Der HP5+ und das Korn...

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JoBo

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habe ich auch an einer anderen Stelle gezeigt, wo sich jetzt eine Diskussion darüber entwickelt hat, ob das ausgeprägte Korn (noch) zur Charakteristik des HP5+ gehört, oder ob hier deutliche Fehler vorliegen und es sich womöglich gar nicht mehr um normales Korn sondern um "Schlierenbildung" oder was auch immer handelt. Ich bin mir unsicher.

Aufgenommen wie gesagt auf HP5+ bei ISO 400, entwickelt bei 20° in Ilfotec HC alle Minute 3x gekippt (Fixierer und Wässerung nach Ilford Methode selbe Temperatur), gescannt mit Coolscan 5000, als Nef gespeichert, Staub in PS weggestempelt.

Ich habe dann noch den Mikrokontrast und die Tonwerte leicht angepasst und bei hohem Schwellenwert etwas geschärft. Dadurch wurde das Korn etwas deutlicher, aber im Prinzip war die Charakteristik schon so.

Was meint ihr, Verarbeitungsfehler oder normal?
 
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Hallo Johannes!

Was meint ihr, Verarbeitungsfehler oder normal?

Ich würde sagen, das Korn bzw. der Eindruck dessen im Scan ist normal. Ich scanne zwar vom Print, habe aber das gleiche Problem: Das Korn kommt immer etwas kräftiger raus als im Original. Ich würde zu gern mal wissen, warum das so ist.
 
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Handelt es sich beim gezeigten Bild um einen Ausschnitt oder um annähernd 100%? Mir kommt das Korn für reguläre 400 ASA recht kräftig vor, auch wenn ich selber kein HP5 sondern den TMax verwende.
 
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Das fiel mir an dem Bild auch auf - aber nicht nur an diesem, sondern auch an vielen HP5 Bildern von Werner und auch an vielen von mir.

Mein Eindruck ist, dass der Film nicht für eine digitale Weiterverarbeitung taugt, oder ganz speziell behandelt sein will.
 
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Annähernd 100%, kleiner Verlust nur durchs Geraderücken des Horizonts.
 
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Übrigens: der HP5+ war früher (70-80er Jahre) mein Lieblingsfilm - seit dem ich die Negative hybrid aufbereite, ist er es nicht mehr :heul:
 
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Das fiel mir an dem Bild auch auf - aber nicht nur an diesem, sondern auch an vielen HP5 Bildern von Werner und auch an vielen von mir.

Mein Eindruck ist, dass der Film nicht für eine digitale Weiterverarbeitung taugt, oder ganz speziell behandelt sein will.



Aus meinen lange zurückliegenden Zeiten, wo ich noch in der Duka auf Papier vergrößert habe, ist mir das auch nicht so in Erinnernung...

Und andere, zB einige von Penzes hier gezeigten (speziell die in Emofin entwickelten) waren anders...

Hier mal noch eins aus demselben Film, ziemlich gleich nachbehandelt, hier ist das Korn weniger ausgeprägt. Könnte es auch was mit der Belichtung zu tun haben?

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Überbelichtung soll zu gröberem Korn führen, habe ich aber noch nicht so beobachtet - aber auch nicht so drauf geachtet. Was mir aber immer wieder auffällt: Korn macht sich zuerst in homogenen Flächen, also etwa Himmelspartien, bemerkbar. Strukturierte Flächen sind da weniger problematisch. Dein erstes Bild, Johannes, passt m.E. in dieses Muster.
 
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Übrigens: der HP5+ war früher (70-80er Jahre) mein Lieblingsfilm - seit dem ich die Negative hybrid aufbereite, ist er es nicht mehr :heul:

Ich probiere auch grad etwas rum, heute mal eine Rolle Tmax 400, den ich ich im Tmax Entwickelr baden will.

Womit hast du eigentlich deine Handwerksbilder gemacht, Johannes? Die Ergebnisse finde ich recht überzeugend, technisch gesehen. Fotografisch sowieso.
 
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Beim zweiten Bild finde ich die Zeichnung und Körnung eigentlich optimal. Beim ersten scheint schon eine Tendenz zu sehr wenig Kontrast in den Tiefen zu sein, vergleich mal die Histogramme.
 
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Überbelichtung soll zu gröberem Korn führen, habe ich aber noch nicht so beobachtet - aber auch nicht so drauf geachtet. Was mir aber immer wieder auffällt: Korn macht sich zuerst in homogenen Flächen, also etwa Himmelspartien, bemerkbar. Strukturierte Flächen sind da weniger problematisch. Dein erstes Bild, Johannes, passt m.E. in dieses Muster.

Die korreke Bilichtung ist natürlich immer eine gute Voraussetzung - bei den Bilder von Werner Gilliam ließ es sich aber -soweit ich mich entsinne- auf ein fehlerhaftes (!) Thermometer zurückführen. Die Fehlerquellen können also multifaktoriell sein...

Dass der beklagte Fehler in den mittleren und hellen Flächen deutlicher wird kann Kornvergrößerung oder Erhöhung des Kantenkontrastes sein ---> ob ein 100% Ausschnitt Aufschluss geben kann?
 
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... Womit hast du eigentlich deine Handwerksbilder gemacht, Johannes? Die Ergebnisse finde ich recht überzeugend, technisch gesehen. Fotografisch sowieso.

Danke :).

Geigenbauer und Schuhmacher: Agfa APX 400 gepused auf ASA 1600, entwickelt in Amaloco AM74
Klavierstimmer: Ilford FP4 gepushed auf ASA 200, entwickelt in Rodinal 1+25,
Keramikerin: Ilford FP4 ASA 125, entwickelt in Ilford ID11 1+1

Ich "entwickel" mich gerade zu Ilford FP4 und Kodak Plus-X in Xtol 1+1 --- sehr überzeugende Schärfe bei gleichzeitigem "Analog"-Look (Korn+Kontrast+"Gradation")
 
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Dass der beklagte Fehler in den mittleren und hellen Flächen deutlicher wird kann Kornvergrößerung oder Erhöhung des Kantenkontrastes sein ---> ob ein 100% Ausschnitt Aufschluss geben kann?


Meiner Denke zufolge könnte es so sein: Filme liefern, wie den Modulationstransfergraphen in vielen Filmdatenblättern entnommen werden kann, dann ihre beste Auflösung, wenn der Motivkontrast sehr hoch ist. Reziprok verhält es sich bei geringem Motivkontrast. Letzterer ist etwa bei homogenen Motiven wie dem HImmel gegeben. Ich bin aber nicht sicher. Wer kann helfen?
 
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Meiner Denke zufolge könnte es so sein: Filme liefern, wie den Modulationstransfergraphen in vielen Filmdatenblättern entnommen werden kann, dann ihre beste Auflösung, wenn der Motivkontrast sehr hoch ist. Reziprok verhält es sich bei geringem Motivkontrast. Letzterer ist etwa bei homogenen Motiven wie dem HImmel gegeben. Ich bin aber nicht sicher. Wer kann helfen?

Dass in homogenen Flächen jegliche Artefakte sofort augenscheinlich werden, ist ja nicht erst seit den "Sensorflecken" bekannt; aber hier ist das Korn "nicht wirklich gestaltungsfördend" (meine Meinung - obwohl: s.u.).

Wie gesagt, entweder: Entwicklungstemperatur oder Kipprhythmus oder Film/Entwickler-Kombination oder Scanner oder Software oder ... alles zusammen?...
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... übrigens: das Motiv gefällt mir recht gut - und gerade mit dem "Korn" zusammen ergibt es ein eigenständiges, subjektiv trostloses Bilderlebnis, welches so schon passt... :up:
 
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Wie gesagt, entweder: Entwicklungstemperatur oder Kipprhythmus oder Film/Entwickler-Kombination oder Scanner oder Software oder ... alles zusammen?

Johannes schrieb ja, dass er die 20-Grad-Vorgabe eingehalten hat. Zur FIlm-Entwickler-Kombination kann ich nichts sagen. Ebensowenig zur Scan- und EBV-Problematik. ZUm Kipprhythmus fällt mir aber noch was ein: Der 60-Sekunden-Takt ist ein bewährtes Mittel. Aber für feines Korn wird von manchen die Rotationsentwicklung bevorzugt, wobei m.E. der Zusammenhang des kontrastabhängigen Modulationstransfers bzw. Kornballung grundsätzlich weiterhin gilt.

Achja: Das Korn im Bildbeispiel sagt mir ebenfalls eher zu als eine glatte Himmelspartie.:)
 
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... Könnte es auch was mit der Belichtung zu tun haben?

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Johannes, klärst du uns noch auf, mit welcher Kamera, Objektiv und Belichtungsdaten (wenn möglich) du das Strandbild, wie auch dieses hier gemacht hast?
Mir passiert es auch häufiger, dass Bilder mit viel Himmel (und dann noch mit Schnee/Schaum auf dem Strand (Reflektionen vom Meeresspiegel!)) überbelichtet sind.
 
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Johannes, klärst du uns noch auf, mit welcher Kamera, Objektiv und Belichtungsdaten (wenn möglich) du das Strandbild, wie auch dieses hier gemacht hast?
Mir passiert es auch häufiger, dass Bilder mit viel Himmel (und dann noch mit Schnee/Schaum auf dem Strand (Reflektionen vom Meeresspiegel!)) überbelichtet sind.

Sicher ist nur die Kamera: F3 (mit ihrer 80% mittenbetonten Messung), Objektiv bei "gone tanning" ziemlich sicher das 35/1,4 Ais, beim Strand entweder auch das 35er oder das 28/2,8 Ais. Aufnahmedaten habe ich mir leider nicht aufgeschrieben. Überbelichtet finde ich den Strand aber eher nicht.
 
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Hmm... wenn beide Bilder aus dem selben Film sind und so unterschiedliche Kornausprägungen zeigen, kann es sich m.M.n. nur um die von Robert angesprochene Motiv- / Kontrastabhängigkeit handeln, oder es kommt vom Scanprozess (?)
Was macht denn so ein Scanner mit leeren / grauen / schwarzen Filmabschnitten?
 
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..bei den Bilder von Werner Gilliam ließ es sich aber -soweit ich mich entsinne- auf ein fehlerhaftes (!) Thermometer zurückführen...

Mal abgesehen vom Thermometer, ich hab mal mit 19° entwickelt und hatte den Einduck, dass es dann etwas besser ist. Vielleicht einmal Testen Johannes, Feedback angenehm! ;)
 
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