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So bringst du die Farben deiner Bilder auf den Punkt​

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Als Fotograf:in möchtest du sicherstellen, dass deine Bilder genau so aussehen, wie du es dir vorgestellt hast. Die Farbwiedergabe ist ein wichtiger Aspekt der Bildqualität, der oft vernachlässigt wird. Das Problem: jeder Bildschirm und Drucker gibt Farben unterschiedlich wieder. Wenn du deine Bilder auf verschiedenen Geräten betrachtest oder druckst, können sie unerwartet anders aussehen. Spätestens, wenn du hier im Forum liest „Also, das Bild ist ja absolut grünstichig!“ und du das an deinem Bildschirm so gar nicht nachvollziehen kannst, kommt das Farbmanagement ins Spiel. Idealerweise hast du dich aber schon vorher damit beschäftigt. Dieser Artikel soll dir deshalb einen ersten Einblick in die Thematik geben.

Warum ist Farbmanagement wichtig für Fotograf:innen?​

Farbmanagement ist der Prozess, der sicherstellt, dass die Farben in deinen Bildern immer genau gleich wiedergegeben werden, unabhängig von dem Medium, auf dem sie angezeigt werden. Ein gutes Farbmanagement kann dazu beitragen, dass du die gewünschte Farbpalette erhältst, deine Bilder besser aussehen und – falls du beruflich fotografierst - deine Kunden mit dem Ergebnis zufrieden sind.

Ein wichtiger Faktor ist die Farbkonsistenz. Wenn du eine Serie von Bildern hast, die auf verschiedenen Geräten angezeigt oder auf Druckmedien ausgegeben werden, sollte die Farbwiedergabe durchgängig übereinstimmen.

Farbmanagement ist trotz manch anfänglicher Herausforderung effizient, denn es spart langfristig Zeit und Geld. Wenn du dein Farbmanagement-System einmal eingerichtet hast, sind die Farben in deinen Bilder auf Anhieb konsistent, ohne dass du viel herumprobieren musst. Die Notwendigkeit von Neudrucken oder Nachbearbeitung wird reduziert.

Wie du dein Farbmanagement optimierst​

Um das Farbmanagement zu optimieren, gibt es einige Schritte, die du unternehmen kannst. Wichtig ist , dass du die richtigen Werkzeuge und Einstellungen verwendest. Hier sind einige Tipps:

Kalibriere deinen Monitor
Das Kalibrieren des Monitors ist der erste und wichtigste Schritt, um sicherzustellen, dass die Farben auf dem Bildschirm korrekt wiedergegeben werden. Hierfür gibt es spezielle Kalibrierungs-Tools, die du verwenden kannst, z.B. von unserem Partner Datacolor. Darüber hinaus lohnt sich die Investition in einen für die Bildbearbeitung bestmöglich geeigneten Monitor. Einer der bekanntesten Hersteller ist hier mit Sicherheit unser Partner EIZO, der dir auch zahlreiche Informationen rund um das Farbmanagement und Vorschläge zum farbverbindlichen Arbeiten zur Verfügung stellt. In unserer Community gibt es dafür eine eigene Rubrik, die ich dir zum Stöbern ans Herz lege:


Verwende ICC-Profile
ICC-Profile sind Dateien, die Informationen über den zu verwendenden Farbraum für das jeweilige Ausgabemedium enthalten. Sie werden z.B. von Druckereien oder Papierherstellern zum Download zur Verfügung gestellt. Wenn du dich auskennst, kannst du dir auch selbst eines erstellen. ICC-Profile installierst du auf deinem Computer und kannst sie dann je nach Bedarf auswählen und verwenden. In der Bildbearbeitungssoftware solltest du als Standard das ICC-Profil einstellen, das du am häufigsten verwendest und es nur für „Spezialanwendungsfälle“ ändern.

Verwende Farbmanagement auch für den Druck
Wenn du deine Bilder drucken (lassen) möchtest, ist es wichtig, dass du auch hier das richtige Farbmanagement verwendest. Es gibt zum einen spezielle Profile für verschiedene Druckmedien und zum anderen welche für den verwendeten Drucker. Dazu weiter unten mehr. Für den Ausdruck von FineArt-Prints, speziell für großformatige Drucke, führt bei aller Recherche an den beiden Branchenriesen Epson und Canon am Ende meist kein Weg vorbei.

Überprüfe deine Einstellungen
Es ist wichtig, dass du die Farbdarstellung regelmäßig überprüfst, um sicherzustellen, dass sie konsistent sind. So solltest du beispielsweise das Kalibrieren deines Monitors von Zeit zu Zeit wiederholen und dabei darauf achten, dass die Umgebungsvariablen (Tageszeit, Lichteinfall, Standort des Geräts) mit denen der ersten Kalibrierung übereinstimmen. Daraus ergibt sich logisch, dass ein Standortwechsel des Monitors unbedingt eine erneute Kalibrierung nach sich ziehen sollte.

Der Druck – eine spezielle Herausforderung​

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Wenn es um den Druck von Fotos geht, sind ein paar weitere Hürden zu nehmen, insbesondere wenn du selbst drucken möchtest. Hier sind einige der wichtigsten und wie du sie meistern kannst:

Farbmanagement bei der Zusammenarbeit mit Druckereien
Wenn du deine Bilder drucken lässt, ist es wichtig, dass du die gleichen Parameter verwendest wie die Druckerei. Erkundige dich, welche Profile und Farbeinstellungen in der Bilddatei enthalten sein sollen, die du an die Druckerei weitergibst. Oft gibt es diese Informationen bereits auf der Webseite des Unternehmens. Wenn du unsicher bist, empfiehlt sich aber auf jeden Fall eine individuelle Nachfrage. Wäre doch jammerschade, wenn du Geld investierst und das fertige Produkt dann doch andere Farben zeigt als du erwartet hast.

Farbmanagement für verschiedene Druckmedien
Unterschiedliche Druckmaterialien wie Fotopapiere, Leinwand oder Metall geben Farben auch unterschiedlich wieder bzw. nehmen die Druckfarbe unterschiedlich auf. Es ist wichtig, dass du die richtigen Einstellungen für das jeweilige Trägermaterial verwendest. Es gibt auch nicht „das eine Fotopapier“ und eine einzige Einstellung dafür! Hersteller von Fotopapieren geben in der Regel an, welche Einstellungen am Drucker (bzw. im Druckertreiber) notwendig sind und/oder stellen ein ICC-Profil zur Verfügung. Das solltest du unbedingt beachten!

Qualität der verwendeten Druckerpatronen
Bei all den zu beachtenden Aspekten ist dies ein Thema, das leicht ins Hintertreffen gerät. Minderwertige oder abgelaufene Druckerpatronen können die Farbwiedergabe beeinträchtigen und zu unerwarteten Farbabweichungen führen. Deshalb ist es wichtig, hochwertige und kompatible Druckerpatronen zu verwenden, die speziell für den Druck von Fotos entwickelt wurden. Verwendest du z.B. einen EPSON-Drucker, solltest du die dafür empfohlenen EPSON-Druckerpatronen verwenden und keine Fremdhersteller. Jedenfalls dann, wenn du wirklich gute Qualität benötigst. Besonders, wenn du eine größere Menge an Bildern drucken möchtest, solltest du zuvor überprüfen, dass deine Druckerpatronen in gutem Zustand sind.

Weitere Informationen findest du hier in unserer Community:​

Das Forum zum Farbmanagement


Videos und Webinare zum Farbmanagement in der Mediathek


Allen, die gerne selber drucken möchten, empfehle ich dringend die sehr gute Abhandlung zu den technischen Aspekten des FineArt Druckens von unserem @Pattebaer im NF-Club (*)


(*)Eine aktive Teilnahme am NF-Club erfordert eines der folgenden Abonnements: Club, Premium, Platin oder VIP.

Bildnachweis: Pixabay
 
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