Eine kleine Geschichte der D-Generation

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Phönix

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Nun eigentlich habe ich ja eine D200 und eigentlich finde ich die auch ganz toll. Doch neulich entdeckte ich hier im Forum ein Bild, welches mit einer analogen Kamera gemacht wurde, das eine Atmosphäre ausstrahlte, die ich selten bei digitalen Fotos gesehen hatte.
Da ich immer offen für neue (naja eigentlich ja nicht so neue :D ) Dinge bin, wollte ich nun auch mal versuchen ein wenig mit Schwarzweissfilm zu experimentieren.
Tja, nun bin ich aber jemand, der macht es wenn dann richtig. Also erst mal hingesetzt und geschaut, was für ne Kamera ich brauch und welche Nikon kommt für mich in Frage. Bei der Recherche fiel mir auf, dass die Analogen, die mir gefielen doch recht teuer sind. Also bevor ich mir sowas hole, doch lieber erst mal ausprobieren obs was für mich ist.
Nur woher bekomm ich jetzt ne schöne Analoge? Wir haben leider nur sone Bridgekamera, die in keiner Weise analoge Wertigkeit vermittelt. Wo bekommt man heute noch Werte - richtig, bei Opa! Der hat mir mit einem breiten Grinsen auch gern seine Exa mit einem Zeiss Tessar 50mm 2.8 geborgt. Ich glaub der hatte schon sone Ahnung. Das gute Stück dürfte 50 Jahre auf dem Buckel haben. Natürlich dazu gleich den passenden Handbelichtungsmesser :rolleyes:
Ich also losgezogen, denn ich brauchte ja noch nen Film. Nach zwei erfolglosen Versuchen, fand ich im dritten Laden eine freundliche Verkäuferin. Sie meinte, den angebotenen Film könne man auch schwarzweiss entwickeln. Gut, geht auch, dachte ich mir. Bis ich sah dass es ISO 400 ist. Nun leider hat meine Kamera nur eine maximale Verschlusszeit von 1/150 und da draußen die Sonne schien...
Im fünften Fachgeschäft dann endlich ein Ilford mit ISO 125. Also zu Hause den Film im dunklen Keller reingefummelt und los gehts. Nunja, was soll ich sagen anfangs wars ein wenig frustrierend. Erst mal den Lichtschachtsucher mit Lupe aufgeklappt. Hmmm...ziemlich duster. Achso klar, Blende aufmachen. So kein Mikroprisma, kein Schnittbildkeil - nagut da eben pi mal daumen scharfstellen. Klick - verdammt die Blende vergessen zurück zu stellen. Und jetzt ist auch noch das Sucherbild weg??? Stimmt ja, kein Rückschwingspiegel. Also zum nächsten Bild gedreht - Sucherbild wieder da, also nochmal. :D
So bin ich dann den Vormittag durch die Stadt. Irgendwann hatte ich mich auch an die fehlende Springblende gewöhnt und es begann richtig Spass zu machen. Als ich wieder nach Hause kam, war der Film voll und ich glücklich über diese schöne Erfahrung. Jetzt noch schnell den Film zurückkurbeln - komisch. Opa angerufen und gefragt, wann man denn genug zurück gespult hat. Der meinte, wenns ganz leicht zu drehen ginge. Gings schon von Anfang an - da hat wohl das Zahnrad nicht gegriffen, Film wurde nicht transportiert und ich hab den ganzen Vormittag Bild zwei belichtet und kein einziges Bild gemacht :frown1:
Und trotzdem war es toll. Fotografieren als echtes Handwerk ohne gleich zu wissen was draus wird. Endlich mal nach Gefühl mit Blende und Verschlusszeit arbeiten - toll!
Jetzt will ich auf jeden Fall eine Analoge haben, trotz der Startschwierigkeiten.
Ich muss nur noch rausfinden, welche alte Nikon für mich in Frage kommt. Also was ich auf jeden Fall nicht brauche ist irgendwelche Automatik. Ein Belichtungsmesser wäre toll und irgendwie fand ich am Ende auch dieses tollen Lichtschachtsucher genial. Allerdings ist mir eines am wichtigsten es soll so viel wie möglich mechanisch sein, damit ich auch bei Ausfall der Batterie mal weiter machen kann. Was mir vorschwebt sind F3 oder eine der FMs. Euer Rat würd mich interessieren.

Gruß Felix
 
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Hallo Felix,

Deine Erfahrungen kann ich nachvollziehen - habe ebenfalls eine D200 - für das bewußte Fotografieren nehme ich jedoch eine F3.

Sowohl F3 als auch FM (2) sind ideal um dieses Erlebnis zu geniessen. Die Unterschiede sind allerdings schon beträchtlich... um nur einmal einige aufzuführen:

F3 - Wechselsuchersystem (also auch ein Lichtschacht möglich), Zeitautomatik, auch kompletter M-Betrieb möglich, Belichtungsgewichtung 80:20, super robust und hochwertig verarbeitet.

FM (2) - hier würe ich die FM2 empfehlen - kein Wechselsucher, kompletter M-Betrieb (Strom nur für Bel-messer), Belichtungsgewichtung 60:40.

Vielleicht findest Du jemanden in Deiner Nähe, der Beide hat - ausprobieren ist m.E. der wichtigste Schritt auf dem Weg der Entscheidung.

Viele Grüße

Christian
 
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Hallo Felix,

eine schöne Geschichte - zurück in die Zukunft sozusagen. :)

Da man heute auf dem Gebrauchtmarkt die Kameras sehr günstig bekommt würde ich nach einer FM2(n) oder F3 in Topzustand suchen. Beides sind echte Klassiker, die erstgenannte ist bis heute mit 1/4000s die schnellste mechanische Serienkamera der Welt. Die Batterie braucht man nur für den Belichtungsmesser, sonst arbeiten die Kameras rein mechanisch und hat auch keine Automatikfunktionen. Die F3 ist ebenso faszinierent und das Arbeitspferd vieler Profifotografen, hat aber mit Zeitautomatik einen elektronischen Verschluss.
 
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Wenn alles mechanisch sein soll und die Kamera auch ohne Batterie funktionieren soll, dann würde ich einfach mal zur FM-2 raten. Die bekommt man eigentlich recht günstig. Lichtschacht hast Du dann allerdings nicht. Aber immerhin 1/4000, da sollte es auch mit 400ASA nicht allzu große Probleme geben ;)

Phönix schrieb:
... Doch neulich entdeckte ich hier im Forum ein Bild, welches mit einer analogen Kamera gemacht wurde, das eine Atmosphäre ausstrahlte, die ich selten bei digitalen Fotos gesehen hatte. ...
Jetzt würde mich natürlich auch interessieren welches Bild eine Atmosphäre ausstrahlt die bei Digitalfotos so selten sein soll? Reine Neugier.

Grüße
-- Rüdiger
 
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Horst S. schrieb:
... Die F3 ist ebenso faszinierent und das Arbeitspferd vieler Profifotografen. Die Batterie braucht man nur für den Belichtungsmesser, sonst arbeiten die Kameras rein mechanisch.
Ich dachte die F3 hätte einen elektronischen Verschluss und ohne Batterie gibt es nur eine Notzeit?

Grüße
-- Rüdiger
 
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rstobbe schrieb:
Ich dachte die F3 hätte einen elektronischen Verschluss und ohne Batterie gibt es nur eine Notzeit?
Ja klar, habe es blöd geschrieben, das gilt nur für die FM-Serie. Hab's editiert. :take0:

Wenn wir gerade dabei sind: Die FM3a hat einen Hybridverschluss, der mit Zeitautomatik elektronisch, sonst rein mechanisch arbeitet.
 
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Hier ist das Bild was mich fasziniert. Hoffe es ist okay, dass ich es verlinke.

Übrigens muss ich sagen, ist die alte Kamera von meinem Opa gut und schön aber zwei Sachen find ich eine unerlässliche Hilfe, das ist die Springblende und der Prismenring.;)

Zur Kamera. Also wenn die F3 nicht ohne Strom voll funktionsfähig ist, dann würde ich schon zur FM2 tendieren. Wobei natürlich auch noch die FM3a in die überlegung fällt. Nunja, denn ich weiß nicht, wie es mit der Blitztechnik bei der FM2 aussieht die FM3 hat ja TTL soweit ich weiß. Generell ist die Frage ob ich denn einen modernen Blitz (SB 800) mit der alten Kamera verwenden kann?
Nochwas würd mich interessieren. Gibt es eigentlich Belichtungsmesser die komplett ohne Strom gehen, sodass man da völlig unabhängig ist?
 
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Ach ja: An einer FM/FM2 oder F3 kann man auch jedes AF, AF-I und AF-S Objektiv ohne "G" und "DX" problemlos betreiben - Nikon halt. :D
 
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Phönix schrieb:
Nunja, denn ich weiß nicht, wie es mit der Blitztechnik bei der FM2 aussieht die FM3 hat ja TTL soweit ich weiß. Generell ist die Frage ob ich denn einen modernen Blitz (SB 800) mit der alten Kamera verwenden kann?
Ja, bei FM-Serie im A- und M-Modus. Mit der FM3a auch TTL.

Phönix schrieb:
Nochwas würd mich interessieren. Gibt es eigentlich Belichtungsmesser die komplett ohne Strom gehen, sodass man da völlig unabhängig ist?
Jeder gute alte Handbelichtungsmesser mit Analoganzeige kann das. :)
 
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Phönix schrieb:
Jetzt will ich auf jeden Fall eine Analoge haben, trotz der Startschwierigkeiten.
Ich muss nur noch rausfinden, welche alte Nikon für mich in Frage kommt. Also was ich auf jeden Fall nicht brauche ist irgendwelche Automatik. Ein Belichtungsmesser wäre toll und irgendwie fand ich am Ende auch dieses tollen Lichtschachtsucher genial. Allerdings ist mir eines am wichtigsten es soll so viel wie möglich mechanisch sein, damit ich auch bei Ausfall der Batterie mal weiter machen kann. Was mir vorschwebt sind F3 oder eine der FMs. Euer Rat würd mich interessieren.

Gruß Felix


Da gibt es eine gute Geschichte dazu:

Nikon F3 dauerhaftigkeit
 
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Horst S. schrieb:
Ach ja: An einer FM/FM2 oder F3 kann man auch jedes AF, AF-I und AF-S Objektiv ohne "G" und "DX" problemlos betreiben - Nikon halt. :D


Nun ich muss gestehen, die Kompatibilität, auch wenn sie oft belächelt wird von anderen, war für mich ein wichtiges Argument mich für Nikon zu entscheiden. Jetzt wo ich auch analog fotografieren will bin, wiedermal sehr glücklich damit, dass Nikon sich so lange treu geblieben ist.
Hab mitlerweile sogar mehr Ai/Ais Festbrennweiten als AF Zooms.
 
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Phönix schrieb:
... Zur Kamera. Also wenn die F3 nicht ohne Strom voll funktionsfähig ist, dann würde ich schon zur FM2 tendieren. Wobei natürlich auch noch die FM3a in die überlegung fällt.
Mal anders gefragt, hast Du überhaupt vor die Kamera unter Bedingungen zu benutzen wo die Batterie versagen könnte. Denn ansonsten kostet es kaum Gewicht eine Ersatzbatterie mitzunehmen. Die habe ich für die FE-2 und die R3A immer in der Tasche.
Phönix schrieb:
Nochwas würd mich interessieren. Gibt es eigentlich Belichtungsmesser die komplett ohne Strom gehen, sodass man da völlig unabhängig ist?
Klar gibt es sowas, z.B. von Fred Parker: The Ultimate Exposure Computer oder speziell dort das Exposure Value Chart.

Grüße
-- Rüdiger
 
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Phönix schrieb:
..Also wenn die F3 nicht ohne Strom voll funktionsfähig ist, dann würde ich schon zur FM2 tendieren. Wobei natürlich auch noch die FM3a in die überlegung fällt...

Das (klasse) Foto von Klaus ist mit der F3 gemacht. Die Knopfzellen-Batterie in der F3 hält so ein bis zwei Jahre. Wenn sie schwach wird, merkt man das daran, das beim Druck auf die Sucherbleuchtung die Zeiten im Display verschwinden.
Falls sie tatsächlich mal ausfallen sollte (bei mir in den letzten 20 Jahren noch nicht passiert) hast Du noch eine manuelle Notzeit zur Verfügung.
Zeitautomatik ist angenehm, da manuelles Focussieren seine Zeit und Aufmerksamkeit braucht, und man sich durch die Blendenvorwahl etwas Erleichterung verschafft.
Die FM3a ist auch ein Zeitautomat, hat aber gegenüber der F3 ein paar Nachteile:
1. Das Feeling :D :D :D
2. Kein 100% Sucherbild (haben nur die Profimodelle)
3. kein Sucherwechsel möglich
4. Robustheit

Man braucht übrigens nicht unbedingt einen Lichtschacht-Sucher bei der F3, wenn man mal "von Oben" guggen will. Enfach Sucher runternehmen und Belichtung etwas nach unten korregieren, wegen des zusätzlichen Lichteinfalls.

Beispielfoto hier:



Na, Du merkst wohl schon, zu welcher kamera ich dir rate....!

noch etwas Motivationshilfe? OK, kommt sofort!



 
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Also wenn ich dass jetzt alles mal zusammenfasse, kommt doch folgendes bei raus:

FM2 (n):

+ -> komplett mechanisch, 1/4000, sehr preiswert
- -> kein 100% bzw. Lichtschachtsucher

FM3a:

+ -> wie FM2 nur teurer, dafür aber TTL und für schnelle motive auch automatik (bin aber bei manuellem Fokus eh langsam) und ist noch relativ jung im Vergleich
- -> teurer

F3:

+ -> besserer Sucher, sehr robust, Profikamer wertiger verarbeitet???
- -> ohne Strom nicht voll funktionsfähig, nicht so hohe Verschlusszeit, teurer

Tendiere eigentlich zur FM3a, allerdings weiß ich nicht genau, wieviel man dafür hinlegen muss, hat jemand ungefähre Gebrauchtpreise für die Kameras?

Gruß Felix
 
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NikonF3DW3.jpg


nikonf3md4.jpg


nf3hp2885.jpg


f350.jpg


:hehe: :fahne:

FM2n45P.JPG
 
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Phönix schrieb:
Tendiere eigentlich zur FM3a, allerdings weiß ich nicht genau, wieviel man dafür hinlegen muss, hat jemand ungefähre Gebrauchtpreise für die Kameras?

Gruß Felix

F3 gut-200 Euro. Sehr gut 300 Euro. Hab letztens eine Neuwertige für 450 bekommen.
Sinn macht z.B. gut für 200 plus Nikon-Service Säuberung und Check (ca.???). Danach hat man was zuverlässiges mit 1 Jahr Garantie.
 
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Hey, so schicke Produktwerbung ist unfähr, ist man ja voreingenommen :rolleyes:

Ist denn die Verarbeitung der F3 nochmal soviel besser?

P.S.: Tja bin ja moderne Kameras gewöhnt. Habe unter Batterielaufzeit was anderes verstanden:fahne: Allerdings gibt es doch eine Sache, wo mir schon öfters die Batterie Flöten ging - Winterurlaub, bei -20 Grad macht fast jede moderne Kamera schlapp.

Die Knopfzellen-Batterie in der F3 hält so ein bis zwei Jahre. Wenn sie schwach wird, merkt man das daran, das beim Druck auf die Sucherbleuchtung die Zeiten im Display verschwinden.
 
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