Fotos vom Offshore CTV-Kapitän

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...direkt hinter den Nautikern hat der Chief seinen Platz mit einer eindrucksvollen Konsole zur Überwachung der 4 Hauptmaschinen vom Typ MTU 8V2000M72 sowie aller anderen technischen Einrichtungen des Schiffes (Feuerlöschsysteme, Generatoren, Tanks, Pumpen, Hydrauliksysteme...)

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Im achteren Bereich der Brücke gibt's auf der einen Seite eine kleine Galley, gegenüber gibts eine kleine Sitzecke (ohne Foto).

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...und hinter der Brücke ein separates kleines Büro.

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Ein Maschinenraum mit einer der 4 Hauptmaschinen mit jeweils 720 kW, bzw. 2880 kW (knapp 4000 PS) Gesamtleistung.

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(...naja, ein "richtiges" Schiff hat sowas allenfalls als Generator - hier sieht man, das auch die 101 eben nur ein "Workboat" ist. ;))​
 
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Capt. Forty
Capt. Forty kommentierte
...hier mal noch die technischen Daten zur Windcat 101:

KlassifikationDNV ✠ 1A1 HSLC R1 Crew E0 R1
Länge27,8 m
Breite9 m
Tiefgang2,1 m
Servicegeschwindigkeit26 kn
Max. Geschwindigkeit30 kn
Bollard push19,5 t
Maschinentyp4 x MTU 8V2000 M72
Gesamtleistung2880 kW
AntriebstypCPP (Verstellpropeller)
KranPalfinger PK4501
Ladekapazität10 t
 
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Tolle Einblicke in ein Umfeld zu dem ich in der Tat keinen Zugang habe.

Wie schnell werden die Windcats?

Warum hat sich eigentlich Tragflügeltechnik für diese Anwendung nicht durchgesetzt?
 
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Capt. Forty
Capt. Forty kommentierte
Die Windcats haben eine maximale Geschwindigkeit von 30 kn und unsere Servicegeschwindigkeit liegt je nach Typ, Ausrüstung, Wetter usw. bei 24-27 kn.

Tragflügelboote sind generell wieder aus der Mode gekommen und werden heute bestenfalls auf Binnenrevieren eingesetzt, weil diese Technik vor Allem im Seegang sehr empfindlich ist.
Außerdem müssen unsere Fahrzeuge auch gut manövrierfähig sein, um im Windpark an die Anlagen heranfahren zu können, was bei Tragflügelfahrzeugen auch nicht gegeben ist. Bei den CTV's haben sich die Katamarane (Doppelrumpfschiffe) allgemein durchgesetzt und es gibt nur noch wenige Monohulls (Einrumpfboote) und auch Trimarane sind eher selten. Katamarane haben gegenüber Monohulls bei gleicher Größe eine geringere benetzte Fläche im Wasser, was weniger Reibung und damit höhere Geschwindigkeit bzw. geringeren Verbrauch bedeutet.
 
Offshore-Techniker müssen, ähnlich wie auch wir Seeleute, regelmäßig Sicherheitstrainings durchführen, um ggf. sich selbst und Andere retten zu können. Mit den Partnern, mit denen wir langjährige Verträge haben, wurden Konzepte für gemeinsame Rettungsübungen ausgearbeitet, die mehrmals im Jahr durchgeführt werden. Am Freitag waren wir wieder einmal mit einem Team zu so einer Übung im Alten Fischereihafen in Rostock-Marienehe.

Dort gibt es für solche Übungen einen Turm mit einem Boatlanding, der eine Offshore-Anlage simuliert.

20220317_130356_nf.JPG

Mit der Windcat 28 pushe ich hier an dieses Boatlanding und unsere "Offshore-Äffchen" wie wir sie manchmal scherzhaft nennen, dürfen dann z.B. die Leiter herauf und herunterklettern.​
 
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Nachdem alle erstmal zum Warmwerden die Leiter rauf- und runterklettern durften - natürlich mit regelkonformem Überstieg vom Schiff zur Leiter - wurde das Abseilen von der Anlage mit Hilfe des Kranes trainiert, was z.B. nötig ist, wenn Jemand auf Grund einer Verletzung nicht selbst die Leiter runterklettern kann.

20220317_134948_nf.JPG
 
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Anschließend ging's in die Eintauchanzüge* und dann ins Wasser...

20220317_141852_nf.JPG

..Planschen kann jeder, aber...
* früher nannte man das "Überlebensanzug", aber der Begriff wurde durch Eintauchanzug ersetzt - ich vermute mal, da hat sich jemand beschwert, der nicht überlebt hat ;)

 
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Letzte Übung war das Umdrehen einer Rettungsinsel. Es kann vorkommen, daß die Rettungsinsel nach dem Auslösen verkehrt herum liegt, wodurch sie natürlich nutzlos wäre. So ein großes sperriges Ding kann man aber nur schwer umdrehen, es sei denn, man weiß wie's geht - dann schafft man das sogar ganz alleine:

20220317_145327_nf.JPG

...auf die Gasflasche stellen, die Zugleinen möglichst weit oben fassen und nach hinten lehnen. Die Insel klappt dann über einen drüber und man muss nur unter ihr vortauchen, wobei man sich nicht in den Leinen verheddern sollte.
Wie immer, könnt ihr gern die Kommentarfunktion für Fragen oder Kommentare zu den Bildern oder dem Thema nutzen.
 
3 Kommentare
Captn Marc
Captn Marc kommentierte
Ich hatte gerade Anfang Februar meine Refresher Kurse in Elsfleth, um meine Patente zu verlängern. Da kommen im Hallenbad dann aber auch Wind, Welle, Dunkelheit und Regen dazu 😅
Gruss Marc
 
Capt. Forty
Capt. Forty kommentierte
Ja Elsfleth ist nicht schlecht - ich hatte da auch schon mehrere Kurse. Mit Wind, Welle, Dunkelheit und Regen bekommt das nochmal eine ganz andere Dimension von Realismus - man glaubt gar nicht wie schwer es ist unter solchen Bedingungen 20 m zum Rettungsfloß zu paddeln. Auf der Warnow ist es dafür umsonst & draußen - hat auch was ;)
 
Bluesdriver
Bluesdriver kommentierte
Vielen Dank für den sehr interessanten Bericht (y)
 
Alle 70 Passagiere - Offshore-Techniker, das Office-Team und auch wir, die CTV-Crew, gehen von Bord...

20220526_075927_nf.JPG

...nur die Besatzung der WJV hat einen anderen Rhythmus (4 oder 6 Wochen)​
 
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Kay
Kay kommentierte
Dein Zimmer mit dem weißen Balkon gefällt mir.
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Kay
Nee, nee, er hat nur ein Bullauge.
 
Capt. Forty
Capt. Forty kommentierte
Kay
...der Balkon gefällt mir auch, aber in dem "Zimmer" möchtest du keine Nacht verbringen ;)
 
Kay
Kay kommentierte

Na, gut:
Ab und zu Geräusche und wackeln tut es am Bug etwas mehr als mittschiffs, aber man kann sogar angeln und Fotos machen !
 
Wuxi
Wuxi kommentierte
Kay
Da sind große Winden drin, in dem Balkonzimmer schätz ich mal.
 
Super spannend, bitte unbedingt mehr Geschichten aus deinem Alltag, ich habe den Strang gerade entdeckt und mit Begeisterung gelesen!
 
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Christoph Blümer
Christoph Blümer kommentierte
Ja, finde ich auch - Fotoreportage im klassischen Sinn, informativ mit einigen sehr ansprechenden Bildern. @Capt. Forty : Dass da auch Handybilder dabei sind, stört überhaupt nicht!
 
@Capt. Forty Einen Windkraftversorger und einen kleinen Cat gibt es jetzt auch im MiWuLa. Hier im Video ziemlich in der Mitte werden die beiden Schiffe vorgestellt

 
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Capt. Forty
Capt. Forty kommentierte
Cool, Danke für den Tipp! Die WIND OF CHANGE höre ich hier in der Nordsee täglich im Funk, sie operiert in zwei benachbarten Windparks. Ich glaube, im Schiffe-Faden habe ich auch schon mal ein Bild von ihr eingestellt. Die NOS ENERGIZER ist der ganze Stolz unseres dänischen Mitbewerbers Northern Offshore Service. Ein nagelneues 39 m Hybrid Crew Transfer Vessel (CTV).
 
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