Ich finde den Artikel etwas zu oberflächlich: Es wird nur an den Themen gekratzt, aber nicht auf Unterschiede zwischen den Produktlinien bei Nikon (oder auch anderen Kameraherstellern) eingegangen.
So ist zum Beispiel Salzwassergischt tödlich für jede Kamera, auch die abgedichteten, und es wird über kurz oder lang ein Schaden an der Elektronik entstehen. Süßwasser ist im allgemeinen unproblematisch und ich habe schon Thriathlon im Wasser fotografiert oder stand oft mehrere Stunden lang bei Dauerregen draußen. Die Kameras der Semiprofi- bzw. Profireihe hat das jedenfalls nicht im geringsten interessiert, auch wenn man beim Objektivwechsel im Extremfall das Wasser aus dem Objektivanschluss ausgießen konnte. Die abgedichteten Optiken halten sowas generell auch aus, wenn die Geräte (Kamera und Objektiv) gut gewartet sind, denn auch Dichtungen verschleißen.
Professionelle Fotografen, die ihr Equipment solchen Extremen aussetzen, lassen es auch regelmäßig warten. Da geht eine Kamera i.d.R. zwischen 2x und 4x pro Jahr zum Service und ist in aller Regel nach 1-2 Jahren sowieso allerspätestens völlig ausgelutscht und wird ersetzt.
Im allgemeinen kann man sagen, dass die Geräte viel mehr aushalten, als Nikon in den Bedienungsanleitungen schreibt. Aber auch hier ist irgendwann einmal Ende im Gelände: So wird auch ein Profimodell den Sturz in den Bach oder gar das Meer in den seltensten Fällen überstehen.
Nikon bot früher die Entfettung der mechanischen Kameras an, um selbst bei tiefsten Temperaturen noch fotografieren zu können. Ob das heute auch noch für die integrierten Shutter-Units gilt müsste man mal beim NPS nachfragen. Eher wird man mit den Litium-Akkus Probleme bei der Kälte bekommen.
Zum AF-S 80-200/2.8D IF ED: Das Ding ist wirklich ein Panzer! Super Optik: Rattenscharf, keine CA, schönes Bokeh. Kann man mit Fotografieren, bis der Ultraschallmotor hops geht, dann wird es schwierig. Passiert in aller Regel so nach 1,5-2 Millionen Bildern bei den Optiken, da hat man dann aber auch schon 6-8x die Dichtungen und Zoom- bzw. Fokusgummierung ersetzt. Mittlerweile werden die bei Nikon natürlich nicht mehr repariert und gewartet, wenn schon 3 Nachfolgegenerationen raus gekommen sind.
Fazit:
Die wenigsten Fotografen werden ihr Equipment so stressen, aber auch die Profis passen schon auf ihren Kram auf! Manchmal lässt es sich eben nicht vermeiden, dass die Kamera vom Motorrad fliegt oder 100 m in eine Schlucht stürzt. Dafür gibt es Versicherungen.
Ich würde mir wünschen solche Artikel zukünftig etwas tiefgründiger zu recherchieren und die Themen nicht nur so oberflächlich anzureißen. Im Endeffekt erfährt der Nutzer sogar aus der Bedienungsanleitung mehr!
Das Thema Schutz beim Transport (nicht nur beim Versand) ist auch ungenügend betrachtet worden. Ob wasser- und luftdichter Koffer mit Schaumstoffeinlagen (Flugreisen, Expeditionen etc.), wasserdichte Rucksäcke, einfache oder auch komplexere Umhängetaschen, Gurte etc...das alles wurde nicht behandelt. - Es geht ja schließlich nicht darum die Kamera vom Händler heil nach Hause zu bekommen, denn das macht die Originalverpackung schon problemlos, sondern das Equipment auch über Jahre sicher an die Fotospots der Wahl zu transportieren.
Viele Grüße!
Sven