Feuerwagen in China

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Kiboko

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Im November 2012 war ich in China, um noch einmal Dampfloks (chinesisch Feuerwagen)
im täglichen Einsatz zu erleben.

Bis 1999 wurden in China noch Dampfloks gebaut.
Aber der Fortschritt ist rasant und schon bald werden sie verschrottet sein.
Auf der Suche nach den letzten ihrer Art geht die Reise erst in den Nordwesten.
In der Wüste Gobi, nahe der Grenze zur Mongolei gibt es in Sandaoling ein Kohlemine.
Dort ziehen noch ca. 20 Dampfloks vom Typ JS (Jian She = Aufbau) täglich rund 200 schwere Kohle- und Abraumzüge. Mehr Dampfzüge gibt es auf keinen anderen Ort der Welt!

Später geht die Reise in den Nordosten. In Diaobingshan, Fuxin, Pingzhuang und Yuanbaoshan gibt es noch Minenbahnen die Loks vom Typ SY (Shang You = Hohes Ziel) einsetzen.

JS8195 zieh im letzten Abendlicht einen Kohlezug aus dem Tagebau:
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Eine weitere JS zieht einen Abraumzug aus dem Tagebau.
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Blick in den Tagebau.
JS8190 hilft JS6029 einen schweren Abraumzug über eine besonders steile Stelle zu ziehen.
#3
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Auch wenn der Schwerpunkt der Reise bei den Dampfloks lag,
habe ich auch ein paar Bilder vom Chinesischen Alltag:
Elektro-Trike in flotter Fahrt in Dun Huang
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Wer möchte mitfahren?
Bitte Einsteigen, Türen schließen, Vorsicht bei der Abfahrt!
 
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Ich freue mich, dass so viele Leute mitfahren.

Die Bilder aus Sandaoling sind innerhalb von 5 Tagen entstanden.
Dabei haben wir viele Orte mehrfach besucht.
Ich habe die Bilder thematisch zusammengefasst,
damit wir nicht zu viel hin- und herfahren müssen. :D

China hat nur eine Zeitzone.
Sandaoling liegt über 1000 km östlich von Peking.
Dadurch wird es dort besonders spät hell.

Kurz nach 7 geht es noch in völliger Dunkelheit zum Frühstücken.
Alternativ geht es in einer Nudelsuppenbar oder es gibt Bauze.
Bauze sind gefüllte Teigtaschen, ähnlich Maultaschen bei den Schwaben.
Sie werden auf offener Straße in Kesseln gekocht.
Man kann sie im "Restaurant" essen oder bekommt sie
in "loser Schüttung" in einer Plastiktüte mit.
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Danach geht es zum Bäcker.
Es ist kurz vor acht und immer noch stockdunkel.
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Das Brot wird in einen runden Steinofen gebacken.
Unten lodert die Glut und das Brot wird an die Wand gepappt.
Anschließend wird es mit einen Art Zuckerguss bestrichen und mit Sesamkörner verziert.
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Wir kaufen reichlich, denn das Tageslicht ist einfach zu kostbar, um es mit Mittagessen zu verplempern.
Während der Dämmerung erreichen wir den Bahnhof Dongbolishan.
Hier warten einige Loks auf den nächsten Einsatz.
Der Lokführer der SY1304 bestaunt die Kamerabestückten Langnasen, die aus dem Bus gestürmt kommen.
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Die Lokomotiven, die die Kohlezüge aus der Mine fahren, werden hier mit Wasser versorgt.
Die Bekohlung ist aber schon nicht mehr in Betrieb.
Beim morgendlichen Schichtwechsel werden die Loks hier auch durchgesehen.
JS8081 wartet hier auf den Schichtwechsel.
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Eine Lok aus dem Kohleverkehr wird für den Personenzug von Dongbolishan nach Xibolizhan eingesetzt.
Der Personenzug besteht aus zwei Güterwagen und einem Steuerwagen.
Der Zug dient dem Werkverkehr.
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Die Güterwagen sind spartanisch ausgestattet.
Zwei Kohleöfen stehen mitten im Wagen und sorgen für die Wärme
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Die Abfahrt ist noch vor Sonnenaufgang (JS 8195)
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Edit: Noch einen Bild vom "Nachshchuß" mit dem Steuerwagen eingefügt
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Das Ziel Xibolizhan wird zum Sonnenaufgang erreicht (JS 6224)
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Zuletzt bearbeitet:
Kommentar
Um 9 Uhr ist in Xibolizhan Schichtwechsel.
Ein kurzer Plausch mit Kollegen bei der Lokübergabe.
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Die Loks werden mit Kohle (Radlader) und Wasser und Sand versorgt.
Das Laufwerk wird mit Hilfe eines Hämmerchens auf Schäden untersucht.
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Schmierstoff wird eimerweise nachgefüllt.
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Aber auch das Lokpersonal braucht Schmierstoff.
Der Heizer holt es mit dem Teekessel.
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Auf dem Umlauf der Lok ist eine Art Ofen.
Das Ofenrohr ist rotglühend.
Die Funken fliegen.
Hier wird das Teewasser bestimmt schnell heiß.
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Bin gerade von unterwegs eingestiegen. Tolle Fahrt!

Dann halte Dich gut fest.
Jetzt geht es in den Tagebau!

So gegen 08:30 treffen die Züge in Xibolizhan in kurzen Abständen von der Halde ein. Manchmal sind auch ein paar beladene Züge dabei, die es vor dem Schichtwechsel nicht mehr zum Abladen schaffen.
Es sind bis zu 9 Züge im Einsatz.
Die Züge haben einen Steuerwagen und verkehren als Wendezüge. Sie pendeln zwischen Tagebau und Abraumhalde. Dabei müssen die Wagen nicht abgekuppelt werden.
Leider sind die Loks mit der „schönen Seite“, also dem Schornstein zu den Wagen gekuppelt.
Somit gibt es jeden Morgen zum Schichtwechsel die große Tenderparade.
Rechts neben dem Häuschen sind noch zwei weitere Gleise. Die Züge stehen etwas versetzt und sind auf dem Bild leider nicht zu sehen.
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Ab 9 Uhr verlassen die ersten Züge Xibolizhan und die Tenderparade wird immer kleiner.
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JS6209 bei der Ausfahrt
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JS8027 fährt auf dem Weg zur Verladestation durch eine Mondlandschaft.

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Hier kommt auf der Rampe in den Tagebau schon ein beladener Zug entgegen
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Immer tiefer geht es in den Tagebau.
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Der Tagebau hat 10 Ebenen mit Stufen von jeweils ca. 10 meter.
Die oberen Ebenen können auf direktem Weg erreicht werden.
Die tieferen Ebenen sind nur durch mehrmalige Richtungswechsel über Rampen zu erreichen.
Mit etwas Glück sieht man auf mehreren Ebenen gleichzeitig mehrere Züge.
Wobei durch Sprengungen viel Staub und die Baggerarbeiten viel Staub in der Luft ist.
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Ziel sind die Löffelbagger, die sich auf jeder Ebene befinden.
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Der Abraum wird in die Wagen verladen.
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Wenn man vor so einem Bagger steht, dann sind sie riesig.
Im Verhältnis zur Grube sind sie mickrig.
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Am Tagebau wird seit 1958 gearbeitet.
Er ist ca. 3 km lang, 300 m breit und 100m tief.
 
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JS8167 wartet am Bagger.
Der Zug wird beladen.
Wenn der Bagger einmal tutet, muss der Zug um einen Wagen vorfahren.
Wenn der Bagger zweimal tutet, dann ist der Zug voll. Abfahrt!
Eine Ebene tiefer sieht man die Dampffahne von einem abfahrenden Abraumzug.
Im Hintergrund verlässt ein weiterer Zug den Tagebau.
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Jetzt tutet auch Bagger 415 zweimal.
Wenig später geht JS8167 mit Volldampf in die Rampe.
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JS8081 schiebt den Abraumzug aus dem Tagebau auf der gegenüberliegenden Seite
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Die Baureihe JS hat ca. 2270 PS.
Mit maximaler Kraftanstrengung geht es über die Rampe.
Sandaoling liegt etwas auf 1000 Höhenmetern.
Die Gebirgskette im Hintergrund geht bis auf 5000m.
Hinter den Bergen befindet sich die Mongolei.
#32
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