Hier noch ein Bild von der Trägerplatte mit frisch angeklebten und zusätzlich mit Klebeband isolierten Flexplatinen:
Und eine Warnung!
Heute hatte ich wieder so ein AF-S 28-70/2.8 D ED Nikkor da, bei dem der AF laut Kunde nicht mehr funktioniert.
Wie üblich, habe ich das Objektiv erst mal in die Hand genommen und den manuellen Fokusring gedreht, um zu spüren, ob der - wie so häufig - an einer bestimmten Stelle klemmt / stoppt / überspringt: Kein Fehler!
Dann habe ich das Objektiv an meine D800 montiert, die Kamera eingeschaltet, und den AF-ON-Knopf gedrückt.
Der AF startete sofort, drehte den Fokus von unendlich ein Stück Richtung Nahbereich, blieb dann stehen - und der Kamerasucher wurde dunkel!
Auf dem Topdisplay war nichts mehr zu sehen, die Kamera war also tot!
Ich habe das Objektiv abgenommen, den Akku aus der D800 heraus genommen und einen frischen Akku hinein getan: Die Kamera startet wieder!
Also hat ein Kurzschluss im Objektiv den Kurzschluss der AF-Versorgungsspannung (auf dem sechsten Kontakt im Bajonett) bewirkt, und die elektronische Überlastsicherung im EN-EL15 hat den Akku ab geschaltet.
Hätte ich statt der D800 eine D3 oder eine D750 zum testen benützt, wäre in den Kameras das Powerboard durchgebrannt, was eine teure Reparatur zur Folge gehabt hätte,
weil die AF-Versorgungsspannung (ca. 6.5 Volt) bei der D3 aus der Akkuspannung (über 11 Volt) gebildet wird,
und bei der D750 (und vermutlich auch bei der D810 und D850) zwar wie bei der D800 direkt vom Akku kommt,
aber durch eine elektronische Schaltung zur Reduzierung des Stromverbrauchs im Standby-Betrieb auf knapp 3 Volt reduziert wird.
Also habe ich noch mal Glück gehabt, daher meine
Warnung an alle, die ein noch nicht an den Flexplatinen repariertes AF-S 28-70/2.8 D ED Nikkor besitzen:
Nicht an einer D3, D750 oder D810 oder D850 weiter nutzen, wenn der AF ein mal aussetzt!