Die Zukunft des RAW-Formates?

Thread Status
Hello, There was no answer in this thread for more than 30 days.
It can take a long time to get an up-to-date response or contact with relevant users.

rcr

Sehr aktives NF Mitglied
Registriert
Hallo,

es gibt eine Firma, die ein neues RAW-Format vorgestellt hat:
http://raw.xdepth.com/

Die Datei ist ein RAW-Format (das auch entsprechend bearbeitet werden kann (passendes Programm vorausgesetzt), jedoch soll sich das Format von jedem Programm als JPG öffnen und anzeigen lassen.

Zudem soll es auch noch weniger Speicherplatzbedarf als bisherige RAW-Formate haben...

Viele Grüsse,
Ralf
 
Anzeigen
Hallo,

es gibt eine Firma, die ein neues RAW-Format vorgestellt hat:
ich weiß nicht, ob es sich schon überall rumgesprochen hat, was das RAW-Format ist und welchen Sinn es hat. Das RAW-Format transportiert hochgradig proprietäre Daten und aus Herstellersicht gibt es überhaupt keinen Grund sich diese Flexibilität und den Wettbewerbsvorteil, der damit verbunden ist, aus der Hand nehmen zu lassen. Alle Kamerahersteller bieten als Dateiformat mindestens ein Standardformat an (in der Regel JPEG, seltener TIFF) und darüber hinaus bieten sie auch das RAW-Format an, wenn auf die Standardisierung bewußt verzichtet werden kann um an "zusätzliche" Informationen in den Bildern zu kommen. Die Standardisierung von - a priori - proprietären Formaten hat was von der Quadratur des Kreises und befriedigt IMO eher den Wunsch der Verbraucher, die gerne mal übersehen, dass RAW-Dateien reine Parameterdaten beinhalten und keine RGB-Bilddaten. Sollte es tatsächlich irgendwann mal ein standardisiertes RAW-Format geben, werden sicher bald die Rufe nach einem "richtigen" RAW-Format laut, die die "Informationen vor der Stadardisierung" beinhalten.

Ciao
HaPe
 
Kommentar
Von OpenRAW hört man auch nichts mehr. Ebenso ists mit DNG von Adobe. Der Inhalt dieser RAW-Dateien war auch nicht so kompatibel.
 
Kommentar
Die Firma scheint ja nicht den Endverbraucher, sondern die Kamerahersteller als potentielle Kunden anzupeilen. Wie sonst sollte man auf einmal die vierfache Menge an RAW-Daten auf die Speicherkarte bekommen? Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Nikon oder sonstwer, sein eigenes Datenformat gegen das eines Drittherstellers austauscht. Oder versteh ich da was falsch?
 
Kommentar
Ich fürchte auch, dass sich die Kamerahersteller hier bewusst gegen eine Standardisierung stellen - sei es, um nochmal an Software zu verdienen, sei es, um sich von der Konkurrenz abzusetzen (wer das gleiche Format verwendet, kann auch qualitativ nicht besser sein...).
Was für den Verbraucher die bessere Lösung ist, ist da wohl zweitrangig.
 
Kommentar
ich kann mich der Meinung von Hans-Peter R. nur anschließen!

Denken wir doch nur mal an die "gewaltige" Entwicklung des DNG-Formates...:down:
Der Grundgedanke der Vereinheitlichung hat sich selbst hier nicht bis zum Endverbraucher durchgesetzt.
 
Kommentar
Mich stört zusätzlich, daß der Space-Bedarf nur ein Viertel der jetzigen RAW-Daten betragen soll.
Sowas geht m. E. nicht ohne Informationsverluste, denn selbst bei Anwendung z. B. des Huffman-Algorhytmus gibt es keine verlustfreie Komprimierung, die im Mittel auf 25 % kommt.
 
Kommentar
Die Standardisierung von - a priori - proprietären Formaten hat was von der Quadratur des Kreises und befriedigt IMO eher den Wunsch der Verbraucher, die gerne mal übersehen, dass RAW-Dateien reine Parameterdaten beinhalten und keine RGB-Bilddaten. Sollte es tatsächlich irgendwann mal ein standardisiertes RAW-Format geben, werden sicher bald die Rufe nach einem "richtigen" RAW-Format laut, die die "Informationen vor der Stadardisierung" beinhalten.

Deine Aussage wird schon dadurch unterstützt, dass Nikons NEF-Format ja auch kameraspezifisch ist und nicht jedes NEF von jedem Raw-Konverter geöffnet werden kann. Wenn ein gemeinsamer Standard ohne Qualitätseinbußen möglich wäre, dann hatte Nikon den wenigstens beim eigenen Format eingeführt.

Ich war auch mal vom DNG-Format sehr angetan, bis merkte wie viel bessere Ergebnisse ich mit NEFs aus CNX bekommen, als mit DNGs aus ACR.
 
Kommentar
Aus Nutzersicht wäre ich dennoch an einer Art Standardisierung interessiert. keine Ahnung, ob ich in 20 oder 30 Jahren die aktuell von mir brav archivierten NEFs noch lesen / verarbeiten kann. Ob ich´s muss, sei mal dahingestellt, aber Negative könnte ich noch verarbeiten....
+
Grüße :)
Oliver
 
Kommentar
Hallo,

Aus Nutzersicht wäre ich dennoch an einer Art Standardisierung interessiert.
ist das denn wirklich so schwer zu verstehen? Das Wesen von "echten" RAW-Daten ist, das sie das Gegenteil von Standard-Daten sind. Es werden "maschinennahe" Parameter aus aus der Kamera gezogen, bevor diese nennenswert verarbeitet wurden. Ihr Wesen ist, dass ihre Struktur mit jedem Technologiesprung, bei jedem Hersteller, bei jedem Kamera-Modell - zumindest potenziell - völlig anders sein darf. Ihr Wesen ist, dass die Hersteller darin Informationen kodieren können, die sie eben nicht der Allgemeinheit zugänglich machen wollen sondern einigen wenigen Firmen, die das Hersteller-SDK verwenden. Und das Ganze nicht um die Kunden zu verärgern, sondern als Innovationsmotor, damit sich Weiterentwicklungen in Form von Alleinstellungsmerkmalen ggü. den Mitbewerbern lohnen. Nimmt man den Firmen das proprietäre RAW-Format (wenn sie es sich denn nehmen lassen), dann nimmt man den Firmen eine Motivation für Innovationen. Aus der Sicht von uns Endkunden wäre das ein klassischer Schuss ins Knie.

Ciao
HaPe
 
Kommentar
Ja, das ist schwer zu verstehen. :) Aber mich treibt auch weniger die Frage um "Ist Microsoft Windows innovativer als Linux?", sondern ich will meine NEFs auch in ferner Zukunft noch lesen können. Wenn Nikon es schafft, Capture NX2033 abwärtskompatibel zu halten, soll´s mir Recht sein, dann will ich dem Innovationsschub nicht im Wege stehen.;)
+
Grüße
Oliver
 
Kommentar
ist das denn wirklich so schwer zu verstehen? Das Wesen von "echten" RAW-Daten ist, das sie das Gegenteil von Standard-Daten sind. Es werden "maschinennahe" Parameter aus aus der Kamera gezogen, bevor diese nennenswert verarbeitet wurden.[...]
Nimmt man den Firmen das proprietäre RAW-Format (wenn sie es sich denn nehmen lassen), dann nimmt man den Firmen eine Motivation für Innovationen. Aus der Sicht von uns Endkunden wäre das ein klassischer Schuss ins Knie.

:up:

Zu der in der Diskussion vorgebrachten Aussage "Standard-RAW kann/soll Platz sparen" kann ich nur ernsthaft die Frage stellen, wen es denn eigentlich interessiert, ob die RAW-Daten nun ein bißchen mehr oder weniger Speicherplatz auf einer Karte oder Festplatte benötigen? :confused:

Die Preise für solche Massenspeicher sind nur ganz knapp oberhalb der Grasnarbe angesiedelt, also fällt "Speicherplatz sparen aus Kostengründen" als Argument schon mal weg. Sowohl Festplatten als auch Karten werden entweder bei gleichbleibender Kapazität immer billiger (d. h., mehr davon kaufen als eine) oder bieten bei gleichbleibenden Preisen immer mehr Speicherplatz (zusätzlich neu kaufen). Die Übertragung von der Kamera auf den PC via Kartenleser oder USB 2.0-Kabel ist auch hinreichend schnell, so daß es in der Praxis jedenfalls in der überwältigenden Mehrzahl der Fälle unerheblich sein dürfte, ob die Übertragung ein paar Sekunden mehr oder weniger braucht. Überdies steht die Entwicklung neuer Speichermedien und Übertragungsmöglichkeiten (USB 3.0? ;)) nicht still; das "Problem" (das m. E. nur ein scheinbares ist) dürfte sich also sehr rasch lösen lassen.

Und die Gründe, die gegen die Standardisierung nicht-standardisierter Datenformate sprechen, hat Hans-Peter schon so gut vorgetragen, daß ich sie nicht mehr wiederholen muß. Es käme in der realen Welt wohl auch niemand auf die Idee, daß Motoren und Getriebe jedes beliebigen VW (nur beispielhaft genannt) auch ohne Modifikationen in jeden beliebigen Opel, Ford oder Peugeot (wiederum nur beispielhaft genannt) passen müssen, weil das die Auf- und Abwärtskompatibilität bei Komponenten und Ersatzteilen sicherstellt. Selbst die Forderung nach der Umsetzung einer solcher Standardisierungsmaßnahme innerhalb der Modelle und Baujahre eines einzelnen Herstellers würde von der Industrie doch nur mit einem verzweifelten, mitleidigen oder höhnischen Lachen, Weinen oder Aufjaulen (je nach Temperament) beantwortet. :fahne:

Denn eines muß einfach jedem klar sein, der eine vorgeschriebene Standardisierung digitaler Bildformate fordert: Jede Norm ist immer nur eine Einigung auf einen kleinsten gemeinsamen Nenner, bei der sich die guten und innovativen Unternehmen letztlich immer denen anpassen müssen, die der technischen Entwicklung hinterherhinken. Das kann doch nun wirklich nicht in unserem Interesse sein. :rolleyes:

Und worüber ich herzlich lachen muß: Die Präsentation des geforderten nicht-proprietären RAW-Formats XDepth findet auf einer Webseite statt, die durchgängig eine proprietäre Präsentationssoftware einsetzt, nämlich Adobe (früher Macromedia) FlashPlayer.

Wie heißt es doch immer so schön: "Anderen Wasser predigen, aber selbst Wein saufen!" Na dann Prost, XDepth! :D
 
Kommentar
-Anzeige-
Zurück
Oben Unten