Hallo Ralf,
hast du weiterüberlegt und/oder deine idee bereits realisiert?
na ja, es sind ja auch bereits drei Jahre ins Land gezogen. Ja, es hat sich viel getan. Allerdings etwas anders als gedacht:
1) Aufgrund der kontroversen Diskussion hier in diesem Thread und den völlig unterschiedlichen Zielsetzungen der Diskutanten (z. B. Hochsicherheit vs. Hochverfügbarkeit) kam ich schließlich zu dem Schluss, dass eine "demokratisch organisierte Selbsthilfegruppe" nicht der richtige Weg ist.
2) Also ging ich dran, das Thema als kommerzielles Projekt aufzusetzen - mit Geschäftsidee, Businessplan, Finanzierung und dem ganzen Kram - vor allem auch mit einem für die Nutzer sehr transparenten Web-basierten Workflow und einer ausgeklügelten Revalidierungsstrategie (ebenfalls online ohne dass die Archivdaten die vier Archiv-Standorte verlassen müssen). Lediglich die Archivdaten selbst sollten aufgrund der großen Datenmenge als DVD oder BD angeliefert und in den sonst geschlossenen Archive-Kreis eingeschleust werden.
3) Schlussendlich zeigte sich aber auch hier, dass das Ganze sinnvoll nur realisierbar ist, wenn eine gewisse Datenmenge (und wir reden hier über viele, viele TByte) vorhanden sind oder zumindest kontinuierlich aufgebaut werden. Mit Daten von einigen wenigen TByte lässt sich so eine Geschäftsidee wirtschaftlich nicht umsetzen. Immer mit dem Hintergedanken "was produziert ein Normalo-Freizeitknipser monatlich für Datenmengen und was ist er bereit monatlich für ein (nach menschlichem Ermessen) 100% sicheres Fotografiearchiv zu zahlen" ergab, dass der erhoffte Selbstläufer-Effekt wahrscheinlich nicht bereits bei 5 bis 10 Nutzer, sondern eher erst bei 30 bis 50 Nutzer einsetzt. Und das schien mir aussichtslos.
4) Das Archivierungskonzept wurde dann doch umgesetzt - im kleinen Rahmen mit ein paar wenigen befreundeten Amateurfotografen (alles Canonisti ... außer mir). Jeder hat was beigesteuert. Der eine (ein Informatiker) ein Tool zur automatischen Revalidierung des Archivmaterials, ein anderer (ein Ingenieur) die Archivlogistik, der Dritte kümmert sich um die Hardware. Es sind derzeit etwa ein Dutzend 1,5 TByte-Platten "im Umlauf". Es gibt ein Mini-Qualitätssicherungssystem, indem es jedem Archivar gestattet ist "Fehler" in das Archiv zu injezieren, die an allen anderen Archivstandorten automatisch entdeckt, behoben und gemeldet werden müssen. Die Web-Oberfläche wurde nicht implementiert, dafür sieht man hin und wieder jemanden mit einer Festplatte in der Tasche herumlaufen und alles läuft sehr familiär und leger ab. So wie es derzeit aufgezogen ist ist das Archivkonzept nicht auf weitere Anwender erweiterbar (so liegen z. B. alle Daten unverschlüsslt vor). Hierzu müsste Punkt 2) reanimiert werden. Aber wir sind eigentlich sehr zufrieden mit unserer Lösung.
Ciao
HaPe