Die Fotoschule in Bildern - Fotografieren auf Reisen von Stefano Paterna
Als ich das Buch das erste Mal in den Händen hatte, hatte ich mich gefreut. Fotografieren auf Reisen ist doch genau das, was die meisten von uns im Urlaub und auf Reisen tun, wenn Fotografieren zum Hobby gehört. Also hatte ich schon recht vorgefertigte Erwartungen, was die Inhalte anbelangte und war dann doch überrascht.
Das Fotografieren auf Reisen wird von Stefano Paterna als fotografischer Zehnkampf bezeichnet. Warum?
Und hier wurde mir klar, dass ich meine Erwartungen an das Buch überdenken musste. So hatte ich dieses Genre unterschätzt. Sofern man überhaupt von Genre Reden kann, denn dieser Zehnkampf wird als solcher so bezeichnet, da beim Reisen eben nicht nur Landschaften und Architektur ein Thema sein können, sondern z.B. ebenso die Fotografie von Festen, Veranstaltungen, Menschen und Tieren des Landes. So wird in diesem Buch quasi ein Rundumschlag durch die Facetten der Fotografie gemacht, hierzu Tipps gegeben und über Erfahrungen berichtet.
Das Muster im Buch ist deutlich zu erkennen. Es wird ein Genre wie die Landschaftsfotografie als Oberthema gewählt und zu den einzelnen Komponenten, Tipps und Herausforderungen oder Schwierigkeiten auf jeweils einer Doppelseite hierzu berichtet. Auf dieser Doppelseite werden Fotobeispiele und auch Gegenbeispiele für nicht so gelungene Aufnahmen gezeigt. Selten ist ein Bericht so umfassend, dass die Ausführungen auf einer weiteren Doppelseite fortgesetzt werden müssen.
Diese Vorgehensweise ist recht praktisch, weil hierdurch ein Lesen für Zwischendurch erleichtert wird und man nicht einen gesamten langen Abschnitt durcharbeiten muss. Der komplette Aufbau des Buches ist geeignet, dieses quer zu lesen, da innerhalb der Abschnitte auf andere wichtige dazugehörige Abschnitte verwiesen wird.
Abgerundet wird das Buch durch Exkurse, die sich mit der Technik und Grundlagenwissen oder auch mit den Reisevorbereitungen an sich beschäftigen – ganz unabhängig von der Fotografie.
Die Abschnitte lesen sich teilweise wie Episoden aus dem Leben des Stefano Paterna und sind recht kurzweilig.
Oft genug merkt man aber auch, dass es sich beim Autor um einen professionellen Fotografen handelt. Denn an einigen Stellen werden Vorschläge gemacht und Tipps gegeben, die für den Hobbyfotografen vielleicht eine Nummer zu groß sind und den Rahmen des Hobbys sprengen.
Dennoch ist es interessant, was teilweise für Aufwände betrieben werden, damit eben dieses Foto so wird, wie Stefano Paterna es sich vorgestellt hat.
Was ich persönlich auch als wichtig empfunden habe, war die Tatsache, dass mich viele – wenn nicht fast alle – der vorgestellten Bilder angesprochen haben. Denn Tipps und Vorschläge kann ich persönlich nur annehmen, wenn mir die vorgestellten Ergebnisse auch gefallen.
So wird die Lektüre dieses Buches zu einer Rundreise um den Globus und durch die Genres der Fotografie, abgerundet mit Tipps zur Technik und Themen abseits der Fotografie, wenn es z.B. um die Einreise oder Bargeldbeschaffung vor Ort geht.
Mir hat dieses Buch großen Spaß gemacht und auch den Blick auf andere Genres geöffnet, die ich bisher auf Reisen vernachlässigt oder sogar ignoriert habe.
Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung – 5 von 5 Sternen.
Bewertung: