Fantastik land - kreuz und quer durch Südnorwegen

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Nur einige Minuten zeigt sich die Sonne. Um 5:30 Uhr ist sie wieder weg.

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He, he

Der Spalt der sich im deinen Bild von links nach rechts zieht ist die Sollbruchstelle an der der Preikestolen irgendwann mal abbricht. Das ist ernst gemeint.

Vielleicht noch eine Info dazu. Der Preikestolen wird im September fuer 8-9 Tge komplett gesperrt, da Tom Cruise dort Szenen fuer den neuen Actionfilm Mission Impossible 6 dreht.
Fuer den ganz Interressierten. Das ist vom 20-29 September. In dem Zeitraum soll ein anderes Platau dort oben fuer Besucher zugaenglich sein.



Gruss Mark

Wie ich sehe habt ihr auch regen gehabt. Kommt dieses Jahr wirklich sehr oft vor:frown1:
 
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Was hast Du denn an Ausrüstung mitgeschleppt?

Nur die D700 und das Nikkor 28-105. Ich mag diese alte Linse bezüglich des Brennweitenbereichs und der passablen Macro-Möglichkeit. Da wir oft längere Wanderungen gemacht haben, wollte ich nicht mehr Objektive mitnehmen. Während des Kletterns hatte ich eine Olympus EPL-3 mit; da ist mir die D700 zu groß und zu schwer. Viele Kletterfotos sind aber nicht gemacht worden.
 
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Der Spalt der sich im deinen Bild von links nach rechts zieht ist die Sollbruchstelle an der der Preikestolen irgendwann mal abbricht. Das ist ernst gemeint.

Klar bricht der irgendwann ab. Nichts ist für die Ewigkeit. Soweit mir bekannt, wird der Spalt regelmäßig geologisch untersucht.
 
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Den Rest des Tages ist faulenzen und Schlaf nachholen angesagt. Es regnet eh immer wieder. Auch am folgenden Tag lässt das Wetter .... nun ja .... Raum für Verbesserungen. Das richtige Wetter also für einen Fahrtag. Es geht vom Campingplatz Preikestolen bis nach Kinsarvik an einem Seitenarm des Hardangerfjordes. Mit der Fähre über Fjorde, durch Tunnel, über Berge, u. a. auf der R520 über das Saudafjell, zumindest bei passablem Wetter sehr lohnend. Wasser überall. Von oben, von unten, von der Seite ... mehrmals fühlen wir uns wie in einer Autowaschanlage, weil neben der Straße herabstürzende Wasserfälle diese mit ihrer Gischt einhüllen. Einige Wasserfälle unterwegs gelten als Touristenattraktionen, u. a. der bekannte Latefoss. Wir steigen, wenn überhaupt, immer nur kurz aus. Immerhin wird man bei der Weiterfahrt wieder einigermaßen trocken. Meist wird nur aus dem fahrenden Auto geknipst.

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Am Campingplatz in Kinsarvik angekommen, sagt der Betreiber, Bergen hätte heute einen neuen Rekord aufgestellt. Es ist der 26. Juni - und an jedem Junitag hatte es dort geregnet. Außerdem müssen wir feststellen, was für Weicheier wir doch sind. Wir in Fleecejacken, norwegische Kinder am Strand mit Badehose.

Am späten Abend dann ein Hoffnungsschein über den Bergen des Folgefonna.

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Kinsarvik ist ein möglicher Ausgangspunkt für Wanderungen in der Hardangervidda. Ursprünglich hatten wir eine mehrtägige Wanderung dort angedacht. Aber dafür ist es in diesem Jahr, Ende Juni, definitiv noch zu früh. Oberhalb von 900 m liegt noch sehr viel Schnee und die Sommerbrücken stehen bestimmt noch nicht. Also lassen wir das.

Der nächste Tag soll einigermaßen trocken werden, evtl. sogar mit etwas Sonne. Wir wollen die bekannte Wasserfallwanderung - vier Wasserfälle in 3-4 Stunden - ab Kinsarvik machen. Eine kurze Unternehmung, die man auch bei unsicherem Wetter angehen kann. Die Wasserfälle sollten ja gut bestückt sein. Es geht durch das Husedalen. Beim Start (in Kinsarvik, also auf Meereshöhe!) überlegen wir, ob wir Handschuhe anziehen sollen. Tun's dann doch nicht und frieren.

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Auf dieser Wanderung kann man bis an den Rand der Hardangervidda gelangen. Wir kehren vorher um, haben genug Wasser gesehen. Gegen Abend kommt die Sonne raus. Der Wetterbericht verspricht nun 3 (d_r_e_i !) schöne sonnige Tage. Also auf zur Trolltunga.​
 
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Die Wanderung zur Trolltunga ist trotz ihres hohen Anspruchs sehr beliebt. Man kann eben spektakuläre (Grummel-)Fotos machen. Die Strecke beträgt einfach ca. 11,5 km, wobei etwa 1200 Höhenmeter zu bewältigen sind. Es handelt sich anders als beim Preikestolen nicht um einen gut ausgebauten Weg, zudem sind in der Regel viele Schneefelder zu queren. Man sollte für den Hin- und Rückweg ca. 10 Stunden einplanen. Wir werden einigen Wanderern begegnen, die unzureichend ausgerüstet sind und merklich überfordert wirken.

Eines unserer Prinzipien lautet, gegen den Strom zu schwimmen. Wenn die Massen runterlaufen, steigen wir auf und umgekehrt. Also wieder eine Zeltübernachtung am Zielort - das bedeutet erweitertes Gepäck. Wir lassen es gemütlich angehen, shoppen erstmal ausgiebig in Kinsarvik - und stehen dann auf dem Weg zum Ausgangspunkt Tyssedal zwei Stunden im Stau, da die Straße wegen Sprengarbeiten temporär gesperrt ist. Erst um 14 Uhr kommen wir in Tyssedal an. Es gibt zwei Parkplätze; der obere (5 km weiter und etwa 300 m höher gelegen) ist für Wohnmobile gesperrt. Verständlich, da das Sträßlein sehr schmal ist. Vom im Wanderführer angekündigten Shuttlebus keine Spur. Wir haben's ein bisschen eilig - das Abendlicht an der Trolltunga will genutzt sein! Also los, dann eben zusätzliche 5 km Asphalt. Nach ca. 1 km hält ein Landrover mit zwei Jungs aus Wuppertal und nimmt uns mit. Glück gehabt. Der obere Parkplatz ist rappelvoll, gerade noch so finden die Jungs einen Platz. Ein Vorgeschmack darauf, wie viele Leute hier unterwegs sind.

Um 15 Uhr nehmen wir den eigentlichen Anstieg unter die Füße. Es kommen uns sehr viele Menschen entgegen. Noch mehr, als ich vorher dachte. Wir stellen fest, dass die Trolltunga bei deutschen Touristen nicht so populär ist wie bei Engländern, Spaniern, Japanern, Franzosen - und den Norwegern selbst. Viele Nationalitäten hier unterwegs, kaum Deutsche. Und wir sind froh, dass nur relativ wenige mit uns aufsteigen. Alle mit großen Rucksäcken.


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Blick auf den Stausee Ringedalsvatnet. Die Trolltunga befindet sich irgendwo an der Steilwand links der Bildmitte.

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Gut zu sehen: Keine Wanderautobahn wie auf den Preikestolen, aber immerhin Trittsteine im Wasser.

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Eine klasse Reisereportage mit schwindelerregenden und fantastischen Landschaften. Die detaillierten Tourenbeschreibungen inklusive Witterungsverhältnissen zeigen deutlich auf, dass es durchaus mal usselig zur Sache ging. Von meiner Seite absolute Hochachtung vor Eurer Leistung und Beharrlichkteit, die eins ums andere Mal mit wunderbaren Ausblicken belohnt wurde.

Aufgenommen in unsere Highlights und ich freue mich auf die Fortsetzung :up:
 
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Danke! Zweimal Südnorwegen in den Highlights - das hat diese Landschaft auch verdient :)
 
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Der Weg ist gut markiert, darüber hinaus erreicht man immer nach vollen 1000m ein Schild, das die jeweilige Entfernung angibt.

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Drei Anmerkungen. Falls es noch nicht klar war: Trolltunga ist die Zunge des Trolls. Die Perspektive, dass diese Felszunge scheinbar über die Berge ragt (wie auf dem Schild in der rechten oberen Ecke zu sehen), erreicht man nur mit Abseilmanövern in die Schlucht, benötigt also Seil, Gurt, Steigklemme. Wussten wir nicht, hatten wir nicht dabei, sondern im Auto. Und: Wo jährlich 40.000 Menschen (lt. Wikipedia) sind, gibt es immer wieder Ignoranten, die es nicht schaffen, ihren Müll wieder ins Tal zu tragen. So sauber und müll-frei Norwegen überwiegend ist, an der Trolltunga ist es leider nicht so.​
 
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Gegen 21 Uhr kommen wir an. Es ist noch ziemlich Betrieb und wir können nur hoffen, dass jeder eine Lampe dabei hat. Denn bis die wieder im Tal sind, wird Mitternacht durch sein. Eine Gruppe aus Indien ist auch da.

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Wir sind aber nicht die einzigen, die hier übernachten. Etwa 20 Zelte stehen vertreut auf dem Plateau, das, anders als der Preikestolen, dafür auch passable Voraussetzungen bietet.

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Am späten Abend sind fast alle Zungenbesucher weg, aber noch Sonnenlicht da. Um 21:30 musste man für ein Foto Schlange stehen, jetzt haben wir Ruhe und Zeit. Da wir seit 35 Jahren dem Klettersport frönen, sind wir luftige Stand-, Sitz- und Aussichtsplätze gewohnt. Am Kjeragbolten wie am Preikestolen hatten wir keine Probleme, uns der Tiefe auszusetzen. Die Trolltunga ist nochmal eine andere Nummer. Sie ist an der Spitze keine 50 cm dick, 700 m tiefer liegt der Ringedalsvatnet. Da tastet sich auch Chris vorsichtig ran.

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Aber dann will sie wissen, wie lange ein Steinchen dort in der Luft ist ...

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Puuuuh, Respekt -der grüne Daumen ist für Chris.

Beim Betrachten der fantastischen Bilder -grummel- stelle ich gerade fest, was für ein Weichei ich bin.:D
 
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Nun ja, 35 Jahre klettern machen durchaus süchtig. Süchtig nach Exponiertheit, Luftigkeit, "spacigem" Ambiente. Daher haben wir solche Locations in Südnorwegen aufgesucht, gerade Kjerag, Preikestolen und Trolltunga waren uns die wichtigsten Ziele. Wo sonst findet man mehrere solche Erlebnisse auf recht engem Raum? Wenn man bedenkt, dass man auf dem Kjeragbolten in der dreifachen Höhe des Eifelturms über dem Fjord steht ... toll! Für uns jedenfalls. Wer nicht absolut schwindelfrei ist, sollte da nicht drauf.
 
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Da bin ich weder absolut schwindelfrei, noch relativ, sondern gar nicht.

Am Anfang hatte ich sogar Angst im Flieger. Jetzt bin ich aber schon so oft geflogen, dass es völlig normal für mich ist.
Aber im Heli, Buschflieger, oder allem, was weniger als hundert Plätze hat, war ich nur auf dem Boden.

Steil ist kein Thema. Im Winter bin ich genug Steilhänge gefahren (Ski), auch solche, bei denen andere sich nicht trauten. Aber eben nur steil, nicht ohne Halt (für mich) senkrecht ...
 
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Die Nacht ist kalt, knapp über 0°C. Und die Sonne lässt sich am nächsten Morgen etwas Zeit. Toller Blick auf Ringedaslvatnet und Folgefonna.

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An der Trolltunga wird schon wieder Schlange gestanden.

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Wieder am Parkplatz in Tyssedal angekommen (diesmal mit dem Shuttle ab dem oberen Parkplatz, wir waren die einzigen Passagiere) geht es weiter nach Bergen. Die Fahrt geht durch den Folgefonna-Tunnel, über einen Seitenarm des Hardangerfjordes und dann in etwa an diesem entlang. Kurz vor Bergen passieren wir den begehbaren Wasserfall Steindalsfossen.

So sieht es hinter dem Wasserfall aus, jedenfalls mit 1/20 Sek. Belichtungszeit:

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