "die Tüte weniger voll" machen würde, könnte er sich die hochwertigen und erhaltenswerten Produkte in den Fachgeschäften mit optimaler Kommunikation und schöner Atmosphäre locker leisten.Was haben die Menschen bloß früher ohne Supermärkte gemacht, obwohl es ihnen wirtschaftlich schlechter gegangen ist? Ich glaube, daß die Menschen heute bequem und auch faul geworden sind. Passive, unkreative Tätigkeiten wie den Einkaufswagen schieben sind zur liebsten Tätigkeit in der Freizeit geworden. Das macht auf Dauer unzufrieden und aggressiv. Jeder kann seine Welt mitgestalten, wenn er sich bemüht. Sonst darf es sich auch nicht beklagen.
Aus Deinen Worten klingt Frustration und "Aufhören", mit 61 gibt es keinen Grund, untätig zu werden, sich auseinandersetzen hat nichts mit Alter zu tun.

Gruß, M
 
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. ... Aus Deinen Worten klingt Frustration und "Aufhören", mit 61 gibt es keinen Grund, untätig zu werden, sich auseinandersetzen hat nichts mit Alter zu tun.

Da hast Du Recht.

Trotzdem:
Wir sind regelmäßig auf dem Land und versuchen, beim Bauern, beim Jäger und Fischer zu kaufen. Meine Frau kocht gern und wir essen nichts aus der Dose.

Trotzdem machen sich die Supermärkte wie eine Seuche breit.

Und die "hochwertigen und erhaltenswerten Produkte in den Fachgeschäften mit optimaler Kommunikation und schöner Atmosphäre" finde ich auch kaum noch, weil dort eben (oft jedenfalls) am falschen Ende gespart wird. Das fängt mit billigen Aushilfskräften an, die kaum noch beraten können, geht weiter über den Verkauf "abgelaufener" Lebensmittel und, und, und ... - und Aldi wird dagegen immer besser im Laufe der Zeit und hat oft frischere Produkte als das Fachgeschäft mit optimaler Kommunikation. Und dann fange ich an, den Frust zu spüren, wenn sich die Fachgeschäftsbesitzer keine Mühe mehr geben, sondern resignieren (was häufig auch eine Ausrede für die eigene Faulheit ist).

Und hier in der Stadt haben wir Feinkostgeschäfte mit allem Drumm und Dran; aber glaube mir, hätte ich das doppelte Einkommen, würdest Du mich dort häufiger sehen - und hätte ich nur die Hälfte, würde ich häufiger bei Aldi sein.

Das ist so bei Lebensmitteln, Autos, Kleidung, und - um mal wieder in Themennähe zu kommen - auch bei der Fotoausrüstung, auch bei Fotokursen, extrem bei Fotoreisen - und, um noch näher zu kommen, auch bei dem eigenen Preis. Wenn ich meine Stunde mit € 300.- berechne, klappt das nur, solange dieser Preis bezahlt wird. Wenn das dann - aus welchen Gründen auch immer - nicht mehr so prickelnd klappt und die Bank setzt den Überziehungskreditrahmen runter und die Frau fragt nach Geld für den Einkauf, dann ist Aldi plötzlich sehr nahe.

Mir ist ein volles Konto genauso bekannt wie ein leeres. In meinem Umfeld leben Leute, die noch nie bei Aldi und Co. waren und andere, die Rotwein aus Tetraedern zur Feier angeboten haben. Und oft konnten sich diese Menschen noch nicht einmal aussuchen, zu welcher Gruppe sie gehören - und da habe ich irgendwann aufgehört, hochnäsig zu sein: Nenn es Frust, nenn es Lebenserfahrung.

"I did it my way!"

Wenn alles immer so klappen würde, wie wir es gern hätten, sähe vieles anders aus: Es gäbe weder Kriege, noch Krankheit, noch Armut (die überall anders definiert wird), nur "hochwertigen und erhaltenswerten Produkte in den Fachgeschäften mit optimaler Kommunikation und schöner Atmosphäre".

Gruß vom Kay - der sich trotz offenbar "leicht" unterschiedlichen Ansichten freut, dass bei Foto-Themen auch einmal nicht nur über die richtige Blende ge-sprochen/schrieben wird - das Leben ist komplizierter!
 
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