ist das denn wirklich so schwer zu verstehen? Das Wesen von "echten" RAW-Daten ist, das sie das Gegenteil von Standard-Daten sind. Es werden "maschinennahe" Parameter aus aus der Kamera gezogen, bevor diese nennenswert verarbeitet wurden.[...]
Nimmt man den Firmen das proprietäre RAW-Format (wenn sie es sich denn nehmen lassen), dann nimmt man den Firmen eine Motivation für Innovationen. Aus der Sicht von uns Endkunden wäre das ein klassischer Schuss ins Knie.
:up:
Zu der in der Diskussion vorgebrachten Aussage "Standard-RAW kann/soll Platz sparen" kann ich nur ernsthaft die Frage stellen, wen es denn eigentlich interessiert, ob die RAW-Daten nun ein bißchen mehr oder weniger Speicherplatz auf einer Karte oder Festplatte benötigen?
Die Preise für solche Massenspeicher sind nur ganz knapp oberhalb der Grasnarbe angesiedelt, also fällt "Speicherplatz sparen aus Kostengründen" als Argument schon mal weg. Sowohl Festplatten als auch Karten werden entweder bei gleichbleibender Kapazität immer billiger (d. h., mehr davon kaufen als eine) oder bieten bei gleichbleibenden Preisen immer mehr Speicherplatz (zusätzlich neu kaufen). Die Übertragung von der Kamera auf den PC via Kartenleser oder USB 2.0-Kabel ist auch hinreichend schnell, so daß es in der Praxis jedenfalls in der überwältigenden Mehrzahl der Fälle unerheblich sein dürfte, ob die Übertragung ein paar Sekunden mehr oder weniger braucht. Überdies steht die Entwicklung neuer Speichermedien und Übertragungsmöglichkeiten (USB 3.0?
) nicht still; das "Problem" (das m. E. nur ein scheinbares ist) dürfte sich also sehr rasch lösen lassen.
Und die Gründe, die gegen die Standardisierung nicht-standardisierter Datenformate sprechen, hat Hans-Peter schon so gut vorgetragen, daß ich sie nicht mehr wiederholen muß. Es käme in der realen Welt wohl auch niemand auf die Idee, daß Motoren und Getriebe jedes beliebigen VW (nur beispielhaft genannt) auch ohne Modifikationen in jeden beliebigen Opel, Ford oder Peugeot (wiederum nur beispielhaft genannt) passen müssen, weil das die Auf- und Abwärtskompatibilität bei Komponenten und Ersatzteilen sicherstellt. Selbst die Forderung nach der Umsetzung einer solcher Standardisierungsmaßnahme innerhalb der Modelle und Baujahre eines einzelnen Herstellers würde von der Industrie doch nur mit einem verzweifelten, mitleidigen oder höhnischen Lachen, Weinen oder Aufjaulen (je nach Temperament) beantwortet.
Denn eines muß einfach jedem klar sein, der eine vorgeschriebene Standardisierung digitaler Bildformate fordert: Jede Norm ist immer nur eine Einigung auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner, bei der sich die guten und innovativen Unternehmen letztlich immer denen anpassen müssen, die der technischen Entwicklung hinterherhinken. Das kann doch nun wirklich nicht in unserem Interesse sein.
Und worüber ich herzlich lachen muß: Die Präsentation des geforderten nicht-proprietären RAW-Formats XDepth findet auf einer Webseite statt, die durchgängig eine proprietäre Präsentationssoftware einsetzt, nämlich Adobe (früher Macromedia) FlashPlayer.
Wie heißt es doch immer so schön: "Anderen Wasser predigen, aber selbst Wein saufen!" Na dann Prost, XDepth!