Es hat einmal die Zeit gegeben, da gab es keinen Autofokus, hohe ISO in unserem Sinne waren völlig unbekannt, viel mehr als vier Bilder pro Sekunde war auch nicht wirklich möglich und mehr als 36 Aufnahmen hintereinander sowieso nicht. Trotzdem hat es Fotografen gegeben, die Sport fotografierten und das taten, was Du und andere für schlichtweg unmöglich halten. Und da wird die D800, die in sämtlichen Merkmalen den damaligen Kameras haushoch überlegen ist, als für diesen Zweck wenig tauglich bezeichnet.
Ich habe Berichte von Sportfotografen gelesen, die damals, als der Autofokus im Profibereich eingeführt wurde, bald den Autofokus abschalteten, weil sie manuell besser waren. Dazu gehört nämlich auch Können dazu und das kann man sich mit viel Übung aneignen. Heute sind alle schon so verwöhnt, dass diese Fertigkeiten fast völlig vergessen worden sind und sogar für unmöglich gehalten werden.
Der Autofokus ist sicher besser geworden, aber das möchte ich mal erklärt bekommen, wie man etwa mit dem Autofokus auf einen Tischtennisball während des Flugs fokussiert. Ich denke, dass man auch heute noch vorher fokussieren muss, und das kann man auch manuell tun. Außerdem bin ich der Meinung, dass auch heute noch das Timing extrem wichtig ist. Neun Bilder in der Sekunde sind schön, aber letztendlich hilft das alles nichts, wenn der Fotograf nicht im richtigen Moment auf den Auslöser drückt.
Trotzdem würde auch ich die D700 der D800 vorziehen, aber nicht weil die D800 dazu nichts taugen würde. Die Vorzüge der D800 werden in diesem Fall allerdings auch nicht unbedingt zu besseren Bildern verhelfen. Daher würde ich die rund 1000,- Euro lieber für bessere Objektive oder für eine Reise mit dem Partner verwenden. Bessere Objektive werden mehr Bildqualität bringen und eine Reise mehr Gelegenheiten für schöne Fotografien.