Die ultimative Langzeit-Archivierung digitaler Bilder

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HaPeRieger schrieb:
Die Datenträger werden an getrennten Orten gelagert und nur für die periodischen Checks bzw. Re-Archivierungen temporär mit einem Rechner verbunden. Versendet werden die Daten nicht über das Internet, sondern per Kurrier auf Bänder-Kopien und das auch nur zum Cross-Check der Datenbestände zwischen den Archiven einmal im Jahr.

Aha? Das ist also die moderne Technik?

BTW: ich bin ein großer Fan des Kabaretts. Das wirkliche Leben ist nämlich fast wie ein Kabarett - nur nicht so lustig.

Grüßle
Uwe
 
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HaPeRieger schrieb:
und das auch nur zum Cross-Check der Datenbestände zwischen den Archiven einmal im Jahr.

und du bist wirklich der meinung, dass sich jemand der dort von mir aus 10000 bilder eingestellt hat, sich die zeit nimmt all diese einmal im jahr durch zu sehen? sehr unrealistisch, dann schon eher mittels automatischem prüfsummen vergleich und das macht ein sicherungsprogramm bei einem vergleich sowieso ...
 
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Ich finde, es sollte jeder für sich selber eine Lösung zum Sichern finden. Man sieht es bereits der Diskussion an: Jeder hat eine eingene Vorstellung. Da ist es schwierig, eine gemeinsame Idee/Lösung zu finden.
Mein Vorschlag: Kauft euch ein Bandlaufwerk (Gibts neu ab ca. 700€ - 35GB), eine externe HD mit RAID und sichert die Fotos regelmässig auf beides. Anschliessend fertigt ihr eine Kopie des Bandes an und nehmt dieses ins Geschäft mit. So sind die Daten recht sicher (zumindest für einen Homeuser-Standart) gelagert. Wenn die Investitionen zu hoch sind, so findet sich vielleicht im Bekanntenkreis jemand, der mithilft bei einer solchen Lösung und die Kosten zu teilen hilft. Bei mir klappt dies auf diese Art super! Zu zweit ist es viel einfacher, eine Lösung zu finden als mit beispielsweise 10 Usern zusammen.
 
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Hallo lordpeng,
lordpeng schrieb:
und du bist wirklich der meinung, dass sich jemand der dort von mir aus 10000 bilder eingestellt hat, sich die zeit nimmt all diese einmal im jahr durch zu sehen? sehr unrealistisch, dann schon eher mittels automatischem prüfsummen vergleich und das macht ein sicherungsprogramm bei einem vergleich sowieso ...
Ja, genau. Sowohl die Intra- als auch die Inter-Archiv Cross-Check läuft selbstverständlich automatisch ab, genauso wie die Re-Archivierung.

Gruß
HaPe
 
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HaPeRieger schrieb:
Cross-Check läuft selbstverständlich automatisch ab, genauso wie die Re-Archivierung.

ok, automatisiert lasse ich es mir einreden, aber da wär dennoch die sache mit der kostendeckung und diese würde unter berücksichtigung der laufenden kosten wohl nur mit sehr vielen 'kunden' zu erreichen, welche wiederum entsprechende resourcen benötigen
 
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Hallo,

s.furter schrieb:
Ich finde, es sollte jeder für sich selber eine Lösung zum Sichern finden. Jeder hat eine eingene Vorstellung.
Es findet aber nicht jeder eine Lösung und der eine oder andere von uns würde seine Zeit lieber mit dem Fotografieren verbringen als mit dem Sichern seiner Daten. Und 95% aller Home-Datensicherung sind nicht das Schwarze unterm Fingernagel wert, wenn es wirklich ernst wird.

s.furter schrieb:
Mein Vorschlag: Kauft euch ein Bandlaufwerk (Gibts neu ab ca. 700€ - 35GB), eine externe HD mit RAID und sichert die Fotos regelmässig auf beides. Anschliessend fertigt ihr eine Kopie des Bandes an und nehmt dieses ins Geschäft mit.
Macht summasumarum 1500 Euro (alle 5 bis 10 Jahre) kostet einen Haufen Zeit, Re-Validierung und Re-Archivierung gehen noch mal extra. Das ist eine Lösung (die sicher nur für 1 bis 3% Amateur-Fotografen dann tatsächlich genau ungesetzt wird).
Meine Alternative: Schickt die Bilder ins bestens organisierte Archiv und fertig. Wer Lust und Zeit hat, kann übers Internet verfolgen, wie die Daten der Reihe nach in die Archive dröppeln.

s.furter schrieb:
Wenn die Investitionen zu hoch sind, so findet sich vielleicht im Bekanntenkreis jemand, der mithilft bei einer solchen Lösung und die Kosten zu teilen hilft.
Jep, genau das will ich ja: Der Bekanntenkreis ist das Nikon-Fotografie-Forum und der "jemand" sind zwei oder drei IT-technisch versierte Kollegen darin.

Gruß
HaPe
 
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Hallo lordpeng,

lordpeng schrieb:
ok, automatisiert lasse ich es mir einreden, aber da wär dennoch die sache mit der kostendeckung und diese würde unter berücksichtigung der laufenden kosten wohl nur mit sehr vielen 'kunden' zu erreichen, welche wiederum entsprechende resourcen benötigen
Keiner will Dir irgend etwas einreden :) Die Lösung ist auch bei geringen Preisen sicher und kostendeckend. Je mehr mitmachen, desto größer wird das technische Equipment. Solange aber nur 5 "Kunden" beteiligt sind (und soviel werden es nach aktuellem Stand mindestens), dann ist auch der technische Aufwand überschaubar.

Mal anders herum gefragt: WENN die Lösung für Dich günstig wäre (will heißen: Günstiger als Deine jetzige Lösung zuhause) und WENN sie sicher ist und WENN sie einfach zu händeln ist, würdest Du Dich dann dafür erwärmen können?

Ciao
HaPe
 
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HaPeRieger schrieb:
Die Lösung ist auch bei geringen Preisen sicher und kostendeckend

also grundsätzlich ist in der IT _ALLES_ was mit sicherheit und storage zu tun hat ziemlich teuer, ein kleiner autoloader kostet beispielsweise 2200 euro +USt. und das im HEK

tape libraries sind noch teurer, festplatten würd ich die daten nicht anvertrauen bzw. lediglich als cache für einen schnellzugriff, keinesfalls jedoch für die permanente lagerung optische medien wie dvd's oder cd's sind für archivierung auch unbrauchbar ... ist ganz witzig wenn man auf von einer gebrannten DVD nach ihrer erstellung eine prüfsumme erstellt und 1 woche drauf nach 'normaler' verwendung dieser dvd die prüfsumme nochmals erstellt und vergleicht

HaPeRieger schrieb:
Mal anders herum gefragt: WENN die Lösung für Dich günstig wäre (will heißen: Günstiger als Deine jetzige Lösung zuhause) und WENN sie sicher ist und WENN sie einfach zu händeln ist, würdest Du Dich dann dafür erwärmen können?

vielleicht liegts daran, dass ich vorbelastet bin, weil ich selber in der IT branche tätig bin, aber einem service zwischen 10 und 30 euro im monat kostet würde ich nicht unmengen von gigabytes meiner daten anvertrauen

wer würde haften, wenn aus irgendeinem grund doch mal daten verschwinden würden bzw. wie würde das bei einer non-profit organisation gehandhabt werden? schadenersatz? versicherung? alles sachen, die geklärt werden müssen

ich denke ich hab schon genug it projekte geplant und umgesetzt um mir eine halbwegs realistische vorstellung zu machen, wie soetwas in professionellem stil laufen kann und wie nicht ...
 
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Moin Uwe,

UweFlammer schrieb:
Das wirkliche Leben ist nämlich fast wie ein Kabarett - nur nicht so lustig.

Irrtum. Die Realität schlägt immer noch jede Satire um Längen.

Aber jetzt mal was ernsthaftes von mir, an alle:
Ich habe einige Zeit im Bereich Sicherheitstechnik in Chemiewerken gearbeitet.

Redundant reicht nicht, es muss auch Diversitär sein, d.h. drei gleiche Maschinen sind kein Sicherheitsgewinn, es müssen drei verschiedene Maschinen sein, die das Gleiche können. Und die drei Maschinen müssen unterschiedliche Programme haben...
Die US Airforce hatte in ihren B1 Superbomber zwar drei redundante und diversitäre Steuercomputer von drei verschiedenen Herstellern, die Kiste ist aber trotzdem abgeschmiert, weil niemandem aufgefallen war, das unter drei verschiedenen Namen die gleiche Software auf den Rechnern lief...
 
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Hallo lordpeng,

lordpeng schrieb:
vielleicht liegts daran, dass ich vorbelastet bin, weil ich selber in der IT branche tätig bin, aber einem service zwischen 10 und 30 euro im monat kostet würde ich nicht unmengen von gigabytes meiner daten anvertrauen
Gegen freiwillige Mehrleistungen werden wir uns natürlich allzu heftig wehren :)

lordpeng schrieb:
wer würde haften, wenn aus irgendeinem grund doch mal daten verschwinden würden bzw. wie würde das bei einer non-profit organisation gehandhabt werden? schadenersatz? versicherung? alles sachen, die geklärt werden müssen
Oh, ich denke, das ist schon alles geklärt (und wurde auch schon mal angesprochen): Versicherung gibts keine (wogegen auch) und Schadensersatz gibts auch keinen (hast Du eine Versicherung gegen den Diebstahl Deiner Diasammlung?) Wie sollte denn so eine Versicherungsleistung aussehen: Alle Weltreisen der letzten 30 Jahre wiederholen?

Können wir uns vielleicht darauf einigen, dass Du an dem Service nicht interessiert bist?

(dann könnte ich nämlich ins Bett gehen ... habe morgen einen harten Tag :))

Ciao
HaPe
 
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Hallo Wolle,

Wolle schrieb:
Redundant reicht nicht, es muss auch Diversitär sein,
Absolut Korrekt! Genau das ist der Ansatz. Bevor die KiloEuros planlos in die IT-Zulieferindustrie gepumpt werden sollte man sich erst mal überlegen, was die Zielsetzung des ganzen Projektes ist und wo die Problempunkte zu erwarten sind. Deshalb wird der auch der logistische Aspekt so dominierend werden, der die Basis für den automatisierten Abgleich der Daten darstellt.
Erst mal zwei Zentner Elektroschrott in ein Rechenzentrum karren und dann überlegen, ob die wunderbare Lösung überhaupt zu dem Problem passt ... wird es nicht sein.

Gruß
HaPe
 
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>Können wir uns vielleicht darauf einigen, dass Du an dem Service nicht interessiert bist?

interessiert schon, aber nicht mit dem hintergrundwissen, dass es hobbymässig von ein paar bastlern auf billigst-komponenten betrieben wird

bitte fass das jetzt nicht als persönlichen angriff gegen dich auf, das sollte es keineswegs sein, das ist lediglich meine ehrliche meinung zu dem thema

ich hab vielleicht einfach schon zuviele windige IT-lösungen, die dem kunden als die ultimative lösung für sein problem verkauft wurden ...

nix für ungut, wenn du die sache realisieren willst, wünsch ich dir dennoch viel spass/glück/erfolg
 
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Hallo lordpeng,

lordpeng schrieb:
interessiert schon, aber nicht mit dem hintergrundwissen, dass es hobbymässig von ein paar bastlern auf billigst-komponenten betrieben wird
Hm, tja, also ich bin Dipl.-Ing. der Fachrichtung Nachrichten- und Datentechnik, habe 20 Jahre Erfahrung in der Groß-Industrie bei sicherheitsrelevanten Systemen der IT-Branche, nebenher ein gutgehendes Ingenieurbüro und seit vielen Jahren ausreichend Erfahrung in der Leitung und Koordination entsprechender Projekte. Ich denke, eine Bastellösung würde es eher nicht werden. Wenn ich aber meinen üblichen Tagessatz veranschlagen sollte, würden die Kosten schon in die Regionen vorstoßen, die Dir wieder ein gutes Gefühl geben :)

Ciao
HaPe
 
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@HaPeRieger
sorry, genau das wollte ich vermeiden, ich will weder dich noch dein vorhaben irgendwie schlecht machen, ich wollte lediglich hervorheben, dass ich mir genau überlege wem ich meine daten anvertraue - sorry falls du's falsch verstanden hast
 
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Moin,

mal ein Vorschlag:
Bin zwar kein Profi, aber, wenn meine Bilder weg sind, dann mache ich neue.

Und denkt dran: Wenn Ihr Euren Zugriff auf die gespeicherten Daten sichern wollt, so müßt Ihr nicht nur die Daten, sondern zuerst Euch selbst sichern, sonst nützt das Ganze gar nichts - also meldet Euch am besten bei Wolle zum Aikido an.

Gruß vom
Hugo (schon wieder an Kays PC !!)
 
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Wer seine digitalen Daten wirklich sicher archivieren will, sollte sie in Stein hauen. Ist im Prinzip ganz einfach und erfordert keine besonderen handwerklichen Fähigkeiten: ihr braucht nur Einsen und Nullen zu meißeln (duck und weg)
Wer setzt sich denn bitte hin, und haut seine digitalen Daten in Stein? Gold hat eine gute chemische Resistenz und ist auch viel einfacher zu bearbeiten. Und eine gute Wertanlage ist es auch, um die Wirtschaftskrise zu überstehen.
 
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Hallo Leute,

auf ARTE+7 gibt es gerade eine interessante Sendung zu sehen, die viel mit analoger und digitaler Langzeitarchivierung zu tun hat: Verschüttet vom Vesuv - Die Papyrusrollen von Herculaneum. Es geht dabei nicht um Bilddaten, sondern um antike Texte, welche die Vulkankatastrophe von Herculaneum im Jahre 79 n.Chr. auf verkohlten Papyri überlebt haben. Diese Texte sollen nun mit fotografischen Methoden erschlossen und digital archiviert werden, um sie vor dem endgültigen Verschwinden zu retten.

Die Sendung steht noch bis kommenden Samstag, also bis zum 25.04.2009, im Internet zur Verfügung (auf ARTE+7 werden ausgewählte ARTE-Sendungen bis zu 7 Tage nach dem Sendetermin zur Verfügung gestellt).

Interessant ist die Aussage eines Forschers in der Sendung, der (kurzgefasst) behauptet, dass es durch die Digitalisierung der Texte möglich werde, diese bis in alle Ewigkeit zu erhalten.

Digitale Langzeitarchivierung scheint also durchaus Vorteile zu haben - wenn sie richtig gemacht wird.

Die Sendung ist aber auch für Leute interessant, die ganz einfach an antiker Geschichte und Kultur interessiert sind :)

Grüßle
Uwe
 
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war mir bislang entgangen, dieser thread.
HaPe, hat sich in der sache noch mal etwas getan,
hast du weiterüberlegt und/oder deine idee bereits realisiert?

gruesse
ralf
 
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Hallo Ralf,

hast du weiterüberlegt und/oder deine idee bereits realisiert?
na ja, es sind ja auch bereits drei Jahre ins Land gezogen. Ja, es hat sich viel getan. Allerdings etwas anders als gedacht:

1) Aufgrund der kontroversen Diskussion hier in diesem Thread und den völlig unterschiedlichen Zielsetzungen der Diskutanten (z. B. Hochsicherheit vs. Hochverfügbarkeit) kam ich schließlich zu dem Schluss, dass eine "demokratisch organisierte Selbsthilfegruppe" nicht der richtige Weg ist.

2) Also ging ich dran, das Thema als kommerzielles Projekt aufzusetzen - mit Geschäftsidee, Businessplan, Finanzierung und dem ganzen Kram - vor allem auch mit einem für die Nutzer sehr transparenten Web-basierten Workflow und einer ausgeklügelten Revalidierungsstrategie (ebenfalls online ohne dass die Archivdaten die vier Archiv-Standorte verlassen müssen). Lediglich die Archivdaten selbst sollten aufgrund der großen Datenmenge als DVD oder BD angeliefert und in den sonst geschlossenen Archive-Kreis eingeschleust werden.

3) Schlussendlich zeigte sich aber auch hier, dass das Ganze sinnvoll nur realisierbar ist, wenn eine gewisse Datenmenge (und wir reden hier über viele, viele TByte) vorhanden sind oder zumindest kontinuierlich aufgebaut werden. Mit Daten von einigen wenigen TByte lässt sich so eine Geschäftsidee wirtschaftlich nicht umsetzen. Immer mit dem Hintergedanken "was produziert ein Normalo-Freizeitknipser monatlich für Datenmengen und was ist er bereit monatlich für ein (nach menschlichem Ermessen) 100% sicheres Fotografiearchiv zu zahlen" ergab, dass der erhoffte Selbstläufer-Effekt wahrscheinlich nicht bereits bei 5 bis 10 Nutzer, sondern eher erst bei 30 bis 50 Nutzer einsetzt. Und das schien mir aussichtslos.

4) Das Archivierungskonzept wurde dann doch umgesetzt - im kleinen Rahmen mit ein paar wenigen befreundeten Amateurfotografen (alles Canonisti ... außer mir). Jeder hat was beigesteuert. Der eine (ein Informatiker) ein Tool zur automatischen Revalidierung des Archivmaterials, ein anderer (ein Ingenieur) die Archivlogistik, der Dritte kümmert sich um die Hardware. Es sind derzeit etwa ein Dutzend 1,5 TByte-Platten "im Umlauf". Es gibt ein Mini-Qualitätssicherungssystem, indem es jedem Archivar gestattet ist "Fehler" in das Archiv zu injezieren, die an allen anderen Archivstandorten automatisch entdeckt, behoben und gemeldet werden müssen. Die Web-Oberfläche wurde nicht implementiert, dafür sieht man hin und wieder jemanden mit einer Festplatte in der Tasche herumlaufen und alles läuft sehr familiär und leger ab. So wie es derzeit aufgezogen ist ist das Archivkonzept nicht auf weitere Anwender erweiterbar (so liegen z. B. alle Daten unverschlüsslt vor). Hierzu müsste Punkt 2) reanimiert werden. Aber wir sind eigentlich sehr zufrieden mit unserer Lösung.

Ciao
HaPe
 
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