Erreichung der optimalen Rauschfreiheit

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Laut DxOMark ist das Rauschverhalten der D4 und D800 bei gleicher Ausgabegröße immer minimal besser als bei der D3. Auch im High-ISO-Bereich. Das deckt sich mit meiner allgemeinen Erfahrung mit neueren Kameras mit immer höherer Auflösung. Insgesamt wird das Rauschen mit jeder Generation weniger bei gleichzeitiger Auflösungsverbesserung.

Nur, wer auf 100%-Ansicht zoomt, sieht mehr Rauschen. Für Kunden, die das tun, könntest du eine etwas stärkere Entrauschung einsetzen. Das Farbrauschen muss stark gedämpft werden, wobei die Details meist erhalten bleiben. Ich finde die Farbentrauschung von Adobe ACR (Photoshop und Lightroom) völlig zufriedenstellend.

Mit deren Helligkeitsentrauschung bin ich weniger zufrieden. Sie ist zwar nicht schlecht, aber noch lange nicht ideal, wie ich finde. Auch das muss dich nicht weiter kümmern, denn dank der hohen Auflösung ist der Schaden gering, wenn feine Details verloren gehen, da sie dank der hohen Auflösung im Vergleich zum Gesamtbild sehr klein sind. Um diesen Detailverlust zu verschleiern, kannst du das Bild nach der Entrauschung und Entwicklung verkleinert. Zum Beispiel auf 12 Megapixel, wie aus der D3. Das Ergebnis wird sehr gut sein.

Ich stand vor der gleichen Problematik. Mir sagte eine Kunde, dass ihm meine Bilder sehr gefallen, aber viel zu stark rauschen. Er sah sich meine Bilder, die für Ausbelichtungen in 20x30 bestimmt, und entsprechend stark nachgeschärft waren, in 100%-Ansicht auf dem Bildschirm an.

Seitdem lege ich zwei Ordner an. Einen für die Druckversionen in höchstmöglicher Auflösung, nur farbentrauscht, gut geschärft und zugegebenermaßen in 100%-Ansicht nur für den Kenner, dafür auf dem Papier für jedermanns Augen sehr schön. Und einen zweiten Ordner mit den glattgebügelten Bildschirmversionen, stark entrauscht, nur durch Kontrastanhebung geschärft und nicht durch Dekonvolution, und mit einem geeigneten Algorithmus auf 1/4 verkleinert. Diese Version bietet kaum Anlass für Pixelpeeper zum Quengeln. Gedruckt würde sie aber schlechter aussehen.
 
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Danke herzlich allen die sich die Mühe gemacht haben, Antworten zu posten!
Ich habe daraus recht viel mitnehmen können und werde meine Arbeitsweise wohl ein wenig umstellen müssen um den heute üblichen Erfordernissen gerecht zu werden. Und mit der D800 habe ich jetzt jedenfalls mehr Freude als vor dieser Diskussion! :)
Beste Grüße
Hans.
 
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@ Hans:
Also ich habe ja nur die D800E aber die ist bei skalierten Bildern um einiges besser als die D3.
Aber sie benötigt auch 0,5 px weniger als die D800 in punkto Nachschärfen.
Letztendlich steht der Schärferegler in C1 oft auf 0 gerade bei High ISO Bildern.
Damit komme ich sehr gut klar.
Wenn man Entrauschen muß, dann so wie schon beschrieben.
Erstmal das Farbrauschen weg. Da die E weniger Kontrastrauschen theoretisch produziert bezogen auf die gleiche Endschärfe einer D800 kann ich mir diesen Schritt oft sparen. Notfalls müssen ein paar Details dran glauben.

Wenn das nichts mehr hilft skalieren. Das geht bis ISO 6400 sehr gut.

Wer braucht in deinem Bereich schon die volle Auflösung (was ja auch die entsprechenden Linsen vorraussetzt)?

Somit kann man da gut die Reserven der D800 und natürlich noch mehr der E nutzen.:)
Wichtig hierbei sehr gute Linsen einsetzen um notfalls ein paar Details opfern zu können...;)

Fazit:
Die gesamte Kette muß stimmen um noch möglichst viel retten zu können.
Beherzigt man das kommt man mit der D800/E sehr gut auch bei hohen ISO Werten klar.
 
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Sehr interessant für mich auch dieser Thread!

Was mich noch interessieren würde eure erfahrung beim nachschärgen

Wenn ich das richtig verstanden habe schärft ihr nur bei ausdrucken nach!?
Wieviel stellt ihr da so ca. ein ( ich weiß schon das man dass in der 100% ansicht macht) aber wenn ich das so lese habe ich den Eindruck dass man beim Drucken generell mehr Schärft bzw. eher Überschärft - stimmt das so?
 
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beim Drucken generell mehr Schärft bzw. eher Überschärft - stimmt das so?

Man schärft immer entsprechend des Ausgabemediums und der Ausgabegrösse. Tintenpunkte laufen auf den Papierfasern an den Rändern aus. Das ist zwar ein mikroskopisch kleines Phänomen, aber es sorgt dafür, dass Papierbilder weicher wirken und das kompensiert man mit etwas mehr Schärfung. Also: Für's Papier geschärfte Bilder sehen am Bildschirm unnatürlich kantig aus und umgekehrt sehen für den Monitor optimierte Bilder auf Papier etwas flau und kontrastlos aus.
 
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@-1:Danke für den Hinweis, dass der Postprozess auch bei der neuen D800 immer noch besser greift als das kamerainterne Programm.

@-2:Hallo danke, dass ist eine tröstliche Info. Ich verwende auch DxO als RAW Konverter. Im Reportagebereich arbeite ich auch gerne mit Auto-Iso, weil sehr wechselnde Situationen möglichst blitzartig beherrscht werden sollen.
Und du stellst tatsächlich auf Hi-1? Ich habe mich bis dato über 3200 nicht hinaus getraut. Verwendest du unter DxO ein bevorzugtes Profil in diesem Fall? Danke für weitere Infos.
Beste Grüße Hans.

Hallo Hans!

Ja, hab's auf Hi-1 aber wie schon gesagt, nur ca 14 Fotos auf Hi-1 (und weitere 20 über 6400). Sage dazu 'No-light'-Aufnahme :)

Nein, verwende keine speziellen Profile bei DxO, nur eines welches auf alle neuen Bilder angewendet wird. Schaue mir nur die Bilder durch und drehe manchmal an den Einstellungen, meistens nur Belichtung oder Weißabgleich, manchmal schärfen und fast nie beim entrauschen.
 
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b) RAW und händische Rauschunterdrückung in Photoshop? Ligthroom? DxO?

+ leichte (0,3) Überbelichtung und dabei lieber nochmals eine ISO-Stufe hoch gehen. Außerdem blitze ich im Zweifelsfall, was bei entsprechender Einstellung wenig auffällt.

Update:
Wer bei uns Hochzeiten fotografieren läßt bekommt generell ein Buch - danach können die Bilder auf der DVD sein wie sie wollen. Der Ansatz "gib uns die Bilder, wir machen dann daraus ein Fotobuch" funktioniert meistens nicht, zumindest nicht für Hochzeiten.

/b!
 
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Man schärft immer entsprechend des Ausgabemediums und der Ausgabegrösse. Tintenpunkte laufen auf den Papierfasern an den Rändern aus. Das ist zwar ein mikroskopisch kleines Phänomen, aber es sorgt dafür, dass Papierbilder weicher wirken und das kompensiert man mit etwas mehr Schärfung. Also: Für's Papier geschärfte Bilder sehen am Bildschirm unnatürlich kantig aus und umgekehrt sehen für den Monitor optimierte Bilder auf Papier etwas flau und kontrastlos aus.

Schärfst du da für eine Audruck in der 100% ansicht oder kommt es dabei auch auf die Druckgröße und auflösung an?

DAnke für die Info
 
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Schärfst du da für eine Audruck in der 100% ansicht oder kommt es dabei auch auf die Druckgröße und auflösung an?

Für den Ausdruck passe ich zuerst die Dateigrösse der Grösse des Ausgabemediums an. Druckgrösse und Auflösung sind wichtige Parameter, die bei der Schärfung berücksichtigt werden müssen. Ich mache das alles im NIK-Sharpener. Auf dessen automatische Berechnung der notwendigen Schärfung kann man sich sehr gut verlassen.
 
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