Frage DNG und der Unterschied zum NEF

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Hallo zusammen,

wie in diesen Thread http://www.nikon-fotografie.de/vbulletin/showthread.php?t=120862 nachzulesen, versuche ich irgendwie einen vernünftigen Weg zu finden, meine Bilder gescheit zu archivieren.
Als Software verwende ich z.Zt. Photomechanic, CNX2+Plug-Ins und Expression Media 2 unter Mac Os 10.6

Bei dem Versuch EM2 zum Mitspielen zu überreden, kam auch mal kurzfristig der Gedanke auf, DNG statt NEFs zu archivieren.

Ich habe nun sehr viel Zeit mit der Recherche zu diesem Thema verbracht aber so richtig kann mich das DNG nicht überzeugen. Bei der Verwendung des NEFs wird immer auf die mangelnde Vorwärtskompatibilität verwiesen und auf die Tatsache, dass nur CNX direkt in die NEFs schreiben kann (Bearbeitungsschritte), es also proprietär ist.
Fakt ist, dass nahezu jeder beliebige RAW Converter in der Lage ist, NEFs zu öffnen und als JPG oder TIFF zu speichern.
Schaue ich mir das DNG an, stelle ich folgendes fest:
Die meisten RAW Converter sind in der Lage, DNGs zu öffnen und als JPG oder TIFF zu speichern. Soweit ich es verstanden habe (ich habe keine Adobe Produkte), sind lediglich ACR/LR in der Lage Änderungen am Bild direkt in das DNG zu schreiben und das eingebettete JPG zu aktualiesieren. Sollte dies nicht stimmen, wäre es schön, wenn mir hier jemand wiedersprechen würde.

Beim DNG hat es aber wohl auch schon Probleme mit der Abwärtskompatibilität gegeben und DNG ist nicht gleich DNG: Soweit ich es verstanden habe, macht es schon einen Unterschied, ob das DNG in der Kamera erzeugt wurde oder per Adobe Converter umgerechnet worden ist. Ferner werden von den meisten nicht-Adobe-Produkten nur die nicht-linearen DNGs unterstützt (also z.B. keine in DNG umgerechnete JPGs oder TIFFs). Beide Fälle nutzen aber auch die Dateiendung DNG.

Zusammenfassung:
Es gibt viele Raw Converter, die in der Lage sind, DNGs einzulesen und sie in ein anderes Datenformat umzurechnen. Soweit ich es verstanden habe, sind aber lediglich die Adobe-Produkte in der Lage, ein DNG als DNG nach der Bearbeitung zu speichern und somit die Änderungen als auch ein angepasstes Vorschaubild zu sichern. Es gibt lineare und nicht-lineare DNGs. Nicht von jeder Software werden beide unterstützt.

Bei CNX sieht die Situation recht analog aus.
Ich kenne keinen Raw-Converter, der nicht NEFs einlesen kann und diese somit in ein anderes Dateiformat ausgeben kann. Lediglich CNX ist in der Lage, Bearbeitungsschritte im NEF zu speichern und diese über ein aktualisiertes Vorschaubild zur Anzeige zu bringen (NEF als NEF speichern).

Somit stellt sich für mich die Frage, wo der große Nutzen von einem DNG für nicht-Adobe-Nutzer sein soll? Solange ich keine Bearbeitungsschritte in meinem DNG speichern kann und auch das eingebettete JPG nicht aktualiesert wird, kann ich keinen Vorteil gegenüber dem NEF erkennen.

Bzgl. Zukunftssicherheit bin ich relativ entspannt: Selbst wenn Nikon den Support von heute auf morgen einstellen würde und schlagartig CNX nicht mehr funktionieren würde (keine dummen Kommentare an dieser Stelle :D), so gibt es immer noch unzählige Software, auch gerne sehr gute OpenSource, die dieses Dateiformat unterstüzt (zumindest soweit, dass ich noch JPGs oder TIFFs aus den NEFs erhalten würde). Frühestens dann wäre für mich der erneute Zeitpunkt gekommen, u.U. noch einmal über eine Conversion der NEFs nach DNG nachzudenken.

Ferner stelle ich in den letzten Wochen fest, dass kein bisheriges Raw-Format absolute Sicherheit bietet. Ferner wird der Workflow mit Raw erheblich umfangreicher als ein reiner JPG-Workflow, bietet aber auch deutlich mehr Reserven bei der Bearbeitung und Sicherung.
Für mich bleibt es dabei, dass ich NEF fotografiere, diese dann in JPG entwickle, JPGs verwalte/katalogisiere, NEFs und JPGs als Master sichere und ggfls. NEFs als TIFF weiterverarbeite. Das JPG ist augenblicklich in meinen Augen auf lange Zeit das zukunftssicherste und best unterstützteste Format und zusammen mit dem Raw-File hat man alle Alternativen.

Wie seht Ihr das DNG?

Gruß
Michael
 
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Die Diskussion um das Dateiformt ist primär eine Frage der Markt- und Innovationskontrolle zwischen den Marktteilnehmern.

Nikon (und Canon) wollen mit ihren Produkten neue Features ohne großen Aufwand im jeweiligen Dateiformt umsetzen können. Adobe schmeckte das nicht und startete vor einiger Zeit den Versuch, mittels dem "offenen Standard" DNG diesen Vorteil der Kameraproduzenten negieren zu wollen. In dieser von Adobe angedachten Welt, müßten Nikon, Canon und andere Hersteller jeweils bei Adobe vorstellig werden, bis ein neues Feature in DNG abgebildet werden kann. Logischerweise wollen das Nikon und Canon nicht.

Nikon bietet Adobe das Lizenzpaket zu NEF an (um alle Metadaten lesen zu können). Aus o.a. Gründen hat das Adobe bis jetzt noch nicht gemacht - daher müssen Adobeprodukte zBsp den Weißabgleich des Bildes schätzen (und nicht einfach auslesen).

Mein Tipp: Bleib pragmatisch bei jenem RAW Format, daß die meisten Produkte am Markt unterstützen.

LG, Andy

PS:
Ist zwar schon einige zeit her: Auf dpreview findest Du einige pro-DNG Argumente von Barry Pearson (ein von Adobe beauftragter Evangelist) plus einige konträre Sichtweisen (unter anderem von mir - "andrease")
http://forums.dpreview.com/forums/readflat.asp?forum=1021&thread=24014699&page=1
http://forums.dpreview.com/forums/read.asp?forum=1021&message=22893572
 
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Andy,

danke für Deine Ausführung.

Für mich wäre es dann im Augenblick das Verweilen bei NEF.
Ich entnehme Deinen Worten, dass Du es ähnlich handhabst
Darf ich fragen, ob und wie Du Deine NEFs katalogisierst?

Gruß
Michael
 
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Katalogisieren ist bei mir ein einfacher Prozess: (ich fotografiere lieber als katalogisieren :))

Es gibt eine Verzeichnisstruktur am Server (Die Striche sind nur wegen der Forumssoftware dabei):
Photo
--- Jahr 2008
--- Jahr 2009
--- Jahr 2010
------ 2010.01.01 Neujahrstag
--------- JPEG
--------- RAW
--------- Bestof

Wenn ich mit mehreren Gehäusen unterwegs bin:
------2010.01.10 Geburtstag Mizi Tante
--------- D3
------------ JPEG
------------ RAW
--------- D60
------------ JPEG
------------ RAW
--------- Bestof

  • Alle Kamera's sind so eingestellt, daß sie durchgehend Bilder nummieren, nicht immer bei 1 anfangen.
  • Wenn möglich reflektieren die ersten 3 Buchstaben das Kameramodell (statt dem DSCxxxxxx.nef).
  • Alle Kamera's sind auf compressed RAW + JPEG (small/basic) eingestellt.
  • Die Jpegs dienen nur dem schnellen scrollen durch viele Bilder, die ausgesuchten Bestof Bilder werden aus dem jeweiligen NEF erzeugt
  • Alle Original werden aufgehoben
  • verwendete Software = Dateiexplorer des Betriebsystems + Capture NX2
  • Umfang: ca. 300.000 Bilder und 3.000 GB
  • Alle Dia's und Negative habe ich vor Jahren eingescannt - damit fällt das hantieren mit unterschiedlichen Medien weg.

Die "Nachbearbeitung" meiner Urlaubsbilder mache ich üblicherweise während des Rückfluges am Notebook. Eine Batterieladung reicht für das sichten von ein paar tausend Bildern, sowie das selektieren und bearbeiten der Bestof-Bilder (typischerweise zwischen 30 bis 100)

LG, Andy
 
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Super Andy und vielen Dank :up:

eine letzte Frage (obwohl etwas Off-Topic):
Verwendest Du Metadaten? Bei dem Workflow dürfte es aufwendiger sein, die Verschlagwortung, Metadaten und Label konsinstent zu halten, da ja jedes Bild mindestrens 2 mal exisitert.
Im übrigen bei meiner Arbeitsweise das größte Manko...

LG
Michael
 
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Verwendest Du Metadaten?

Metadaten als Beschlagwortung? Nein, nein.
Das wäre der Anfang vom Ende. Da würde ich ja nie mit dem katalogisieren fertig werden. Für professionelle Anbieter von Bilderdatenbanken ist das abosolut notwendig, im privaten Bereich "rechnet" sich das nicht (für mich).

Technische Metadaten? Nicht wirklich.
Aus Neugierde hatte ich in 10 Jahren zweimal per Software Statistiken erstellt, wie häufig ich welche Objektive verwende, welche Kamera's, welche Settings meine "unbewußten" Favoriten sind und dgl.

LG, Andy
 
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Gegen NEF spricht aus meiner Sicht nur, dass Nikon die Informationen über den Weißabgleich in verschlüsselter Form in den NEF-Dateien ablegt. Öffnen kann man diese Infos nur über das SDK von Nikon - das nicht jeder Entwickler einfach so bekommt - oder durch einen Crack. Fair wäre es, wenn Nikon das NEF-Format vollständig dokumentieren würde, anstatt künstlich Hindernisse für freie Softwareentwickler aufzubauen.

Das Argument, man könne auf NEF bzw. DNG nur mit bestimmter Software schreibend zugreifen, interessiert mich hingegen nicht. Ich betrachte RAW-Dateien als digitale Archive, auf die ich grundsätzlich nur lesend zugreife.

Gruß
Uwe
 
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Hallo Uwe und Wolle,

wenn ich ein NEF habe das mir gefällt und das ich weiter entwickele, legt mir CNX ja im NEF eine neue Version an. Diese wird dann ggfls. zu meinem Master. Natürlich speichere ich dann das NEF inkl. der neuen Bearbeitung und lasse auch ein neues Master JPG davon aus (das alte Master JPG wird überschrieben, um sicherzustellen, das nur ein NEF und ein JPG Master sind). Kommen weitere Versionen hinzu, entscheide ich mich für eine als Master und lasse ggfls. weitere Versionen als Derivat in einem anderen Verzeichnis als TIFF oder JPG aus.
Die im NEF enthaltenen Versionen sind für mich gerade das Argument für CNX und der Grund, warum ich keine andere RAW-Software benutze. Auch liegt hier einer der Gründe, Metadaten im NEF zu führen, da so jede ausgelassene Version immer mit den Metadaten versorgt wird.

Natürlich sind die NEFs bei mir auch "Negativ", aber eben auch mehr. Die im NEF enthaltenen Versionen sind ja lediglich Arbeitsanweisungen für CNX, also eine völlig Non-destrukitve Bearbeitung. Dieses Verhalten, eine Negativ nicht auch zu nutzen macht halt da Sinn, wo destruktive Bildbearbeitung im Spiel ist (z.B. bei JPGs oder TIFFs). Bei vermeintlich modernen Dateisystemen wie NEF oder DNG, die Versionen unterstützen, ist das Prinzip ja dafür gedacht eben diese "Negative" auch produktiv zu nutzen.

Leider gibt es unter Snow Leopard im Augenblick wenig Alternativen eine Datenbank zu führen, die auch in der Lage ist, Metadaten direkt in das NEF zu schreiben.

@Wolle: Ich habe auch noch eine alte Version vom GC auf meinem Mac aber so richtig Spaß macht er nicht in Verbindung mit NEFs (sehr langsam). Welche Version nutzt Du denn? Würde es Dir etwas ausmachen, kurz zu beschreiben, wie Dein Workflow ist? Ich bin neugierig, da ich das Tool an sich schon toll finde.

Viele Grüße
Michael
 
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Soweit ich es verstanden habe (ich habe keine Adobe Produkte), sind lediglich ACR/LR in der Lage Änderungen am Bild direkt in das DNG zu schreiben und das eingebettete JPG zu aktualiesieren. Sollte dies nicht stimmen, wäre es schön, wenn mir hier jemand wiedersprechen würde.

Also Lightroom arbeitet nicht desktruktiv, d.h. Veränderungen am Bild werden nicht ins Bild geschrieben sondern in eine extra (winzige) Datei. Das Originalbild bleibt unangetastet.

Ich speichere übrigens immer in DNG und sehe darin keine Nachteile für mich (nutze auch keine Nikon-Software - wer das tut sollte m.M. nach besser bei NEF bleiben), auch nicht was die zukunftssicherheit betrifft. Eher das Gegenteil. Das ausschlaggebende Argument (neben dem Fakt, dass alle wichtigen Programme DNG vearbeiten, bzw aus Lightroom blitzschnell ein jpf, bzw tiff gemacht werden kann ist, dass die Dateien in DNG nach der Umwandlung ein gutes Stück kleiner sind (ca 20%) und ich somit Speicherplatz spare.

Meine Ordnerdtruktur sieht so aus:
-2010
--01 Januar
---12 Schneeflocke
---18 Testfotos
--02 Februar
---01 Fest

Änderungen bzgl der Ordnerstruktur mache ich aber ausschließlich in LR, damit es keine Überschneidungen bzw Verluste gibt. LR benennt dann alles automatisch um und verschiebt.

Metadaten pflege ich übrigens so gut ich kann. Wenn man einmal drin ist und angefangen hat ist der Aufwand überschaubar und dadurch finde ich Bilder, die ich suche infach so dermaßen viel schneller (zB Bilder meiner Frau in Hamburg im Gewürzmuseum: Statt durch die Ordnernstruktur zu irren und zu überlegen, wann war das denn genau im vorletzten Jahr tippe ich einfach die entsprechenden Stichwörter ein)
 
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Moin,

@Wolle: Ich habe auch noch eine alte Version vom GC auf meinem Mac aber so richtig Spaß macht er nicht in Verbindung mit NEFs (sehr langsam). Welche Version nutzt Du denn? Würde es Dir etwas ausmachen, kurz zu beschreiben, wie Dein Workflow ist? Ich bin neugierig, da ich das Tool an sich schon toll finde.l

Da ich nur den GC benutze, habe ich auch immer die neueste Version, z.Z. Nr. 6.6.1.
Ich importiere die Bilder mit der Import-Funktion des GC in einen neuen Ordner, der gleich in meiner Ordnerstruktur richtig plaziert und benannt wird. Dann sichte ich die Bilder über Browser/Diaschau und sortiere aus. Wenn ich dann ein Bild konkret brauche, z.B. für das Forum, öffne ich es (geht auch aus dem Browser heraus) und bearbeite es. Im Allgemeinen mache ich Ausschnittkorrektur, gerade richten, Tonwertkontrolle, Helligkeits/Farbtonkontrolle, Unscharf Maskieren, Skalieren, noch einmal Unscharf Maskieren, in geeigneter Größe als JPEG speichern. Fertig.

Zugegeben, er braucht etwas, um ein NEF zu öffnen, aber der Rest geht schnell bis auf das Unscharf Maskieren, was ein erheblicher Rechenaufwand ist.
 
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Danke für Eure Antworten bisher.

Ich würde gerne noch einmal alle DNG-Nutzer fragen:

Gibt es neben Adobe Produkten einen oder mehrere Raw Converter, der in der Lage ist ein DNG zu öffnen, dieses zu ändern und als DNG wieder zu speichern (also die enthaltenen Änderungen, analog CNX), vorzugsweise mit geändertem eingebetteten Vorschau-JPG?

Ich habe bisher noch nichts dergleichen gefunden.

Viele Grüße
Michael

PS: @Benny. LR habe ich im Auge aber eigentlich brauche ich den Umfang gar nicht. Da ich PM und EM2 nutze, erachte ich LR, nur als Raw Converter, in meinem Fall für viel zu teuer. Aber mal schauen, wie ich mich weiter entscheide.
 
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Michael,
der Teufel steckt im Detail.

Bei jenen Kameras die nicht DNG out-of-the-camera erzeugen (zBsp Nikon, Canon) geht unweigerlich Bildinformation verloren, wenn das Bild in DNG konvertiert wird. Neben dem schon bekannten Weißabgleichsinfomationen, die die Adope Produkte nur "geschätzt" in DNG abspeichern können, fehlen einige kameraspezifische Informationen in den Metadaten.

DNG hat zwar eine ganze Reihe von allgemein gültigen EXIF Feldern bereits vordefiniert. Kommt mit einer neu eingeführten Kamera ein neues Feld (zBsp Umgebungstemperatur), kann der jeweilige Hersteller dies in dem Bereich der erweiterten Metadaten abspeichern. Soweit so gut, aber ... Ob das dann von anderen Softwarepaketen verstanden wird, oder über mehrere Versionen dann auch konsequent durchgezogen wird, bleibt eher dem Zufall überlassen.

Danach kannst du dich "verlustfrei" im DNG Universum aufhalten.

LG, Andy

PS: Die Verschlüsselung die Nikon beim Weißabgleich anwendet, hat vorwiegend rechtliche Auswirkung, ist kaum eine technische Schutzmaßnahme. Laut dem Digital Copyright Millenium Act (DMCA) ist das Umgehen von technischen Schutzmaßnahmen zum Zwecke des Reverse-Engineering verboten. Während kleine SW Developer durchaus den einfachen technischen Schutz aushebeln (XOR basierend), kann und will sich das ein renommiertes Unternehmen wie Adobe nicht leisten - Noch dazu, wo das ganze Geschäftsmodell von Adobe auf diesen Grundregeln aufbaut.
 
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Hallo,

was mich halt stutzig macht ist und bleibt der Umstand, dass DNG immer als offen dargestellt wird. Jedoch habe ich keinen Konverter ausserhalb der Adobe-Palette gefunden, der in der Lage ist, ein DNG zu öffnen, zu bearbeiten und wieder als DNG zu speichern (und die Änderungen damit zu übernehmen).

Wäre es wirklich komplett offen, so hätten doch bestimmt schon andere Softwares das DNG nativ implementiert, oder? Bisher finde ich aber nur nicht-Adobe Software mit einem lesenden Zugriff (sprich in der Lage das DNG zu öffnen aber dann nur als TIFF oder JPG zu speichern oder die Bearbeitungsschritte ausserhalb des DNGs in der DB zu speichern -> Aperture).

Wenn ein openSource-Konverter wie z.B. ufraw in der Lage ist ein DNG auch schreibend zu unterstützen, wird das DNG vielleicht attraktiv für mich. @Andy, Du scheinst ja recht tief im Thema zu stecken! Könnte Adobe eigentlich dagegen vorgehen (Third-Party-Software, die auch schreibend DNG unterstützt)? Sollte das der Fall sein, ist der Gedanke DNG als "open" Format an dieser Stelle eh gestorben.


Persönliche Note
Für mich würde das DNG Vorteile bei der Archivierung bieten, das NEF aber erhebliche Vorteile bei der Bearbeitung. Da ich meine Software NEF/CNX zentriert bereits angeschafft habe und ich gerne damit arbeite, macht DNG keinen Sinn für mich. Ob CNX je DNG nativ unterstützen wird, halte ich auch eher für fragwürdig :D. Somit stellt sich für mich die Frage eines Wechsels nicht und ich werde halt erst einmal die Nikon-Schiene beibehalten. LR und Aperture sehen halt auf den ersten Blick toll aus, bringen für mich aber kaum einen Funktionsgewinn da die Programme, die ich nutze, bereits die Funktionen abdecken. Die Schwierigkeit der Archivierung der NEFs ist auch eher im Augenblick ein Mac-Problem: unter Windows gibt es iMatch und idimager, die in der Lage sind, NEFs gescheit zu verwalten.


Gruß und Alaaf
Michael
 
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Die Verschlüsselung die Nikon beim Weißabgleich anwendet, hat vorwiegend rechtliche Auswirkung, ist kaum eine technische Schutzmaßnahme. Laut dem Digital Copyright Millenium Act (DMCA) ist das Umgehen von technischen Schutzmaßnahmen zum Zwecke des Reverse-Engineering verboten.

Ja, aber genau das ist doch die große Schweinerei an der Geschichte. Wenn ich mit einer Nikon fotografiere und die Bilder im NEF-Format abspeichere, erhalte ich Daten, über die ich nicht uneingeschränkt frei verfügen kann, obwohl ich der Urheber bin. Ich muss Software kaufen, die von Nikon hergestellt oder von Nikon lizensiert ist. Ich muss mich darauf verlassen, dass Nikon das Format auch weiterhin unterstützt. Ich muss mit den Einschränkungen leben, welche die lizensierten Softwareprodukte aufweisen. Ich muss die Preise bezahlen, welche die Hersteller lizensierter Software verlangen. Besonders fair ist dies nicht, und ich glaube nicht, dass diese Politik auf Dauer nützlich für Nikon ist.

Gruß
Uwe
 
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was mich halt stutzig macht ist und bleibt der Umstand, dass DNG immer als offen dargestellt wird. Jedoch habe ich keinen Konverter ausserhalb der Adobe-Palette gefunden, der in der Lage ist, ein DNG zu öffnen, zu bearbeiten und wieder als DNG zu speichern (und die Änderungen damit zu übernehmen).

Ich halte dies nicht für praxisgerecht, denn mit entsprechender Software kannst Du Deine Bilder am PC in extremer Weise bearbeiten bzw. manipulieren und auf diese Weise Bildergebnisse erzeugen, die Du mit der Kamera alleine niemals zustande gebracht hättest. Alle diese Änderungen in einem DNG oder einem beliebigen anderen RAW-Format zu speichern, ohne die ursprünglich von der Kamera aufgezeichneten Daten zu zerstören, hieße, RAW zu überfordern. Um alle am PC möglichen Manipulationen in einem RAW zu dokumentieren, müsstest Du die Struktur der Metadaten endlos aufblähen.

Sinn von RAW ist, die von der Kamera oder von einem Scanner aufgezeichneten Messergebnisse (digitale Bilder sind nichts anderes als digitalisierte Ergebnisse einer Licht- und Farbmessung) so verlustfrei wie möglich zu dokumentieren, so dass sie möglichst vollständig für die Bearbeitung am Rechner zur Verfügung stehen. Mehr sollte man von einem RAW-Format nicht erwarten.

Gruß
Uwe
 
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Sinn von RAW ist, die von der Kamera oder von einem Scanner aufgezeichneten Messergebnisse (digitale Bilder sind nichts anderes als digitalisierte Ergebnisse einer Licht- und Farbmessung) so verlustfrei wie möglich zu dokumentieren, so dass sie möglichst vollständig für die Bearbeitung am Rechner zur Verfügung stehen. Mehr sollte man von einem RAW-Format nicht erwarten.

Hallo Uwe,

das sehe ich als Mindestanforderung an ein RAW! Mehr aber: Ein NEF unterstützt ganz klar Versionen und ich sehe keinen Grund darin, dieses Feature nicht zu nutzen. Ich kann ja auch jederzeit wieder auf die Original-Version ohne jegliche Verluste -es sind ja nur gespeicherte Arbeitsanweisungen- umschalten. Mir geht doch nichts verloren, selbst wenn ich ein NEF extrem entwickle. Ein Klick, und das unbehandelte Bild ist wieder da.

Soweit ich es gesehen habe, macht DNG wohl auch nichts anderes.

Wenn jemand die "harte" Linie, niemals ein RAW anzufassen, vertritt, so toleriere ich das, aber es wird meines Erachtens einem modernen Dateiformat, das Versionen unterstützt, nicht gerecht. Diese Diskussion führt jetzt aber auch etwas ab vom eigentlichen Thema (DNG).
Allerdings würde ich, wenn es Bedarf gibt auch einen neuen Thread mit dieser Thematik "wie behandelt Ihr Eure Raw-Bilder" aufmachen. Interesse?

Gruß
Michael
 
Kommentar
[...]
Nikon bietet Adobe das Lizenzpaket zu NEF an (um alle Metadaten lesen zu können). Aus o.a. Gründen hat das Adobe bis jetzt noch nicht gemacht - daher müssen Adobeprodukte zBsp den Weißabgleich des Bildes schätzen (und nicht einfach auslesen).
[...]

Hallo Andy,

grundsätzlich stimme ich Dir zu, aber der Weissabgleich wird tatsächlich bei Lr und ACR aus den Exifs entschlüsselt.

Das sieht man ganz deutlich daran, daß es einen Unterschied im Weissabgleich gibt zwischen "as shot" und "automatisch".
 
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DNG ist einfach nur ein weiteres RAW-Format mit all seinen Problemen.
Die Konvertierung von NEF zu DNG ist nicht verlustfrei - die Probleme können auch schnell größer werden:

http://www.openraw.org/node/1482/

Daher: Ein "richtiges" Open RAW müßte her ...
Bis dahin, einfach bei NEF bleiben und die Finger von DNG lassen :)

Und wichtige original-NEFs sollte nie beschrieben werden - also auch nicht mit Nikon-Software und "nur" mit einer "embedded new version".
Es gibt jetzt schon Software, die NEFs nicht mehr öffnen kann, wenn eine andere Software ihr "Markenzeichen" in das NEF geschrieben hat.
 
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